Dienstag, 1. Januar 2013

Wili

194 Kommentare:






  1. 1. schwere Krankheit, war Folge meiner schwachen körperlichen Konstitution bei niedrigem Blutdruck,von dem ich eigentlich bis in mein 40tes Jahr, grundsätzlich nichts wußte.
    Ich war eigentlich nie später im Leben krank
    geworden. Ausnahme :leichte Grippe ,die jeder mal ertragen muß und kann.
    Mit ca 5 Jahren aber, erwischte mich diese
    fürchterliche: "Krankheit".
    Eigentlich nicht verwunderlich bei meiner "Lebensweise"!
    Ich planschte und watete,stundenlang!,im Wasser der,direkt vor unserem Hause vorbeifließenden, über alles geliebten, Altmühl.
    Die, damals in sehr großen Massen vorhandene Fischbrut ,genannt "Muckerfischli",ist mittels aus schmiegsamem elastischem Altmühl-Lehm gebauter Dämme,in kleine Teiche eingesperrt und studiert worden.
    Ich beachtete kaum, ob die Wasser der Altmühl kalt, oder tragbar warm gewesen sind.
    Das zunächst als kalt empfundene Wasser,war,
    nach einiger Zeit: nur noch angenehm ,heute würde man sagen: weich.
    Man bedenke,daß die Wasser der Altmühl,damals,
    noch naturbelassen,klar und rein gewesen sind.

    Alcmuna (der heilige Fluß) so hieß die Altmühl in alten Zeiten.

    Der Fischreichtum dieses Flusses war legendär,
    auch noch zu meinen Kinderzeiten.
    Das: Aus Steinen Dämme bauen, an der Stelle, wo diese Aufgabe heutzutage vom Biber und dem Wasserwirtschaftsamt übernommen wird ,
    war doch gar zu schön.
    Die, sonst gar langsam dahin kriechende Altmühl, an dieser Stelle, zu einem kleinen schnell fließendem Wasserfall zu zwingen und endlich, ein klein wenig, Bewegung in den Fluß zu bringen ,war reizvoll.Und vor allem die Fische nahmen die "Sauerstoff Zulage" an dieser Stelle dankbar wahr und frequentierten die Stelle besonders gern.Deshalb und außerdem: Wir konnten große Fische dann mühelos, im "Krebskraut" besser erwischen.
    Mein Körper aber, machte schlapp ,der "Wassermann" zerrte an mir:Ich bekam eine schwere "Lungenentzündung!
    Auch zu leichte Bekleidung, mag zu diesem Casus beigetragen haben.
    Ich trug nie Unterhosen oder Unterhemden.
    Sommer´s Barfuß , auch in der Schule ,war selbstverständlich und so unendlich angenehm.
    Ich erinnere mich an ein Jahr, da konnten wir schon ab dem 1. März barfuß gehen.- Was war das doch für eine Erleichterung und Wonne, endlich! die schweren unpraktischen, meist viel zu großen Schuhe meiner großen Brüder, wieder los zu werden.
    Von Erleichterung ,jetzt, im Strohsack-Bette liegend ,konnte keine Rede sein.
    Es war ganz einfach: fürchterlich.

    Draußen: Der schönste, ausklingende,herrliche Frühling,unbeschwertes Leben.

    Meine Geschwister und Spielkameraden vor dem Hause spielend und tobend ,johlend vor Freude, keiner nach mir sehend, obwohl sie das doch eigentlich tun sollten.

    Draußen also Luft und Sonne ,unbeschwertes Leben ,während ich schweißgebadet bei höchstem Fieber, mich im Bette wälzend,wohl(rückblickend) mit dem Tode rang.

    Mein großer Bruder Ernst, der damals um die 20 Jahre alt war,schaute durch Zufall nach mir und erschrak über meinen Zustand.Er hat schnell, geistesgegenwärtig, mein Fieber gemessen und wechselte darauf hin sofort, mein völlig nasses durch geschwitztes Bettzeug.
    Dann legte er mir bereitliegende "Essigsaure Umschläge kalte Umschläge" an.

    So bin ich wohl, bei mehr als 41 Grad Fieber, dem Tode von der Schippe gesprungen und der Wassermann hatte das Nachsehen.
    Nach etwa 4 Wochen durfte ich wieder aufstehen.
    Aber o graus , laufen,gehen,stehen konnte ich
    nicht mehr.















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  2. Ich fiel einfach um!
    Nach weiteren 4 Wochen ,durfte ich mich nach
    Draußen wagen und war bald wieder der muntere Alte von vorher geworden.
    Allerdings mit einer zwischenzeitlichen bitteren Erfahrung.Doch Zeit heilt Wunden ,auch dieses konnte ich dabei lernen.
    Ein Problem aber blieb und machte mir viel Kummer: Ich bin Bettnässer gewesen .
    Mein Vater probierte es mit Hieben und gutem Zureden, dem Problem beizukommen.
    Nichts half.
    Dies Problem, hat mich bis in mein Jugendalter verfolgt und wahrscheinlich verhindert, daß ich in eine höhere Schule geschickt worden bin.
    Man bedenke : Damals war man auf dem Lande nicht Kranken-Versichert.Die Zeit der alten Hausmittel, die sich Jahrtausende lang bewährt hatten , war vorbei.Die Moderne Medizin
    hatte diese geächtet.Selbst auf dem Lande
    hatte man das" Alte Wissen" zum großen Teil vergessen.
    Und doch hat meine liebe Mutter alle ihre 13 Kinder "durchgebracht". keines ist gestorben.
    Sicherlich, hatte daran auch die Moderne, sowie Glück den gebührenden Anteil.
    Beispiel: Die nach dem II Weltkrig in Deutschland grassierende entsetzliche Kinderlähmung erfaßte auch einen Nachbars Flüchtlings Buben (dessen Vater ein Dr. der Naturwissenschaften, also keine Drecksfamilie).
    Der arme vorher blitzgescheite und gesunde Bub, mit dem ich gern Umgang hatte,ist zum Halbkrüppel geworden.
    Ich selber ,nicht geimpft, konnte also von Glück sagen , nicht behelligt worden zu sein.



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  3. Zu Bettnässen :
    Im Lexikon finde ich :
    Bettnässen,ungewollter Abgang von Harn im Schlaf,
    bes. bei Kindern,als Folge von Erziehungsfehlern
    oder Ausdruck von Konflikten der kindl. Seele.
    Durch Psychotherapie zu heilen.
    Selten Symptom einer Krankheit der Harnwege oder des Rückenmarks.
    HEUTZUTAGE KANN MAN SICH DIESES PROBLEM
    problemlos ergoogeln und damit heilen.
    Ein Compi ist ein idealer Elternersatz für diese jungen wissbegierigen Problemfälle.Aus heutiger Sicht,kommt für mich,als Ursache, eine
    Art von Überempfindlichkeit in Frage.
    Ich reagierte in höchstem Maße auf Fremdreize zu sensibel.Angstträume traten auf.
    Ich konnte mit niemandem darüber reden, da meine Umgebung mich nicht verstanden hätte.
    Einige Male bin ich angeblich als "Mondsüchtiger" erwischt worden.Ich geisterte
    ohne aufzuwachen, als 4-6 Jähriger wie ein Somnambuler durchs Haus.
    Ich würde heute diese Art Sensibilität nicht als Psychopathie bezeichnen, sondern als unbewußte telepathische Reaktion auf damalige Zeitereignisse.
    Telepathie:Fernfühlen auch mentale Suggestion,
    Telästesie genannt.
    Die Erfassung der Bewußtseinsinhalte einer anderen Person auf einem anderen Weg als der Vermittlung durch die gewöhnliche Sinneswahrnehmung.
    Im Volkstümlichen Sinne ist Telepathie:
    Gedankenlesen.(Mentale Suggestion = geistige Fernwirkung im Sinne der Telepathie.)
    Meine Pfarrer und Dekane konnten mir nicht helfen, weil diese, auf dem idiotischem Standpunkte beharrten: Propheten hätte nur das "Heilige Volk der Juden im Heiligen Lande" hervorgebracht.Und die Zeit der Propheten sei doch leider längst vorbei.

    Wie sagt doch der Volksmund so schön:
    Der Prophet im eigenen Lande gilt ...."Nichts"!

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  4. Mit Sicherheit hatte ich die schon geschilderten Ängste meiner Mutter in der Zeit 1931 /32 bis 33 im Mutterleibe und als 1 Jähriger mitbekommen und zu verarbeiten.

    Angst

    tritt immer dort auf ,wo wir uns in einer Situation befinden,der wir nicht ,oder noch nicht gewachsen sind.
    Jede Entwicklung ist mit Angst verbunden....,
    die wir noch nicht(die Entwicklung)erlebt haben.
    Sie kommt am ehesten ins Bewußtsein da,wo alte vertraute Rahmen verlassen werden müssen, wo neue Aufgaben zu bewältigen oder Wandlungen fällig sind.
    (Aus Riedmann :"Grundformen der Angst")

    Da wir Kinder im eigentlichen Sinne nicht bewußt erzogen worden sind, sondern uns unter beispielgebender Anleitung ,natürlich und wild
    entwickeln konnten,mußten wir auch mehr oder weniger, die daraus resultierenden eventuellen negativen Folgen, selber ausbaden.

    Ich badete, wie schon berichtet, im überreichen Maße.
    Ich erinnere mich , daß meine frühe Kindheit von entsetzlichen Angstträumen geprägt war.
    Ich bin heute mit 81 Jahren, der Meinung,daß Suggestionen verschiedenster Art ,unbewußt,von mir,im Traume aufgenommen worden sind und noch nicht verarbeitet werden konnten.
    Daß" Seelenleiter" (Vertreter von Religionen)
    ein Kind von negativen Einflüssen die Angstträume verursachen ,abschirmen können,
    glaube ich nicht.
    Diese Leute sind auch dem"System Zeit und Geist" unterworfen,dem Zeitschicksal verhaftet und ausgeliefert.(Es mag Ausnahmen geben)!

    Ich erinnere mich ,daß ich scheu meinen Vater betrachtete:"ob er mich wohl opfern wolle ,wie Abraham den Isaak"

    Die Religion viel also als Hilfestellung völlig aus und untergrub mit derartigen "göttlichen Weisheiten" aus der Bibel, das Vertrauen zum Vater, zwar nur wenig ,und kurzzeitig.
    Aber was heißt das schon bei einem sich rasch entwickelndem ,wissensdurstigem ,Rätzel der Welt erkennen und lösen wollendem Kind,
    dem die diesbezüglichen Wünsche nicht befriedigt werden konnten.

    Meine Analphabeten Zeit überbrückte meine 2 Jahre ältere Schwester durch Lesungen (Lösungen) der Märchen der Gebrüder Grimm.
    Da ging es zwar auch grausam"zu" aber die Bösen sind immer ,oder doch meist, auch mehr oder weniger bestraft worden.
    Grimms Märchen waren übrigens, neben dem "Realienbuch", das einzige uns zugängliche Buch im Hause. (Das "Doktersbuch" war leider streng weggesperrt)



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  5. So prägte also "Brüderchen und Schwesterchen",
    der König Drosselbart,Eisenhans,Schneewittchen
    mit den sieben Zwergen,das Achenputtel,
    Hänsel und Gretel,der Hans im Glück,das Tapfere Schneiderlein ,der Kaiser ohne Kleider,
    die Rapunzel, die ihr Haar vom Turme ließ,
    der Froschkönig und die Geschichte vom Fuchse, dem, die zu hoch hängenden Trauben, zu sauer
    waren, unser junges Leben.
    Wir waren uns bewußt, daß auch für uns die Trauben zu sauer waren, da sie unerreichbar hoch für uns hingen.
    Wenn das Buch zu Ende gelesen war , wurde bei der 1. Geschichte wieder "Neu begonnen".

    Mutters Bibel ist von uns nicht gelesen worden.
    Ich las auch nicht darin. Die "Biblische Geschichte" die uns aufgezwungen worden ist, war so abstoßend brutal und primitiv für uns, so,daß sie keine Begeisterungsstürme in uns wecken konnte.
    Vielleicht werde ich auf die"Josefsgeschichte" später zurück kommen.

    Ich muß bewußt machen, es gab in jenen dunklen
    vorgeschichtlichen Zeiten, in denen ich aufwuchs, für mich kein Radio,kein Telefon,kein Fernsehen,kein Kino.
    Dies alles hatte natürlich seine Vor- und Nachteile.
    Die Erde war auch für uns schon rund .
    Zum Monde aber ,real , wollte nur ein Oberth oder von Braun , von denen wir aber, absolut nichts gewußt haben.

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  6. Dafür hatten wir aber unsre "Betzeli", als Ersatz für die lieben kleinen Rehlein,die wir gerne gehabt hätten.

    Ich flunkere nun ,als könntet Ihr auch die Bilder sehen . Der Bub rechts bin ich 9 Jährig.
    Ich knie in Hocke und halte ein Schäfchen im Arme,das,stehend, den Kopf vertrauensvoll mit hängenden Ohren gegen mein Kinn drängt.
    Ganz links mein Schwesterherz Margarete,
    die einem 2. Lämmchen die Flasche gibt.
    Während dieses Schäfchen, bei kräftig in den Boden gespreizten Beinchen, sichtlich zufrieden "nuckelt",wird es von unserem kniendem Nesthäkchen Fine, am Rücken gekrault.
    Das Ganze: ein Stilleben, wie es schöner nicht sein könnte.Übrigens aufgenommen und wahrscheinlich arrangiert von meiner großen Schwester Babette. (Respekt!)
    Meiner Rolle als "Hüter des Lammes", bin ich, in meinem späteren Leben, sicherlich nicht immer gerecht geworden.

    Wenn Mutter dann im Winter besten heißen, leckeren Lammbraten zu Kartoffeln auftischte,
    wurde nur Anfangs der Lämmlein gedacht, die, immer frühzeitig zur großen Herde gebracht worden sind und so aus unserem Blickfeld und
    Gedächtnis verschwanden.

    Unserem, am Leibe sicherlich reichlich vorhandenen Schweiß und Schmutz ,den wir nicht spürten,weil unsere Haut viel vertrug,kriegte man Sommers ,durch reichliches Baden in der Altmühl los. Das Bild zeigt unser Bad
    vor dem Hofe.Links der Erlenbaum,sorgte dafür,
    daß die Altmühl hier eine Engstelle hatte,
    die ermöglichte, daß bei Hochwasser hinter dem Baume,der Fluß ausgespült wurde und sich zum "Gaaldimpfel"(Pferdeschwemme)vertiefte.
    Die Wasser der Alcmuna (Alcmona?)des "Heiligen Flusses" haben uns gesund erhalten.Das Bad war Sommers immer präsent. Welch eine Erfrischung, nach Wahl, jederzeit sich ins Wasser stürzen zu können, waren unerträglich heiße Tage.

    Ohne Bad im Hause ,sah es da zur kalten Jahreszeit, im Winter, ganz anders aus.
    Warm Wasser war rar und wir waren doch viele
    Kinder, die eines Bades bedurft hätten. Wir trösteten uns damit ,daß vor Zeiten Schik war,beim Adel, nicht sich zu Waschen und zu Baden.

    Nicht wußte ich, daß mir die "Heffnerie"
    im geheimen" Beurteilungsbuch" den Eintrag verpaßte:

    " Stinkt und strotzt vor Schmutz und Dreck"

    Nun , die" Heffnerie" meine Lehrerin in der 1. Klasse der Volksschule zu Leutershausen,
    hatte halt eine feinere Nase , denn auf einem Bauernhof zu jenen Zeiten üblich.

    Und überhaupt, DIE benutzte eine ganz andere Sprache denn meine Mutter - und das war denn doch: sehr, sehr übel und gewöhnungsbedürftig.







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  7. Der lieben Mutter,deren Sprache,Sie lieber Leser,
    wahrscheinlich nicht werden folgen können:

    Ein Sprach-Denk-Mal

    Gschpannt bin i
    ob i druckt werr-
    hobb ih mi gfroacht

    Na hobbi,
    aweng bloas,
    noach denkt-und,
    hob festgstellt:

    Druckt werri doch scho lang.
    Z´erscht woans d´Windeln-
    diea woarn recht ha´t
    vo´rachts Joar!

    Na ja ,pfiffi wi i bin,
    hobbis halt eigwacht-
    un´ ganga is!
    Wohli waach woans.

    In der Schual:

    Späeater hat´ Leareri
    fax´uff d´ Tafel gmoold
    und b´haupt:
    des is a "A" un des a "O".

    Lang hobbis nit glam wolln-
    obber doa hats mer gholfn,
    druckt hats mi
    un noach gholfen mid´m Stecken.

    Oufangs hobbi scho arch,
    arch gatzen missen
    obber ball hobbi dera -,
    halt den Gfalln doa,

    un glabbt ,hobbi endli
    daß die Faxen an Sinn hom-
    un "T-o-l--e--r--a-n----z"
    hobbi rausgatzt.

    Neipriegelt hat d´ Heffnerie
    deß A und O,
    di To-ler-anz
    bis uf oamal ganga is,

    des Lesn.

    Eignli,is des ieber noocht kumma,
    daßßi berfeckt lesen hob kenna

    Un speater hom alle gwellt,
    daßßi vorles in der Schual,
    wenn a scheana gschicht,
    weg´m learplan,
    uns hat beibroacht wern solln.

    Gschichten ieber wias frieher woar und wias heit is. Un sou wis etzerla is, is no nia nit gwesen, obber ähnli werds scho immer gwesen sei,
    un immer bleim,wos gwieß waas mer halt nit
    es sei denn merr woar grood derbei bei dera gschicht un derr Moral davou.

    Oh wie schwer ist doch das "Über-Setzen"
    von einer Sprache in eine Andere!

    Über Altmühl und Donau geht es da einfacher so ein Fährmann zugange!





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  8. Die Schule war von mir, nach meiner Krankheit, sehnlichst erwartet worden.
    Der 1. Schultag war für mich enttäuschend verlaufen,weil er mir" Kraß " den "Neidfaktor"
    zu Bewußtsein brachte.

    Die Anderen Kinder hatten alle, oder doch zum größten Teil, eine große "Schultüte" mit Süßem bekommen und kannten sich meist schon vom Kindergarten her. Bei mir nichts dergleichen.
    DIE konnten schon häufig das ABC und Zahlen bis 100 und prahlten damit. Auch Rechnen ,sogar über 10 konnten schon einige-und ich war noch sooo dumm!

    Ein Schul-Photo von mir aus jener Zeit ist nicht in meinem Besitz möglicherweise aber vorhanden.

    In Leutershausen gab es damals, 1939 ,
    noch kein zentrales Schulgebäude, in dem alle Klassen unterrichtet werden konnten,sondern
    3 oder 4 Häuser, rund um die Peterskirche, standen dafür zur Verfügung.

    Nur das "Lutherhaus", auf dem alten aufgelassenem Stadtfriedhof stehend,lag abseits.
    Dorthin ging es für die 1.Klasse und zwar in einen Raum im 1. Stock dieses Gebäudes.
    Am 1. Tag wurde uns auch gezeigt, wo die Toiletten zu finden seien.
    Das "Kleine" machte mir keine Schwierigkeiten -dort wo Buben.-Eines Tages aber mußte ich: Groß!
    Ich suchte und suchte und fand die wahrscheinlich dafür vorgesehene Tür,nicht aber die vertraute heimische Holzkonstruktion sondern ein sauberes ,leicht mit klarem Wasser
    gefülltes ,glanzweißes "Etwas", aus Material, wie bei uns daheim die Suppenteller-und die konnte ich doch nicht dreckig machen--.
    Ich tat dieses aber, der aller größten Not gehorchend, schließlich und endlich doch.
    Von Spülen und Sauber halten ,war bei der Einweisung die Rede gewesen,aber bei uns Daheim da plumste es - hier aber ? Was tun?
    Fluchtartig und schlechten Gewissens verließ ich den Ort.
    Kurz darauf, kam vom "Fräulein Lehrer" ,der schon genannten "Heffnerie" ,der strenge Hinweis: "Alle" sollten die Toiletten spülen und diese, doch Bitte,Bitte, sauberhalten.Der Sünder wurde gesucht!
    Durch belauschen Anderer, begriff ich endlich , daß ich am richtigen Ort gewesen bin und an der herabhängenden Kette mit dem schönen Porzellan Griff hätte ziehen sollen.

    Der Versuch bestätigte meine Erkenntnis und ich mußte fortan, nicht mehr streng darauf achten:

    "Großes"

    nur Zuhause zu verrichten!


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  9. Hier ist übrigens anzumerken, daß DIE ca. 250 Schüler, die rund um die Peterskirche unterrichtet worden sind,mit zentralen Plumpsklos "altfränkischer Art" vorlieb nehmen mußten.
    Diese lagen,unterhalb des "Mesnerhauses" außerhalb der Stadtmauer,direkt neben dieser.
    Man erspare mir, zu schildern,wie dieses...
    ......haus ,Innen ausgesehen hat.Bekanntlich werden in solchen Häusern elastische Massen abgelagert, die gerne zu Tal fließen-....!

    Mich wundert noch heute, daß keine Seuchen unter den Kindern ausgebrochen sind.

    Unser heimisches Plumsklo , entsprach also durchaus "noch" Landessitte!

    Das "Fräulein Häffner" meine Lehrerin, so um die 35-40 Jahre alt, war unverheiratet.Sie hatte einen langen, schwarz weiß gestreiften weiten Kittel an , der bis unter die Waden reichte.

    Immer den Rohrstock in der Hand,der neben dem langen Zeigestock, ihr wichtigstes Requisit gewesen ist, Schritt SIE den Mittelgang ,der Buben und Mädchen trennte, entlang,uns das ABC einzubleuen.
    Vorne Thronte das erhöhte Lehrer Pult und die rießige Schiefer-Schreib-Tafel, sowie das Buchstaben-Steck-Gerät.

    Das Fräulein hat verlangt , daß wir brav mit verschränkten Armen ,den Rücken angelehnt an die Rückenlehne der Schulbänke bekannter- "altdeutscher Art"- zu Sitzen hätten.

    "Schwätzen" war streng untersagt und wurde entsprechend bestraft.
    "Austreten" war nur in dringensten Fällen erlaubt.

    Gefährlich für uns, wurde es, besonders beim Abfragen des Stoffes.

    Man hatte , die Tischkannte mit 2 Daumen unten und 8 Fingern oben umfassend,zu sitzen.
    Klappte beim Abfragen eines Wortes
    wie vor angeführt: die To--le (ranz)nicht, weil man nach dem e ins Stocken kam ,so wurden die bereitliegenden Finger leicht,(mehr oder weniger) mit dem Rohrstock "gestreichelt".
    Das ABC ist also buchstäblich "Eingeprügelt" worden.

    (Die Häffnerie haute mit ihrem Rohrstock, so manchesmal schon schmerzhaft zu. !)

    Was die Sitzbänke anlangt, so halte ich diese damaligen Gepflogenheiten für gesünder als die heutigen losen Stühle . Die vielen verkrümmten buckligen Kinder, scheinen mir Beweis dafür zu sein.


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  10. Ich wiederhole mich nun teilweise und hoffe Ihnen wird selbiges nicht langweilig.
    Wir sitzen also, brav in der genannten,unsere
    Gesundheit fördernden Haltung,in unseren Bänken.
    Der Blick immer gerichtet auf das Ende,des, elastisch schwingenden,edlen gelbbraunen "Etwas",DAS, meist als Zeigestock diente, aber auch der Ermunterung der " Lern Künste " ihrer Schüler-.

    Das ging so:
    Mit langem Schmerzbringer in der Hand ,Schritt
    das Fräulein Lehrerin ,langsam , zwischen den Buben und Mädchen Sitzbänken entlang, vornehm=
    lich den Buben das ABC,oder : 3+4=? abfragend.
    Einzelne Buchstaben wie A und U , sollten als
    Silbe gelesen werden. Damit fing ES schon an:
    Ja deibel noamoal wos isn a "Silbe"?
    Dauerte das Aaaaa-UuuuU,zu Au stotternd lange,
    so streichelte das"Federnde Gelbbraun" vor den Augen zunächst sanft über die Finger , wollte das " Au " dann immer noch nicht klappen, so
    zischte der Schmerzbringer, gnadenlos über den Handrücken und ,- verhalf, mit Sicherheit, zur
    " Silbe Au " .

    So ging es,von den Buchstaben zur Silbe und von der Silbe zum Wort:"Auweh".Und von da an,war es folgerichtig zum Satze,gebildet aus Buchstaben, Silben und Wörtern:" Es tut sehr arg Weh",nicht mehr weit.

    Letzterer Satz beschrieb meinen Weg zum Lesen,
    zum perfekten Lesen.Irgendwann konnte ich DAS "über Nacht" ,von einer "Sekunde zur Anderen".

    Umlernen habe ich da schon müssen,denn bei UNS daheim galt der, der hochdeutsch spricht :"als ein eingebildeter Laffe",den man besser meidet.

    < Dorf Fränkisch >,war UNSERE"Hochsprache" die
    aber keiner schreiben konnte.

    Die hier beschriebene Lehr- Methode mag brutal gewesen sein,für mich hatte sie aber zur Folge, daß ich frühzeitig Sätze und Satzfolgen schnell
    je vor dem Lesen überflog und dann flüssig langsam und ruhig bei richtiger Betonung und Hervorhebung der eigentlichen " Satzaussage " (vor) gelesen habe.

    So bin ich, später ,zum Allseits geliebten und frei und offen gewähltem Vorleser in der Klasse geworden,so,laut Lehrplan , eine Geschichte zu Lesen und zu Bearbeiten gewesen war.


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  11. Ich habe schon angeführt,daß mir "die Häffnerie",die ich ob ihrer Härte nicht mochte, einen Eintrag verpaßte, den 1946 unser allseits beliebter Lehrer Kaul entfernte.
    Unser Kaul hat mir gesagt,ich sei doch sauber, stinke und strotze nicht vor Schmutz und Dreck.
    Es sei besser für mich, wenn er diesen Eintrag entferne, dieser später nicht in den Akten zu finden sei,denn er könne mir doch irgendwie und irgendwann,stark Schaden.
    Er dürfe DAS eigentlich nicht tun,.. aber...!

    Ich habe Frau Häffner damals verteidigt und
    bemerkt, daß dieser Eintrag zu jener Zeit durchaus korrekt gewesen sei.

    Hier schildere ich ein Bild:Im Sommer 1939
    hat meine Schwester 4 ihrer Geschwister auf
    einem Bilde verewigt, das sehr interessante Aussagen macht:
    Schön gestuft nach Größe, sitzen diese auf
    dem "Mieschtbriafaß"(Jauchewagen).
    Es war dies, ein damals bereits historisches Stück, dessen Alter ich auf 150 bis 200 Jahre
    also zwischen 1700 und 1750 geschätzt habe.
    Der Wagen hatte riesige, ca 1,5 Meter im Durchm. große eisenbereifte Holzräder, die sehr große Naben hatten welche,für die Holzachsen (die nur leicht Eisen beschlagen waren)
    ungewöhnlich große Länge und Durchm.aufwiesen.Der Wagen dürfte der älteste in der Gegend gewesen sein.
    Gleiches galt für das Holzfaß. Dieses Maß etwa 1.3 Meter im Durchmesser und war ungefähr mehr als 4 Meter lang.Das größte Jauchefaß, das ich je auf einem Hofe gesehen habe.Das Faß ist, mittels eines, an einer langen Stange befestigten Holzeimers, befüllt worden.
    In der Gegend des Einfüll-Loches,war durch Jauche Spritzer, diese Gegend natürlich besonders verdreckt.
    Mein großer Bruder Leonhard, eigentlich designierter Hoferbe,(gefallen 1941 in Rußland) sitzt rittlings über dem Einfüll Loch,dann mein Bruder Karl, (gefallen 1945 in den Ardennen)
    dann Ich und meine kleine Schwester Fine, ganz vorne,alle, wie schon gesagt, rittlngs sitzend und schön der Größe entsprechend aufgereiht.
    Da ich jeweils kaum mehr als 2 Hosen zu jener Zeit besaß, kann ich mir vorstellen , daß ich mit gleicher Hose im Unterricht bei Frau Häffner aufkreuzte und entsprechenden "Duft" verbreitete.

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  12. Ich bin wie ich mich erinnere nur ungern auf das Faß gestiegen, weil dieses auf Grund der Schöpfarbeit,(von Hand,) doch entsetzlich stank
    und verschmutzt gewesen ist.
    Ich muß anerkennen, Schwester Babette hat auch in diesem Falle, ihr Regie Talent unter Beweis gestellt und beste Arbeit abgeliefert.

    Die Folgen aber, derartiger "künstlerischer Leistungen", hat auch ein langer Schulweg
    nicht vollständig auslüften können und, logischerweise, die feine Nase des Fräulein
    Lehrer, gar arg düpiert.
    Sie können sich meinen Schulweg mittels "Google Earth" unter "Görchsheim /Leutershausen" ergoogeln.Mit dieser Maßnahme bügeln Sie meine Unfähigkeit Bilder hier einzustellen aus.

    Der ca 3000 Meter lange Schulweg wurde zu Fuß
    unerschiedlich angegangen. Der kürzeste Weg
    ging, Sommers, durch die historische Altmühlfurt vor unserem Hause,das ist,kommt man von Sachsen
    das 1. Anwesen rechter Hand in Görchsheim .
    (Die kleine Nr.6 vor der Bahnlinie war ehemals das Hirtenhaus.)
    Dann geht es auf der linken Seite der Altmühl entlang zur Bahnbrücke unter der die "Schräge",
    als 1. Hindernis überwunden wird. Dann schnurstraks weiter zum ehemaligen halbvervallenem 1.Wehr der
    um 1880 abgegangenen Görchsheimer Mühle.
    Bei normalem Wasserstand, konnte das Wehr von Kinderbeinen überbrückt werden,nicht aber bei hohem Wasserstand .Nach einem "Land-Regen", wie wir sagten (so es mehr als einen Tag regnete),
    rauschten damals große Wassermassen über das Wehr in die "Eich".Damals gab es an dieser Stelle, wie überall in der Altmühl, Tausende von Flußmuscheln.Damals sind diese, wahrscheinlich von Perlendieben sinnlos geknackt worden.Das herrliche, prachtvoll glänzende, wunderschöne Perlmut der offenen Schalen , "glitzerte nur so" in der strahlenden Sonne.
    Dann ging es, an der großen, unausrottbaren Bisamkolonie,die oberhalb des Wehres beheimatet war, vorbei, bis zum nächsten Hindernis: dem "Krämlesbooch".
    Für 6 Jährige Kinderbeine war der Krämleinsbach ein kapitales Hindernis. Ein Steg, Überbleibsel des ehemaligen Fußweges Rauenbuch /Leutershausen war zwar 100 Meter weiter oberhalb vorhanden, jedoch nur für diesen, beim Bahnbau aufgelassen Fußweg geeignet.
    Unsere Stege (Bretter), nahm das nächste kleinere Hochwasser jeweils sofort mit sich nach "Muhr".
    War der Krämleinsbach überwunden, ging es direkt zum "Babelsgarten" und dann auf dem "Staaweech"(Steinweg) nach Leutershausen.
    Eine Variante war durch die 5 Being..........! (5 Bogenflutbrücke über der Eich)
    Bei Altmühlhochwasser ist die gesamte Talaue mit allen Wegen überflutet worden und man konnte nur über den Bahndamm ,die jenseitige Aue erreichen.
    Der Zugverkehr auf unsrer wichtigen West/ Ost Strecke, war zwischen 1938 und 1945 äußerst stark und rege. Sicherheit gaben uns die links und rechtes der großen Flutbrücke vorhandenen"Vorsignale" der
    Bahnhöfe Wiedersbach und Büchelberg.
    Ab dem achten Lebensjahr, war es mittels Fahrrad für uns einfacher zur Schule zu kommen.
    Das häufige Hochwasserproblem blieb, da ,damals
    schon bei geringsten Hochwasserständen der "Fort"(die Straße von Görchsheim über die Talaue nach Leutershausen), unpassierbar gewesen ist.
    Die Straße Görchsheim/ Sachsen gab es damals noch nicht in ausgebautem Zustand und auch der Fußweg über den Breiten Stein des "Gänsgroom" (Erlbach, Grenzbach)war bei Hochwasser unpassierbar.
    Der eigentlich bequemste Weg führte von der "Allmiehlbrucken" zum "Aachbrickla" dann zwischen den zwei Froschteichen hindurch zur Bahnbrücke der Straße Leutershausen/ Rauenbuch.

    Leider sind die beiden Froschteiche und die blumenreichen Wiesen nicht mehr.- Nur noch Gras und wenige Blumen, sowie überhaupt keine Frösche mehr. Die Quellen der ehemaligen Teiche verrohrt.

    Was Wunder, daß die Störche auf dem Landgerichte zu Leutershausen ,Jahrzehnte lang, ihren Horst dort oben, hoch über der Stadt, gemieden haben.

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  13. Im Winter war der Weg zu oder von der Schule bei
    gefrorenem Flusse , auf diesem sehr beliebt.

    Auch das "Büblein auf dem Eise"
    konnte und wollte die Altmühl bis zum "Babelgarten" bzw. von diesem nach Görgsheim allzugerne nutzen.Man! wie war es doch "cool"
    das "Schleifen " auf der vereisten schneefreien Altmühl. Wohl zeitlos DIESES!
    Das so beliebte"Schleifen"auf dem Eise war immer dann möglich,sofern die Altmühl schneefrei gewesen ist.Es war doch so wunderschön und verband das schnelle Vorwärtskommen auf Heimwege, mit der Lust und Freude, auf dem Eise schnell dahinzugleiten.

    Gefährlich war ,wegen Dünneis, die Strecke von der"Bahnaltmühlbrücke" bis über das Wehr an der Eich.
    Hier hat die Altmühl stärkeres Gefälle und
    damit höhere Fließgeschwindigkeit. Sie friert
    deshalb in diesem Bereich gar nicht, oder erst spät zu .Umgekehrt gilt bei einsetzentem Tauwetter das Gegenteil:
    Das Eis wird früher morsch und ist schwer einzuschätzen.Das betrifft vor allem das Eis unter einer dicken Schneedecke, denn diese wirkt bekanntlich Temperatur Isolierend .

    Das morsche Eis, ist mir, zwischen dem Altmühlknie und dem Wehr,kurz vor diesem,
    einmal zum Verhängnis geworden.

    Es brach unter mir einfach weg,ein Loch bildend,das meinem Körper Durchmesser entsprach.

    Meine Beine baumelten in der starken Wasserstömung unter dem Eise.

    Die Arme ausgebreitet,konnte ich mich ,da mein Gewicht durch das Wasser speziefisch verringert
    gewesen ist,über Wasser und Eis halten.
    Mein Schulranzen als 3. und vielleicht entscheidender "Arm" fing den "Fall"senkrecht in das Wasser ebenfalls ab und verteilte die Kräfte, also mein Gewicht so, daß die Eisränder
    nicht weiter abbrachen.

    Nach einer Schrecksekunde, in der mir die Eiseskälte an den Leib kroch, analisierte ich
    meine Lage.Ich verhielt mich ruhig, nur leicht durch Baumeln und Bewegen meiner Beine die Strömung des eiskalten Wassers ausgleichend,die mich unter das Eis zu ziehen drohte.

    Schade, daß ihr das von mir über den Vorgang gefertigte Bildchen nicht sehen könnt.

    Ich bemerkte und erspähte nun, daß ich das morsche unter Schnee liegende Eis ,beim vorsichtigen Aussteigen besser herauskriechen aus dem Eisloch,meiden mußte und mich auf das neue Festeis am Ufer zubewegen sollte, denn dieses "hält" noch.

    Bei steigendem Pegel des Flusses, wird Wasser vom Ufer aus, gegen die Flußmitte über das Alteis fliesen. Dieses gefriert und bildet festes Neueis, das nicht morsch ist.

    Dies also machte ich mir zu Nutze und schob bäuchlings meinen Körper, vorsichtig mit den Armen auf dem Eise den Körper hebend und mit meinen Beinen im Wasser strampelnd, meinen Brustkorb vorsichtig und langsam auf das morsche Eis ,also aus dem Eis- Loche, in dem ich stak.Dann weiter, immer noch Bäuchlings mein Gewicht verteilend,hin zum rettenden Festeis mich vorsichtig lupfend,robbend.
    Dann faßte ich vorsichtig das verdorrte gefrorene Gras am Ufer und zog mich vorsichtig an Land ,denn auch der Uferbereich hat in solchen Fällen bekanntlich noch seine Tücken.




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  14. So also, hatte ich mich , klugerweise, doch an Land retten können. Auf DEM stand ich nun, tiefaufatmend und wie ein Hund,das kalte Wasser abzuschütteln versuchend.

    Das Wetter hatte von Tauwetter, zu strengem Frost umgeschlagen.
    Ich war etwa 300 Meter vom rettenden Zuhause entfernt, eingebrochen.

    Zunächst zitterte ich vor Kälte, wegen der Nässe am ganzen Körper, bis fast an den Hals.

    Ich sagte mir: "beweg dich schnell, dann bleibst du warm",
    So legte ich die ersten 150 Meter im Laufschritt zurück .Das wärmte meinen Körper sichtlich auf und ich konnte normal weiterlaufen.

    Meine Kleider froren hart um mich zu einem Panzer der wärmte.
    Denn das ca 2 Grad kalte Wasser der Altmühl härtete in meinen Kleidern nun sofort zu Eis.

    Ich fühlte mich: wie mit einer Ritterrüstung bewehrt.

    Als ich daheim angekommen bin, war alles an mir so steif gefroren, daß ich kaum mehr habe gehen können.

    Mit einem "Donnerwetter",alle saßen bei Tische,
    wurde ich, ob meiner Verspätung ,meines Zustandes und meiner Dummheit empfangen,
    hatte ich doch Gebot übertreten:"Schulweg,jetzt nicht über die Altmühl!"

    Weinerliche Trotzreaktion meinerseits:

    "Na- hettimido glei dersaufn lassn,na hetteter mi loas."-

    Nun gebot meine Mutter Einhalt.
    Das angeknackste, empfindliche Bürschlein
    wurde aus den Kleidern ,dem Eispanzer geschält
    und nach wärmendem Tee in das Bett gesteckt.

    Ich mag damals knapp über 7 Jahre alt gewesen sein,als ich meine persönliche Erfahrung

    des: " Büblein auf dem Eis "

    glücklich überstanden hatte.
    Nachdem ich die Geschichte im einzelnen erzählt hatte , bin ich wegen meines umsichtigen "gescheiten" Verhaltens ,das Panik vermied,

    beim:"am eigenen Zopfe aus dem Sumpfe ziehen",
    belobigt worden.

    Dieses, hat das vorherige :" Donnerwetter ", wieder aufgewogen.



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  15. 1. Reise mit der Eisenbahn.
    Von Kindesbeinen an sah und vor allem auch-hörte ich täglich ,stampfende,zischende, Rauch und Dampf austoßende, gewaltige Lokomotiven.Diese "Ungeheuer", haben mich natürlich gewaltig beeindruckt und stark geprägt ,da sie von irgendwo herkamen und plötzlich im Walde irgendwohin, wieder verschwanden. Die Lokomotiven zogen, schier endlos an Zahl, ratternde Güterwagen über den nahen, ca 70 Meter entferntem Bahndamm, durch die Auen des Altmühltales.
    Auch Reisende sah ich, denen ich manchmal winkte und dir mir zuwinkten.

    Ich konnte mir aber nicht vorstellen, wie es
    sei,wenn ich drinnen, in den Zügen säße.

    Die eisenbereiften, von Pferden oder Ochsen gezogenen ,langsam dahinrollenden Fuhrwerke,
    waren in meiner Vorstellung "überhaupt" kein Vergleich-zur Eisenbahn. Die "raste" Dahin!

    Ich mag 5 oder 6 Jahre alt gewesen sein, als mein Vater mich mitnahm, mir, Ansbach , die Stadt seiner Kindheit zu zeigen.

    In Wiedersbach erwarteten wir den Zug, dessen gewaltige,schnaufende, langsam heranfahrende Lokomotive ,ich erstmals aus unmittelbarer Nähe habe bestaunen können.
    Wie bestiegen also den Zug, der ratternd mit Getöse in den Bahnhof eingefahren war.

    Wie war ich erstaunt ,daß, als der Zug anfuhr,
    ich diese,seine Bewegung,als solche, gar nicht wahrnahm.
    Enttäuschend war -ich sah nur Menschen, viele Menschen. Die wenigen Züge, die damals verkehrten , waren jeweils proppenvoll.

    Ich habe wohl meinen Vater gefragt, ob denn der Zug wirklich schon fahre.
    Da hat mein Vater mitfahrende Reisende gebeten, seinen Buben mal kurz durch das Fenster gucken zu lassen -und ich habe Begriffen, was da ratternd vor sich ging:
    "Ich fuhr in der Eisenbahn"!

    In Ansbach angekommen ,der Ausruf : Aaansbach!

    Wir stiegen aus dem Zuge und in Ansbach am Bahnhof gab es noch mehr Leute.
    Überall standen und liefen sie wirr durcheinander. Ein bischen bange, mußte ich mich immer dicht bei meinem Vater halten, um ihn nicht zu verlieren.

    An den "Perronsperren"lange Menschen-Schlangen.
    Die Einen wollten in die Stadt,die Anderen zu den bereit stehenden Zügen."Es Wuselte nur so!"

    Ein streng blickender Bahn-Beamter prüfte unsere Fahrkarten. Waren diese in Ordnung, durfte man passieren und endlich in die Stadt gehen.

    Mein Vater steuerte den Hofgarten an, mir diesen zu zeigen.
    Ich war überwältigt: Von den Springbrunnen,
    der Lindenallee,vom Park mit den Wiesen,am
    meisten aber vom Blick zur Orangerie mit den vielen schönen Blumen davor-.

    Ich fragte meinen Vater, warum wir daheim an den Altmühlwiesen, nicht auch so schönen Garten hätten,wir sollten doch auch................!

    "..... und mit was sollen wir dann unsere "Mule"(Rinder) füttern"? -..fraget ER,- MICH.

    Logisch und hart war damit dieses Thema erledigt.

    Sehnsucht nach Schönheit, scheint, ein dem Menschen angeborener Trieb zu sein.
    Es zeigt sich, daß gewohnte Umgebung ,ob schön oder trieste,bei jungen Menschen als gegeben und keiner besonderen Aufmerksamkeit würdig, erachtet und hingenommen wird.

    Erst wenn die gewohnte Umgebung verlassen wird,stellt sich Überraschung ein, über: "Neues".

    Ungewohntes zu verarbeiten ,wirkt dann stark prägend.









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  16. Das Schloß der Ansbacher Markgrafen, hat mir
    wenig gefallen. Ich habe es damals nur von Außen gesehen und da machte es halt auf mich einen fürchterlichen Eindruck,nämlich: grau in grau. Irgendwie,war das Alles für meine Augen nicht beeindruckend schön.Es war groß,ungegliedert, gewaltig ,von "DER" Seite gesehen: allerdings - beeindruckend!


    Von unterschiedlichen Baustilen hatte ich damals noch "0" Ahnung.
    Leider kann ich keine Bilder hier einfügen,
    denn die Wächterfiguren am Haupteingang sind sehr sehenswert und haben mich damals besonders beeindruckt.
    Die Figuren oben am Dache,sind schön gestaltet, aber vom Auge zu weit entfernt. Ich verstehe heute noch nicht, wie man diese, durchaus wertvollen schönen Statuen,so hoch, dem klaren Blicke entzogen ,... hat aufstellen können.

    Ein Haus dagegen, hat meine besondere Aufmerksamkeit erregt :Das heutige Landgericht.
    Ich machte meinen Vater darauf aufmerksam und fragte wem das gehöre.

    Mahnend und wie ich meinte, etwas respektvoll,
    auch ängstlich ,sowie gefahrdrohend , wie mir schien, so sprach er von diesem Hause:

    "Paß auf Bub, sieh zu ,daß du nie in dieses Haus gehst oder gehen mußt."

    Vor was mich mein Vater eigentlich gewarnt hat weiß ich nicht.Ich nahm später an, vor dem Landgericht.Dies kann aber nicht sein,da dieses erst 1971 dort aufgezogen ist.

    Die FLZ berichtet 1991,daß trotz intensiver Nachforschungen, nicht erschöpfend festgestellt werden könne,welche Behörden ab 1933 das Gebäude genutzt haben.
    So....Landesfürsorgeverband Mittelfranken und Oberfranken,.... Forstbehörde,...Landesamt für Vermögensverwaltung,....Kreiskasse,.....
    und von der NSDAP.

    Wahrscheinlich hat Vater mich vor Armut, weniger wahrscheinlich vor der NSDAP gewarnt .



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  17. Die Stadt ,sie läßt sich heuzutage ergoogeln, hat mir wenig gefallen.Es war halt, wegen der wirtschaftlich mageren Zeiten vor 1933 und auch noch danach, sehr wenig geschönt worden.

    Die "Neustadt",war damals enorm rege und durch die Uzstraße floß der Verkehr,von München zur Straße nach Würzburg.

    Heutzutage,kann man sich kaum mehr vorstellen, daß sich damals,der gesamte Verkehr von Nürnberg nach Stuttgart,an Schloß und Herrieder
    Tor vorbei, um das "Zirkeleck" quälte.

    Das damals wenig gepflegte "Einheitsrokoko"
    mit seinem bevorzugtem Grau,fand ich grau in grau und öde.

    Erwähnt habe ich schon,daß mir die Orangerie
    sehr gefallen hat.
    Was eine Orange ist, habe ich mir aber nicht vorstellen können.
    Soweit mir erinnerlich, habe ich erstmals um 1953 also fast 13 Jahre später, diese lecker schmeckende saftige Frucht,mir"leisten"können.

    Dann hat mir mein Vater die Johanneskirche
    innen gezeigt und mir erzählt, daß die Kirche vor der Zeit,als er in ihr konfirmiert worden ist, viel schöner war, weil die unschönen seitlichen Holzemporen,noch nicht eingebaut gewesen sind.

    Ich konnte mir den Raum ,so, wie er heute in seiner schönen Klarheit,ohne Emporen,wieder zu sehen und erlebbar ist,damals nicht vorstellen.
    Die ganze Kirche wirkte grau ,dumpf und brökelig.
    Hierher gehören Bilder der Johanneskirche von außen und innen, sowie zusammen mit den Türmen der Gumbertuskirche.

    Die wundervolle Dreiturmanlage der Gumbertuskirche, hat mich damals sehr beeindruckt, hatte ich doch derart gewaltiges, filigran-wunderschönes, bislang nicht gesehen.

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  18. Den Turm der Johanneskirche, habe ich erst viel später besteigen können.Ich schiebe dieses Erlebnis hier ein :

    13.6.1991 Im Dachstuhl der Kirche Sankt Johann
    zu Ansbach.

    Den Weg nach oben,
    zum Dachstuhl,
    der Treppe Wende,
    macht ihn möglich.
    Im Kreise geht man die Spirale,
    die, eng sich windet.

    Und Stein um Stein des Turmes,
    lang vordem gefügt,
    gleitet am Blick vorbei,
    der, haften darf,dann immer,
    an einem bestimmtem Stein,
    wenn Schwindel packt das Gemüt.

    Und endlich ist das Gewölbe erreicht.
    Wie riesige Maulwurfshügel,
    so liegt es unter dem Tritte,
    der,jeweils sachte bedacht sein muß,
    will man nicht gleiten und stürzen.

    Unten ,im Raume der Kirche,
    kann jeder der Gehen kann,
    aufrecht sich halten,
    hier oben aber-

    schützt das Dach das Gewölbe
    vor jeglicher Unbill der Wetter,
    und der riesige Giebel,
    läßt erahnen,

    warum "ER" der Zimmermann war,-
    dieses schönen Baues.

    Das kunstreiche Balkengeflecht,
    ward gefügt,
    in Demut und Kraft,
    vor mehr als 500 Jahren,
    aus heimischem Dürrem Holze,
    das handbehauen ,
    fleht,hier, als Träger von Lasten:

    " Laß Gleichgewicht walten der Kräfte
    und nicht stürzen den Bau,

    der, in Schönheit und Kraft,
    in sich selbst ruht-
    wird er nicht morsch,
    dieser Balken, hier,
    oder jener dort,


    Jeder an seiner Stelle."

    Der Eine oder Andere der die Wendeltreppe hochsteigt,wird ähnliches empfinden können.

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  19. Die Kirche

    war,von Görchsheim aus gesehen,weit, weit weg in der Ferne zu sehen.

    Es schien etwas besonderes um die Kirche zu sein,denn jeden Sonntag,mußten wenigstens 2 ,
    wenn nicht gar bis zu 5 Personen der Familie,
    in die Kirche gehen.

    Mich hat man erstmals, mir bewußt, ca 4 1/2
    jährig mitgenommen.
    Vorher habe ich nur den mäßig hohen Turm der Kirche aus der Ferne gegen den Himmel ragen sehen. Der Klang der Kirchen Glocken wurde mir bald vertraut.Zeitverzögert kam der Stunden und Viertelstundenschlag, auch von den Stadttürmen,
    relativ leise zu hören, bei uns an.

    Wenn die Kirchenglocken riefen"z´amm gschlong´n hem" , war jeweils allerhöchste Zeit für den Kirchgang.
    Vater fragt Mutter ,ob er gut rasiert sei.
    Mutter bürstet den "Rock" des Vaters an dessen Körper, kurz nochmal zärtlich staubfrei.
    Dann schwingen sich beide, im besten Sonntags Gewandte,auf das Fahrrad und entschwinden,wie die übrigen,die für den Kirchgang "dranwaren"
    eilends Richtung Leutershausen,zu dem irgend
    wie besonderem,aus der Ferne zu sehendem Turme.

    "Man"ging in die Kirche auch deshalb,hörte ich aus Wortfetzen die fielen,weil der "Familien- Kirchenstuhl" von jemandem aus der Familie,aus
    dem Hause ,besetzt sein sollte.

    Nach der Kirche,traf Vater sich in der "Kroana"
    bei einem "Seidla", mit Bauern aus der Gegend um zu erfahren,wie der Saumarkt "so" läuft,was Getreide kostet oder: das Kalb, die Kuh, die man verkaufen will.

    Auf dem Wege zu den Wirtshäusern bzw. vor dem Nachhausegehen,standen um den "Reahbrunna"
    kleine Menschenpulks.Es wurde in diesen rege,
    eifrig altfränkisch,diskutiert, immer wieder:
    Das Wetter- und wie es wohl Morgen wieder werden möge.







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  20. Damals war die sicherste Wettervorhersage diese:
    Wenn der Herr Nachbar die "Nunnerwiese´n" mähte (Nonnenwiese),dann konnte man mit 100% tiger Sicherheit damit rechnen,daß es 8 Tage regnete.

    Dieser Fakt, war damals tatsächlich sicherer in
    der Wetter-Vorschau,als heutige Wunder-Wetter-
    Bilder des Fernsehens.
    Man hätte meinen mögen, die seligen Nonnen des Klosters Sulz,weinten Tränen vom Himmel,weil
    auf ihrer Wiese die herrlichen, vielfarbigen Blumen,gemäht worden waren.
    Des erfrischenden duftenden wundervollen Blumenschmuckes an den Wassern der Altmühl,
    der Alcmuna ,des heiligen,fischreichen,ruhigen
    und sauberen Flusses beraubt, mußten die wackeren Sulzer Frauen, auf den Blumenschmuck des nächsten Jahres warten,
    um sich so richtig, wieder erfreuen zu können..

    Heutzutage gibt es keine Blumen mehr auf den Nonnenwiesen und die, die es noch geben sollte, dürfen nicht mehr erblühen ,denn Zeitig im Jahr werden die Wiesen gemäht ,nicht für Heu,nein: Zur Silage.

    Man möchte meinen,daß es deshalb auch keine richtigen Sommer mehr gibt.Denn die tüchtigen,
    fleißigen Sulzer Kloster-Damen ,können keine Blumen mehr an ihrer, heutzutage dreckig braunen, gar nicht mehr so heiligen" Alcmona" sehen.

    Die hier dargestellte Wetterlogik ,ähnelt der Logik der Kirche.
    Diese ist genau so dumm und unbeweisbar richtig und auch stimmig, wie eben das Wetter IST.

    Deshalb wohl habe ich als 4 1/2 jähriger "baff baff" gestaunt, als mich Mutter über den für mich zu hohen Kirchenstuhl, (der wohl auch heutzutage noch vorhanden ist)hob, um mir den "lieben Gott" zu zeigen.
    Von diesem war manchmal die Rede.DER konnte offenbar,so manches,wenn nicht alles Richten.

    Damals war zu Leutershausen in der Peterskirche ein wunderschönes Altarbild zu sehen, das den Auferstandenen in all seiner Glorie zeigte.

    Ich war tief beeindruckt-aber es war doch ein: "-Bild-" .

    Wie mag auf heutige 4 Jährige der jetzige Altar
    von Sankt Peter zu Leutershausen wirken?

    Ich, persönlich, habe den "zur Schau gestellten Gekreuzigten" nie gemocht.
    "Seine Konsequenz aber": bis zum bitteren Ende! stets nur bewundern können.

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  21. Nun, alles zu seiner Zeit.

    Das galt auch für meine Beziehung zur Kirche.
    Ich war zum Mitnehmen mit dem Fahrrad zu groß
    und selber konnte ich noch nicht Radfahren bzw. hatte kein Rad.
    Wohl deshalb wurde ich kein Kirchgänger.

    Mainz mit seinem Rad im Wappen hat die Bedeutung des Rades frühzeitig erkannt.
    Mainz aber war fern und ich wurde ein Waldgänger,weil der Wald näher war und wie mir dünkte ,schöner.
    Sonderbarerweise, bin ich auch von meinen Eltern nie gedrängt worden, die Kirche ab und an zu besuchen.(Das blieb,später, einem Mädchen vorbehalten).
    Das dunkle dumpfe,gemeinsame "Abbeten" des Glaubensbekenntnisses, in der Kirche, war mir später einfach widerlich.

    Der Inquisitor hätte wohl gesagt:
    "Der böse, unchristliche Geist in Ihm,verhindert,daß er in den christlichen Chor mit einstimme."

    Ich habe, damals, nicht zwischen Amtskirche und Religion unterscheiden können,nicht begriffen,
    daß die Institution Kirche mir Religion beibringen will und nur wegen des "Staatlichen Machterhaltes" und etwa gleichem Denken in diesem ,gegründet worden ist.

    Die Art und Weise,einem Naturburschen"wie ich Einer war", Religion beibringen zu wollen, war mit Sicherheit: falsch.

    Dabei, muß von dem Eingebleutem, doch einiges hängengeblieben sein,das tief wirkte.
    Ich erinnere mich an eine Religionsstunde:
    Der "Herr Dekan"(er ließ sich "so" ansprechen) fragte,welch Lied wohl das "schönste" des Gesangbuches sei, wir wollten dieses gewählte Lied dann Singen.
    (Er hätte vielleicht fragen sollen,welch Lied das"innerlichst schönste christliche"Lied sei).

    Unterschiedlichste Lieder wurden genannt.
    Ich habe vorgeschlagen :

    "Oh Haupt voll Blut und Wunden...."

    Ich bin dafür von fast allen,auch von den Mädchen (was mich wunderte)kritisiert worden,es sei unpassend ,man singe das nur an Ostern ct.

    Der Herr Dekan stimmte mir zu und das Lied wurde gemeinsam gesungen.

    Vom Frömmler, war ich meilenweit entfernt.

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  22. Ein Feuerbach jun.,der Flori,wohl irgendwie dem
    Philosophen verwandt und durch die Kriegswirren
    in die Klasse nach Leutershausen verschlagen ,
    fragte mich:ob ich denn das Alles Glaube, was der Dekan, der Pfarrer so erzähle.

    Ich erklärte ihm : Das ginge in´s Eine Ohr rein zum Anderen Ohr wieder raus,es täte nicht weh und richte keinen Schaden an.
    Es sei halt Brauch den Pfarrer reden zu lassen,
    nicht zu fragen ,nicht zu widersprechen.

    Der gute Feuergeist Flori, tat selbiges nämlich nach "Strich und Faden",machte den Dekan verlegen und ist deshalb von diesem gemahnt worden,er möge sich zurückhalten,wir übrigen verstünden seine Denkart nicht ,er möge doch, "Bitte"! nicht stören.

    Man bedenke :Vom Rad im Mainzer Wappen bis zum
    Fahrrad, brauchte es runde 1 000 Jahre oder sogar mehr.

    Feuergeister wie Flori ,oder auch ich , hatten es bis in die neueste Zeit schwer.

    Kinder hatten wir noch nicht und bekamen deshalb,erst mit der Zeit, ein Gefühl dafür, "das Kind ,nicht mit dem Bade, auszuschütten."

    Der Flori ist wie ich,"formal" vom Herrn Dekan konfirmiert worden-obgleich ich ,so manches Mal gemahnt worden bin :er werde selbiges nicht tun.Ich könne zwar meinte er, wolle aber nicht.

    Nur wenigen sei die Gnade gegeben, Gott zu schauen,ich werde dies können,habe die Gabe,
    sei aber nicht Willens.

    Als "Präparant" überstand ich den Unterricht bei unserem Verehrungswürdigem alten Herrn Pfarrer Fries,der im innersten glaubte was er sagte ,recht gut.
    Prägend fremd, fand ich, die sonderbaren Zeichen, die er uns nahe zu bringen suchte, erklärend, mit diesen Buchstaben sei die "Heilige Schrift" ganz am Anfang erstmals aufgezeichnet worden.



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  23. Nun ,ich bin kein Alttestamentler geworden, wie es der Herr Dekan gerne gesehen hätte der mich zu einem Missionar hat machen wollen.
    Später dazu mehr.
    Zunächst, hatte der Herr Dekan mit mir größere Schwierigkeiten.Er hat mich sogar geohrfeigt.

    Die Ohr,"feige"ist auf dem Baume der Erkenntnis
    folgendermaßen gewachsen:

    Als "Präparanten" und angehende "Konfirmanden"
    mußten wir Sonntags die Kirche besuchen.
    Anderntags ist abgefragt worden ,ob man die Kirche besucht habe.-Ich hob nicht den Finger.
    Nachfrage: ...warum nicht?Und ich müsse in die Kirche gehen.Darauf ich :... ich müsse sterben und sonst nichts!
    Folge :Watschen und Androhung mich nicht zu konfiermieren ct.

    Ich wußte damals eigentlich nicht was es mit Konfirmation auf sich hatte, nur,daß man nun in der Kirche aufgenommen sei und das Abendmahl bekomme.
    Da wir Latein nicht lernten, wußte ich auch nicht, was Konfirmation auf gut deutsch wirklich bedeute.Es mag dies sicher irgendwann ausführlich erklärt worden sein.Aber es verschwand halt aus meinem Bewußtsein.

    So nahm ich an, es bedeute so etwas wie Weihe,
    Einweihung,Segnung-im Langenscheid habe ich unter diesen Worten: Konfirmation nicht gefunden.

    Erst jetzt und heute(1990) finde ich im Brockhaus:

    Konfirmation(lat)=Bekräftigung
    Einsegnung der getauften jungen Christen in einer kirchlichen Feier der ev. Kirche,womit die Zulassung zum Abendmahl und das Recht zur Patenschaft verbunden ist.
    Die Konfirmation ist durch die Reformation entstanden. Siehe:

    Firmung,das zweite Sakrament der kath.Kirche-
    es besteht in Handauflegung,Salbung der Stirne mit Öl(-Chrisma),Gebet und wird vom Bischof gespendet.
    Sinn der Firmung:Befestigung im Glauben und Stärkung der Seele zum Lebenskampf durch den Heiligen Geist.
    Zwischen dem Empfänger der Firmung (Firmling) und dem Firmzeugen(Firmpate)besteht geistliche
    Verwandtschaft.
    In der kath. Kirche wird die Firmung ab dem 7. Lebensjahr erteilt,in der morgenl. mit der Taufe verbunden.

    Chrisma(gr."Salbe")das,
    Der Chrisam ,Salböl aus Olivenöl und Balsam ;
    wird in der kath, Kirche am Gründonnerstag geweiht , durch den Bischof.

    Balsam : Also Schluß jetzt sonst wirds langweilig, guckt doch selber in den Lexicas
    nach . Da dieses jedoch völlig veraltet:

    Googelt!

    Die Zeit der Konfirmation nahte.
    Ich bekam ,woher auch immer, ich weiß es nicht,trotz der schweren Zeiten meinen
    Konfirmations Anzug verpaßt.

    Termin für die Konfirmation :

    Der 8 April 1945 !

    Kanonendonner in der Ferne ,Crailsheim(ca 40 km westlich von Leutershausen gelegen) war von den Amerikanern am 6. April erobert und laut Wehrmachtbericht wieder befreit worden .



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  24. Ja!Ja! Lacht nur,dieses war Balsam auf meine Seele,denn ICH, wollte absolut nicht "befreit" werden.
    Jaa- ich weiß, diese Aussage ist sehr doppeldeutig und entspricht der unseres späteren Herrn Landtags Ab Geordneteten und entfernten Vetters Mack,der,damals,zu sagen geruhte:"I sooch heit nit sou, damit morgn nit anner soogn konn i hett gestern a sou odder sou gsocht."

    Klarer war da schon der Konfirmantenspruch den mir der Herr Dekan an jenem denkwürdigem 8.April 1945, mir verpaßte: (Joh. 6 .35 .)

    Ich bin das Brot des Lebens.
    wer zu mir kommt,
    den wird nicht hungern
    und wer an mich glaubt
    den wird nimmermehr dürsten.

    Bilder aus jener Zeit sind mir nicht zugänglich und wahrscheinlich nicht vorhanden.

    Mein Schulbank Nachbar Fritz,wie ich hörte Träger des Bundesverdienstkreuzes(Gott hab ihn seelig),hat die Feier von 1945, anläßlich der "Goldenen Konfirmation 1995" folgendermaßen gut beschrieben:

    "1995 ist ein Jahr des Gedenkens und Erinnerns.
    besonders auch für uns,die wir am
    8.April 1945
    unsere Konfirmation feierten.
    Diese schwere Zeit,besonders aber dieser Tag,
    wird uns allen unvergeßlich sein.

    Während unserer Konfirmationsfeier, explodierte drüben(ca 9-10 Km entfernt) bei Lehrberg,
    ein Munitionszug, der von feindlichen Flugzeugen beschossen wurde.
    Die Detonationen waren so stark ,daß die Fensterscheiben zitterten und das ganze Gotteshaus bebte.
    Erschreckt und verängstigt verließ ein großer Teil der Gottesdienstbesucher die Kirche.
    Herr Dekan Blendinger hat das Lied " Befiehl dem Herrn deine Wege ..." singen lassen und die Konfirmationsfeier wurde schließlich zu Ende geführt."

    Fritz Leidenberger führt dann noch dankbar an, daß wir seit 1945 in Frieden leben durften
    und gedenkt pers.des am Tage darauf am 9. April hingerichteten Dietrich Bonhoeffer.

    An diesem Tage,dem 8. April, ist in Leutershausen damals, noch Niemand und Nichts zu Schaden gekommen. Dieses sollte sich in Bälde aber gründlich ändern.

    Die Kirche und ihre Erziehungsversuche an mir, sind, aus meiner Sicht versteht sich, gebührend abgehandelt worden.

    Nun folgt ein anderes Kapitel.
    Ich war ja nun Konfirmiert und da meinte mein Vater,dem Buben kann man nun größere Aufgaben zumuten und anvertrauen.So quasi :Soll er sich doch bewähren und zeigen,was er als "Pimpf"und "Hitlerjunge"gelernt hat(dieser eifrige großspurige Kerrle).

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  25. Ich muß aber zunächst doch einen Zeitsprung machen sozusagen ein Rolle rückwärts.

    Stamm 2,Fähnlein 6, Schar 5, Pimpf: Schuster,

    so wäre ich in den Akten zu finden,sollten diese noch auffindbar sein.
    Ich war also Angehöriger dieser Formation,die mal "Südwestfranken" mal "Südfranken" zugeteilt gewesen ist.
    Bekanntlich, oder heute nicht mehr bekannt,
    kam man als 10 Jähriger zum "Jungvolk" dort verblieb man als "Pimpf" 4 Jahre um als 14 Jähriger in die "HJ"(Hitlerjugend)überzutreten.
    Manche sagten auch man wurde getreten.
    Getreten fühlte ich mich nicht in jener Zeit.

    Ich empfand es als angenehm, daß die Erwachsenen bei uns nichts zu sagen hatten.
    Es gab keine Watschen,wie in der Schule und der Hintern wurde auch nicht mittels Rute geprüft, ob er Staub frei sei.
    Es war zwar Plicht,zum "Dienst" zu erscheinen,
    einmal in der Woche ,Nachmittags.Man empfand diese Plicht: wie in die Schule gehen ,nur angenehmer.
    Ich hatte und habe den Eindruck , daß"Die Alle"
    gerne beim "Fähnlein" gewesen sind.
    Ich kenne nur einen Fall von"offener" Aufmümpfigkeit ,diesem ist in Folge dann Ausschluß angedroht worden .

    Wir waren unter uns Jugendlichen in Sebstverwaltung,wobei natürlich die Führer bestimmten "was" gemacht worden ist.

    "Fähnleinführer" waren je 16 bis 18 Jährige der HJ aus Bürgerfamilien des Städtchens, die auf höhere Schulen in Ansbach gingen.
    Gleiches galt für die "Zugführer",die waren von Pfarrersbuben bis zu Handwerker und Beamtenfamilien (Polizisten)vertretenen.
    Bauernbuben waren oberhalb Scharführer nicht zu finden.
    Mehrere kleine Weiler und Dörfer waren zu einer Schar zusammengefaßt und konnten sich ihren "Scharführer" selber wählen.
    Man suchte den aus, mit dem es die wenigsten Schwierigkeiten gab und der allgemein anerkannt worden ist.

    Bei uns funktionierte die Selbstverwaltung einwandfrei und sauber.


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  26. Marschieren im Gleichschritt, kam mir anfangs dumm vor,doch mußte ich erkennen,daß es die Streitereien eindämmte und deshalb gut war.
    Diese Disziplin die in "Bewegung"gefordert worden ist, hatte also seine Vor- und Nachteile.

    In den engen unübersichtlichen Gassen meines langen Schulweges nach Hause,wurde ich häufig vom "Wolfers Itzer"oder dem"Kroah Gerch" oder auch von mehreren Anderen, gleichzeitig heftig angegriffen.Da ich relativ klein und schmächtig
    war,zog ich dabei,obwohl ich muskulös gewesen bin ,sehr häufig den "Kürzeren".

    Der Loosers Fritz(er war eine Klasse älter und ist mir Zeit meines Lebens guter Freund geblieben)hat mich so manches Mal"rausgehauen".

    Im "Dienst und und in Uniform ,gab es keine derartig einseitigen Auschreitungen.
    Da ist gelegentlich fair ein Ringkampf ausgetragen worden, oder auch ein Boxkampf mit Boxhandschuhen .
    Bei den allseits beliebten "Geländeübungen"
    allerdings, hat der Eine oder Andere schon mal kräftiger hingelangt.
    Dabei eine ernsthafte Verletzung aber, ist mir niemals bekanntgeworden.
    Wegen "Haftungsfragen", war die "Führung" sicherlich strikt angewiesen und bestrebt,
    ernsthafte Verletzungen zu vermeiden.


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  27. Prägend in Erinnerung geblieben ist mir mein 1.
    "langer Marsch"1942 in das Sommerlager des gesamten Fähnlein 6 nach Buch am Wald.

    Die Teilnahme an derartigen Veranstaltungen, war übrigens freiwillig und es konnte sich jeder, ohne irgendwelche Folgen, ausklinken und seine Teilnahme verweigern.

    Auf dem Rücken den Tornister,der hufeisenförmig
    von Zeltplan und und Decke um wickelt gewesen ist,ging es zunächst durch das obere Tor des Städtchens Leutershausen.
    Dabei ist besonders auf den Stadtvogt Schreyer
    hingewiesen worden, der rechts unten am Tor
    in voller Rüstung mit Schwert und Richterstab zu sehen ist.Inschrift zu Häupten:

    "Ein Kriegsmann und christlicher Held
    Gott ,dem Herrn allzeit wohlgefällt,
    als dieser Schreyer ist gewesen,
    Herr, laß ihn das Himmelreich genesen."

    Inschrift zu Füßen:

    "Uff Freitag,den 31.und letzten Mai anno 1605
    früh um 8 Uhr ,entschlief in Gott seliglich,
    der Ehrenfest und hochachtbare
    Herr Hans Schreyer,Stadtvogt und Richter
    allhier in Leutershausen,seines Alters 64 Jahre
    dem Gott gnädig sein wolle, Amen."

    Ich empfehle, die Ansicht des Oberen Tores mit dem Stadtvogt zu ergoogeln.

    Wir marschierten bis Jochsberg flott voran.
    Dort ein kurzer Hinweis auf die Burg der
    Seckendorfer, die dort als Mauerring spärlich aus dem Boden ragt.
    Dies also ist geblieben vom Versuch der Seckendorfer, in Jochsberg eine Grafschaft aufzubauen.Die Burg ist um 1830 abgebrochen worden.Ein Modell ist im Heimatmuseum Leutershausens zu sehen.
    Ein kniender Ritter , seiner Frau gegenüber,
    beeindruckt am Eingang der Kirche zu Jochsberg.
    Damals aber ungewöhnlich:"Wie kann ein Ritter in voller Rüstung auf Knien,flehendlich beten?"

    Zurück zur Marschroute, die das Jochsberger Brauhaus links liegen ließ.Nach dem kurzen, angedeuteten Halt, an der Kirche zu Jochsberg, konnte man sich geistig auf den nun anstehenden Berganstieg vorbereiten.
    Es war ein heißer Sommertag,ich machte fast schlapp.Alle waren heilfroh,als der vor praller Sonneneinstrahlung schützende Wald oberhalb Jochsbergs erreicht war.Ich war ausgelaugt und konnte fast nicht mehr gehen. Der Tornister war eine Tortur ,verhinderte er doch ein kühlen des Rückens. Der wunderbare Blick nach rechts, zu der herrlich in der Landschaft liegenden Burg Colmberg ,konnte da auch nicht allzu sehr aufmuntern.
    Mein "Jungzugführer" sah nach mir ,dem fast schlapp machendem Kerrle. Höchste Zeit für eine Pause.
    Ausgiebige Rast am Waldesrand ist eingelegt worden und nach ca einer halben Stunde, ging es mit verminderter Marschgeschwindigkeit, durch den Wald, weiter nach " Buch am Wald ".

    Am Dorfweiher,der wunderschön inmitten des Ortes liegt ,ist das Zeltlager aufgeschlagen worden.Dabei: große Gaudi nach überstandenem anstrengendem Marsche.

    Dann Essenfassen!Es gab einen hervorragenden Eintopf für alle. Gemüse und Speck haben die Buch am Wald Bewohner, die auch heutzutage ihre Gäste ,in ihren sehr schönen, angenehmen,und gemütlichen Gasthäusern hervorragend bewirten, besorgt.

    Ich bin, mit unserer Schar, in einer Scheune auf Heu und Stroh untergebracht worden.





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  28. Im" Lager zu Buch " gab es verbunden mit "Geländespielen" ,Ausflüge.
    So ein Mittelding zwischen Ausflug und Ausmarsch führte am nächsten Tage nach Hagenau.

    Hagenau war früher ein wichtiger Halte- und Rastpunkt für die Pferdefuhrwerke von Rothenburg nach Leutershausen und weiter nach Ansbach gewesen.

    Das früher herrliche ,große in schönstem fränkischem Fachwerkstil errichtete Gasthaus, zeugte von früherem Wohlstand und ist gebührend bewundert worden.(Weniger der Inhaber).

    Der mächtige,feste Turm der Kirche zu Hagenau, ist in alter Zeit, sicherlich ein "Jagd-Stütz- punkt" des uralten kaiserlich geschützten:

    ....."Bannwald Burgbernheim /Leutershausen"....

    gewesen und entsprechend ,gebührend, gewürdigt worden.
    Der Hagenbach, führte an diesem Tage, der Altmühl überreichlich Wasser zu ,denn es verregnete leider unseren Ausflug gründlich.

    Nun,ein Indianer,Karl May war auch bei uns Idol,kennt bekanntlich keinen Schmerz.Dies galt für Pimpfe genauso.Auch, wenn, wie jetzt gerade, der: "Wetter", Gott, in Gestalt von Thor, oder Wotan mit dem wilden Heere durch die Lüfte, geg´n Leuterhausen brauste und rauschte.

    Der nächste Tag war ideal geeignet für ein "zünftiges Geländespiel".

    Das Land zeigte sich kühl und die Erde dampfte vor Nässe.Kein Regen jetzt mehr, nach der vorhergehenden Hitze beim Anmarsch nach Buch am Wald.

    Beim anstehenden Geländespiel gab es 2 etwa gleich starke Truppen,(Gruppen) die gegeneinander kämpften.

    Jeder Teilnehmer am Geländespiel, trug eine Armbinde.Diese war am Oberarm mittels Druckknöpfen befestigt.

    Wurde im "Kampfe der gegnerischen Parteien"
    die Armbinde eines Gegners vom Oberarm gerissen, so war dieser "Tot" und schied aus . Er durfte sich nicht mehr,-nicht im geringsten! weiter-irgendwie, am Kampfgeschehen,beteiligen.

    Anschleichen,Täuschen,Überraschen,Hinterhalt, legen,frontal Anrennen,Fliehen und überraschend wieder Kehrt machen und andere Finten , alles war erlaubt,dem Gegner seine Armbinden abzunehmen. Nur eines war ,oberstes Gebot: ...Fairneß mußte eingehalten werden um Verletzungen aus zu schließen.

    Es gab vorgegebene Kampfzeiten.Diejenige Gruppe hatte gewonnen,die jeweils die meisten Armbinden vorweisen konnte.

    Es gab auch den totalen Kampf.
    Dabei hatte die Truppe gewonnen ,die den letzten "Armbindenträger" vorweisen konnte.

    Natürlicherweise, gab es dabei, die härtesten persönlichen Auseinandersetzungen.


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  29. Am 3. Tag gab es ein Abschiedsfest für uns und die gastgebenden Bucher Dorfbewohner .

    Der Dorfweiher, gab eine ideale Kulisse, für unsere "Bremer Stadtmusikanten" ab, die, mittels Gießkanne, Waschbrett, Eimer und ähnlichen Instrumenten, soweit mir erinnerlich,recht passable Töne von sich gab, die man durchaus auch: "recht gute Musik" nennen konnte.

    Was wollen Buben Herzen mehr.
    Einige Schwierigkeiten gab es aber auch,da sich ein Bucher heftig beschwert hat. Um was es dabei gegangen ist, ist mir nicht zu Ohren gekommen.Wir waren doch nahezu 100 Buben und da gibt es natürlicher Weise eben auch"Nieten",
    Ausreißer.Wie üblich in solchen"Fällen".

    Die Fußballnationalmannschaft heutiger Tage ist auch,manchmal,ein Sauhaufen und die sind,in der Regel um 10 bis 20 Jahre älter.

    Der Abmarsch nach Leutershausen gestaltete sich
    munterer, da das Wetter mitspielte und die Hitze, durch den Regen, doch gedämpft worden war.
    Jedenfalls zogen wir, mit Marsch und Gesang, in Leutershausen ein und ließen die morschen Knochen zittern.

    (Es zittern die morschen Knochen, der Welt vor dem großen Krieg, wir haben den Schrecken gebrochen , für uns wars ein großer Sieg.)

    Provozierend wurde Gesungen :Denn heute"gehört" uns Deutschland und morgen die ganze Welt.

    Dieser Text, war eigentlich in der Form, verboten.
    Es sollte gesungen werden :Denn heute "da hört" uns...! Aber die innere Opposition bei Diesem,bei Jenem die Provokation,beim Anderen die jugendliche Dummheit,wählte: Version 1.

    Die Welt hat beide Versionen gehört und :
    verurteilt.

    Nun , unsere Knochen sind bald darauf sehr morsch geworden,so morsch, wie das Eis der Altmühl bei Tauwetter und ließ uns alle einbrechen.

    Man muß Feststellen ,daß diese beiden angeführten Texte,die Fehlentwicklung der Deutschen, nach dem 1. Weltkriege,ganz brutal aufzeigen.





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  30. Nun, der in nicht allzu ferner Zukunft auftretende "Shakespeare" wird diese Sachlagen
    nüchtern so beschreiben, wie diese geschichtlich nun mal abgelaufen sind.
    Wie sagt man doch bei uns in Franken ganz banal?:

    "Vo nix kummt nix.!"

    Die Mitteleuropäer sahen sich vor 1914 in der Zange und reagierten:

    Wir fürchten Gott und sonst nichts auf der Welt.
    Man rüstete kräftiglich wie alle Nachbarn auch. Dies bezüglich gab es keine Unterschiede.

    Einen wesentlichen Unterschied aber gab es:
    Frankreich und der Westen ,mit England und Amerika, war längst nicht mehr Feudal geprägt.

    Die Feudalpolitik, war schon lange vor 1914 von
    der Geldpolitik großer Staaten und deren "Großbürgern" abgelöst worden.

    In Deutschland, hat man dieses nicht wahrhaben wollen und war erstaunt,daß der Zar in Rußland überspielt worden ist und die Englische "nahe" Verwandtschaft, nichts mehr brachte.
    Die Deutsche Flottenpolitik mag England beunruhigt haben, im Grunde aber, war diese so angelegt,daß sie für England keine Gefahr bedeutete -Sie war im wesentlichen nicht hochseefähig,sondern reine Küstenschutzflotte.
    England wußte dieses und hat sich trotzdem gegen Deutschland entschieden.
    Das erzwungene "Made in Germany" zeigte ganz klar woher der Wind wehte.

    (Wie konnten DIE sich aber auch erlauben,eine Baghdat Bahn bauen zu wollen bzw.:tatsächlich zu bauen.)

    Die Englische(Handels) Fairneß blieb auf der Strecke und wandte sich, in diesem speziellem Falle,letztlich: gegen England selbst.
    Denn :"Made in Germany" wurde ein Welterfolg
    bis un unsere Tage.

    Dies alles, war, verständlicherweise, ein großes Ärgernis für England.

    Und die neue aggressive Wirtschaftsmacht Deutschland, selbstverständlich auch.

    Deshalb aber, in einen selbst zerstörerischen Krieg von ungewissem Ausgang schlittern?

    Aber leider galt halt für England :

    Wir sind die 1. Weltmacht, keiner kommt uns gleich und was auf dem Kontinent, zumal bei den Hun´s geschieht ,bestimmen WIR.

    Die Zange schnappte zu -und das nach einer
    europäischen Koalition ,kurz vorher, gegen die Boxer in China.

    Amerika hatte, schon lange vor 1900, seine Großmachtstellung durch brutale Geldpolitik (Amerika den Amerikanern)abgesichert.

    Das"AlteEuropa"aber,
    stand,sich,mißtrauisch,
    gesplittert,
    in hochgerüsteten Nationalstaaten ,die sich jederzeit an die Gurgel zu fahren bereit waren,gegenüber.

    Und es war auch möglich die leicht gegeneinander aufzubringen.
    Man hatte kurz vor jenen Zeiten entdeckt ,was eine gut geleitete Presse vermag .
    Diese Presse "in der Hand zu haben" war sehr wichtig geworden.

    Die Intelligenz der unterworfenen Kolonialvölker der ganzen übrigen Welt, mögen sich ,ob des Tatbestandes, daß sich "Ihre" Herren selber zerfleischten ,"ins Fäustchen" gelacht haben.

    Die Vorgänge in Sarajevo, mit den "Verschwörungen der Schwarzen Hand" und dem innigen Einvernehmen mit dem russischem Ministerium des Äußeren ,sind hinlänglich bekannt.

    So sollten also, schließlich und endlich, auf dem Schlachtfelde sämtliche Probleme gelöst werden.



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  31. Diese "Kleinstaaten" gemessen an Amerika und Rußland, begriffen nicht, was da auf sie zukommen mußte,wenn sie sich bekriegten.

    Am tragischsten,ist das Verhältnis von England zu Amerika zu beurteilen.
    England, begriff, bis zum Untergang seiner Weltmachtstellung, 1945 ,nicht,daß Machtanspruch durch reale Macht abgesichert sein muß.
    Vom Mächtigeren geborgtes,(geborgte Macht ist keine echte Macht) führt zum eigenen Untergang.

    Die Insel aber ,blieb erhalten,versank nicht im Meer,im Meer versank aber Rußlands Monarchie und halb Deutschland.

    Die Sturmflut fegte über Europa,dessen Deutsche Länder,wegen des Wunsches "wieder" zusammen zu gehören,letztlich Anlaß zum Kriege waren.

    Bismarks großer Klumpen,um den er sich keine Sorgen zu machen glaubte,war Anderen eben zu groß geworden.

    Andererseits aber,war dieser Klumpen viel zu klein, um im Konzert der Europäischen Völker, den Taktstock für ein harmonisches,gemeinsames Konzert schwingen zu können, bzw. zu dürfen.

    Den Taktstock schwangen längst ganz andere Kräfte,die sich den Deibel um Nationen kümmerten, aber ihre eigene Nation haben wollten.

    Ich verweise in diesem Zusammenhang auf

    >Benjamin Freedmann<

    dessen berühmte,öffentliche Rede um 1960" in Amerika an Amerika "gehalten, zeigt besser auf als jeder Andere es könnte,was es mit der "Balfour Erklärung" von 1917 und den darauf folgenden Ereignissen, auf sich hat.

    Bitte Googeln:>Benjamin Freedmann<





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  32. Einfacher und schneller:

    >Benjamin Freedman von 1961 Speech<

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  33. Dies war 1917 die "Geburtsstunde" der Deutschen
    "Dolchstoßlegende".

    Nun, wie sagt doch ein legendäres Sprichwort:

    "Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt."

    Um die Früchte einer Liebe einfahren zu können, muß man reale Erfolgsaussichten haben,diese sollte man gut einschätzen können.Weiter wird man ständig, ständig am Ball bleiben müssen,wie man heutzutage zu Sagen pflegt.

    Ein guter Trainer ist dabei von Nöten.Dieser, muß eine Mannschaft Formen können ,die bei absolut drohender Niederlage, das Ruder herumreißen kann, um doch noch ein Unentschieden oder gar den Sieg zu erreichen.

    In Deutschland hatte der Feudal Trainer nicht mehr das Vertrauen der Mannschaft.
    Diese meuterte, angestiftet vom listigen Gegner, ganz brutal, so, daß, an eine Fortsetzung des Spieles (gesehen aus Sicht der neuen Herren) nicht mehr zu denken war.

    Der Gegnerische Oberschiedsrichter Wilson versprach,in dieser Situation,bei Spielabbruch
    ein weises gerechtes (fast 1:1) Spielurteil.

    Leider hat er sich(Wilson) nicht daran halten können oder wollen und hat sich, klugerweise, aus dem Spiel verabschiedet.

    Die "Sovjetz" anzuerkennen blieb erst 1933
    einem gewissen Theodore Delano Roosevelt vorbehalten.


    Nun,in Versailles 1918/19ist nicht wie gut 100 Jahre zuvor auf dem Wiener Kongreß getanzt worden.

    Man hat damals ,Frankreich,tanzend auf dem Kongreß, unangetastet gelassen. Obwohl, vor gar nicht allzu kurzer Zeit,das uralt,rein deutsche Elsaß /Lothringen, brutal dem "Alten Reiche" geraubt worden war.
    Nur mäßige Kontributionen sind auferlegt worden.
    Lothringen und das Elsaß hat Deutschland zwar 1870/71 zurückgeholt - man hätte selbiges(wenn-schon) 1815 tun sollen.

    So hat sich halt einiges, Unheil schwangeres, mit und durch Versailles , ohne vernünftig verarbeitet werden zu können
    (der Faktor Zeit hat dafür gefehlt)
    angesammelt.

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  34. In der Weimarer Republik, hat man dann hilflose Erfüllungspolitik betreiben müssen.

    Diese hätte man, wahrscheinlich für die nächsten 90 Jahre,auch trotz der Inflation 1923,die selbst das kleine Bürgertum,teilweise an den Rand des Verhungerns brachte, durchgehalten,hätte der zusätzliche Börsenkrach von 1929 nicht jegliches Vertrauen an die "Demokratie" in Deutschland vernichtet.

    Der brutal primitive " russische Kommunismus" mit dem man sogar von Staatswegen zusammen gearbeitet hat, (Rapallo),drohte nach 1918 um 1931/32 erneut über Deutschland herein zu brechen.

    Der Boden für eine Radikal Lösung, gleich welcher Art, war in in Deutschland bereitet.

    Und ganz freiwillig, wollte sich das Bürgertum,
    so,wie in Rußland bereits geschehen, nicht millionenfach abschlachten lassen.

    Bis 1933 hat Amerika schließlich die Sowjetunion nicht diplm. anerkannt .
    Dann plötzlich die Kehrtwende mit dem

    "New Deal" des Roosevelt.

    Zu diesem Zeitpunkt, spätestens, hätte der Deutsche Diktator seine Position,die Judenfrage betreffend, überdenken müssen.

    Trotz, oder gar wegen der Embargo Maßnahmen der Judenschaft der ganzen Welt.
    Statt brutaler Gegenmaßnahmen, hätte man darüber Lachen sollen-ganz einfach die Zähne zusammen gebissen und Lachen!

    Hitler fehlte ganz einfach: Die versoffene Eleganz eines Churchill,die ironische Schauspielkunst eines kleinen Mannes, der in Amerika den "Diktator" immitierte.

    1917 mit" Balfour "hätte Warnung genug sein sollen!

    Man kann einen Gegner auch durch freundliches umarmen daran hindern, zum tödlichen Messerstich anzusetzen.

    Daß ab 1933 die autonome nationale Wirtschaft
    in Deutschland ,die Juden ausschloß, funktionierte, war aus Sicht der Siegermächte des 1. Weltkrieges natürlich alarmierend .

    Den Versailler Vertrag einseitig aufzukündigen
    war ein Affront, den die ehemaligen Gegner
    nicht so ohne weiteres "schlucken" wollten.

    So um 1938, hörte ich eine Unterhaltung zwischen dem Altbauern Kolb (ca75) und
    seinem Nachfolger Keitel:

    ..."wenn DER a sou weitermecht, nacherla kumbst unweigerli zum Kriach...."!

    Einem Teil des Deutschen Volkes, war also durchaus bewußt, daß sich die Führung, auf einem sehr schmalem Grate ,sich bewegte.



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  35. Mit derartigen oder auch ähnlich anderen Problemen sind wir ,1941/42 , nicht belastet worden.

    Die Kriegslage war noch gut. Es bestand kein Anlaß zur Panik.

    Die Führung ,schätzte die Gesamtlage, bis in den Winter 41/42 ,leichtfertiger Weise zu optimistisch ein.(Es ist teilweise schon auf Friedensproduktion um gestellt worden.Ein fürchterlicher Fehler!)

    Wegen der Folgeereignisse von Pearl Harbour,
    im fernen Hawei, ist Amerika von Deutschland der Krieg erklärt worden.Ohne Gegenleistung Japans!

    Rückblickend ,aus meiner Sicht,Pearl...., damals eine japanische Dummheit.

    Wäre Japan im Sommer 41 stattdessen auf Seiten Deutschlands, in den Krieg gegen die Sovjetunion eingetreten, hätte die Kraft beider Länder "Dicke" ausgereicht,die Sovjetunion nieder zu zwingen . Damit wären, rechtzeitig, sämtliche Energie Probleme beider Länder gelöst gewesen.

    Amerika hätte Japans Wirtschaft nicht mehr abdrosseln können.

    Was hat der damals hochgelobte "Dreimächte Pakt" also im Endeffekt für Deutschland und Japan gebracht: Nichts.!

    Katastrophales Versagen der Deutschen Außenpolitik!
    Fehleinschätzung durch die,zunächst, raschen Erfolge der Deutschen Armeen im Osten?

    So, wie ich das sehe , hätte sich Amerika dem Status quou angepaßt und die reale Lage hingenommen, England dann ebenfalls, denn man wollte Deutscher-seits das "Commen-Dings" erhalten.

    Der Winter 1941 war fürchterlich kalt ,bei uns und in Rußland.
    Schon am 15. Oktober schneite es gar arg und es war saukalt bei uns und noch mehr, nahe Moskau.Die Folgen vor Moskau sind bekannt.

    Mein Vater gedachte seiner Buben im Osten wegen der Kälte.

    Am 4. Oktober 1941 hatte es bereits seinen Hoferben, bei Welikje Luki, während des Vormarsches seiner Kompagnie, erwischt.
    Angeblich Kopfschuß bei marschierender Kolonne.

    Man hat sich im Frühsommer 42 wieder erholt,
    der Gegner aber auch. Schon machten sich amerikanische Waffen und Transportgeräte- Lieferungen an die Russen ,im Hochsommer 42 bemerkbar, wie meine Brüder berichteten.

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  36. Das Ausmaß der verlorenen Schlacht um Stalingrad
    war uns nicht bewußt.Ich erinnere mich noch ganz gut der 9. Novemberrede im Bürgerbräukeller zu München:"Die Paar Widerstandsnester werden wir auch noch ausräuchern".Und dieses 10 Tage vor dem Gegenangriff der Gegner.!
    Ich frage mich noch heute, wie es möglich sein konnte, den "Aufmarsch der Russen", eines Millionenheeres,rechts und links von Stalingrad zu verschlafen und keine entsprechenden Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

    Wo war Canaris , wo war die Luftaufklärung,
    wo war Halder!Unbegreiflich!

    Die morschen Knochen begannen zwar zu zittern,
    unser Sommerlager 1943 in Colmberg war aber
    trotz allem noch recht unbeschwert.

    Ich war ja ein Jahr älter und kräftiger geworden und der Marsch bis unterhalb der Burg Colmberg, ging meinerseits ohne Schwierigkeiten vonstatten.

    Nach dem nun schon bekanntem Zeltbau, war Antreten ,in Hufeisenform neben dem Badeweiher:Jungzug 1, Jungzug 2 und Jungzug 3 Dann Entgegennehmen von Instruktionen.

    Während des Aufenthaltes in Colmberg, hat sich jeder Einzelne, korrekt gegenüber den Leuten in und um Colmberg zu verhalten.
    Dies sei selbstverständlich und- Bitte keine Lausbuben Geschichten, keine Schande über Fähnlein 6.

    Leider sei nicht möglich,die Burg Colmberg von innen zu besichtigen.
    Man solle sich bewußt sein, in wunderschönster, sowie geschichts-trächtigster Gegend des Franken-Landes, sich zu befinden.

    Hier, auf der Burg, wohnte 1415,Herr Burggraf Friedrich der Zoller mit "schön Else" seiner Frau und folgte dem Rufe Kaiser Sigismunds, nach Ungarn zu ziehen.
    Diesem, hat er dort, in kritischer Lage, wacker beigestanden und zum Lohne Mark und Kurfürstentum Brandenburg, zum Lehen erhalten.

    Mit schön Else zieht er, nach seiner Rückkehr aus Ungarn ,von Burg Colmberg aus, in die Mark Brandenburg,dort Ordnung zu schaffen.

    Schön Else, die noch heute von der Siegessäule zu Berlin prangt, erhielt später die Burg Colmberg als Witwensitz.

    Besonders und mit Nachdruck ist nochmals darauf hin gewiesen worden,die Burg nicht zu betreten.

    Der Burgherr, Herr Vorretsch ,ehemals Konsul bzw. Botschafter Deutschlands, während der ausgehenden Kaiserzeit,in Japan, sei absolut nicht zu behelligen und zu belästigen. Er wolle von uns nichts wissen und wir sollten das respektieren.Er sei eben ein etwas wunderlicher alter Mann und wir sollten ihm seine Ruhe gönnen.
    Es klang aber auch leicht durch, daß man dem alten Herrn, "so irgendwie mit der Zeit",schon noch Mores beibringen werde.

    So nahe der Burg ,sie zu jeder Zeit, Morgens Mittags,Nachmittags , Abends und Nachts ,je in einem anderen Lichte am Berge strahlen sehen
    und nicht hineindürfen,das war zuviel für mich.

    Es war dies Verhalten des Burgherren natürlich auch ein dicker Hund und ein gewaltiger Affront für uns alle.








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  37. Allein aber, hätte ich doch nicht gewagt ,
    mich an die Burg anzuschleichen ,sie zu erklettern. Zu Zweit jedoch?

    Abseits von Anderen ,redeten der Wüsten Herbert und ich über das "Burgproblem".

    Der Herbert war in "politischen" Dingen wohl ein wenig cleverer als ich,war sein Vater doch kleiner Kaufmann und diese wollen "doch ALLE Kunden" freundlich und korrekt bedienen und behandeln.

    Der Herbert meinte ,wenn wir am Burgtor läuten, sollten wir in "Zivil" , also ohne unserem "Braunhemd",aufkreuzen.Der Vorretsch würde uns dann am ehesten Einlaß"in seine Burg",gewähren.

    Gesagt ,getan.
    Am nächst möglichen "freien Ausgang",der für
    ca 3 Stunden genehmigt war,entfernten wir uns in Zivil,ohne Uniform, aus dem Lager in Richtung Burg Colmberg, um am Haupt-Tor zu läuten.

    Wir warteten und warteten ,am mächtigen ,
    gewaltigen, damals noch uraltem, wunderschön
    eisenbeschlagenem,ehrwürdigem Burgtor,das sicherlich schon dem Zoller ,dem Friedrich, Einlaß gewährt hatte-.

    Nichts rührte sich,uns biederen einfachen,"Frankenbuben", blieb das Tor verschlossen!Ob uns der Friedrich ,so wir den Wunsch geäußert hätten,Knappe werden zu wollen,
    Einlaß gewährt hätte?Der Herr Vorretsch jedenfalls, wollte damals keine Knappen-Punkt!

    Nun trat Plan 2 in Kraft :Überwindung der Burgmauer.

    (Also Erstürmung der Burg Colmberg, die doch noch nie von einem Feinde, in ihrer gesamten wohl tausend jährigen Geschichte bezwungen worden war.)

    Aber wo die Mauer überwinden? Das war die Kardinalfrage!

    Nun googelt mal schön und versucht, in die Burg einzudringen!Ihr seit dabei 11 bis 12 jährig!

    Wir haben "damals" eine Schwachstelle entdeckt.
    Die günstigste Stelle für unser Vorhaben war linkerhand des Haupttores .
    70 Jahre danach frage ich mich Heute, wie es uns gelingen konnte, die Mauer damals zu bezwingen,zu erklettern.
    Ein Baum stand nahe der Mauer und Efeu, den man inzwischen entfernt hat, mag uns geholfen haben,kurz, wir erreichten die Mauerkrone und befanden uns auf den Zinnen der Burg.
    Der Abstieg von der Burgmauer in den äußeren Burghof ward bald gefunden und nicht schwierig.

    Auf dem Wege zum inneren Burgtor ,um das eigentliche Burggebäude, wurden wir auf der Freiung ,(DIE, den herrlichen Ausblick über das gesamte obere Altmühltal und bis zum Hesselberg bietet,)von einem Herren gestellt. 2 riesige Doggen ,so groß " wira Moggela "(wie ein Kälbchen)hielt DIESER HERR, die zerrenden "Viecher", rechts und links an der Hand,inne.

    Zunächst drohend grober Altherren Anruf . Halt!

    Wir blieben stehen und der Herr, wie schon gesagt, an jeder Hand einen Hund am Halsband gefaßt,kam auf uns zu:

    "Seit bloß froh, daß ich die Hunde anhielt" knurrte er, "die hätten euch zerrissen".

    Er fragte nun ,wo wir herkämen,nach Ort,Familie und Namen .
    Wir sagten vom Lager drüben.(ca 300 Meter geg´n Osten am Talrande)und wir hätten"zivil"an,weil wir meinten ,so am ehesten in die Burg gehen und uns diese anschauen dürften.Und nur dieses wollten wir.
    Es sei uns absolut verboten den Burgherren auf irgendwelche eine Art und Weise zu belästigen.
    Wir hätten vergeblich am Tore Einlaß begehrt.

    Wir stellten uns vor und zwar bereitwilligst.
    Und merkten nun, daß sich seine Miene etwas aufhellte.





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  38. Es war der Burgherr Vorretsch mit dem wir sprachen.

    Auf unser Gauabzeichen zeigend (Wir haben uns wahrscheinlich als Franken geoutet)erklärte er, hart dozierent:

    "Ihr wollt Franken sein?Ihr seid keine Franken, ihr seid doch alle Bastarde."

    (Ich habe, damals, wahrscheinlich gar nicht gewußt, was ein Bastard ist.Bankert war bei uns geläufiger).

    "Die Franken, bei uns in der Gegend,die sind längst ausgestorben. Das waren noch Kerle,ca 2 Meter groß,blond und stark, Kultur- Menschen."

    "Ihr aber,ihr seid doch alle Barbaren und Kultur Banausen."

    Seht her, diesen wunderschönen Taufstein, in dem eure Ahnen getauft worden sind,haben die Leutershausener auf einen Steinhaufen geworfen.
    Daselbst habe ich den aufgelesen und hier hergebracht. "

    Damals stand der herrliche Opferstein mit dem prachtvollen romanischem Doppelfries um den oberen Rand, im Freien, zwischen den Widdern,
    auf der Freiung, mit dem schon erwähntem
    herrlichen Ausblick in das obere Altmühltal.

    Heute stehen die Widder,als Wächter, rechts und links des Einganges, zur, sich gut einfügenden, neu erbauten Halle, im Inneren Burghof.

    Der wunderschöne Taufstein,oder altgermanische Opferkessel (wie man will),steht heute in der sich wunderschön einfügenden neuen Halle,mal als Brunnen, mal als Blumenschale.
    (Googeln lohnt sich!)

    Nachdem der Burgherr uns seine Standpauke gehalten hatte ,bat er uns zu warten, er müsse die nun Hunde wegsperren und dann werde er uns die Burg und seine Schätze zeigen.

    Wir waren, ob unserers Erfolges und der dann wirklich doch sehr freundlichen Aufnahme in der Burg, überwältigt.
    Meinten wir doch zunächst, der Bärbeißer von Burgherr, würde uns sofort wieder hochkantig aus der Burg feuern.

    Es ist wirklich schade, daß ich unfähig bin, euch die je dazugehörenden Bilder zu übermitteln.







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  39. Nun begann also die Burgführung ,speziell für uns zwei .Wir freuten uns darüber natürlich höllisch, daß es ausgerechnet uns und allen Anderen nicht , gelungen war, in das Innere der Burg zu gelangen.

    Wir haben, soweit mir bekannt, auch später der übrigen "Mannschaft"gegenüber,hübsch brav, darüber das "Maul gehalten" und nicht damit geprahlt, in der Burg gewesen zu sein.(War ja eh streng verboten gewesen.)

    Was wir in der Burg zu sehen bekamen, war einfach: überwältigend .Erstaunt waren wir, zu hören,daß die Mauern des Bergfriedes 6 m dick seien. Der Hauptbau der Burg,- sowas kannten wir nur als "Spielzeug Burg".
    Doch dies Alles war real, aus nächster Nähe konnte man alles bewundern. Es war für uns ganz einfach: gewaltig,neu und ungeheuer beeindruckend.-

    Obwohl wir doch, die, auch stattlichen Mauern und Türme der Stadt Leutershausen,täglich vor Augen haben konnten.

    Ich erwähnte schon, daß Herr Vorretsch im Diplomatischen Dienst, schon zu Kaisers Zeiten
    gewesen ist. In Japan ,sei er aber erst von 1927 bis 1933 gewesen, lese ich bei Wiki.

    Die Ostasiatische Sammlung,im Eigentume des Burgherren, die wir hier in der Burg nun zu sehen bekamen,--- machte uns bewußt,daß wir tatsächlich "Kutur-Banausen" gewesen sind.

    Noch nie hatten wir derartiges sehen können.
    Weder auf Bild, noch auf Ton, oder Film.
    (Es war schließlich magere "Kulturzeit" für UNS, mitten im Kriege).

    Nicht einmal im Märchenlande der Brüder Grimm, habe ich "thumber Bauernbub", mir derart wunder schönes und teils erhabenes vorstellen können.

    Leider ist nur noch ein ganz geringer Teil dieser Sammlung ,die zerrissen worden ist,heute auf der Burg zu sehen.

    Besonders beeindruckt, hat mich die riesige, mehr tausend Jahre alte Kesselpauke.
    Dieses riesige Ding, mit seinem fernen, geheimnisvollem, unirdischem Tone, war jetzt Gegenwart.-Ich erschrak vor dem Sphärenklange
    den ich schlagen durfte.

    Wie gesagt, heute ist nur noch wenig ,von all dieser Pracht zu sehen.Die Kesselpauke ist noch vorhanden,auch noch ein Riesenschrank, den Herr Vorretsch sich , ich glaube in Japan hat bauen lassen.(Bin mir aber nicht sicher. Die jetzigen Burgherren wissen darüber besser Bescheid)

    Noch kein Auge, hatte ich damals, für die wunderschöne gotische Burgkapelle.
    Diese ist damals natürlicherweise: im grau in grau Zustand gewesen,aber vom Hausherrn hoch gelobt worden.
    "Schön Else hat hier schon gebetet" hat uns der Burgherr belehrt.

    Nach der überwältigenden Schönheit und Farbigkeit der Ostasiatischen Götterwelt,
    die nüchtern,schöne,kalte,graue Sandsteingotik
    mit den farbigen Fenstern.Welch ein Gegensatz!

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  40. Dämonen und Drachen gab es nicht nur in dieser
    ostasiatisch japanisch/ chinesischen Sammlung
    zu sehen.

    Die hoch an den Dachtraufen angebrachten
    Dach-Wasser-Speier zeigten,daß auch unsere Vorfahren,wie weiland Siegfried , mit den Drachen vertraut waren.

    Die alten Colmberger töteten die Drachen nicht,
    nein,sie haben diese in Kupfer gezähmt und beauftragt ,die Burg vor Angriffen von außen zu schützen.

    Da die Burg bekanntlich nie erobert und zerstört worden ist,haben die Drachen diesen
    Auftrag ,zur vollsten Zufriedenheit der wechselnden Burgherren, erfüllt.

    Welch Drachenfutter diese jeweils dafür geben mußten,ist mir nicht bekannt.

    Fest steht :Ohne Futter kein Dienst,keine Wehr.

    Ich wollte ,man hätte an Deutschlands alten Grenzen, diese Drachen angebracht und unter Aufsicht gut gefüttert:-

    Dies hat wohl: Geiz,unkluger Eigennutz ,sowie
    fehlende Sicht verhindert.

    Doch-: bis Du kal,so bock mit keinem Widder,
    ..................(altdeutsches Sprichwort)

    denn-:..dem Stoß des Widders, bebt der morsche
    ........Stein........................(Platen)

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  41. Herr Voretsch hat verstanden ,
    ..die Trauer zu vermitteln.....................
    ...die Ergriff.................................
    ....das obere Altmühltal.......................
    .....dann,wenn Kerzenschein, ..................
    ......das Totenfenster der Burg,...............
    .......nächtens,dem Brauche gemäß,.............
    ........flackernd erhellte,....................
    .........anzeigend dem Lande:..................
    ..........Schön Else ist nicht mehr.!..........

    Der Herrin,des Herren Aug,.....................
    ...das Land vom Söller ,.......................
    .....so lange überschaute,.....................
    ......die Augen sind gebrochen.................
    .......wenn Düsternis erzeugt,.................
    ........der Kerze unsteht flackern.............

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  42. Das gotische kleine 3 teilige Totenfenster, mittig unter der Dachtraufe der Westseite des Hauptbaues eingebaut, liegt, vom Tal her gesehen,zentral für diesen Totenkult.(Googelbar?)

    Ich habe nicht mehr in Erinnerung,was der
    "Alte Herr" der für Kaiser und Reich ,einst in fernen Landen Dienst tat,über Führer und Reich "hier und heute" gesagt hat.

    ES MAG FÜR BUBEN-OHREN ZU DIPLOMATISCH GEWESEN SEIN,und ist deshalb es überhört worden.

    Große Sorge und Bedauern über herrschende Zustände, hat er durch folgendes angedeutet:

    Er legte mir beim Abschied die Hand auf den Kopf ,dabei nachdenklich erklärend:

    "Solange solche Buben wie DU nachwachsen,ist Deutschland nicht verloren, besteht noch Hoffnung".

    "Er" muß wohl an dem Kerlchen etwas gespürt haben,das ihm Anerkennung abnötigte.

    Was ich im einzelnen geplappert haben mag, ist mir nicht mehr in Erinnerung.
    Der damaligen Zeit feindlich, waren meine Aussagen mit Sicherheit nicht.

    Diese mögen in der Tiefe: Ehrlichkeit,Sauberkeit,
    vielleicht auch mir selber,
    total unbekanntes, angedeutet
    und deshalb Anerkennung bei Herrm Voretsch,
    ausgelöst haben.

    Nach 1945 habe ich mich gewundert,daß dieser Mann ,sich dafür hergab,
    "oberster Entnazifizierer" im Landkreis zu werden.

    Meine Mutter ,er hat sie als"Mitläufer"eingestuft, (ca 600DM [RM?]Buße!)
    meinte:
    "Deris ja scho alt un stirbt ball ,drum hat´er halt des undankbore G´schäft iebernumma"

    Ernst von Salomon hat in seinem Klassiker :

    "Der Fragebogen"

    diesen Zeitabschnitt,neutral fesselnd,ungeschminkt,ehrlich,sowie biographisch und damit selbst erlebt,beschrieben.



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  43. Um den "Jungen Salomon" zu verstehen(Rathenaumord),muß man die sonderbaren "verflixten"Zusammenhänge der"Dolchstoßlegende" erkennen, die
    " Benjamin Freedman "( diesen Googeln)
    in Zusammenhang mit der" Balfour Erklärung"(1917)und dem Kriegseintritt Amerikas im
    1. Weltkrieg,aufzeigt.

    Zum Fragebogen:
    Die Taten von Kaiser und Reich ,
    Führer ,Volk und Reich,
    sowie die Morgenthau´sche Lösung-"Deutsches Land und Volk" sollte da verarbeitet werden.

    Welch ungeheure Spannweite.

    Wehe den Besiegten.

    Die Weltpolitischen Ereignisse nach 1945 und die Einsicht der USA ,die Deutschen nicht zu stark zu vergrätzen,verhinderte beim "Entnazifizieren" allgemeinen blanken Terror
    und übergroße Rachsucht.

    Wahrscheinlich war Roosevelts Tot, eine Art letze Rettung für den Westen Deutschlands und
    Europas.-

    Aber es brauchte Zeit.(Was geschah mit Patton?)

    Leute wie Voretsch,der bei "mir" ,nach der damaligen Burgbegegnung, einen guten und vernünftigen Eindruck hinterließ,haben durch ihr
    "sich zur Verfügungstellen"
    verhindert,daß "Extreme" alleine diese Arbeit übernahmen.

    "DIE mag ihm manchmal genau so sauer aufgestoßen sein,wie er uns sein Selbstporträt
    in Form eines Ton-Kopfes damals schilderte:

    "Der muß ja grad fürchterliches gesehen haben,
    hat halt schlecht geträumt und geschlafen-aber das geht alles vorbei-.Doch grausam verzerrt ist sein Gesicht,als hätt er Essig geschluckt."

    Mit Selbstironie hat Herr Voretsch ,"allso" über sich selbst gesprochen.

    Der Tonkopf (Ein Magnettonkopf?!)des Herrn Voretsch, von ihm selbst modelliert,ist noch heute auf der Burg zu sehen.
    Ich meine ,der steht noch an gleicher Stelle wie damals und gibt "magnetisch",die gleiche Botschaft weiter.

    Die von Salomon geschilderten KZ Lager (bei uns in der Gegend "Hammelburg"), standen eh nur unter US(?) Regie,die "Deutschen Entnazifizierer" leisteten nur windige Zuarbeit.



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  44. Brot und Kartoffeln,Kartoffeln,Kartoffeln,

    hatte Herr Voretsch in jener Zeit zur Genüge, war er doch Eigentümer des unterhalb der Burg gelegene großen Gutes.
    Ich füge dies ein, weil ich den genauen Grund der gezeigten Bitternis des Burgherren zu Colmberg nicht kenne.
    Um 1954 war Freundin Helga kurz als Ferienhilfe auf der Burg-.Leider, habe ich versäumt,damals
    nach mehr als 11 Jahren ,den Herren nochmals zu besuchen.Einige Internas erreichten dennoch mein Ohr-.

    Kartoffeln:

    Der "Große Acker"ungefähr 2 Hektar und ein halbes dazu,war ein "Trum Acker".
    Diese, für unsere kleinbäuerlichen west-mittel- fränkischen Landstrukturen sehr große Fläche,
    war von Fritz ,meinem Bruder, im Frühjahr 1944 für Kartoffelanbau vorbereitet worden.

    Fritz war auf Bitten meines Vaters 1943
    aus der Wehrmacht entlassen worden, weil schon 2 Brüder gefallen waren,und mein Vater schon nahe 65 gewesen ist.

    Vater konnte wählen und meinte:"Der Ernst ist nicht unmittelbar an der Front ,der soll als Bursche bei seinem General bleiben,da ist"der" relativ sicher,holen wir lieber den Fritz von der Ostfront.

    Bis Frühjahr 1944 war Fritz also Zuhause. Er hat dann wieder an die Ostfront müssen.

    1944 war bei uns in Franken ein sehr gutes
    "Kartoffeljahr".Klima und Regen war optimal.

    Kartoffel-Käfer suchen aber, eine sehr lästige,
    langweilige Pflicht .
    Hatten wir die angeblich so fürchterlichen Viecher,die die Bösen Feinde uns auszuhungern ,
    aus Fliegern warfen, doch noch nie wirklich gesehen.

    Die riesige Fläche von Hand" Hacken " (Unkraut jäten dabei) Auweia!

    Im Herbst 1944 "klaubten" wir von früh bis spät von Hand: Kartoffeln, Kartoffeln ,Kartoffeln.
    3 bis 4 Wochen ununterbrochen war Groß und Klein Alt und Jung buckelnd beim Kartoffel lesen.

    Fuhrwerk um Fuhrwerk, wurde sofort nach Wiedersbach gefahren und die Ware als sehr wertvolles Schüttgut in die Eisenbahnwagons verladen.

    Der Rest landete im hauseigenen Keller,der bis an die Decke mit Kartoffeln gefüllt war.
    Ich schätze,ca. 200 Kubikmeter "Ebiern" lagen dort unten.
    Nur ein ganz schmaler Gang, hielt den Weg zum "Brotbackgerät"frei.

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  45. Dieser Backofen stand also im Keller,nahe des Schornsteines und dürfte 1928 ein gutes Stück Geld gekostet haben.
    Der Backofen ,war, damals, wahrscheinlich modernster Bauart.Er hat nicht mehr,nach Art Mittelalter gemauert und im Freien gestanden, sondern war ein Industrie-Produkt aus Stahl, innen mit besten Schamottesteinen gepolstert. Ca.1.5 m im Quadrat und auf Beinen stehend, etwa 1,5 m hoch.
    Befeuert wurde er mit ca 1 Meter langen Holzscheiten.Diese sind, auch heute noch, mancherorts in Franken, sorgfältig gestapelt, zu sehen.

    Diese Scheite wurden,schön gleichmäßig verteilt, in den Ofen gelegt,und dann mittels
    "Büschelholz",lodernd zum Verbrennen gebracht.
    Der Ofen ist also auf Back-Temperatur aufgeheizt worden.

    Dann,wenn die Scheite verbrannt waren, sind mittels der "Kruk´n" die Holz und Aschereste aus dem Ofen gescharrt worden.(Holzkohle Reste sind immer im Ofen geblieben und verliehen später dem Brot, musikalisch gesehen, den besonderen Sound)

    Dann, bei richtiger Ofentemperatur, ist das Brot "eingeschossen" worden.
    Alles funktionierte nach Erfahrung und Gefühl.
    Da gab es keine Temperatur Anzeige oder Ähnliches.

    Tausende von Jahren ist man ohne "Hi Tec" ausgekommen.

    Das Brot meiner Mutter schmeckte besser als jedes Andere,das ich später je zu Essen bekam.(Mit einer Ausnahme:Beim Grasser Hannes zu Gaulnhofen[Nbg.],habe ich gleiche Qualität vorgesetzt bekommen.)
    Ich versichere ausdrücklich ,es ist dies keine nostalgische Rückerinnerung

    Im allgemeinen hat der Backofen im Keller nicht gestört,jetzt aber, 1944 nahm er doch tatsächlich, Platz für Kartoffeln weg.

    Aber, ich bin zeitlich vorgeprescht und muß wieder zurückblenden.

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  46. Ich habe bereits erwähnt, daß die Eisenbahn mit
    ihren stampfenden Lokomotiven für mich,von frühester Kindheit an , sehr prägend gewesen ist.

    Jeden Tag sah man da eine ferne,mir völlig fremde Welt.

    Voll besetzte Züge mit Menschen, die ,winkte
    man, selten zurück winkten ,zogen am Auge vorüber.

    Viele Güter sah man vorbeiziehen: Kohle ,Stamm- Holz,oder Werkholz,Maschinen verschiedenster Art,Autos,Kesselwagen mit undefiniertem Inhalt,
    Stahl als Blech- Bramme oder Rohr,große undefinierbare Halb-Fertigteile ,Panzer, Lastwagen und Geschütze.
    Dann meist unendlich viele geschlossene Wagen mit Stückgut.

    Man bedenke vor und während des Krieges bis weit nach dem II. Kriege,sind alle Güter(oder doch fast alle) mit der Eisenbahn transportiert worden.

    Mein Vater bestellte zum Beispiel Ferkel aus "Twistringen", das liegt irgenwo weit nördlich
    von Hannover.
    Die Ferkel sind, via Bremen, per Express - Gut
    durch die Reichsbahn, pünktlich angeliefert worden.
    Man bekam rechtzeitig Bescheid, wann die lebende Ware abholbereit in Leutershausen /Wiedersbach stehen wird.

    Das "Expreßgut" kam immer heil, fröhlich grunzend und quietschend, mit gutem und verständlicherweise großem Appetit, in reinlichen, luftigen, mit Holzwolle gefütterten Kisten ,in Görgsheim an.

    Bei uns Kindern besonders beliebt waren:
    1939 die "Soldaten Züge".

    Von West nach Ost rollten diese Züge.
    Die Soldaten standen und saßen in den Stückgut- Wagen. Bei beidseits offenen Toren,baumelten ihre Beine lustig im Fahrtwind .
    Nach dem Polenfeldzug kehrte sich die Fahrtrichtung um nun ging es nach West.

    Von einem Motto "go West"ist damals aber nie die Rede gewesen.

    Nachdem Frankreich niedergerungen war,ging es wieder in umgekehrter Richtung.

    Wir Kinder haben an der "Überführung" den vorbeifahrenden Soldaten Feld-Blumen zugeworfen.

    Die Soldaten winkten, wie wir- und alle haben wir uns gefreut.

    Alle ,alle Soldaten waren bester Laune.

    An der Überführung (kleine Straße über Bahn)
    ist ein kleiner Einschnitt.Die Bahn liegt etwas tiefer,deshalb konnten wir daselbst, mit gekonntem Schwung, bequem unsere Blumen in den Zügen plazieren.

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  47. Wie anders dagegen die Stimmung 1944.-
    Lange Zeit waren bei uns keine Truppentransporte zu sehen gewesen.
    Nach der Invasion der Westmächte, am 6. Juni 1944 in der Normandie ,rollten mehrere Züge mit völlig verdreckten Panzern ,die, anscheinend, gerade eben, aus dem russischem Dreck nach dem Westen beordert worden waren,an uns vorbei.

    Vor der Einfahrt in den Bahnhof Büchelberg,den es schon lange Zeit nicht mehr gibt,mußte einer dieser mit Panzern beladener Züge anhalten.
    Mit Blumen waren diese Soldaten nicht mehr ansprechbar.
    Es gab extrem defaitistische Äußerungen und ich stellte mir
    die Frage ,bedrückt wie ich darob war,die Frage,ob mit diesen Soldaten der Krieg noch zu gewinnen sei.

    Die Soldaten sagten, sie seien auf dem Wege in ein chancenloses Himmelfahrtskommando und in den Tod.
    Und ihre Kameraden im Osten, die sie hätten verlassen müssen, seien ohne sie verloren.-Auch der Krieg sei nicht mehr zu gewinnen.Und sogar über den "Führer" ist gelästert worden.

    Dieses alles hat mich sehr,sehr enttäuscht.

    Mir gestanden sie, wegen der Blumen, mildernde Umstände zu
    und sagten, ich solle mit dem "Quasi" Unfug aufhören.

    Rück- Erinnernd, roch es geradezu nach dem kurz darauffolgendem 20. Juli 1944 der Deutschland endgültig ins Wanken und Fallen brachte.

    Hitler hatte den Morgen des 6. Juni verschlafen und durfte nicht geweckt werden.
    Mir ist das noch heute unverständlich.
    Wahrscheinlich war DER damals schon, im Drogenschlaf seines Dr. Morell,der IHM, wohl dosierte Mittelchen verabreichen durfte,um die andauernd vorhandene, gewaltige Anspannung zu lösen.

    Welch riesige Spannungen lagen doch über unserem Lande .
    Stalingrad, El Alamein mit Tunesien,und Kursk,Monte Cassino war erreicht-und Italien weg.Schlimm dies alles!

    Allerdings:Die Front im Osten schien gehalten werden zu können.-

    Jedoch am fürchterlichsten war: Das unheimliche Brummen der "Tausend Bomber am Himmel", die,offensichtlich, im wesentlichen ungestört, ihre Lasten abwerfen und ihre Bahnen ziehen konnten.

    Eine weitere gewaltige Gefahr, die ich gebannt glaubte, da man sie still und im wesentlichen unbemerkt (jedenfalls zunächst ohne direkte Folgen) entfernt hatte :Die Innere Opposition.

    Ein Erlebnis, das ich im Sommer 19 43 hatte , das Jahr weiß ich nicht mehr genau,zeigte mir eine Problematik auf, die ich bis dahin nicht kannte.





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  48. Wie ich schon erwähnt habe,gab es auch sehr viele proppenvolle Gefangenen-Transporte zu sehen.
    Diese erfolgten, ebenfalls im offenen Stückgut- Wagen,da hat es keinen Unterschied zu unseren Soldaten-Transporten gegeben, nur, daß pro Wagon wesentlich mehr Leute befördert worden sind.Meist waren das: 1939 Polen, dann 1940 Franzosen und 1941/ 1942 Russen.Ab Ende 1942 versiegten dann diese Massen-Transporte.

    Es gab auch Transporte die nicht einzuordnen waren.
    Wir nannten diese:"Zigeinerweg´n".

    Diese Leute ,wie es schien, dreckig und in Lumpen gehüllt,gestikulierten,
    wild und drohend , bekamen sie uns zu Gesicht.

    Zigeuner, die vor dem Kriege noch häufig bei uns auftraten,waren,
    weil sie wie die Raben stahlen, um sich zu versorgen,auf dem Lande nie beliebt und hatten einen miserablen Ruf.

    Man ließ sie ziehen, tat ihnen nichts ,aber man achtete verstärkt
    auf Haus und Hof .Kinder sind angehalten worden sich absolut von den Leuten fernzuhalten. Die Wäsche ist von der Leine genommen worden.

    Eines Tages ist ein derartiger Transport,der von West nach Ost unterwegs gewesen ist,am Vorsignal des Bahnhofes Leutershausen/Wiedersbach angehalten worden.

    Der Zug war sehr lang und reichte vom Vorsignal bis nahe an das heute nicht mehr vorhandene Bahnwärterhaus .
    Dieses war ehemals Wahrzeichen von Görgsheim, weil es das
    Tal der Altmühl, also die schöne Wiesen Aue, hier beherrschte.

    Es war ein wunderschöner, heller, sonnig, angenehme warmer, mit leichten Schäferwölkchen am Himmel gezierter Sommertag. Bei nur ganz leichtem Wind,war es herrlich, barfuß einbis´chen in der Umgebung des Hauses herumzustrolchen..

    Zufällig war ich in der Nähe ,als der Zug kreischend anhielt. Ich krabbelte, kletternd auf den Bahndamm ,den sonderbaren Zug aus der Nähe zu besehen.


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  49. Was für ein Anblick :Männer, Frauen,Alte und Junge ,Kinder ,alle
    verdreckt und verkommen,ungewaschen,strähnig zerzaust die Haare,fuchtelnd die Hände, zu Fäusten geballt gen Himmel gereckt.
    (Wohl uralter Kommunisten Siegesgruß?.)

    Betroffen fragte ich, was sie denn angestellt hätten,wer sie seien, daß man sie so eingepfercht transportiere,sie so behandle.

    Nun war kein Halten mehr :
    "Wir sind Deutsche wie Du,wir haben nichts verbrochen,ziagstn rei den Kerl".

    Schaum vor dem Munde, ein wildes Sprachgewirr in Deutsch:
    "Wo wohnst Du"?
    Ich sagte:" Da drunten" auf mein Elternhaus zeigend ,das, ca 80 Meter entfernt, im Tale der Altmühl lag.

    Der wilde Chor:
    "Fluch, Fluch, Fluch über Dich, Dein Haus und den Land.
    Fluch Fluch über Deutschland."
    Aus vielen Kehlen.

    Ein alter grauhaariger Mann,Autorität ausstrahlend ,ganz hinten in der Ecke des Wagons stehend,beruhigte die Leute sachlich und bestimmt mit den Worten:

    "Laßt doch den unschuldigen Buben, der kann doch nichts dafür,
    -Komm rein ,fahr mit uns, wir passen auf daß Dir nichts passiert.
    Wir sind Juden ,wenn Du wieder nach Haue kommst ,erzähl, was mit uns gemacht wird."

    Ich höre-
    Rufe vom Begleitpersonal:
    "Paß auf der g´hört net zu uns" .

    Dann kam der Bewacher des Zuges,das Gewehr im Anschlag auf mich zu:
    "Was hast Du da verlo´rn ich hätt dich fast erschossen."

    "Was sind des das für Leute ,was geschieht mit denen "frage ich.

    "Da bist Du noch zu Jung dafür, verschwind´ jetzt !"

    Und an die Gefangenen:
    " Wenn IHR keine Ruh gebt, machen wir die Tür zu!."

    Ich trollte mich total verstört.Ich war damals etwa 11 Jahre alt.

    Der Zug setzt sich daraufhin, langsam,wieder in Bewegung und das Begleitpersonal,beide Bewacher, springen wieder in den Elends-Zug, der, das Tal der Altmühl ,sowie die 3 Brücken querend, im Einschnitt jenseits des Tales entschwindet.


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  50. Nie wieder im Leben ,habe ich derart eindringlichen, brutalen,
    direkten,glasklar harten ,auch ehrlich ausgesprochenen und heraus geschrienen Fluch vernommen:

    "Fluch ,Fluch, Fluch über dich und dein Land -Deutschland!"

    Erstmals, habe ich die, "damals verständliche", Unversöhnlichkeit
    der Vertreter des Alten Testamentes,als mit Sicherheit unschuldiges Kind, verspürt.

    Ich habe damals noch nicht begriffen, was es heißt Christ zu sein, warum dieser Mann " Jesu " in jenem unversöhnlichem Volke, zur damaligen ,von Rom absolut beherrschten Zeit, zwangsläufig, irgendwann auftreten mußte.-

    Stand SEIN Volk doch, unter den damals gegebenen Umständen,
    bei seinem naiv aufrührerischem, die Realitäten nicht klar einschätzendem Charakter ,vor dem später eingetretenem Fall in den Abgrund.....................-Zerstörung des Tempels 70 n.Chr.-

    (Man bedenke :Rom" konnte und wollte" das Brückenland zwischen Kleinasien und Ägypten :" Palästina" nicht aufgeben.
    Germanien dagegen, als" Randwaldbarbarenwüste"konnte man verschmerzen)

    Den ehrlichen Bericht des Juden Josephus, sollte man lesen!
    (Er war maßgeblicher "Mitläufer" des Aufstandes 66/70 n. Chr. )

    Wer ohne Sünde ist der werfe den 1. Stein!
    Bekommst du einen Schlag auf deine Backe ,halte die andere Wange ,bereit dem Schläger.
    Du sollst nicht Fluchen.

    Das sind Leitsätze Christi.
    Sind die beiden 1. Sätze für ein Kind einwandfrei verständlich,
    wird es bei dem Begriffe :"Fluchen " mit dem Verständnis zunächst hapern.

    Ich dachte beim dem Begriffe " Fluchen",an das gewichtig dahergesagte, harmlose, landläufige "Dunndrewettr",das,
    immer dann gebraucht und angewendet worden ist ,war kleiner Ärger über irgend ein, oft im Alltag vorkommendes , Mißgeschick zu bewältigen.

    Daß DAS mit dem "Donnerwetter" früher und immer und überall so harmlos nicht war, begriff ich erst,als mir der Zusammenhang mit Thor´s Hammer,der aus den Wettern sprang, aufging.


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  51. Thor hatte den Hammer zwar, im Auftrage Odin´s, gut in seinem Schoße, den Menschen unzugänglich, zu bewahren,-doch dieser ward ihm gestohlen und der Riese Mensch ,der Germane,konnte wünschen,bitten, beten,fordern :Thor´s Hammer vernichte meine Gegner und Feinde-.Ob DIE das verdient hatten oder nicht ,war doch eigentlich nur Odin vorbehalten.(Thor´s Hammer war und blieb :Fluch, der von Odin genehmigt sein mußte.)

    Bezeichnend: Erst Thor, als Frau Fraya verkleidet,mit anderen Worten, erst der Frau gelang es, dem Odinschen Willen: Thor bewahre den Hammer, wieder Geltung zu verschaffen.

    Der Hammer im Schoße Thor´s war Warnung und könnte Jeden treffen in alten Zeiten, wie auch heute, herbeigewünscht von Menschen. Ein zeitloses Thema,böses erleiden zu sollen ,zu müssen.

    Thor´s ,Odins ,Gottes ,Allah´s,Jahwes oder wessen Gottes Urteil auch immer ist gefragt.-

    Damals war böse und wird böse bleiben :Dies Transportieren,
    dies Einsperren,dies Töten auf allen Seiten-
    ob durch Bomben auf Städte ob im Konzentrationslsger,ob beim Vertreiben von Millionen.

    S´ist leider Krieg und ich Begehre nicht ,-Schuld daran zu sein.
    Hat lange, vor dieser, Zeit ein kluger Mann erkannt,gesagt,geschrieben.

    Der Bann, der Fluch über Menschen ,Gemeinschaften, Völker
    und Staaten, ist im Laufe der Geschichte von Irgendwem über
    Irgendwen, immer wieder ausgesprochen worden.-
    Vom Papst über Kaiser ,Könige über Fürsten ,bis zum einfachen Bauern und Bürger über irgendwen auch immer, selbstverständlich auch von Demokraten über Diktatoren und umgekehrt.

    Die" Realität" vergaß , die oben angeführten Leitsätze Christi.Die hatten im Zweifelsfalle, immer nur für die" Anderen" zu gelten.

    Auch Juden waren im Laufe ihrer Geschichte mit Sicherheit keine Heilige(Sie schildern wenigstens brutal ehrlich, ihre Volkwerdung
    und dieses ist zumindest einzigartig) .Ich wiederhole hier nicht das Urteil des Harry S. Truman über diese Völkerschaft.

    Die heutigen Verhältnisse in Deutschland bestätigen dies Urteil
    Truman´s voll und ganz.

    Abschließend zu diesem Thema bedaure ich das unkluge,dumme Verhalten Deutschlands ab 1917.Es geht auch Anders!

    Zu mir persönlich :Meine Mutter hat uns Kindern strikt verboten,
    in den Ruf HEP! HEP! einzustimmen, so der irgendwo zu hören sei.

    Ich erinnere mich an ein Laientheaterspiel.-



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  52. Die Elfriede bei mir in der Klasse, gleich alt, hatte im Theaterstück
    ich weiß nicht mehr wie dieses "hieß" und in welchem Zusammenhang,den Satz bzw. die Worte :
    "Saujud, Saujud" zu sagen.

    Meine Mutter meinte ,daß das unverschämt gewesen sei,ausgerechnet dem Mädchen, diese Rolle zu geben .Das wunderschöne, blonde kluge Mädchen, hatte auch, wahrscheinlich gar nicht so knappe jüdische Vorfahren.
    Der Herr Dekan meinte übrigens, wir sollten auf die Elfriede
    aufpassen. Ich habe natürlich nicht verstanden warum wir dieses tun sollten.

    Die Sterns Paula (die Mutter des" Heinrich" Kissinger) war übrigens im Städtchen der 20er Jahre und bei den Bauernfamilien der Umgebung sehr beliebt weil der" Alte Stern"(Viehhändler), die Bauern nicht über den Löffel balbierte.(Allgemein mochte man die Juden nicht)!(Ich erwähne dies hier nicht ,um mich bei Henry "gut Kind" zu machen.!)
    Meine Brüder haben mir berichtet (dies alles während des Krieges), daß die" Sterns Paula"( wie sie allgemein genannt worden zu sein scheint), sich nicht scheute, auch mal mit den Bauernbuben zu tanzen.
    Ob mein Vater Vieh an den Stern verkauft hat, weiß ich nicht, möglich aber und wahrscheinlich, ist dieses schon.
    Übrigens könnten meine Brüder auch durchaus damals mit dem "Hansdampf Henry "gerauft haben, hat der sich sicherlich auch in Görgsheim herumgetrieben.

    Damit sei dieses Thema zunächst abgeschlossen.
    Leider aber, muß ich später nochmal darauf zurückkommen.

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  53. Herbst 1944 füllten sich die Häuser in Görgsheim ,wie überall .wieder mit Leuten von der Westfront.
    1940 waren diese in ihre Heimat zurückgekehrt und fielen nun ein Zweites mal in Scharen bei uns ein.

    Zu uns kam Frau Reuter aus dem Saarland mit 2 Kindern,der Else, mir etwa gleich alt und einem kleineren Buben.

    Weiter eine Familie aus Nürnberg ,die Riek´s.
    Herr Riek war Ing. arbeitete bei der MAN in Nbg. und war an der "Heimatfront" unentbehrlich.

    Seine nette Frau mit ihren 5 Kindern kam (nach den verheerenden Angriffen auf Nbg.)völlig verstört und ausgehungert bei uns an.
    Das Bärbele ,die Kleinste war etwa 3 Jahre alt.
    Die Ursel etwa gleich alt mir,dann der Heinz und noch ein Bub und Mädele deren Namen ich vergessen habe.

    In Reih und Glied standen die Betten der Kinder ,dem Alter nach geordnet ,in der "großen oberen Stube"-und auf Kommando:
    "Däumchen in den Mund", wurde geschlafen.

    Am 1. Tag ihres" Hierseins" bei uns ,wollte Frau Riek Kartoffeln
    kaufen. Ob sie welche haben könnte, hat sie,schüchtern noch, wegen der, für sie völlig neuen unbekannten Umgebung, meine Mutter gefragt.

    Mutters Antwort:Sie könne sich sich soviel Kartoffeln aus dem Keller holen wie sie brauche.
    Mutter öffnete die Kellertür mit dem Hinweis, sich diese selber holen zu wollen.

    Frau Riek aus dem Keller mit Kartoffeln in der Hand kommend
    ein erleichterter Aufschrei:"Mein Gott Frau Schuster ,jetzt weiß ich brauche mer net mehr verhungre".
    Sie war der Kartoffelberge im Keller ansichtig geworden.

    Frau Riek hat ihren Kindern, mit unseren Kartoffeln und dem wenigen, das für sie auf "Marken" zur Verfügung stand und zu kaufen gab,wahre Meister-Menüs auf unserem Herde, gemeinsam mit Muttern, zurecht gebrutzelt.

    Wohlgenährt und gesund, hat die Kinderschar mit uns den Zusammenbruch unseres Landes erlebt und uns im Sept. 1945 wieder verlassen.
    So bald als möglich war Herr Riek im Juni 1945 nach Nbg. zur MAN geradelt um die dortigen Reste seiner Firma zu besuchen.

    Vorher hatte er zusammen mit uns und dem" Lampertheimer"
    (dieser schlief mit den Mäusen auf dem "Tradboden"weil sonst kein Platz mehr im Hause gewesen war),geholfen einige Zimmer, die noch un-aus-gebaut, aber belegt waren, für seine Fam. herzurichten.

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  54. Der "Lampertheimer " war ein sehr geschickter Handwerker,ca 45
    Jahre alt aber irgendwie sprachlich schwerst behindert.

    Unser"Ortsgruppenleiter", soweit mir erinnerlich war das ein Herr Barth (ich weiß nicht ob der" Hammelburg" überlebt hat),hat den Mann persönlich zu uns gebracht und uns an empfohlen, damit der uns beim Hausausbau für weitere Flüchtlinge helfe.

    Ich weiß nicht mehr ,wie der tüchtige, sorgfältigst arbeitende Herr geheißen hat, der geschützt werden mußte, damit er nicht in die Fänge der zeitgemäßen Maschinerien geriet,denn er konnte sich kaum verständlich machen.

    Der Mann war bereit,sich auf dem Getreideboden einzurichten, da wir sonst keinen Platz, außer dem Kuhstalle, oder der Tenne gehabt hätten.

    Er ist von uns gegen Hilfe in Haus und Feld verköstigt worden.
    Mit Händen, Füssen und was auch immer, haben wir uns mit ihm verständigen können.

    Im Hochsommer 1946 hat er sich ein Fahrrad, aus dem, am Boden bei uns liegendem Gerümpel, bauen dürfen, um sich mit diesem, in seine Heimat "Lampertheim",jenseits des Rheines, in die Französische Besatzungszone, durch zuschlagen.
    Ich hoffe er hat selbiges geschafft.

    Mit Herrn Riek der meinen Eltern versprochen hatte mich event.
    bei der MAN einzuschleußen, habe ich mich wegen eines lächerlichen alten Fahrrades mit dem er MAN erreichen konnte,
    ein wenig zerkracht.
    Zwar hatte ich Recht aber der Ton macht halt die Musike .

    Ich war halt damals noch recht ungeübt im Tone und einige Leute haben später behauptet, dieser Zustand halte noch an.

    Herr Riek hat berechtigterweise daraufhin, sein Versprechen vergessen.

    Herr Riek ,der sich so um seine MAN bemühte, ist übrigens früh, in den 60er Jahren, bei einer anderen Firma , den Managertod
    gestorben.

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  55. Der Heinz Riek sein Bub , hat noch in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zusammen mit seiner Frau und einem Mädelchen das haargenau so aussah wie einst klein Bärbele,
    d e n Ort sehen wollen ,wo er schlief und die großen Kartoffelberge lagerten.

    Ursula war ein aufgewecktes kluges Mädchen, das ich recht gut mochte.
    Beide waren wir etwa 14 Jahre alt .

    Wir lagen an einem wunderschönem Sommertage mit freier Sicht nach allen Seiten, uns zu unterhalten, im Garten hinter der Scheune.

    Neugierig und frühreif wie Ursula wohl war(Mädchen sind wohl früher wach) wollte sie wissen, wie es sei , wenn ein Mann auf ihr liege.Ich war völlig überrascht, da ich derartiges nicht erwartet hatte.

    Ich wollte die Bitte ,beide voll angezogen, gerade erfüllen,zögernd zwar aber ich wollte-da kam ein Störenfried in Form meiner Schwester Emma.

    Deshalb ist diese Bitte nicht erfüllt worden.

    Ursula meinte etwas später,wir gehörten doch zusammen,seien füreinander bestimmt und ich solle doch nicht die Jugend verstreichen lassen und warten bis wir beide alt und grau seien.

    Mit Bestimmtheit war sie der Überzeugung ,es werde so kommen.

    Sie hat sich für ihren Vater entschuldigt ,als wir Abschied nahmen.

    Ich habe Ursula nie im Leben wieder gesehen.
    Frau Riek habe ich etwa 1968 in Ulm besucht.
    Bei dieser Gelegenheit habe ich erfahren ,daß Ursula Schauspielerin geworden sei.Sie hat an bekannten großen Theatern auch das Gretchen gespielt.

    Ich versuchte Ursel irgendwo zu finden,was mir aber nie gelang.
    Ich hätte sie gern spielen gesehen.- Und auch mal sehr gerne gesprochen.

    Raum ,Zeit, und Geschick, haben selbiges nicht ermöglicht.

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  56. Görgsheim 1939 -1947
    Stimmungsbild, den Eltern.

    Girgsa , gergsa ,
    Görchsheim ist benannt ,
    der Ort,
    in dem vor langer Zeit ,
    wir 13 wuchsen.

    Friedrich,der Lukas,
    der wohnte dort,
    dereinst mit seiner Wilhelmine
    und zähmte sanft
    und ruhig streng,
    die große Kinderschar.

    Die tobt und spielt
    und singt und schreit.
    Sie rauft im Ort-
    so manches Mal
    da setzt es Hiebe.

    Das Gänsehüten,
    das war nie die große Liebe.
    Doch in der Altmühl fischen,
    Steinwehre bauen,
    baden,
    da konnte man die Seele laben.

    Doch wenn der Pfarrer kam,
    die Seelen prüfen,
    so fand er diese alle ,alle,
    still ,brav und stumm,
    rund um den Tisch herum.

    Doch ihre Werke sah er:
    Des Tisches harte,
    uralt schöne Birnbaumplatte,
    war überreich "verziert" ,
    mit groben ,plumpen, Schnitzereien.

    An hellen Sonnentagen:
    Wie waren doch die Wiesen schön
    und übervoll mit Sommerblumen,
    die, winters aufgekocht,
    vertrieben Schmerz und Fieber.

    Wie war´n sie,
    kalt und naß
    und manchmal tauig weiß,
    im Morgengrauen,die Wiesen,
    wenn weit, vor 4 Uhr nachts,
    war- wecken.

    Auf ging es dann,barfuß
    zum Mähen,
    der Blumen durchwirkten ,
    herrlichen grünen Pracht.

    Es war dies nicht nur Tod ,
    für Gras und Blume ,
    auch Frosch und Hase,Reh,-
    wie tat es immer weh,
    zerfleischt ,die jungen Wesen liegen sehen,

    die jungen Wesen liegen sehen,
    in der Unbarmherzigkeit
    der Messer der Maschine.

    Des Buben Pflicht und Aufgab war :
    Die Ochsen leiten
    in der rechten Spur.

    Der Peter und der Paul,
    der Roland und der Robert,
    der Braatmaul und der Schiefmaul,
    sie alle,

    die Ochsen waren brav ,
    und machten wenig Mühe,
    am langen Seil zu leiten sie,
    zu führen auf dem richt´gen Pfade.

    Doch harte Arbeit war es trotzdem.
    Die Wiese groß,-
    die Zeit wird lang,-
    die Füße kalt.

    Der ganze Körper sehnt herbei:
    die Sonne,
    beim" Me-ina".

    Und dann das Heu
    oh welche Plag ,
    das ewge Wenden -
    wer je gewendet Heu
    der weiß um Schweiß,
    am Morgen ,mittags und am Abend.

    Das Rechen ,Gabeln,Laden-
    dann weiter das Verdrücken,
    Verstampfen des Heues,
    in der Scheune .- Oh Hitze ,oh Staub!

    Dort, in der Scheune ,
    nur wunderschön gewesen ist:
    Heuhupfen zu gegeb ´ner Zeit.
    Mit allem w a s so dazu gehört ,
    für glücklich Kinderherzen.



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  57. Ich habe von den, an Görgsheim vorbei fahrenden,mit Panzern beladenen Zügen schon berichtet.Das war Anfang Juli 1944.
    Diese sind ,wegen der Schwierigkeiten beim Transport,(der französischen Partisanen halber),3 Wochen zu spät in der Normandie eingetroffen.
    Wie später berichtet worden ist ,sind diese Panzereinheiten ohne
    etwas ausrichten zu können,sozusagen pünktlich, in den Untergang bei Falaise gerissen worden.

    Mein Bruder Karl ,war zu jener Zeit, in Bordeaux an der Küste stationiert. Die Räumung Frankreichs begann und er mußte sich zusammen mit seinen Einheiten durch Partisanenriegel nach Deutschland an die Westgrenze durchkämpfen.

    Karl bekam daraufhin im Spätsommer 1944 14 Tage Urlaub.

    Ich werde nicht mehr wieder Kommen,
    mein Bruder ,-19 war er,
    sagt mir Dies,
    dem 13 jährigem Buben,

    als er den Marsch durch Frankreich,
    von Bordeaux aus ,hat´ hinter sich gebracht
    und der Alliierten Übermacht erkannt ,
    zu Lande ,in der Luft.

    Er war ein Kind der Zeit
    in der E R lebte,
    und traurig schwer,
    so schaut er in die Ferne geg´n Westen.-

    "Die Heimat schläft doch nicht!"
    so hat er dann, noch hoffnungsvoll geschrieben,
    als sie bekamen neue Waffen,
    für die Ardennenschlacht.

    Die linke Flanke hatten sie zu decken.
    die linke Flanke brach,
    denn Patton war zu stark
    und meinem Bruder nach verlorener Schlacht,
    dies kostete sein Leben.

    Er gab´s, der neuern "Historie",
    sei´s mitgeteilt:

    Für seine Heimat und für Deutschland.
    Für eine andere Zeit,
    wohl auch für Unsere!

    (Zwischenbemerkung:
    Auf einem Bilde aus jener Zeit , ist mein Bruder Karl, schwermütig nach Westen blickend, zu sehen.
    Im Hintergrund ,die heimische Hühnerleiter,die hoch in den 1.Stock über dem Viehstall in den Hühnerstall führt,dieser damit für den Fuchs unerreichbar.)

    Zur Hühnerleiter:

    Durch eine solche Leiter
    hält man den Fuchs,
    von Hühnern fern.

    Doch macht es viele Mühe,
    die Hühner anzuleiten,
    die Leiter zu benutzen.

    SO SEID DENN KLUG!

    Dies zum Gedenken an meinen Bruder, der am

    17.Jan. 1945 , im Alter von 19 Jahren, in Luxemburg gefallen ist.

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  58. Mein Vater hat in Ansehung zu erwartender schwerer Zeiten, im Herbst 1944, Vorräte so viel als möglich anzusammeln versucht.
    Neben den Kartoffelbergen und Mehl für reichlich Brot ,hat er auch Äpfel aus Neuherberg bei Uffenheim bestellt. Irgend eine ferne "Vetternwirtschaft"-Verwandtschaft hat dies vermittelt.

    Die Äpfel mußten selber in Neuherberg vom Baume geholt, verpackt und nach Görgsheim transportiert werden.

    Äpfel überhaupt Obst gab es auf unserem Hofe nicht.
    Ungünstige Grundwasserstände und auch das Klima ,gleich neben der Altmühl, ist bekanntermaßen rauh und feucht.

    Fast jeden Morgen liegt über den Altmühlwiesen ca 5 bis 10 Meter hoch , Dunst über dem herrlichen Altmühl- Grunde und die Sonne muß sich jeden Tag tüchtig anstrengen, diesen Dunst zu vertreiben.
    An so manchen Herbst oder Wintertagen, gelingt dieses ,der Strahlenden überhaupt nicht.
    Es gab zu jener Zeit, als wir Kinder gewesen sind, nur ca. 3 bis 5 zähe Birn- und Apfelbäume,ausgerechnet im"Nachbarsgarten ". Und diese Birnen, schmeckten, leider, außer ordentlich gut und waren so wunderbar saftig.

    Kurzum ,wir sind jedes Jahr Obst-Diebe geworden und haben Nachbars Garten beraubt, in dem wir Fallobst auflasen.
    Das war Sehnsucht, wenn nicht Gier, bei der Rasselbande, die in aller "Herrgotts-Frühe " die abgefallenen, reifen, wohl schmeckenden Birnen, heimlich auflas.

    Nach unserem Gesetz ,hat man selbiges tun dürfen.
    (Von Mundraub hatten wir Schlaumeier schon" irgendwas "gehört)

    Vater, suchte dem Ärger mit dem Nachbarn abzuhelfen, indem er eine geringe Menge Äpfel, im schon genannten großen
    B´hälter unterzubringen suchte.

    Bei der ansehnlichen Kinderschar mußten die Essens Vorräte
    rationiert und weggeschlossen werden.

    Die Speis nahm:
    Brot und Schinken, Eier und Schmalz,Butter und Käse,Zucker und Salz, Wurst und Kuchen,Plätzchen und Honig und die mühsam im Sommer gesammelten Kostbarkeiten ,wie die so leckeren Schwarzbeerli ( Heidelbeeren) oder das gute Gemisch aus Zwetschgen und Hollunder Beeren,ein Spezialgebiet von Muttern, Apfelmus usw. .. auf.

    Zu all diesen Schätzen ,hatten wir keinen Zugang, denn die Speisekammer war verschlossen.

    Wo aber ist der große B´hälter?
    (Leider habe ich sein Geheimnis bereits gelüftet!)


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  59. Ich bin ein Lügner ,denn nicht ich habe das Geheimnis des "Großen B´hälter´s " gelüftet,das war doch unser guter Surrifax!

    Kurz und gut, da sich Äpfel in Getreide, luftig verpackt, Winters gut "halten" da sie auch vor Frost geschützt sind,war dies der ideale Aufbewahrugsort.

    Um den "Großen B´hälter" neu aufzufüllen, fuhren mein Vater und Ich also nach Neuherberg ,bei Uffenheim .

    Mit 6 "Futterkörben",( das sind, vom Nachbarn Eisenmann, aus heimischer Weide geflochtene, große Körbe,) ausgerüstet, ging die Fahrt vom Bahnhof Leutershausen/Wiedersbach zum Bahnhof nach Eremetzhofen.

    Von dort, sind wir,mittels Pferde-Fuhrwerk, samt unseren riesigen Körben,( mit den Maßen, etwa:am Boden ca 700 mm Durchm., oben, da leicht kegelförmig, 900 mm, bei einer Höhe von ca 650 mm , ) nach Neuherberg abgeholt worden.

    Wir haben die Äpfel, wie vereinbart, selber vom Baume geholt und unsere Körbe bis zum Rande gefüllt .Ferner füllten wir ein paar kleinere Säckchen, die wir als "Transportlohn," beim Umladen in Ansbach,(dort mußten wir leider Umsteigen), sicher gut brauchen würden, wie mein Vater voraussah.

    Die Neuherberger haben uns , mit den Äpfeln, wieder zum Bahnhof nach Ermetzhofen gefahren.
    Die gute alte Dampflokomotive ,mit den dranhängenden alten berühmten Waggons jener Zeit ,ließ nicht lange auf sich warten .

    Der Bahnhofsvorstand hat, zusammen mit dem Lokführer, es so arrangiert, daß das Abteil für" Reisende mit Traglasten" ,genau bei uns und den Körben zu Stehen kam und wir flott einladen konnten ,wobei uns ein Bahnbediensteter half, die 6 riesigen Körbe zu bewältigen.

    Für die Mithilfe beim Einladen, haben die Helfer einige Äpfel abbekommen.

    Das Abteil für "Reisende mit Traglasten " war rundum von Bänken eingerahmt .Diese waren dicht an dicht von Reisenden belegt.

    Man ist ein wenig zusammengerutscht und es war für uns Zwei
    auch noch Platz.
    Tür zu, Pfiff des Schaffners ,heben der grünen Kelle des Herrn Bahnvorstandes ,dessen schriller Pfiff und die gute alte Dampflokomotive jener Zeit, hat losschmauchen dürfen.

    Puuuuf, puuf , puf, puff puff...!

    Und wir konnten uns endlich , nach getaner harter Arbeit,auf den "bequemen", harten, flachen Holzbänken, des Abteiles "Reisende mit Traglasten" der Deutschen Reichsbahn ,deren Räder immer noch für den Sieg rollten, (wie an der Lok zu lesen war!) ausruhen.

    Der einfache Personenzug von Würzburg nach Treuchtlingen
    war sehr gut besetzt .Im Abteil mögen zwischen 12 und 17 Personen gewesen sein, ich vermag das heute nicht mehr genau abzuschätzen.
    Meist Frauen jeden Alters und ältere Männer, unterschiedlichste Charaktere,offensichtlich ob unserer vielen Äpfel, grummelnd.

    So etwa hörte ichs, unterschwellig murmelnd,drohend verärgert:

    "Die Bauern hom´s ja, in Massen, un mir deff´n hungern".

    Mein Vater,ließ sich nicht Einschüchtern oder Beeindrucken und reagierte,nach seiner gewohnt gelassenen Art, überhaupt nicht.






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  60. Nun aber der Clou!

    Mein Vater holte sich, aus der Apfelmasse,EINEN Apfel hervor und legte sich diesen sachte ,damit er nicht runterfalle, zwischen die Beine.
    Dann suchte und fand er, umständlich, sein Taschenmesser ,zog dieses auch schließlich, betont langsam ,aus der Hosentasche hervor, um es ,--bedächtig aufzuklappen.

    Dann nahm er den Apfel ,schälte den 1. Schalenstreifen ab und reichte mir diesen,ohne eine Miene zu verziehen,ohne die geringste Bemerkung.

    Ich nahm die Apfelschale die etwas dicker ausfiel denn gewöhnlich und verspeiste diese sofort,zufrieden kauend ohne "mit der Wimper zu zucken".

    So ging das: Apfelstück um Apfelstück , Schale um Schale.

    Mein Vater verspeiste den Apfel und ich die Apfelschalen.

    Nun aber war kein Halten mehr:"Dieser unverschämte Rabenvater", grollte es ,leise zunächst und dann laut von Abteilecke zu Abteilecke.

    Es ist atmosphärisch bedrohlich geworden,denn von:"...sollte man verprügeln ", war die Rede.

    Nun war es an mir zu Reagieren:
    "Mein Vater ist kein Rabenvater, im Gegenteil," erklärte ich ruhig und bestimmt," er will mich erziehen, will mir zeigen , daß ich angesichts der vielen Äpfel weiterhin mit einer Apfelschale, wie daheim gewohnt ,zufrieden sein solle.Äpfel sind bei uns Zuhause
    rar und und wir sind daheim viele zu stopfende Mäuler. Vater kann die Schalen nimmer richtig beißen und deshalb bekommen wir zusätzlich zu Äpfeln, die Schale ab und sind dessen zufrieden. Auch angesichts der vielen Äpfel solle ich die dargebotene Schale nicht abweisen und mit Dank annehmen."

    Mein Vater schmunzelte in sich hinein ,sagte weiterhin kein Wort
    und war mit seinem 11. Sprößling in diesem Augenblick sichtlich recht zufrieden ,wenn nicht sogar ein wenig stolz.

    Es war dieser Vorgang schließlich, ein selten sichtbares, positives Ergebnis seiner Erziehung-auch das freute IHN.

    Wie ich rückblickend bemerken darf : zu Recht.!

    So erreichten wir mit zufrieden schmunzelnden Mitreisenden Ansbach. Die Leute halfen uns beim Umsteigen und Umladen unserer Äpfel und bekamen geringe Menge Äpfel für ihre Taschen ab.

    So haben wir denn unbeschadet, den Bahnhof Leutershausen/ Wiedersbach erreicht .

    Auch dieser ist längst,leider, Geschichte!


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    1. Weihnacht 1944 war für uns von besonderer Art.
      Im Westen wütete die Ardennenschlacht .Deren Ausgang
      war zwar für Normalbürger, die wir waren, noch völlig ungewiß, aber man ahnte nichts gutes.
      Und mein Bruder Karl war als Panzergrenadier wahrscheinlich Mittendrin und dabei.

      Am Tag vor Heiligabend ,hat mich mein Vater nach Ansbach mitgenommen.
      Er hat ,wohl um zu zeigen,daß er ein gar so armer Gant-Schlucker nicht mehr sei,öffentlich im Wartesaal in Wiedersbach, vor ca 20 Personen,sein Geld umständlich und genau nachgezählt, das er aus einem Viehverkauf erhalten hatte.
      Immerhin ca. 2 000.- RM .
      Vor Räubern hatte er offenbar keine Angst.

      Heute mag dieser Vorgang dumm naiv erscheinen-ich meine aber ,dies war Ausdruck von stillem Selbstbewußtsein und altfränkischer Lebensart.

      Der Macht der Autos hat er sich noch nicht gebeugt.
      Mein Vater war der Ansicht DIE haben langsam zu fahren und anzuhalten wenn ICH über die Straße gehe.

      Heutige Generationen können sich gar nicht mehr vorstellen, wie wenige Autos damals auf unseren Straßen in Franken bewegt worden sind.

      In Ansbach spürte ich,daß heute etwas ganz besonderes
      geschehen sollte.
      Wir suchten ,wie gewohnt ,nach einigen Erledigungen meines Vaters, die Gaststätte Birnbaum auf ,die dieser schon von seiner Jugendzeit her kannte und Anlaufstelle in Ansbach blieb.

      Man kannte sich und fühlte sich in Heimatnähe ,lag Kammerforst doch nicht fern.

      Dann ging es zum "Betz",der damals in der Nähe des Herrieder Tores nahe dem "Zirkeleck",seine Pferdehandlung betrieb.

      Vater wollte 2 Fohlen haben.
      Das Angebot war nicht sehr groß,doch waren einige Tiere vorhanden.
      Mein Vater hat eine Stute und einen Hengst ausgewählt.
      Beide waren etwa ein halbes Jahr alt. (Ich kann nicht gut schätzen)Sie kosteteten 500 RM je oder zusammen, ich weiß das nicht mehr.

      Zu Fuß, galt es nun ,die Strecke von Ansbach nach Görgsheim ,das sind 13 Km, zu bewältigen.

      Für uns und die kleinen Pferdchen,war das ein langer und anstrengender Weg.


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    2. Spät, es war schon stockdunkel,sind WIR daheim angekommen.

      Unvergeßlich:

      Leise brachten wir die Pferdchen um das Haus herum in den Stall,der hinter dem Wohnhause angebaut gewesen ist und durch einen Flur mit diesem verbunden war.

      Nun hat mich mein Vater beauftragt den süßen kleinen Schimmel,der unser liebes Lieschen werden sollte,vom Stall her, durch den Hausflur ,vor die Stubentüre zu führen.

      Er klopfte an die Tür, machte diese auf ,blieb zurück und ließ mich ,den kleinen weißen Pferdekopf und dann das ganze Schimmel-Pferdchen in die Stube treten.

      Mein Vater folgte dann, mit dem etwas kleinerem schwarzen Rappen,dem späteren Hans´l.

      Meine Mutter saß am Spinnrad, dieses geruhsam mit dem Fuße ständig am drehen haltend und dessen
      Spindel eifrig schnurren lassend, neben dem schönen uns Alle wärmendem Kachel Ofen.

      An dieser Stelle muß ich unserer Mutter nochmals Dank sagen für die vielen Strümpfe und Pullover ,die sie für uns nicht nur gestrickt, sondern auch die Wolle dafür eigenhändig gesponnen hat.
      Noch jetzt(2013) nach mehr als 60 Jahren trage ich,
      in diesem Moment wo ich dieses schreibe, einen Pulli, von ihr gestrickt, am Leibe.

      Mutter die von dem "Pferdeplan" nichts wußte hatte sich schon große Sorgen gemacht weil wir so lange ausblieben .Es war schließlich schon gegen 9 Uhr .
      Alle waren schon zu Bett gegangen.

      Vater hat also Muttern völlig überrascht und ihre unbändige Freude brachte sie daraufhin vor allem den Pferdchen gegenüber zum Ausdruck.

      Damals, habe ich das volle Ausmaß der Freude, die mein Vater, er war schon 65 ,nicht begriffen, die er meiner Mutter bereitet hat.

      Beide hatten sich ,auch in diesem Alter , überaus lieb.

      Es war 1 Tag vor Heiligabend und im Westen wütete die Ardennenschlacht.
      Und der Panzergrenadier Karl Schuster ....!

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  61. Der "Wehrmachtbericht" meldete am 23. März 1945 ,daß von den Amerikanern der Rhein bei Oppenheim Überschritten worden sei. .
    Panzerspitzen seien bis nach Lohr am Main vorgedrungen.
    Man höre!..:
    Gleich,.. bis nach Lohr am Main..,also in unsere unmittelbare Nachbarschaft!

    So, die Nachricht, die uns alle Verblüffte.

    Alles und Jederman, war, aus unterschiedlichsten Motiven,in heller Aufregung.

    Nach der Ardennen-Schlacht, war die in Ungarn verloren,der Rhein überschritten,die Russen an der Oder.-
    Größtes Unheil bedrohte uns Alle!

    Mein Vater beauftragte mich nun,mit dem Fahrrad nach Neuherberg zu fahren. Ich solle dort, wo wir im Herbst unsere Äpfel geholt hatten , ein Kuvert abgeben.
    Ich habe das verschlossene Kuvert ,das wahrscheinlich das Geld für die Bezahlung unserer Äpfel ,die wir im Herbst geholt hatten enthielt,nicht geöffnet.

    Es ist dies eine Radtour von etwa 70 bis 75 Km für Hin und Rückfahrt also ca. 36 Km bis zum Ziel.

    Ich wählte die Route :Görgsheim,Leutershausen,Colmberg, Anfelden,dort den Abzweig zur R13 (Reichsstraße 13,heute B13).
    Dann die "Bergelmer Steige"hinab .Diese, ist damals eine nicht ausgebaute, kurvenreiche, Schotterstraße gewesen. Die heutige Trassen- Führung war zwar vorbereitet, aber nur bis Erdaushub. Weiter ging es, durch die scharfen Kurven Markt Bergel´s Richtung Uffenheim, um dann endlich Neuherberg zu erreichen.

    Zu jener Zeit erfolgten gefährliche Jagdbomberangriffe der Amerikaner, die schon längst die Luftherrschaft im Reiche errungen hatten.
    Alles was sich im Lande am Boden bewegte, ist beschossen worden.

    Ich war früh morgens,es war etwa der 25 März 1945,losgefahren
    und erreichte, auf allen Straßen unbehelligt , Neuherberg.

    Ich habe meinen Auftrag ausgeführt und nach einer kräftigenden,
    gehörigen, Landes- üblichen Brotzeit,habe ich mich wieder auf den Heimweg begeben.

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  62. Bei der Hinfahrt war die Straße fast völlig leer ,gab es doch kaum Autos und LKW´s im zivilen Bereich.

    Anders war dieses bei der Heimfahrt.
    Eine endlose Militär Fahrzeugschlange begegnete mir,mit einer Unmenge an Soldaten, aufsitzend auf den LKW´s.

    Die gesamte Ansbacher Garnison war, wie ich später erfuhr ,auf dem Wege zur Front, in die Maingegend, nach Würzburg.

    In meinem kindlichen Gemüt meinte ich, die vielen Soldaten würden "DAS" schon Richten.

    Sie fuhren am hellen Tage und selbiges war angesichts der Luftlage doch sehr bedenklich.

    Ich erwartete jeden Augenblick, mich in den Straßengraben werfen zu müssen.
    Da das Heer, wie gesagt, am hellen Tage fuhr, mußte höchste Eile von Nöten sein.

    Ohne Schaden, erreichte ich die Markt Bergeler Steige und hatte aufatmend, das offene Land des Uffenheimer Gaues und der Bad Windsheimer Bucht hinter mir gelassen.

    Der Abzweig nach Anfelden war erreicht ,die Oberdachstettener Munitions-Anstalt links liegen lassend, konnte ich die belebte Reichsstraße R13,die von Ansbach nach Würzburg führt,endlich verlassen .

    Nun ging es, den niedrigen, kaum merklichen" Paß ", von der Rezatquelle hinüber, in das Quellgebiet der Altmühl.

    Dort, hinter der kaum merklichen Paßhöhe. war die Kreisstraße plötzlich gesperrt.
    Ein Bautrupp, aus heimischen Volkssturmleuten, baute, vor dem nächsten Abzweig der Straße in Richtung Rothenburg, eine Panzersperre.-

    Die Lage mußte sich also dramatisch geändert haben.

    Ich hielt an um mich mit den Leuten zu unterhalten,mehr zu erfahren.

    Diese sahen mein HJ (Hitler Jugend) Abzeichen, das ich deutlich sichtbar an meiner Jacke trug und legten los:

    "Haut dem Bürschchen doch eins nauf mit der Schaufel"

    und kräftige Bauernhände umfaßten den Stiel derselben.

    Solchem Stil war ich bislang nicht begegnet und absolut nicht gewohnt.

    Einer fragte : wo ich herkomme und wer ich sei.

    Nach meiner Auskunft klärte dieser die Anderen auf :

    "Des is doch der ,der ball nogrutscht wär. Un den homm dia doch 33 doamoals grett , noja ka wunner, der woas do nit annersch,laßtn doch laafen."

    Dies Wissen über meine Familie ,wie ich meinte doch weit weg von Görgsheim , erstaunte mich.

    Ich ,der "laafengelassene",zog es nun ,baldigst und so schnell als möglich vor-, die Panzersperre , so rasch es nur ging, zu umgehen und ohne "Hitlergruß", mit Landes üblichem, leichtem Heben der Hand , kräftiglich in die Pedale tretend, aus dem Gesichtsfeld der "fleißigen Panzer-Sperren- Erbauer" zu verschwinden.

    Aufatmen und" Bericht", als ich bei meinen Eltern wieder eintraf.



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  63. Mein Vater hielt mich nun also für alt und geschickt genug, um mir diese größeren und nicht ganz ungefährliche Missionen anzuvertrauen.

    Dazu gab es bald darauf einen erneuten Anlaß.
    Der Wehrmachtbericht hatte gemeldet ,daß am 6.April 1945
    Crailsheim von den Amerikanern erobert worden sei.
    (Crailsheim liegt ca 40 Km westlich von uns).
    Nach schweren Kämpfen, sei es am 10 April gelungen ,die Stadt wieder zu befreien.

    In Crailsheim lebte ein Onkel von mir ,der dort, mitten in diesem Städtchen , eine Metzgerei betrieb.
    Mein Vater bat mich, nach seinem Bruder zu sehen. Dieser ist etwa gleich alt wie er gewesen und offenbar verstanden sich die Zwei in ihrer Jugend recht gut.

    Mutter opponierte zwar, wurde aber überstimmt .
    -Ich versprach auf mich aufzupassen. Ich würde ganz bestimmt wiederkommen und mich bei Gefahr, in die dichten Bergwälder der Frankenhöhe schlagen,einfach verschwinden ,DA würde mich bestimmt keiner erwischen.

    Die Route von Görchsheim nach Crailsheim beträgt ungefähr 40 Km,nicht all zuweit.
    Was die Strecke aber schwierig macht ,ist die Frankenhöhe deren Täler alle nach Süd verlaufen und damit quer zur Route
    der R 14 liegen.Die Berge der Frankenhöhe sind allesamt,relativ, um die 100 m hoch. ( 480 bis max 530 Meter ab Meereshöhe gerechnet.) Die zu überwindenden Paßhöhen betragen also ca 60 bis ca 80 Meter.
    Görgsheim liegt auf 423 Metern Meereshöhe, Crailsheim auf etwa
    390 Metern.
    Mit dem Fahrrad, lassen sich die Anstiege, sehr schwer und nur mit größter Anstrengung bewältigen, da die Straße (R 14) damals, noch nicht ausgebaut gewesen ist und die Fahrräder noch ohne die, heutzutage doch selbstverständliche bequeme "Gangschaltung", auskommen mußten.

    Die beste Route schien mir von Görchsheim nach Büchelberg,Röttenbach und Weinberg zu sein. Von Weinberg aus dann : der R 14 entlang ,also Feuchtwangen,Haundorf,Leukershausen,nach Maria Kappel, um dann von dort aus ,herab von der Frankenhöhe nach Crailsheim zu gelangen.

    Ich rechnete mit ca 5-6 Stunden Fahrzeit für die einfache Strecke und fuhr früh Morgens bei Tagesanbruch los.
    Es dürfte der 12. April 1945 gewesen sein.

    Am 8. April, hatten wir, wie ich schon berichtet habe , meine Konfirmation gefeiert.

    Die R 14 lag wie Ausgestorben vor mir und ich war an diesem wunderschönen Frühlingstage, der einzige Nutzer der Straße . Nichts zu sehen von Krieg oder Zerstörung .Der Kanonendonner war verebbt .Friedlich die wunderschöne Landschaft der Frankenhöhe die ich zum 1. Mal in ihrer ganzen Pracht erleben habe dürfen.
    Die mir bislang unbekannten zu querenden Täler, Eins schöner denn das Andere, leuchteten" nur so " in der Morgensonne.

    Und ich einsam auf weiter Flur, kein Mensch war zu sehen ,auch nicht in den Orten.

    Erst nachdem ich etwa die halbe Abfahrt nach Crailsheim in rasanter Fahrt hinter mich gebracht hatte, bin ich von einem SS Offizier angehalten worden, der seitlich, aus dem Walde, auf die Fahr-Straße gesprungen war.

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  64. Dieser hat Mich,"betont freundlich" gefragt, woher des Weges
    und wohin,dann: warum Ich denn unterwegs sei.
    Er wollte dann wissen, wo der Amerikaner in unserer Gegend sei,was die Wehrmacht tue.

    Ich berichtete, daß Massen an Kolonnen sich, je Nachts, durch das Altmühltal nach Süden absetzten.

    Der Kanonnedonner , in grober Richtung zwischen Rothenburg und Uffenheim ,also aus Nordwestlicher Richtung von Leutershausen aus gesehen, sei gestern abgeebbt und weniger zu hören gewesen.

    Nun empfahl er mir dringend,mein HJ Abzeichen abzunehmen, denn ich laufe mit diesem Gefahr, von Dummbeinen erschlagen zu werden.

    Weiter solle ich mich in Crailsheim nur ganz kurz aufhalten, denn es könne jeden Moment, ein weiterer Angriff von Jagdbombern auf die Stadt erfolgen.Im übrigen solle ich dringend auf Jabos achten und mich rechtzeitig in den Dreck schmeißen und mich, so es geht, unsichtbar machen.
    Um diese Gefahr wußte ich, denn ein Bauer aus dem Nachbarort Erlbach, war auf seinem Acker von Jabos erschossen worden.

    Der SS Offizier, war übrigens in betont sauberer Uniform und hat bemerkt:" ich solle mir einprägen und merken, mit wem ich mich so gut unterhalten hätte und wer mich gewarnt habe.

    Ich habe seine Warnung beherzigt und sofort mein HJ Zeichen in der Tasche verschwinden lassen.

    In Crailsheim angelangt, mußte ich mich zu meinem Onkel durchwursteln ,da ich noch nie dort gewesen war.
    Die Straßen waren leergefegt und niemand war in der Nähe, den man hätte fragen können.
    Viele Häuser waren schon zerstört,aber das meines Onkels fand ich unversehrt vor.
    Nach mehrmaligem Klopfen und Klingeln ist mir mißtrauisch geöffnet worden.

    Mein Onkel und meine Tante machten mir einen völlig verstörten Eindruck.
    Sie haben mir berichtet, die Amis hätten dort, wo sie in den Häusern irgend was" parteiähnliches" gesehen hätten ,alles kurz und klein geschlagen.Wir sollten diese Dinge,jedes Hakenkreuz, wegräumen, riet mein Onkel dringend.

    Später erfuhr ich ,daß ein polnisches Freiwilligen-Panzer Regiment Crailsheim "voreilig" erobert habe.

    Die Frontlinie ,so es überhaupt eine gab , war uns vollständig unbekannt.
    Mein Onkel bat mich, sofort wieder den Heimweg anzutreten und mich wieder auf den Weg zu machen.
    Die können jeden Augenblick wiederkommen ,meinte er .
    Dann bedankte er sich für meinen Besuch, der ihn wirklich erfreut habe und mit herzlichem Gruß an meinen Vater, sowie einer gehörigen Portion Brot und Wurst, als Marschverpflegung, bin ich sofort weggeschickt worden.

    Ich war höchstens 10 Minuten in Crailsheim!

    Ich bin am 12 .Apr. in dem Städtchen gewesen , kurz darauf am 16. Apr. erfolgte der brutalste Angriff aus der Luft, der fast die ganze Stadt in Schutt und Asche legte.

    Mein Onkel und die Tante haben zwar überlebt ,aber IHR Haus und damit IHRE Existenz war völlig vernichtet.

    Ich selber war erleichtert ,als ich,allen Gefahren entronnen,an der Weinberger Steige angekommen war.
    Nun konnte ich die wunderschöne, von Bergen umsäumte "Heilige Bruuscht" vor mir liegen sehen und den "Kapplbuck"(Büchelberg mit ehemaliger schöner Kapelle) im Auge,
    konnte ich mein Heimathaus in Görgsheim, in der Talsenke der Altmühl, erahnen.

    Heutzutage kann man dieses Alles, so wunderschön" Googeln."

    Daheim angekommen ,es war doch später geworden als ich dachte,merkte ich ,daß sich meine Mutter doch sehr große Sorgen gemacht hatte.
    Sie hat mich bei dieser Gelegenheit,mir bewußt,das 1. Mal umarmrt und kategorisch erklärt,ich dürfe nun nicht mehr solche Touren machen,sie wolle ihren letzten Buben den sie daheim habe ,weiterhin behalten.

    Nun:" Ausgemacht" war selbiges mit Sicherheit noch nicht,
    denn es warteten tatsächlich noch einige wirklich sehr,sehr, wirklich, sehr " brenzliche Situationen " auf mich.






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  65. Die Front naht unerbittlich Mitte April 1945 auch unserer Heimat.
    Ab ca. dem 12 April strömten viele deutsche Truppen nachts durch den Altmühlgrund nach Süden.Hatten doch, wie berichtet die Amis am 6. April Crailsheim erreicht und genommen.

    Mein Vater sagte knapp :" Unsere Saldoten genna hamm."

    Ich konnte es noch immer nicht Realisieren ,daß wir den Krieg verloren haben sollten.

    Wir hatten viel Einquartierung.Die Wohnstube war voller Soldaten,
    an die 30,mit Gewehr und Marschgebäck.
    Der Stall ,die Scheune, wurde von weiteren Gruppen belegt.

    Mein Vater ermahnte die" Madli" die Tür ihrers Schlafzimmers abzusperren,wenn sie Schlafen gingen.
    Die Madli wurden zwar von einigen Soldaten stark umworben, aber keiner ist zudringlich geworden.

    Glücklicherweise gab es zu dieser Zeit der Einquartierungen keine amerikanischen Tiefflieger.Diese sind wahrscheinlich durch die letzten Flüge der Katterbacher Jagdfliegerstaffel abgehalten und beschäftigt worden.

    Es fanden im Bereich der oberen Frankenhöhe Luftkämpfe statt,
    wobei die neue Me 262 einigen Respekt bei den Amerikanern erzeugte.
    Es sollen an die 13 Flugzeuge runtergefallen sein,eigene und gegnerische.- Dann war Benzin " Alle ".

    Die einquartierten Soldaten waren alle gesund und bestens genährt,aber verständlicherweise :fatalistisch murrend,dem Schicksal ergeben.

    Ein Requirier-Kommando "kaufte" bei meinem Vater , 2 Rinder.
    Ob er dafür Geld bekommen hat, oder nur ein Stück Papier , ist mir nicht bekannt.
    Wie sind damit ,wie ich meine, gut über diese Umbruchzeit hinweggekommen, denn weitere Vieh-Verluste waren nicht zu beklagen.

    Am 16 April war die Flut der abrückenden eignen Soldaten Verbände verebbt und die Front uns offenbar sehr nahe gerückt.
    Schwache Nachhuten, sollten nun wie es schien, den Vormarsch der Gegner verlangsamen und anderswo eine Front aufgebaut werden.


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  66. Aus dem Radio waren sonderbare Meldungen zu hören,wie:
    Ziegelstein Planquadrat 9 oder Mögeldorf Planquadrat 6.
    So,oder ähnlich, lauteten die Meldungen und dies konnten nur Weisungen an Batterien sein, wie ich begriff,Feuer auf bestimmte Punkte zu konzentrieren.
    Also mußten die Amerikaner nahe vor vor Nürnberg liegen.
    Die Flakbatterien Nürnbergs bereits im Erdkampf?

    Dann war der Strom weg und die lange andauernde Nachrichten lose Zeit begann.

    In Wien waren bereits die Russen einmarschiert, berichtete der Kor.Dieser war immer gut informiert.Der Kor hatte einen Arm verloren und war zusammen mit dem Finsteres Hans, der ein Bein verloren hatte, oft bei uns zu Gast.
    Der Hans saß in Ansbach, an einer Wehrmacht Telefon Zentrale und bekam auf diese Weise einiges mit.

    Mir fiel auf, daß ein Trupp von Soldaten eine Leitung quer über Feld legte.Und zwar vom Girgser Helzla (Mönchsholz) zum Kapplbuck (Büchelberg).
    Ich fragte die, wofür das gut sei . Das sei Geheim meinten DIE, aber du sollst es wissen: Das ist für unseren Beobachtungsstand auf dem Berg da droben.Schneid aber unsere Leitung ja nicht durch.
    Die Batterie fuhr im Girgser Helzla auf,Zielrichtung Nord.

    Ich wollte die Batterie im Girgser Helzla aufsuchen,wie 1938 oder 1939 ,damals haben einige Kompagnien ebenfalls dort kampiert.
    Das war lustig, damals, bei den Soldaten. Es gab für uns nie gekannte Schokolade und Musik.

    Mein Vater hat mir selbiges jetzt strikt verboten .Ich durfte das Haus nicht mehr verlassen .
    " Du hast nach Neuherberg und Crailsheim dürfen ,das muß glangt ham". meinte er.

    Hinter dieser strickten Anweisung steckte natürlich,wie ich sofort erkannte, meine besorgte Mutter.

    Meine Mutter hatte natürlich der bedrohlich nahe Kanonendonner
    in der Gegend Jochsberg/ Colmberg aufgeschreckt.

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  67. Am 16 . April schepperte es bedenklich in Leutershausen.
    Einige Jabos hatten so um den 11 April eine Flakstellung in Leutershausen im Visier .
    Dabei hat es 3 Deutsche Soldaten erwischt.

    Vorher hatten die Jabos einen pflügenden Bauern auf freiem Felde in Erlbach erschossen.Ich habe schon berichtet, daß jedes bewegte Ziel am Boden angegriffen worden ist.

    Am 17 April ging dann die Ballerei los.Die Batterie im "Girgser Helzla" eröffnete das Feuer Richtung Norden,Ziel mir unbekannt. Wahrscheinlich aber,wenn man Reichweite etwa 5 Km annimmt, der Raum zwischen Jochsberg und Colmberg. Die Granaten jaulten ganz fürchterlich über unsere Dächer.

    Nun schien es für uns in Görgsheim sehr gefährlich zu werden,
    denn die Feinde mußten annehmen, daß das Geschützfeuer aus Görgsheim oder unmittelbarer Nähe stammte.

    Fast den ganzen Tag ging das so. Die Antwort, die "da" gegen recht leise war und die man kaum hörte ,folgte auf dem Fuße.
    Etwa 200 Meter vor unserem Hause, klatschten die Granaten der Feinde in die sumpfigen Wiesen ca. 50 Meter hinter dem Bahndamm, Granat- Löcher im Durchm. von ca 1,5 Metern hinterlassend.

    Man sah das Aufspritzen der Erde und dann erst hörte man einen dumpfen Aufschlag-Knall,der sich mit dem Lärm der Flugbahn der Granate mischte.

    Die eigenen Granaten jaulten dagegen fürchterlich direkt über uns.

    Nun aber alle ab in den Keller.Wir kauerten unter der"doppelten steinernen Treppe", weil dies, wie man uns gesagt hatte,der sicherste Ort fürs Überleben sei.

    Die Amerikaner hatten, wie es schien, noch keine Artillerie zur Verfügung, sondern über ließen ihren Panzern, den Feuerzauber zu führen.

    Die Zahl der Einschläge war nämlich relativ gering und das Ziel weit ab, ca 1,5 Km im Mönchswald.Wahrscheinlich nahmen die Amis an, das Feuer käme von der Straße Rauenbuch Leutershausen und zwar geschützt vom Bahndamm, also die Batterie hinter diesem liegend.

    Bis in die Nacht noch, einzelne deutsche Schüsse, dann Ruhe .
    Auch an diesem Tage waren" glücklicherweise für Görgsheim",
    keine Jagdbomber der Feinde am Himmel zu sehen.

    Noch in der Nacht ist die Deutsche Batterie ,es waren der Schußfolge nach zu schließen höchstens 2 Geschütze gewesen,
    abgezogen.

    Auch an diesem Tag,schönster Frühling in der Luft liegend ,aber, der gute Mörike ,war doch so weit mit seinem blauen Bande.

    Druck um uns ,aber: unser Haus stand noch!

    Vater hatte einige Tage vorher, mit mir zusammen,einige Dosen mit Wurst und Früchten ,dann Schinken ,Mehl und ähnliches als "letzte Ration"sicher , mittels möglichst trockener Grube ,gut versteckt in unserem Walde vergraben.
    Weiter ist Mehl , zusammen mit dem Inhalt fast der gesamten Speisekammer, in den Keller geschafft worden.

    Brot wart auf Vorrat von Muttern gebacken worden und in der Scheune in Zwischenböden gelagert.
    Soweit wir konnten hatten wir vorgesorgt und wir wollten auch den Rat von Fritz, der an der Ostfront an der Oder stand, beherzigen:

    "Komme was da wolle ,bleibt in Görgsheim."

    So hatte er uns geschrieben .Er wußte, angesichts der Tragödie die sich im Osten unseres Landes abspielte , wovon er sprach.

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  68. Am Abend ,der Beschuß hatte nachgelassen,traf ich am "Bänkla"
    gegenüber der Hitlereiche (damals noch ein kleines eingefriedetes Bäumchen) in Görgsheim ,einen deutschen Offizier in untadeliger Uniform.Wie zur Parade sauber war diese anzusehen.

    Er war , seinen Äußerungen nach zu schließen ,im Begriff sich abzusetzen,denn er erwog,mir seinen Feldstecher anzuvertrauen, um das wertvolle Nachtsichtgerät,später bei mir wieder abzuholen.(Eventuell wie er meinte.)
    Ich sagte ihm ,es sei doch besser, wenn er das Ding behalte, denn es ermögliche ihm doch, Freund und Feind aus der Distanz besser zu sichten und zu beurteilen.

    Wahrscheinlich war er ein höherer Stabsoffizier.Mit was er kam wohin er ging,ich weiß es nicht. Ich habe weder Fahrzeug noch Fahrrad gesehen.
    Ich,ein buchloses 14 Jähriges Bürschchen habe mich ca eine Stunde mit dem Manne intensiv über die jetzige Lage Deutschlands und wie es hat zu dieser kommen können, unterhalten.

    Er war Hitler nicht wohlgesonnen und verurteilte dessen unvorsichtige Politik.
    Diese habe uns in die Katastrophe getrieben.

    Er hat aber auch die westlichen Gegner aufs härteste angegriffen:
    "Wörtlich sagte er :"Was haben uns die versprochen und was haben die gehalten".

    Doch hat er sich nicht im Detail geäußert, keine Fakten.
    Allerdings führte er an, es sei ungeheuer viel Verrat gewesen.

    Weiter sagte zu mir:"Hätten wir in Deutschland lauter Kerle wie Dich gehabt,es wäre nicht soweit gekommen und wenn-
    wir hätten den Krieg gewonnen."

    "Aber es gibt eben wenige wie Dich und das muß man eben Wissen und entsprechend Handeln."

    "Dich werden SIE nach dem Kriege jagen.
    Du wirst es schwer haben, bei Deiner Denkungsart.
    Es wird für Dich fürchterlich werden", meinte er.

    Ein wenig hatte er recht, bemerke ich 55 Jahre später.

    Der Offizier war etwa um die 42 Jahre alt,also 1923 erwachsen und hatte den 1. Weltkrieg wie ich den 2. als Kind miterlebt.Möglicherweise war er schon bei der Reichswehr gewesen.

    In diesem Zusammenhang ist auf die Rolle und das Schicksal Kluges, Pattons und Eisenhowers hinzuweisen.
    Patton, hatte Kluge wahrscheinlich versprochen, mit ihm nach Moskau durchzurollen,so Kluge die Westfront löchere, war aber von Eisenhower und & ausgebremst worden und ist später deswegen unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen.
    Aber die Kriegslist, haben DIE eben erlaubt.
    Später wollte keiner irgendetwas , getan oder gesagt haben .

    Der aufmüpfige,ehrliche, korrekte Patton , mußte vorsorglich Mund-Tod gemacht und entsorgt werden-wollte der Mann doch tatsächlich eventuell Präsident der USA werden.

    Zu mir:Wenn ich Aussagen wie oben, über mich, darlege ,so soll das ein Weg sein, aufzuzeigen ,welche Denkungsarten in jener Zeit vorherrschten.

    Schon der nächste Tag sollte mir zeigen ,"wie nahe" man zu jener Zeit unterschiedlichste Verhaltensweisen erleben und erleiden konnte.

    Ich bin mir bewußt, daß die nachwachsende Generation meine Ausführungen,Berichte und "Erzählungen" genau so betrachten und mit leichtem Lächeln zur Kenntnis nehmen wird wie ich die Berichte der Alten über den 1. Weltkrieg .Dieser war für mich 1939 fernste Geschichte!

    Doch was sind schon 10 ,20, 40 oder gar 70 oder mehr Jahre, s gemessen an der Ewigkeit!





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  69. Die Nacht auf den 18.April war ruhig ,kein Kanonendonner,keine Flugzeuge , nichts von Bedeutung schien sich in unserer unmittelbaren Umgebung zu ereignen.
    Irgendwie war es eine gespannte unheimliche Ruhe die uns bedrückte .

    Mutter meinte - "...wir lägen in Gottes Hand."
    Ähnliche Worte gebrauchte sie sonst nie .-
    Sie war keine Frömmlerin.

    Morgens dann eine lärmende dröhnende Kolonne auf der B14 von Neunstetten nach Aurach fahrend .Eigene Kräfte zum Gegenangriff rollend?

    Dann wieder Ruhe .Leichtes rumoren im Norden aus Richtung Leutershausen , aber keine Schüsse.

    Der Feind mußte in der Gegend sein, aber nichts war aus dem Tal der Altmühl heraus zu sehen.

    Ich beschloß, etwa gegen 1 Uhr nachmittags ,die Lage im Schutze des Bahndammes,der uns die Sicht gegen Norden erschwert, zu erkunden.

    Erwartend, der Feind müsse zu Fuß (Ha! Ha!) von Leutershausen
    her kommen,laufe ich, auf der östlichen Seite der Dammkrone. in
    Richtung Ansbach, über die zur Sprengung vorbereiteten noch intakten Brücken , die Altmühlaue querend,die offen daliegt.

    Von Norden her,der Gefahrenseite wie ich meinte, schützt mich der Damm,denn von dorten aus gesehen, ist höchstens mein Kopf auszumachen.

    Am Fuße des Dammes, ist ein Leitungs-gewirr zu erkennen.
    Nämlich die Zündkabel für die, im Gleisschotter der beiden groß quadratigen -Stein-Brücken verborgen liegenden Bomben .
    Bei den 5 Be´ing (5 Bogen Flutbrücke) ,sind 1938 beim Umbau der Brücke , Sprengkammern in die beiden mittleren Hauptpfeiler eingebaut worden,um diese im Falle einer Sprengung wegreißen zu können.

    Ich erreichte die Straßenbrücke Leutershausen /Rauenbuch.
    Damals zweigte die Bockelbahn nach Bechhofen, von der Hauptlinie, vor dieser Stelle ab.

    Dort an der einstigen Haltestelle Rauenbuch /Görgsheim
    traf ich ,zu meiner Überraschung 2 Soldaten , also, wie ich sofort erkennen sollte, das Sprengkommando für unsere Altmühl-Brücken.

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  70. Ich begrüßte diese und befragte sie munter besorgt und freundlich über die Feindlage.

    Es gab keine Antwort . Nur die barsche Gegenfrage was ich hier wolle.
    "Feindlage erkunden",war meine Reaktion.
    Sie wollten nun wissen wo ich herkomme und nach meiner Auskunft "..von dort drüben" ,auf mein Heimathaus weisend, ob dort noch Deutsche Soldaten seien. Ich berichtete, daß im Mönchswald dort drüben, eine Deutsche Batterie gestanden habe die nach Norden schoß, diese aber abgezogen sei.

    Die Amerikaner hätten dort unten wie zu sehen etwa 100 Meter vor uns die Wiese umpflügen wollen.
    Gesehen hätte ich vor ca 2 Tagen zuletzt einen Deutschen Offizier mit dem ich gesprochen hätte.

    Nun von Seiten eines Soldaten ,grob,barsch und brutal :

    "Schneid ja net unsre Leitungen durch . Wenn Du unsere Leitungen durchschneidest machen wir Dich kalt.In welchem Haus wohne deine Leit.Noch sin mer doa un an der Macht ,mir machen a Deine Eltern kalt ,zwickst Du di durch."

    Ich, betroffen, nachdenklich:

    "Es ist schad für unsrere schönen Brücken, aber wenn die oberste Heeresleitung meint dies ist notwendig .-
    Für uns hat selbiges sogar ein bestimmten Vorteil:

    Wir bleiben vielleicht im toten Winkel ,- werden weniger belästigt.

    Wenn IHR aber so saudumm daher Redet, wundert mich net, daß mer den Krieg verlorn ham.

    Der grobe Sprecher hebt seine MP den Finger am Abzug.-

    "Halt"reagiert nun, scharf, der zweite Mann:

    "Laß den Buam in Ruah ,deß is deß 1. vernünftige Wort deß i seit 10 Johr ghört hob "

    Der Grobe meinte nun, man solle mich mitnehmen als Kundschafter.

    Der Vernünftigere :" Wenn Du willst kannst Du mitkommen .
    Aber wir brauchen auch Leute wie den ,hinter der Front-

    und-

    wenn wir wiederkommen!"

    Ich bin ,um eine Erfahrung reicher, ungeschoren davongekommen und heimgeschickt worden- mit dem Bemerken vorsichtig zu sein.

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  71. Mitgenommen worden , bzw. freiwillig mitgegangen ist mit den Beiden, mein Mitschüler ,der Wolfer ´s Itzer.

    Dieser hat, im Auftrag der 2 ,uns früh morgens um 5 des nächsten Tages ,unser Dörfchen benachrichtigt, daß die Brücken um 7 Uhr gesprengt werden.

    Wir sollten alle Fenster aufmachen und in den Keller gehen.

    Der Fritz hat mir später erzählt ,daß ER "die Brücken sprengen durfte" indem er den Zündmechanismus betätigte.

    Er war etwa 1 Jahr weg und durfte 1946 nicht mehr zu uns in die Schule ,weil er "zu verdorben und reif" sei ,wie man meinte.
    Der hätte uns zu sehr negativ beeinflussen können.

    Zur Ehrenrettung zumindest des Einen von den 2 Sprengmeistern:
    Der hat meine Eltern ,ich noch schlafend, darauf aufmerksam gemacht,wie gefährlich es doch sei ,mich bei " den Zeiten " ,frei herumlaufen zu lassen.
    Man wisse nicht, wie die Amerikaner reagierten,was sie täten.
    Den Bengel aufgriffen und diesen gar, trotz seiner Jugend,in ein Lager steckten?

    "Wenn wir die Brücken gesprengt hätten ,als ihr Bub auf dem Damm gewesen!"--! (Wollte DER auf Grund unseres Diskurses meine Eltern kennen lernen?)

    Möglicherweise habe ich von den Beiden Zuhause gar nichts erzählt,damals, weil ich mich für sie und ob IHRER schämte.

    Ich habe meine" Eltern daheim" ja eventuell in Gefahr gebracht.
    Das schlechte Gewissen bohrte.

    Derartiges Verhalten habe ich damals bei Deutschen Soldaten, zumindest gegenüber eigenen Landsleuten, nicht für möglich gehalten .

    Ich war halt noch sehr, ohne Lebenserfahrung und haßte die Grausamkeiten, beschrieben im "Alten Testament".
    Nicht wissend ,daß diese Allzeit und Überall gegenwärtig sind.
    (Lediglich lausige Lern-Beispiele darstellen.)

    Aber was richtet "Partei",gleichgültig welcher Coleur,ob schwarz,
    weiß,rot,braun,gelb oder grün , usw. denn nicht alles an!

    Ob christlich,muslimisch kommunistisch ,semitisch oder antisemitisch oder gar auch demokratisch usw. ,
    der Einzelne ist ,in gewissem Grade überall der Masse, dem Zeitgeist ausgeliefert.

    Sehr schlimm wird es immer erst dann,wenn die Welt aus den Fugen ist.
    Und irgendwo aus den Fugen ist die Welt ja immer,mal ganz arg, manchmal etwas weniger,sie ist ja nicht starr ,sie bewegt sich und atmet.

    Mal halten noch die Brücken,mal fallen sie in sich zusammen.

    Die vor geschilderten Ereignisse und Vorgänge zeigen auf ,
    wie sehr ( wo und wie) unterschiedlich der Mensch"in und auf" Grenzsituationen (bei Wechsel eines Systems) reagiert.

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  72. Bald nachdem ich daheim Angekommen war störte das Dröhnen
    eines Jagdbomber Luftgeschwaders in Dutzend Größe den Mörike Frühlingstag .

    Ich sah gerade noch, wie DIE zum Sturzflug ,mit mir unbekanntem Ziel, ansetzten.
    Also ab, sofort in den Keller, denn wir dachten" wir " seien wegen "der Artillerie Stellung nebenan" dran.

    Doch der Angriff der Jabos galt Leutershausen.
    Nach dumpfem Bombenknall hörten wir das rattern von Bordwaffen.Nach etwa einer Viertelstunde, war der Lärm-Spuk
    vorbei und wir konnten uns wieder aus dem Keller wagen.

    Ich stand an unserem Küchenfenster nach Norden blickend, Leutershausen lichterloh brennen.

    Der gegenüber den Häusern hervorragende Obere Torturm zeigte eine besonders hoch fahende Lohe.
    Der Turm wirkte wie ein Kamin.
    Ein "Schornstein- artiger besonderer Zug," riß diesen Feuersturm weit in die Höhe,bis der schlagartige, Funken sprühende Zusammenbruch des Turm- Dachstuhles ,seine Lohe mit der übrigen der Stadt zusammenfallen ließ.

    Die Warte der Stadt war gebrochen.
    Der Feind konnte,wie in alter Zeit des 1."Dreißigjährigen Krieges"
    am Ende des 2." Dreißigjährigen Krieges",in die Stadt brechen.

    Wir befürchteten ,daß nun wir an die "Reihe " kommen würden
    um die Batterie im Mönchsholz, die schon schwieg , auszuschalten.

    Bisher, mich sicher wähnend,jeden Tag mein warmes Strohbett aufsuchen dürfend,auf die Vorräte in der Speisekammer vertrauen könnend,hatte ich ,im Zustande der unmittelbaren Bedrohung,
    das 1. Mal eine grausige Vorstellung davon, wie es sei :

    Wenn Haus und Hof brenne ,mit allem was drinnen- Bett ,Brot Heu,Korn Vieh und Schweine.
    Wobei wir dann noch von Glück sprechen müßten ,wenn wir in Form unseres Lebens,das wir eventuell erhalten konnten,
    "S C H wein" gehabt hätten.

    Aber wie dann weiter?




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  73. Unser Haus bot zu jener Zeit 22 Personen Schutz vor Unbill des Wetters und für das nötigste um zu überleben.

    Vor den Gefahren die nun unser Dasein bedrohten,konnte das Heim nicht schützen.
    Noch aber bot es Obdach,für den Rest der Fam.Schuster,als da:

    Vater und Mutter ,
    Fine, Willy ,Margret,Emma und Gusti.

    Dann Else,mit Arno ihrem Buben.(Die Frau meines ältesten Bruders: Georg)

    Weiter Alexander Tadeusch (oder so ähnlich),unser Pole aus Warschau.

    Aus dem Saarland (Saarlautern) Frau Reuter mit Tochter Else und zwei Buben.Später war auch Herr Reuter bei uns.

    Nürnberg war durch die Fam. Riek vertreten:
    Herr und Frau Riek mit 5 Kindern. Ursel, Heinz , und des liebe Nesthäkchen Bärbele ,sowie noch einem Bub und Mädchen ,
    deren Namen ich vergessen habe.

    Dann noch ein sehr geschickter Stukkateur aus Lampertheim am Rhein ,den uns der Ortsgruppenleiter Herr Barth anvertraute ,weil der Mann kaum sprechen konnte und bei den unruhigen Zeiten
    als "Simulant" stark gefährdet war .

    Er schlief, da wir sonst keinen Platz mehr hatten , mit den Mäusen, die die Katzen immer mal übrig lassen , auf dem bzw. im Getreideboden.

    Sie, Alle , mögen mit UNS gezittert haben,die schweren Zeiten
    zu überstehen.
    Gemeinsam saßen und standen wir zwischen den reichlich vorhandenen Kartoffeln im Keller und hofften ,es würde der GUTE GEIST des Hauses über diesem und UNS wachen.

    Am nächsten Tage ,werde ich früh aus dem Bette gerüttelt .
    Aufspringend glaube ich es sei etwas wichtiges Geschehen und ich hätte DIES verschlafen.

    "Um 7 Uhr werden die Brücken gesprengt" erfahre ich.

    Unser Haus steht im Ort, nächst der Brücke ,nur ca 60 bis 80 Meter entfernt von dieser.

    Wie angeraten, öffnen wir sämtliche Fenster und Türen um den Druckwellen, die bei der Sprengung auftreten werden ,freien Lauf zu lassen.

    Alle gehen zur verabredeten Zeit in den Keller,während ich, am Küchenfenster stehend, die wunderschöne Brücke, die gleich Ruine werden soll,noch einmal betrachten will.

    Wehmut kommt bei mir auf.
    Etwa 70 Jahre lang, rollte reger Verkehr über SIE hinweg.
    Und die Vorfahren gingen unter IHR durch, auf Feld und Wiese,
    jenseits des Bahndammes, dieses zu bestellen.

    Die Altmühl wird sich unbeirrt,auch wenn sie zunächst angestaut werden wird ,einen Weg suchen, bahnen, und weiter fließen,
    weiter fließen.

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  74. Plötzlich ! schießt eine Stichflamme aus dem Scheitelpunkt es Gewölbes der Brücke in die Höhe.

    Nach unten, werden die Gewölbequader der Schlußsteine in die
    Tiefe geschleudert und langsam fallen die Brückenhälften, rechts und links sich gegen die Altmühl neigend, als geschlossener
    Block ,vom Fundament sich lösend, in sich zusammen .

    Etwa 1 bis 2 Sekunden lang ,oder auch weniger, was ist schon Zeit in solchem Moment,kann ich den Vorgang beobachten,dann umhüllt und verhüllt, Rauch, Staub und Qualm im Wirbel ,die Scene.

    Der Schall kommt, leicht verzögert zur Stichflamme , bei mir an.
    Dann, etwas später , prasseln die Steine des Schotterbettes
    der Bahn über unser Hausdach herab.

    Die heutige Straße Görchsheim /Sachsen war gesperrt.!
    (Damals war das nur ein Feldweg zu unseren Fluren jenseits des Bahndammes.)

    Nun ziehe ich den Kopf , der gerade ein wenig über die Fensterbrüstung lugte ,ein und lasse mich von der Hausmauer, die sicher sein wird, schützen.

    Ängstliche Stimmen aus dem Keller ,rufen mich in diesen.

    Bald folgen mit 2 versetzten heftigen Explosionen ,die mittlere 5 Bogen Flutbrücke, genannt 5 Be ´ing und darauf zum Schluß die weiter entfernt liegende Straßenbrücke: Leutershausen/Rauenbuch.

    Der Steinregen bei den weiter entfernt liegenden Brücken ,war bei uns deshalb stärker, weil der Schotter in die Höhe getrieben worden ist und dann im Umkreis von 300 bis 500 Metern zu Boden fiel.

    Bei der nächst liegenden Brücke, lagen wir im "toten Winkel".
    Der Steinregen wurde über uns hinweggeschleudert.

    So haben wir, zu" Führers nahe liegendem Geburtstag" ,ein richtig gewaltiges, nicht gerade angenehmes und schönes "Feuerwerk" abbekommen.

    .

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  75. Nun wird Görgsheim erobert.Es mag der 19 oder der 2o April gewesen sein als wir, wie von einem fürchterlichen Frühlingsgewitter, von der Westfront erreicht und überrollt worden sind.

    Wir hatten noch ein Dach über dem Kopf.Haus und Hof stand wie seit Jahrhunderten in der Wiesen und Ackeraue des Altmühltales.

    Die Amerikaner zogen in endloser Kolonne von Jochsberg/ Leutershausen durch den Kessel der Bruuscht in Richtung der Steige nach Weinberg.

    Aurach war schon vor Leutershausen, von Ansbach her, durch eine Panzerkolonne, die auf der B14 anrückte, besetzt worden.

    Erst spät, hat man sich bei den Amerikanern des längst umgangenen Raumes Görgsheim, Rauenbuch, Eyerlohe und Mönchswald erinnert und einen Sherman Panzer zur Aufklärung
    nach Görchsheim geschickt .

    Über den "Fort" (Furtstraße über die Altmühl)rollte der Panzer bis zur "Aachbrucken".
    Wild die Gegend mit seinem MG die Gegend bestreichend, aber nicht wirklich schießend ,ein schwarzer GI auf dem Panzer.
    Ein zweiter Mann steigt aus und begutachtet die Tragfähigkeit der Brücke.Diese wird überrollt und dann an der Altmühlbrücke angehalten.Auch diese wird geprüft .

    Ich sehe unseren Polen, den Alexander Tadeusch mit den Amerikanern sprechen.Er war mit weißem Fähnchen und als DP
    Mann ungefährdet und hat den Amis erzählt, hier seien nur brave Leute und keine bösen Krauts mehr.

    Die Amerikaner prüften auch diese Brücke und stellten fest, daß diese nicht für irgendwelche Nachschub-Kolonnen geeignet war.

    Der Ami Panzer kam tatsächlich heil über die schwache, baufällige" Allmihl Bruckn",und fuhr in Görchsheim ein.

    Am Hause des "Müllerneiberchers" der eine weiße Fahne zeigte,kurz anhaltend ,Görgsheim also erobernd , entschwand das Ungetüm, alsobald ratternd die Roßgaß hinauf fahrend, gen Büchelberg oder Aurach.

    Wir lagen, wie ich schon bemerkte im toten Winkel der Stoßrichtung Nord /Süd .

    Görchsheim ,das in jenen Zeiten noch Görgsheim hieß,war also erobert worden und seine damals noch 5 Häuser blieben stehen:

    Weil alle Granaten,gnädig, weit über die Dächer geflogen waren bzw. in den sumpfigen Wiesen ca 150 bis 200 Meter vor
    unserem Hause von den glucksenden Nonnenwiesen verschluckt worden sind.

    Ein kleiner Trupp GI ´s kam am nächsten Tag freundlich und bestimmt nach Waffen und Soldaten ct. fragend.
    Soweit mir erinnerlich mußten alle Hausbewohner in der großen Stube antreten, um "gemustert" zu werden.


    Es war bekannt, daß meine Brüder von der SA her,bewaffnet waren.

    "Alles für Deutschland", ein wunderschöner Ehrendolch ist auch darunter gewesen. Der hat mir echt Leid getan, ihn zu verlieren.

    Sämtliche Waffen meiner Soldaten-Brüder ,von der Pistole über Kleinkaliber 6 mm ,SA Sturmgewehr,Wehrmacht-Karabiner, bis zur russischen Maschinenpistole, mit riesigem, beeindruckendem
    Trommelmagazin, die Seitengewehre und Säbel nebst Ehrendolch.
    Alles verschwand in den Fluten der Altmühl.

    "Wir hatten also keine Waffen".

    Weitere Amis sahen wir zunächst nicht im Ort und das Leben
    schien wieder in normalen Geleisen zu verlaufen.

    Die Waffen ,ich wußte nicht wo die mein Vater hingebracht hatte,
    sind später von einem Flüchtling, dem Winterstein, der mit den Amis handelte und gut Fuß mit ihnen gewesen ist , aus der Altmühl gefischt und an diese verscheuert worden.

    Sehr wahrscheinlich lagern diese Waffen heute noch irgendwo in Amerika.







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  76. Der Versuch des" Aufbruches zu neuer Saat" ist wahrscheinlich immer und überall nicht gar so einfach wie sich das Träumer oder brutale Realisten vorstellen.

    Mein Vater sah das 2 Tage später am 22. April 1945 so:

    "Bua, der Krieg is ez aus wir gehn jetzt säen,in den Unteren Hirtenacker.Ich fahr mit dem Ochsengepsann und Fuhrwerk über die Überführung"sagt er "und Du folgst mir später über die kaputte Brucken."

    Die "Überführung" ungefähr 600 Meter westwärts von Görchsheim
    (Raum ergoogeln!)war glücklicherweise nicht gesprengt worden und wir behielten dadurch die Möglichkeit,zu den jenseits der
    Bahnlinie ,(die in einem ca 12 Meter hohem Damm das Altmühltal überquert)liegenden Feldern und Wiesen zu gelangen.

    Der Umweg betrug ca 3 Km. Diesen wollte mein Vater mir ersparen.

    Wir beluden den Wagen ,der war damals noch mit eisenbereiften Holzrädern ausgestattet war,mit Saatgut und Egge,und hängten hinten an den Wagen die Sämaschine dran.
    Dann brachten wir die Ochsen unters Joch und spannten diese vor den Wagen.

    Gleichzeitig zogen wir los,mein Vater mit dem Gespann zur "Überführung",ich zur zerstörten Altmühl-Bahnbrücke deren riesige Steinquader samt dem Bahn-Schotter im Fluß, sowie auf der Straße lagen.

    Langsam stauten sich die Wasser der Altmühl und es war abzusehen,daß der Bahndamm zusammen mit den Trümmern der gesprengten Brücken einen guten Staudamm abgäbe.

    Bei Normalpegel gluckerte genügend Wasser durch Ritzen und Spalten des Trümmergesteines, so , daß es zunächst nicht gefährlich für das oberhalb liegende Leutershausen werden würde.
    Bei Regen und Hochwasser aber, könnte das Städtchen stark gefährtet werden und ca 1 Meter oder gar mehr unter Wasser zu liegen kommen.

    Ich turnte auf den Trümmern der Brücke ,dem Glucksen " der " Wasser lauschend ,die es schafften,sich durch das Trümmer
    Gewirr zu mogeln.

    Weiter gab es da noch etwas zu hören: - Schüsse-!
    Und manchmal glaubte ich ,Sand spritze auf und gäbe sonderbare Geräusche.

    Aber an Schüsse der siegestrunkenen Eroberer war man schon gewohnt.
    Die Kanallereien kamen aus Leutershausen oder Wiedersbach, wo Amerikaner stationiert waren, also aus ca 2-3 Km Entfernung.
    Also ungefährlich für uns, in Görchsheim ,sagte ich mir.

    Mittlerweile kam mein Vater in Sichtweite auf mich zu und ich ging ihm entgegen.

    Weiter : Schüsse.

    Nun aber hörte ich sie nicht nur Knallen ,nein, sie Pfiffen-
    ja,sie Pfiffen, ich hörte sie an meinem Kopfe vorbei Pfeifen.

    So hatte auch ich ,einmal im Leben ,das Erlebnis :Kugeln ,an den Ohren vorbei , pfeifen zu hören.

    Ich bin als "Weisser Jahrgang" im Krieggshandwerk unerfahren
    und weiß nicht wie weit die Schußbahn entfernt von meinem Kopfe verlief.

    Aber Gefahr ist im Verzuge ,sagte ich mir.



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  77. Die Amerikaner hatten, auf den Altmühlwiesen,ca 2 Km oberhalb unseres Standortes,zwischen Leutershausen und seinem Sachsen,
    einen kleinen Feldflugplatz für Aufklärungs- und Kurierflugzeuge, ähnlich unserem Fiseler Storch, eingerichtet.

    Dieser Flugplatz ist von Posten bewacht worden.
    Der "Südliche Posten" auf einem Heubock sitzend,konnte das
    Areal des Altmühltales bis zum Bahndamm überblicken und überwachen.

    Er sah mich und beschoß mich nach Kriegsrecht,denn ich hatte
    die verordnete Ausgangssperre ,von der wir in unserem Örtchen nichts gewußt haben,nicht beachtet und übertreten.

    Wie wir selbiges bei der HJ reichlich geübt hatten, kroch ich nun hinter einer Bodenwelle in Deckung an meinen Vater heran
    und machte ihn auf die Gefahr aufmerksam,ihm mitteilend ,
    ich sei beschossen worden.

    Mein Vater glaubte mir nicht:
    "Die tun doch jetzt einem friedlichen Bauern, der sein Feld bestellen will, doch nichts mehr zu leide."

    Sagte er und setzte seinen Weg heraus aus der Bodenwelle in den Sichtbereich des Schützen auf dem Heubock fort.

    Die Schüsse krachten nun wieder, aber ich hörte kein Pfeifen mehr,wohl aber ,wahrscheinlich, mein etwas größerer Vater.-

    Denn plötzlich sagte er erschrocken:
    "Die schießen tatsächlich auf uns,schnell hinter die Ochsen!"

    Schleunigst machten wir kehrt und brachten uns im Schutz unserer Ochsen hinter die Bodenwelle aus dem Sicht- und Schußbereich des Schützen, in Sicherheit.

    Wir haben unsere Ochsen als Kugelfang benutzt und in der Not
    nicht gefragt ob das christlich sei ,- Ochse sein -müssen.

    Wohlbehalten, sind auch unsere Ochsen ,mit uns, zuhause wieder angekommen.
    Das Feld blieb zunächst unbestellt -und es war doch schon spät für die Saat,spät im Jahr.!



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  78. In Görgsheim hatten wir seit 1939 wiederholt Einquartierungen von uns völlig fremden Menschen, die in anderem sozialem Milieu zu Leben gewohnt waren.
    Beide Seiten haben sich da anpassen müssen.
    Zunächst die Leute aus dem Industrie Revier des Saarlandes 1939,dann die Bomben Flüchtlinge aus Nürnberg und Berlin.
    Später die Ostpreußen ,Pommern und Schlesier und wieder die Saarländer.

    Und ganz spät, die Sudeten-Deutschen im eiskalten Winter
    1945 /1946. Eine Glanztat des KuK erzogenen Benesch.

    Und dieses fast ein Jahr nach Kriegsende.

    Ca 3 ,5 Millionen Menschen(europäische Millionen) Bei Wind Wetter und bitterer Kälte,einfach von Haus und Hof verjagt!

    Und die USA schauten zu und ließen Leuten wie Adorno und
    Morgenthau ihre Rachegefühle blank ausleben.

    Wie demokratisch!

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  79. Jedes Eckchen ,manchmal sogar der Flur war belegt.
    Der Hofbauer Eduard großer Segelflieger vor dem Herrn schlief jahrelang auf dem Flur des Nachbarn im 1.Stock.

    Aber das von ihm selbst gebaute Segelflugzeug, erhob sich später, trotz aller Unbill, in die freien fränkischen Lüfte,dem Gustav Weißkopf alias Gustave Whitehead,nacheifernd,der bekanntlich zu Leutershausen, in Franken, geboren ward..

    Einmal, ich habe den" Getreidebodenmann " aus Lampertheim am Rhein schon erwähnt ,schlief einer mit den Mäusen bei uns auf dem kalten Getreideboden.
    1940 hatten wir einen Franzosen der sich zusammen mit meinem Vater auf den Feldern mit "Reewas"(Quecken) herumschlug .
    Beide waren sich einig darüber, das die "Reewas" unser größter Feind sei.Er war schon älter so um die 45 und hat 1942 zu seiner Frau heimdürfen.
    Ich habe neidisch die wundervolle, geradlinig gestochene Latein Handschrift seiner Frau in deren Briefen bewundert.

    Ich hatte damals so richtig eine" Kartoffelklaub Klaue" und außerdem mit der Umstellung Sütterlin /Lateinschrift zu kämpfen

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  80. Dann war da noch unser Alexander Tadeusch, ein Gymnasiast aus Warschau.
    SS nix gut !
    Ruski nix gut!
    Oh, Oh, Oh ,Ruski nix gut.
    Ami gut ,ja Ami gutt!
    Das war seine Standard Rede .
    Er wollte mir polnisch beibringen.Leider habe ich abgelehnt.
    SS mich fangen in Warschau auf Straße ,SS nix gut ,erzählte er uns immer wieder.

    Wie üblich bei uns, saß er mit uns zu Tische und erhielt die gleichen Portionen wie wir auch, von Muttern zugeteilt.
    Gemeinsam mit uns ging er auf Feld Wald und Wiese und betrug sich meinen Schwestern gegenüber absolut korrekt.

    Am Sonntag versammelten sich die Ostleute ,Polen und Ukrainer
    mitten im Walde auf ihrer Grastanztenne. Auch der Alex immer dabei.
    Meine Mutter meinte :Die wollen sich doch auch treffen und Tanzen .Dabei wollen wir sie nicht stören.
    Wahrscheinlich waren die manchmal früher auf neuestem Nachrichtenstand denn wir.

    Wochen bevor die Amerikaner ankamen ,hat meine Schwägerin Else, die eine hervorragende Köchin und Hobbyschneiderin
    gewesen ist, dem Alex 2 Anzüge gebastelt.Der hat sich riesig darüber gefreut.Und dieselben hatte er auch redlich verdient.
    Da mag auch ein wenig Angst, bei Else, vor kommendem mitgespielt haben.

    Den 1. G I der Görgsheim im Panzer ansteuerte ,hat er per Handschlag begrüßt und wohl die hiesigen Krauts als: freundliche harmlose und gute Menschen geschildert.

    Ruski nix gut, ich gehen nicht nach Warschau wenn Ruski dort.
    Ich gehen nach Amerika , Ami gut.

    3 Wochen nach Ankunft der Amis hat er uns nochmal besucht und angedeutet, daß er die Einwanderung nach Amerika geschafft hat.

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  81. Muß oben natürlich heißen ca 3 Monate statt 3 Wochen ,denn so schnell schießen die Preißen, ä h, Amis nun auch wieder nicht.
    Der Alex war übrigens ca 18 bis 2o Jahre alt.Und in dem Alter waren die Chancen hoch, aufgenommen zu werden. Auch war er ja Gymnasiast und Englisch hat er ebenfalls leidlich können.
    Auch hatte er sympatisches Wesen und gutes Aussehen.
    Dies alles wird ihm sicherlich geholfen haben, sein Ziel: "Amerika", zu erreichen.

    Unser ruhiges ,altfränkischem Denken verhaftetes" Görgsheim" ,
    ist also zu jener Zeit ,durchaus: Multi Kulturell geworden.
    Es hat dieses zu jener Zeit nicht geschmerzt,da das Damokles schwert harter Strafe auf Allen, ich wiederhole auf Allen lag, die dem Gesetz nicht genüge taten.

    Aber ein wenig Nachteil hatten wir schon ,vom ungewohnten weltoffenem Wesen einiger Mädchen, nach dem 20. April 1945.
    Diese Mädchen, der Männer, die noch irgendwo in Europa in Gefangenschaft waren, verlustig,fanden und suchten Amerikanischen Ersatz.
    Sie schäkerten tags in Wiedersbach mit den Amis , um an diverse Dinge wie Zigaretten, Schokolade ,Kaffee und andere Köstlichkeiten zu kommen, ohne sofort was selber dafür zu geben.

    Die GI´s guckten aus wo die wohnen ,und entdeckten dabei unser Mini Dörfchen.

    Und dann traf es halt wie so oft die Unschuldigen.
    Im einsam stehenden Bahnwärterhaus ,das heutzutage nicht mehr vorhanden ist, vergnügten sich an die 7 black GI´s,
    Einer nach dem Anderen an der Frau so um die 45, den Ehemann mit der Pistole in Schach haltend.

    Völlig aufgelöst traf die gesamte Familie mit 2 Kindern bei uns
    ein , Schutz suchend.
    Nachts war an Türen und Fenster gepoltert worden,an fast allen Häusern.
    Sogar unsere Nachbarin ,an die 60 zu der wir Kinder eine distanzierte Beziehung pflegten ,weil wir vor dem Nachbar Hause nicht Singen( oder lärmen )durften,suchte Schutz bei uns.
    Der weibliche Teil des Dörfchens folgte .

    Auch an unsrere Türen ist geklopft und gerissen worden aber unser Haus erwies sich als "Feste Burg".
    Das Erdgeschoß unseres Hauses lag ca 1,3 Meter über Erdniveau.
    Also die Fenster schwerer erreichbar und die Türen gut geblockt.
    Es dürfte dies alles im August 1945 gewesen sein.
    Ein junges 16 jähriges Mädchen traf es im "Kolbs Heisla".
    Dann ein weiteres Opfer.

    Meinen Bruder Ernst, hatten die Engländer,Tage vorher, früh aus englischer Gefangenschaft laufen lassen.

    Er war bei Burk nahe Magdeburg den Russen mit seinen Einheiten entkommen und gehörte zur "Resevearmee"der Engländer in Norddeutschland.
    Mit der Bahn konnte er bereits von Norddeutschland auf einem Güterzug bis Würzbug fahren, von dort aus auf Schusters Rappen 2 Tage "erfrischender Marsch durch Frankens reichsten Gau, in das heimatliche Görgsheim".

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  82. 70 Km in 2 Tagen waren damals für einen gut trainierten Frontsoldaten ein Klaks.
    Die Engländer hätten sie im Norden Deutschlands gut behandelt und nicht vom Fleische fallen lassen,berichtete Er.

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  83. Nun bekam mein Bruder Ernst von der Keitli ,der Eigentümerin des Austragshauses Kolb,da sie auch um die Sicherheit ihrer beiden Töchter besorgt gewesen ist,den Auftrag, die Übeltäter abzulenken.

    Deren 3 lieferten sich in dunkelster Nacht mit meinem Bruder eine Hetzjagd über die Altmühl Wiesen,wo sie der an die Wasser gefüllten Granattrichter lockte und in diese stolpern ließ.

    "Jup fu ju mat" , fluchend,torkelten sie davon.
    Die hatten keine Pistolen ,taten aber so ,solche in der Tasche zu haben.
    Meine Mutter verbot mir streng ,mit dabei zu sein.
    Fronterfahrung galt mehr als der Vorwitz eines halbwüchsigen Bürschchens.
    Übrigens hat sich ein" Andrer" gedrückt dabei zu sein.
    Aber wie gesagt bei ca 28 Einwohnern -damals allerdings wahrscheinlich 100 , schweigt des Sängers Höflichkeit.

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  84. Entlaufene Frontsoldaten ohne Entlassungsschein(also Paß) ,weil sie aus Lagern getürmt waren ,gab es ab Mai 45 damals zuhauf über die Lande ziehend.Das Lager Heilbronn, bei uns in der Nähe, war berüchtigt und lieferte unaufhörlich.
    Von West nach Ost, Nord nach Süd oder je umgekehrt, tauschten diese ihre Erfahrungen über Anlaufstellen für Verpflegungs Stationen sowie Übernachtungsmöglichkeiten aus.

    Einer ,in Schwabach beheimatet, kam auf eine pfiffige Idee:
    "Bou" sagt er, "Ich bin etz dei Vatter ,wenn di a Ami froacht!
    Hock di hint uffs Foharrod nauf- .Mir foharn durch Anschba bis uff Liachtna(ca 26 Km). - Dann fährst du wieder mit deinem Fahrrad nach Hause. Ich laufe weiter zu Fuß durch die Wälder ,die ab Lichtenau bis Schwabach fast geschlossen sind,da kenne ich mich genau aus, Da erwischt mich keiner mehr."

    Auf Ehrenwort verpflichtet mir nichts anzutun und wie verabredet zu handeln,willigte mein Vater ein.
    Gesagt getan. Unbehelligt, durchquerten wir das von Amis über quellende Ansbach um kurz vor Immeldorf,dem Eingang zu den Wäldern nach Schwabach,anzuhalten.

    Hier sagt nun der Mann zu mir:
    "Was machtst du jetzt wenn i dir dei Fahrrad abnehm?"

    Ich sage darauf hin, ruhig und gelassen:
    "A deitscher Soldot tut sowas net , der hält sei Wort."

    Er hat Wort gehalten!


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  85. Die Wasser der Altmühl steigen oberhalb des Bahndammes,
    wegen des in der Flußrinne liegenden Trümmergesteines
    der ehemaligen Altmühlbrücken ,langsam ,sehr langsam ,aber unübersehbar.

    Sollte ein gar nicht so seltenes Frühjahrs-oder Sommerhochwasser
    auftreten,so müßte damit gerechnet werden ,daß Leutershausen eine weitere Katastrophe ins Haus stehen würde.

    Deshalb und auch wegen des Amerikanischen Feldflugplatzes
    auf den Königswiesen bei Sachsen,erschien eines Tages ein Arbeitskommando bei den zerstörten Brücken,um wenigstens eine schmale Wasserrinne, für eventuelle Wassermassen, freizulegen.

    Dieses Arbeitskommando war zusammengesetzt aus Angehörigen der ehemaligen Organisationen der NSDAP.

    Da war vom Lehrer, Ortsgruppenleiter,SA- Führer,Bürgermeister ehem. Stadtrat bis zum einfachen Parteigenossen,alles vertreten was man nur aus diesem Metier hat zusammenkratzen können.

    Etwa 20 bis 30 Leute unter dem Kommando der Vertreter des, von den Amis berufenem und eingesetztem, neuem unbelastetem Stadtregimente,hatten die Aufgabe, mit bloßen Händen sowie: Spitzhacke ,schwerem Vorschlaghammer und Schaufel,
    eine Rinne freizulegen damit der Altmühl Wasser einigermaßen freien Abfluß erhielten.

    Damit wäre gewährleistet ,daß bei Hochwasser, diesem der Katastrophen Charakter für Leutershausen , genommen wäre.

    Die Schule war im April geschlossen worden und noch nicht wieder eröffnet.
    Die Schüler hatten also Zeit herumzulungern,so auch ich, sofern mich mein Vater nicht zur Feldarbeit einspannte.
    Für Feldarbeit, z.B. am Pfluge, war ich noch nicht einsetzbar .
    Der Pflug schleuderte das "Leichtgewicht", mich nämlich ,nur so durch die Gegend .Mich hat natürlich schon geärgert, daß ich dem "Peter Rossegger ", nicht"das Wasser hab reichen können."

    An einem schönen Nachmittage näherte ich mich der, in Trümmern liegenden, Altmühl-Brücke.

    An das zerrissene Wege Geländer gelehnt,von oben herunter in
    das Flußbett schauend ,beobachtete ich den Fortgang der Aufräumarbeiten.

    Man hatte schon eine beachliche Rinne geschaffen, durch die das Altmühlwasser nun, mit sehr hoher Geschwindigkeit,
    unbehindert schoß und abfloß

    Aus dem Arbeitskommando kannte ich nur Herrn Fröhlich ,
    meinen Lehrer persönlich

    Die Fam Fröhlich verkehrte vor-, während-, bis nach dem Kriege
    in unsrem Hause, weil Frau Fröhlich und meine Mutter als Mädchen gemeinsam die Schulbank drückten und sich immer
    gut verstanden haben..

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  86. Natürlich war, ab dem Kriege ,auch der magere Kochtopf bei den Fröhlich´s - mit Ursache der vielen Besuche bei unserer Familie,
    die sich, in jener Zeit, sehr rege entwickelten.

    Herr Fröhlich war ein ca 1,70 Meter großer hagerer Mann, den ich mir noch heute am besten vergegenwärtigen kann ,indem
    ich ihn mir vorstelle:
    Er, steht seitlich am Lehrerpulte,die Fiedel, die er so sehr liebte an der Backe.
    In der Hand zart mit dem Bogen,in sonderbar verrenkter Körperhaltung, die Seiten bestreichend , um, für mich unverständliche Krächstöne zu erzeugen .
    Wir Schüler machten, durch gemeinsames Singen ,wie ich meinte , es erträglicher, diese Töne, dem UNS umgebendem
    Raume, zuzumuten.

    Dieser Mann bekam nun,an der "Baustelle", wie die Anderen auch, ein brachiales Werkzeug , wie den Vorschlaghammer, in die Hand gedrückt, um die riesigen Quadersteine, die ohne den nicht vorhandenen Kran, wegen ihrer gewaltigen Masse nicht von Hand bewegt werden konnten, zu zerkleinern und dann von Hand oder mittels Schaufel, an einen anderen Ort , heraus aus der
    zu schaffenden Wasserrinne, zu bewegen.

    (Einige dieser Quader bilden heutzutage, am Dorfplatz zu Görchsheim,zusammen mit der Eiche,ein imposantes Denkmal.)

    Wehmut überkam mich ,über Hände, die vordem den Bogen der Geige sicher führten ,nun sich abmühten, die Fiedel in Form von
    Hammer und Schaufel zu bewegen.
    Ziel:
    Materie härtester Art zu trennen, von einem Ort an einen
    anderen Ort zu legen, um dabei die allbekannten Schlag, Kratz und Scharr Geräusche zu erzeugen.

    Wie weit entfernt ,der Seite Schwingung ,die , sich vermählend
    mit dem Medium Luft, der Geige geheimnisvollen, vielstimmig harmonisch-disharmonischen Klang hervorbringen kann.

    Hier lieferte das Gurgeln und Rauschen der Wasser der Altmühl,
    jede Ritze der zerstörten Brücke nutzend ,eine vielstimmige Begleitmusik.
    Wann je wird wieder der gleiche Tropfen Wasser, auf seinem Wege von der Erde in den Himmel und dann wieder zur Erde,
    diese Stelle der Altmühl "noch einmal" passieren?
    Der nüchterne Physiker wird sagen: Dieses wird gewißlich, selbst in Unendlichkeiten, nicht geschehen.

    Ich merkte ,daß die kräftigeren Mitarbeiter sichtlich bemüht
    waren ,den, sich hart mühenden, schwachen Mann ,der damals um ca. 55 gewesen sein mag , aufzumuntern und zu schonen.

    Respektvoll und in Ehrerbietung ,ist Herr Fröhlich wie früher mit:
    "Herr Hauptlehrer "angesprochen worden.
    Man konnte spüren, daß diese Anrede nicht nur der Gewohnheit entsprach, sondern Achtung vor der Persönlichkeit des Mannes beinhaltete.




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  87. Eine andere Tonart legte ein Capo ,von denen es mehrere gab,
    an den Tag.
    Dieser Capo mag mich von irgendwoher gekannt haben,weswegen
    er mich folgendermaßen ansprach:

    "Wos sogst es doa derzua,daß dei Lehrer etz doa erbeatten muß,
    wall er dier in der Schual lauter Unsinn derzellt hat ,un is ergebnis mußer etzertle aufreima".

    Eisige Stimmung .
    Schweigen bei den Delinquenten.
    Gelächter ,hämisch , zynisch, herausfordernd bei den Aufsehern.

    Betroffen überlegte ich einen Augenblick ,
    die derzeitige gerade vorhandene Gesamtsituation, soweit mir möglich , überblickend .

    Dann habe ich etwa folgendermaßen geantwortet:

    "Unser Lehrer Herr Fröhlich ,hat uns nichts falsches gelehrt,
    daß er da jetzt arbeiten muß ist keine Schande für ihn.
    Im Gegenteil:
    Er lehrte uns, daß Arbeit nicht schändet sondern frei macht-
    und wer nicht arbeitet ,der soll auch nicht Essen so sagt
    Herr Fröhlich und das Sprichwort.
    Was das Problem anlangt, daß und warum er jetzt da drunten
    (in der Wasserrinne)hart arbeitet ,so muß ich sagen, daß ich dieses noch nicht beurteilen kann ,weil ich dazu noch zu jung bin."
    Weiter:
    "Auslachen und Spott treiben mit IHM das tu ich jedenfalls nicht!"

    Die demokratische Capo Reaktion:
    "Auf DEN müssen wir aufpassen ,is des dem Schuster Seiner?"

    Wie ich später immer wieder feststellen konnte ist auf " DEN ",
    überall und allzeit "Aufgepaßt" worden.

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  88. "Der" nämlich ,hat weder verstanden noch je gewollt mit den Wölfen
    a la Morgenthau oder Adorno zu heulen bzw.sich darauf einzustimmen und anzupassen.
    Ein Turm in der Schlacht-,so hat Ihn später jemand genannt.

    Und dieser Turm, umwogt von Getümmel und Geschrei,
    bekommt so manche harte, schwere Salve ab,die Scharten schlägt und Wunden schwer, die aber heilen können.

    Gewiß,ein Turm ist heutzutage zielgenau und leicht zu brechen,-
    so er gebaut, die Erde überragend ,in diese tief versenkt-
    ist er ein Zeichen unübersehbar .

    Ein leichtes Ziel für jede Drohne.

    Darum ,so meine ich, baut Türme in euch selbst , baut neue
    Türme, nicht die von Stein und Stahl.
    Des Siegfried´s Tarnkapp ist die wahre,echte,ideale Rüstung.

    Nie nirgends zu sehen und doch,bei jeglicher Begebenheit
    dabei, zugleich, an allen Orten.

    Dies ist die wahre Wehr ,die still und lautlos leise,alles wirken und alles sehen kann.

    Auch Jesu der Sanfte ,
    der große leidende und leitende Rebell ,
    lehrte nichts Anderes.


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  89. Intermezzo:

    Nach dem totalen Krieg ,auf den der totale Zusammenbruch aller Staatsordnung im Mai 1945 folgte ,waren die Deutschen ,so sie
    jene Tage überhaupt noch erlebt haben, so betäubt ,als hätten
    sie alle einen Schlag, mittels Thor s Hammer ,auf die Stirn abbekommen.

    Gleichzeitig :Erleichterung ,kein Krieg mehr.

    Später, viel später,nach zig Jahren sagte unser
    Herr Dekan Blendinger, anläßlich des 25. Jahrestages unserer
    Konfirmation im April 1970 :

    "Auch wir wußten damals nicht wie es weitergehen wird, wir waren völlig ratlos ."

    Nicht ratlos waren 1945 natürlicherweise diejenigen, die sich
    von den Feinden Deutschlands befreit fühlten.

    Diese Leute haben damals versucht allen Leuten einzureden ,sie seien und Deutschland sei " befreit " worden.

    Auch heutzutage ,um 2013 wird diese These wieder verstärkt vertreten-,braucht man doch keine "Kalten Krieger" mehr.

    Ich gestehe nur den Juden zu,all so zu argumentieren :
    "Wir sind befreit worden."

    Leute die im KZ saßen ,waren dort aus unterschiedlichsten Gründen. 4o Jahre nach dem Kriege, sprach ich mit einem Tschechen ,dieser beklagte sich ,sein Vater sei im KZ gewesen.
    Auf meine Antwort :"Dann muß er zu damaliger Zeit gesetzwidrig gehandelt haben." Nun gestand er ein , sein Vater habe im Untergrund gegen Deutschland gearbeitet.Darauf ich:

    "Ich gestehe jedem diese Handlungsweise zur damaligen Zeit zu. Derjenige muß sich aber über die Konsequenzen im Klaren sein und nicht mosern wenn er erwischt wird.

    Damals hatten die Westlichen Staatswesen noch nicht gelernt ,
    daß Leute diejenigen welche um 1970 mit dem wilden Geplärre "Deutschland verrecke" durch die Straßen jagden,nicht in das KZ gehören .Sie sollten als arme Irre betrachtet werden.

    Wasser macht kühlen Kopf ,macht naß, mehr nicht!

    Die Geschichte hat bewiesen, daß man sich eine erkleckliche Anzahl derart Irrer, in einem Lande ,bei Friedenszeiten ,ja sogar noch zu "Kalten Kriegszeiten" , leisten kann .

    Im Kriege aber , im heißen Kriege? -Er möge von uns bleiben !
    KZ ´s es gibt sie heute noch ,und allerorten nicht nur auf Cuba.



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  90. Anarchisten ,Kommunisten ,teilweise auch Sozialdemokraten

    (diese träumen auch vom Endziel kommunistischer Staat , der Weg dahin soll jedoch möglichst gewaltfrei erfolgen)

    haben Deutschland bis 1989 bis zum folgenden Zusammenbruch des Bolschewistischen Systems der "Soff "jetunion bedroht,- extrem bedroht !Und zwar schon seit 1916/1918.

    Rosa Luxemburg mit Karl Liebknecht und die Bader Meinhoff Leute waren sich absolut darin einig :
    " Natürlich darf geschossen werden"!

    Befreit hat man Deutschland 1945 von den Mitteln , dieser
    ständigen Bedrohung ,allein, Widerpart leisten zu können.

    Befreit hat man Deutschland von einem Viertel seiner Fläche.
    Befreit hat man ca 15 bis 20 Millionen Menschen von Hab und Gut, Haus und Hof und von ihrem Lande ,auf dem sie seit mindestens 800 bis tausend Jahren( und mehr )gelebt haben.

    Befreit hat man mutwillig, auch Millionen, sicherlich unschuldiger Deutscher Menschen, von ihrem Leben.

    1933 war ein Versuch , mit untauglichen Mitteln und Leuten ,
    vorgenannter Bedrohung Herr zu werden.

    Extrem gegen Extrem!

    Man hatte Angst ,das Bürgertum, die Bauern, hatten schlichtweg Angst, das gleiche Schicksal zu erleiden, wie die in Rußland .
    Die waren , in der Sovjetunion 1933, schon zigmillionenfach
    ganz einfach umgebracht und ausgerottet worden.

    Und viele im Westen jubelten :"Welch ein Fortschritt ,welch ein Aufbruch , auch wir, auch wir wollen zu neuen Ufern"!

    Heute redet man täglich in den Medien von den Opfern der Nationalsozialisten.

    Die Opfer der Kommunisten und Bolschewisten in Rußland und anderswo 1917 bis 1939 und bis 1953 werden totgeschwiegen.
    Vor allem bis 1947.
    Allen voran Leute wie Lion Feuchtwanger, der doch so realistisch kitisch gute Werke wie "Jud Süß" geschrieben hat.Er hat ,wie viele andere, die Sovjetunion bereist und jedweg Ding dort, für gut befunden.
    Der Kalte Krieg erst ,hat dies alles im Westen geändert.

    Die "Pax Americana" hat die Europäer ,nicht nur die Deutschen , zur realistischen machtpolitischen Vernunft gebracht.

    (England ante Portas)!

    So traurig folgende Feststellung das Gemüt stimmen mag:

    Das Kapital , das Geld ,hat sich als das sozialste Instrument erwiesen,den Menschen zu zähmen,ihn in einen Staat ,eine Gemeinschaft zu zwingen ,oder auch ihn einem Staate einer Gemeinschaft zu entfremden.

    Möge Kapital möge Geld ,nicht nur in einer Hand , einer Gruppe
    gebündelt sein. Möge Kapital ausgleichend wirken.





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  91. Überlebenskünstler in harter Zeit.-

    Auch diese mußten und konnten wir verkraften.

    Ein typischer Fall war ein Pärchen,nicht unsymphatisch Sie, schön, mit tadelloser Figur, gut einfach und stilvoll sauber gekleidet.
    Er ,ein wenig wichtig tuend ,aber trotz seiner Jugend sonores Vertrauen und Geradlinigkeit ausstrahlend.
    Rückblickend sich jeder Situation anpassen könnend,auch gerissen,mit allen Wassern gewaschen,sich dieses aber absolut nicht anmerken lassend.

    Das Schöne ,in jeder Beziehung zusammenpassende Pärchen arbeitete also:

    Ankunft in unserem gastfreien Hause -ich weiß nicht wie und schon war das Gespräch mit Muttern (Mutter war für derartiges als Hausherrin immer allein zuständig) über Wetter ,Land und Leute,sowie lausige Zeiten ,Recht und Unrecht ,

    beim vermißten Buben Karl, der bei den Franzosen schmachte angelangt.

    Karl, der seit dem 17 Jan.1945 als vermißt gemeldet worden war,
    sei verwundet und man könne bewirken, daß es ihm erträglicher gehe und man könne ihm Hilfe zukommen lassen.

    Ja, man habe die Möglichkeit ihn zu befreien und ihm die Heimkehr zu ermöglichen.

    Er sei ehemaliger Offizier der französischen Fremdenlegion..-
    und hätte: so, seine Beziehungen.

    Von irgendwoher hatten sich die Beiden ,Daten über das Schicksal meines Bruders Karl verschafft und arbeiteten nun
    äußerst raffiniert und psychologisch geschickt, mit
    dem wenigen das sie wußten.

    Man müsse klug vorgehen ,dürfe deutsche Behörden und die Besatzer nicht einschalten,da sonst alles mißlingen werde.

    Alles solle man IHNEN überlassen ,sie führen jetzt nach
    Stuttgart , die Sache einzufädeln.

    Zum angegebenem Termin solle ein Pärchen,Bruder und Schwester, weil das unaufälliger sei, mit einem Auto an einen genau beschriebenen Ort in Stuttgart kommen.
    Sie sollten ein Kopfkissen mitbringen und den schon transportfähigen Bruder Karl , abholen.

    Sie verlangten nichts für ihre Hilfe und täten Dieses nur,
    weil sie wüßten ,daß auch wir schon vielen geholfen hätten.

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  92. Man mußte dem Paar dankbar sein, so tat dieses, daß es die Last auf sich nahm,Lebensmittel und Wäsche ct.zur Überbrückung für Karl,anzunehmen, und diese Sachen nach Stuttgart zu bringen.

    Fritz und Emma fuhren, da ein Auto nicht aufzutreiben war, einen Tag vor dem vereinbartem Termin, mit dem Zuge nach Stuttgart.

    Die angegebene Örtlichkeit ,weder Straße noch Gaststätte ,hat es in Stuttgart je gegeben.

    Was war es für eine Enttäuschung ,als der D- Zug aus Stuttgart, in dem Karl, Fritz und Emma sein sollten,zum verabredeten Zeitpunkt,nur ein weißes Kopfkissen ausspeite.
    Das Zeichen dafür: Man brauche Karl nicht vom Bahnhofe abzuholen.Er war nicht gefunden worden.

    Wenig später ,traf ein Brief aus Crailsheim bei uns ein ,der von gleicher Masche berichtete und anfragte, was bei uns geschehen sei. Diese Leute waren etwas indiskreter denn wir und durchsuchten das Gebäck des Paares ,wobei sie Sachen von uns und unsere Anschrift vorfanden.

    Übrigens, einen Tag nach Ankunft des Pärchens bei uns "durfte" ich, in Begleitung des Herrn, dessen gut verschnürtes Gebäck per Leiterwagen vom Bahnhof Wiedersbach abholen.

    Als sich der Mann mal für einige Zeit entfernte,schärfte er mir
    eindringlich ein, ja nicht in das Gebäck zu gucken.
    Nach ca einer Woche Aufenthalt bei uns, hatte ich die Ehre, das umfangreiche,durch uns vergrößerte Gepäck des Paares mittels Leiterwagen, zum Bahnhof nach Büchelberg zu transportieren.

    All so wurde der Beweis erbracht ,wie man sich auf Reisen in harter Zeit durchs Leben schlägt .- Frei Kost und Logis,im weichen, warmen Federbett mit einer schönen Frau liegend,
    ohne Jemand dabei, materiell ,allzu hart zu schädigen- .

    Für meine Mutter aber ,ist Karl ein zweites Mal nicht mehr nach Hause gekommen.
    Wenig später dann der 3. Schlag: Karl ist in Kassel bei Luxenburg begraben und wird nicht mehr wieder kommen.

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  93. Nun kommt ein langweiliges Schulkapitel-
    Denn diese Tretmühle Schule begann wieder ab Herbst 1945 .

    Ab ca. Anfang April waren die Schulen wegen der Tieffliegergefahr für die Schüler geschlossen worden.Mir scheint mein Blog wird auch geschlossen, denn ich kann nur noch ca 10 Zeilen schreiben.Ob da ein großer Bruder zugange ist weiß ich nicht.Mal sehen wie sich das entwickelt.Ei der Taus ,plötzlich geht es tatsächlich weiter . Danke!
    Unsere bisherigen Lehrer waren zum größten Teil , "politisch" gesperrt, in Hammelburg,wo man die" Aktivisten " in einem Lager
    konzentrierte-(Konzentrationslager).Dort sollen etwa 4000 Leute gewesen sein.

    Einige sind auch nur ihres Amtes enthoben,
    sozusagen nur unter Hausarrest gestellt worden.

    Unserem " Aaaal Hiiieeer "(soll heißen :Heil Hitler) hat selbiges besonders schmerzen müssen.
    Vorgenannter verballhornter Gruß,war der Spitzname des Herrn Oberlehrers Müller,der sonntags,gar kräftiglich,die Orgel unserer Peterskirche traktierte.
    Herrn Oberlehrer Müller ,habe ich zwar auch mal in(SA?) Partei
    Uniform , die schlotternd an ihm hing , laufen sehen;in der
    Schule aber, konnte er sich morgendlich allenfalls zu seinem "berühmten" Aaal Hiiier,bequemen.Er hat dabei die rechte Hand in Nabelhöhe, irgendwie wegwerfend nach rechts geschleudert.
    Zu einem klaren Heil Hitler konnte er sich nicht durchringen.

    Ringen mit sich selbst ,der Zeitanschaung,dem Zeitzwang,
    der Anpassung oder Nichtanpassung an Gegebenheiten ,
    das ist zeitlos.

    Wenn aber Wende ansteht, Krieg oder Revolution ,gebiert die
    Spezies " Bestie Mensch" sehr oft grausame Ungereimtheiten.

    So lehrt schon die Geschichte Roms und gewißlich nicht nur diese ,daß in solchen Zeiten der unbedarfstete, harmloseste,
    gutmütigste Mensch der ,Bestie gleichgesetzt werden kann
    und am Kreuze hängt.

    Wir bekamen also ein Schreiben vom Schulamt der Stadt Leutershausen, wo und wann wir uns zur Schule einzufinden hätten.
    Zunächst, war das unser bisheriger Schulraum, bei der Kirche, linkerhand der ehemaligen Leonhards Kapelle.
    Bis Kriegsende ist dort im 1. Stock die 7 und 8 Klasse unterrichtet worden.

    Gewichtig, stellte sich unser neuer Lehrer, als " Schulleiter
    Leutershausens", vor:

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  94. "Priessnitz mein Name ,berühmt durch die von meinem
    Großvater erfundenen "Priessnitz Tabletten" ,die für....?....
    sehr gute Heilerfolge zeitigen."

    Schmal und drahtig scharf ,wäre er DIE Idealfigur für die Rolle
    des Negativ- Preußen für das Theater gewesen.

    Nur der spielte nicht nur ,er war leibhaftig ,wirklich die klassische Ludwig Thoma Preußen -Karikatur.

    Um unseren Wissensstand zu prüfen und zu erforschen ,wo er im Unterricht Schwerpunkte setzen müsse,ließ er uns sogleich
    Klassenarbeiten schreiben.
    Diese fielen, nach nur wenigen Stunden"Neuschulunterricht"und
    langer ,behördlich genehmigter Schulschwänzerei nicht gerade glänzend aus.

    Hinzu kam ,daß in Leutershausen bisher nicht üblich gewesen war, "Klassenarbeiten" zu schreiben. Wir waren dieses, mit Ausnahme derjenigen die vorher zu Ansbach eine höhere Schule besuchten und nur vorüber gehend bei uns unterkamen, selbiges nicht gewohnt.

    Im Rechnen setzte es bei mir eine glatte 4,die ich absolut nicht gewohnt war und die mich arg: Wurmte.

    Der NEUE Herr Lehrer hat die Archivnoten mit unseren nun neu vorliegenden Klassen-Arbeitsnoten verglichen und im Ergebnis besonders MICH " vorgenommen ".

    Zynisch bissig bemerkte er vor der ganzen Klasse:

    "Die Vetternwirtschaft hat ein Ende ab sofort wir gerecht beurteilt.
    Es gibt absolut keine "G´schmierten Noten" mehr.

    Sicherlich ist ihm bekannt geworden,daß der schon genannte Herr Fröhlich, also sein Vorgänger im Amte,bei uns Ein und Aus ging und Mutter die Fam. Fröhlich mit Lebensmitten unterstützte
    und weiter gut bekannt blieb.
    Es war bei uns wegen der vielen Kinder,von alters her,"Brauch gewesen",Lehrer zur"Metzlsuppen(Schlachtschüssel)einzuladen.

    Die Lehrer früherer Zeiten waren bis zu den berühmten "Hoffmannstropfen", die um 1930 verabreicht worden sind,
    gehaltsmäßig weit von den heutigen Tranchen entfernt und deshalb froh, wenn sie ab und an Naturalien geschenkt bekamen.


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  95. Zurück zur Note 4,die ohne Zweifel ein Handicap bei mir aufzeigte,
    denn im Kopfrechnen bin ich niemals,auch heute noch nicht, zu
    meisterlicher Form aufgelaufen.

    Mir jedoch das Schmieren der Lehrer durch meine Eltern ,mir vorzuwerfen ,war weder pädagogisch richtig, noch gerecht.

    Mitsamt seinen Priessnitz Tabletten ist er bald auf Nimmerwiedersehen verschwunden.Ich weiß weder warum, noch wohin.Dunkel hörte ich was von UNI München.
    1946 aber hat er mein Volksschulzeugnis noch mit unterschrieben.

    Der nun folgende Lehrer Kaul ,stammte aus Schlesien und brachte die wehmütige Verlustgemütlichkeit dieses urdeutschen Landes mit , zu uns.
    Einst vom kaiserlichen Österreich mit Schlendrian,später vom "Neuköniglichem"Preußen mit Härte,Gerechtigkeit und Disziplin
    regiert,hatte sich Schlesien seine Urigkeit ,ähnlich Bayern,
    erhalten können und seine Menschen entsprechend geprägt.

    Herr Kaul ist auch später in Leutershausen geblieben .
    Er war neben Lehrer Fröhlich ,während meiner Volksschulzeit,
    der beste von mir erlebte und auch allgemein anerkannte und beliebte Pädagoge.
    Er verstand es, seine Schüler klug auf positiven und auch "demokratischen" Weg zu bringen, da er natürliche Autorität und Wesensart gehabt hat.

    Ich erinnere mich an folgendes:

    Da es damals nichts zu kaufen gab ,wurde jede Textilie jeder Schuh ,getragen bis diese je zerfielen oder zerschlissen.
    Meine kurze schwarze manchestrige Pimpfen Hose mit zugehörigem kräftigem Riemen und Koppelschloß war unverwüstlich.
    Der manchestrische Stoff der Hose hielt wie man bei uns sagt: einen Puff aus und ist deshalb mein täglicher Schulanzug gewesen.

    Nun war auch bis zu uns vorgedrungen,daß es per Militärgesetz verboten ist ( fortlaufend bis heute 2013! ),das Hakenkreuz öffentlich in jedweder Art zu tragen und zu zeigen.

    Auf meinem Koppelschloß der schwarzen Pimpfenhose (die zu tragen freundlicherweise offenbar nicht verboten war), ist aber die Aufschrift "Blut und Ehre" unversehrt zu lesen.

    Auch der Adler,in den Fängen das rautenförmige Schild mit dem Hakenkreuz ist zu sehen.




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  96. Das Hakenkreuz war,zum damaligen Zeitpunkt noch unbeschädigt.
    Herr Kaul sprach mich eines Tages wegen des Koppelschlosses an:
    Ob ich selbiges denn nicht ablegen könne,ich sollte wenigstens das Hakenkreuz entfernen .

    Soweit mir erinnerlich ,habe ich auf "stur" geschaltet und dies verweigert,mit der ausdrücklichen Aussage: ich würde mich dazu
    niemals verstehen können.

    Nun kam der Pädagoge auf unkluges ,dummes Handeln der ehemaligen Deutschen Regierung zu sprechen und wies auf die fürchterlichen Folgen hin.Unter anderem hat Er erwähnt:
    "Ihr hier ,seid mit einem blauen Auge davon gekommen,uns aber, hat es bitter erwischt."

    Es ist dieses die einzige zeitgeschichtliche Unterhaltung gewesen, die in jener Zeit in unserer Klasse geführt worden ist.
    Offenbar habe ich mich anschließend denn doch bequemt, das Hakenkreuz halb abzufeilen,denn so stellt es sich mir heute im Jahre 2013 dar. Ferner kann ich jetzt ein ganz kleines christliches Kreuz am Halse des Adlers ausmachen.

    Das gute Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler nahm durch diesen Vorfall keinen Schaden.

    Noch einige Schüler Generationen später, so ist mir berichtet worden, habe Herr Kaul bedauert, daß Schüler wie der Friedrich
    (der mit dem späteren Bundesverdienstkreuz) und der Wilhelm,
    (der Selbiges niemals verliehen bekommen hätte)
    einsam gute Aufsätze geschrieben hätten und doch gar zu selten seien.
    Ja ,ja, ich weiß, an der Uni reicht es bei mir nur zu einer 5-!
    .

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  97. Der Herr Bullet ist der Meinung :"Form und Inhalt sowie Struktur "
    meiner Arbeiten ,ließen denn doch sehr, sehr viel zu wünschen übrig.
    Der >Depp<, so meint er, solle doch klugerweise schweigen.
    Wahrscheinlich will Herr Bullet ausdrücken , wie sehr sich DER doch überschätze ,meint DER doch tatsächlich, an der Uni , eine 5- erreichen zu können.


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  98. Erreichen möchte ich zur Zeit: Eine bessere Einteilung und Platz-Nutzung meines kleinen Wohnzimmers.
    Da beißen sich nämlich der Computer und der Fernseher, die bisher gegenüber im Wohnzimmer stehen.Der Fernseher am Fenster stehend, muß weg, da man da doch ständig vom Tageslicht geblendet wird.Außerdem nehmen Compi plus Fernseher, jetzt im Zimmer zu viel Platz weg.
    Einzige Möglichkeit für mehr Platz, den Fernseher zum Compi stellen! .Aber bei diesem stehen nur 1,4 Meter zur Verfügung.
    1 Meter davon" verbraucht" ganz rechts bis zur Tür,der Computer Tisch mit Bildschirm und links unten liegend der Computer.
    20 mm über dem Compi auf 2/3 Tischhöhe, habe ich ein Brett an den Computertisch geschraubt welches meinen geliebten
    knorrigen, alt ehrwürdigen, mächtigen, aber sehr guten
    " Hewlett Packard Laser Jet V4 " Drucker trägt. Dieser ragt also gerade bis in Computer Tischhöhe und beansprucht in der Breite, zusammen mit dem übrigen, die vorhandenen 1,4 Meter.

    Weiter ist ein Farbdrucker und ein Photosmart (so ähnlich heißt das Ding,) unterzubringen .

    Und dann noch ein kleines flaches ehrwürdiges "Tevion" Bildkopiergerät.

    Ich bin kein Krösus und kann mir kein
    "Modernes Kombinationsgerät" leisten leisten!

    Preisfrage: Wo also soll bei diesen knappen Raumverhältnissen der Fernseher hin, für den Mitte März eine neue Kabeldose eingerichtet werden wird.

    Die erlösende Idee :Mittels Stahlwinkeln und Dübeln in der Wand, wird eine Brett-Auflage geschaffen ,und das Brett 700mm in der Breite 480 mm in der Tiefe , in einer Höhe von 1.1 Meter angebracht. Der Fernseher steht also über dem HP Drucker
    in ca 1,1 Meter Höhe.
    Nun noch besseren Platz für die übrigen Kleingeräte: Dafür wird 200 mm unter dem" Fernsehtragbrett "ein weiteres von Stahlwinkeln getragenes Brett, in den Maßen 400mm Breite und 1,2 Meter in der Länge angebracht.Links schließt es mit dem, den Fernseher tragendem Brett ab, rechts ragt es einen halben Meter über dieses hinaus.

    Hurra, Proplem gelöst und Platz für Tisch und Sessel des Wohnzimmers gewonnen,diese bequem erreichbar .
    Nun muß ich nur noch lernen ,diese ganze Schilderung, die Sie wahrscheinlich nicht so ohne weiteres verstehen können, mittels Skizze zu übermitteln. Dieses würde nämlich so manches Wort sparen.
    Selbiges kann aber noch Dauern.

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  99. Das war harter Stress heute, die oben beschriebene Idee in Praxi zu verwirklichen.Es ist Alles recht gut geworden .
    Nun muß ich die nächsten 2 Jahre lernen, die gut geordneten Geräte zu bedienen.
    Morgen, geht es ans Aufräumen und am 11.3.13 können dann
    die Kabel Strippenzieher anrücken, um die neuen Dosen für den Fernseher anzubringen.

    Fernsehen und Computer gab es damals in den Urzeiten demokratischer Erziehung 1945 /46 natürlich noch nicht .
    Eine heimische Zeitung gab es auch nicht .
    Wir konnten lediglich seitenlange Monologe und Berichte über die Nürnberger Prozesse , in der " Neuen Zeitung "lesen.
    Wenn ich nicht irre hieß die uns verordnete Zeitung ,die SZ (NZ) damals so.

    Ach, ich wollte doch nochmal auf Herrn Kaul zurückkommen,
    der die Aufsätze von Fritz und Willi so hoch lobte, wie meine jüngere Schwester mir erzählt hat.

    Vorsichtiger weise, habe ich in Deutsch bei ihm dennoch nur eine 2 bekommen.(Da hatte ich eine bessere Note erwartet!)
    Ob da das" halberte Hakenkreuz eingeflossen" ist , weiß ich natürlich nicht.

    Die 2 im Rechnen habe ich dagegen als schmeichelhaft empfunden,ob ich die verdient habe weiß ich nicht.
    Einen guten Handelsmann hätte ich damals sicherlich nicht abgegeben ,da ich mich Privat in Form des Kartenspieles "zählerisch" nicht mit den vertrackten Zahlen beschäftigt habe.

    Später, mußte ich feststellen ,daß Andere bei Schafkopf und Skat,mir weit über waren und meinen, doch relativ schwachen Überblick über die Summe des laufenden "Stockinhaltes",( bei mir und beim Gegner ), in kritischen Situationen nutzen konnten.
    Später, im Berufsleben, habe ich ständig mit Zahlen zu tun gehabt und war heilfroh, als die 1. Taschenrechner auf dem Markte erschienen und die mühevolle Hand-Rechnerei mit Bleistift und Papier,endlich ein Ende hatte..

    Zwischen 59 und 61 ist bekanntlich ein erheblicher Unterschied, den man ganz klar im Spiel und übertragen in der Wirklichkeit des Lebens ,jeweils scharf und rational vor Augen haben muß.

    Ein diffuses nebelhaftes:" Es könnte die 61 erreicht sein",reicht nicht aus und hat 1945 zum Untergang unseres Landes geführt.




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  100. Unsere Mädchen in der Klasse sangen engelgleich schön und gut und ich bedauerte, daß ,wenn diese alleine ohne Buben singen durften, was offensichtlich auch Herrn Lehrer Kaul sehr wohl gefallen hat,ich dabei nicht habe mitmachen dürfen.

    Eines Tages tat ich dieses unter Protest meiner Mitbuben mit 2. Stimme,die einfach im Klange fehlte , trotzdem.

    Fortan habe ich bei Mädchens mitsingen dürfen, dieses hat mir gut getan und mein Herze hocherfreut.

    Politische Themen sind, wie ich schon erwähnt habe, nicht
    behandelt worden. In Geschichte sind wir allenfalls bis Bismark und zur Reichsgründung vorgedrungen.Der ganze Stoff war angesichts der erlebten Moral von der Geschicht 45/46,unergiebig.

    Wir waren zahlenmäßig ein sehr schwacher Jahrgang .
    "Uns Ureinwohner" sind 24 Buben und Mädchen Halbe ,Halbe
    gewesen.
    Wir waren der "dünnste "Jahrgang weil sich 31/33 die brutalen Kriesen-Jahre bei uns bemerkbar machten.
    Die damaligen schwachen Geburten -Zahlen spiegelten jene rosigen Zeiten wider.

    1945/ 46 sind wir, schwankend,verursacht durch "Bombenkinder" und Flüchtlinge auf 30 bis 36 angewachsen.

    Ein Mädchen hatte es mir besonders angetan :Die blonde Lilly
    aus Straßburg.


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  101. Ihr goldblondes langes Haar,mit den feinen Ringellöckchen ,war gar zu schön anzusehen,umwallte es :Hals,Arme, Rücken und die blau funkelnden Augensterne , die hell und klar, aus einem fein geschnittenem Gesichtchen ,strahlten.

    Es war dies ein erster Flirt meinerseits mit der "Anderen Hälfte",
    die schon halb Frau ,(oder auch ganz..,?) gewesen ist,lockte und Spaß verstand , aber sich in" Nichts " vergab.

    Die schöne Lilly siedelte leider bald nach Niederstetten um, was ich sehr bedauerte.

    Später dann, meine 1. Mayfahrt mit dem Fahrrad nach Niederstetten. Dort ist die Lilly vom Willy nicht mehr gefunden worden .Sie hat doch tatsächlich sehr bald nach Straßburg heimdürfen.Der Plan, die Elsässer ,wie die Sudetendeutschen, heim ins Reich zu schicken, ist denn doch nicht verwirklicht worden.(Dank dafür!)
    Straßburg aber und sein Münster,war,in jenen Zeiten unerreichbar für mich --.So war denn: Sesenheim für mich ,nur ein schöner Traum geblieben.

    Noch im Herbst 1945 ist unsere Klasse in einen anderen Schulraum und zwar in den Seitentrakt des Schillersaales der Gaststätte "Neue Post "verlegt worden.
    Der Grund dafür ist mir nicht bekannt ,aber es ist anzunehmen, daß wegen zunehmender steigender Schülerzahlen,(die Sudetendeutschen wurden mitten im harten Winter 1945/46 von den Tschechen verjagt)ein Raum zusätzlich benötigt worden ist.

    Der Fritz und der Willy haben sich auf der" Letzten Bank" an der Fensterreihe eingenistet.
    Die Lümmel auf der "Letzten Bank", haben die Beiden aber nicht abgegeben und auch nicht gespielt.

    Schade, daß ich meinen letzen Aufsatz hier nicht einfügen kann.
    Soweit mir erinnerlich, ist es ein sehr wehmütiger Rückblick auf meine Kinderzeit gewesen,gleichzeitig ein Ausblick auf eine äußerst unklare Zukunft.
    Es war July 1946!

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  102. Was soll denn aus mir werden?

    Diese Frage stand ,seit ich habe denken können ,für mich immer im Vordergrund.
    Festgestanden hat ,daß ich den elterlichen Hof nicht erhalten würde, da meine älteren Brüder diesbezüglich absolut Vorrang hatten.

    Einheiraten auf einen Hof ?-Das war nicht meine Sache!

    Durch die Kriegs und Nachkriegsverhältnisse bedingt,-man hat damals keine Vorstellung gehabt ,wie und ob es in dem Trümmerhaufen Rest- Deutschlands ,weitergehen wird,- war es 1946 ,als ich die Schule verlassen hatte, nicht leicht , irgend eine Lehrstelle zu finden.

    Landesbrauch war: Mit 13 oder 14 geht man in die Lehre!

    Mein Vater mag sich ,ohne mein Wissen, bei verschiedenen
    Meistern bemüht haben ,mich unterzubringen.
    Es war die Rede davon, ich solle: Metzger, Müller, Schmied,oder Bäcker werden.Auch von Vulkaniseur oder ähnlichem ist gesprochen worden.

    "Weihenstephan" war irgendwie ein Zauberwort,von dem mein Vater für mich träumte.

    Da aber dies" Weihenstephan" mit Landwirtschaft zu tun zu haben schien und ich die Bedeutung dieses Zauberwortes damals nicht erkennen konnte, " z o o g " ich nicht so recht, diese Sache aus eigenem Antrieb zu verfolgen.

    Ich hätte dies wohl tun sollen,hatte mir doch mein Herr Dekan
    Blendinger (der ,der mich geohrfeigt hat und mich nicht hat Konfirmieren wollen!) ,vorgeschlagen"Missionar " zu werden.
    Ich solle in Windsbach Abitur auf Kirchenkosten machen.
    Da ich guter Sänger sei könne ich beim Windsbacher Knabenchor ,der damals in Gründung gewesen ist, eintreten.

    Ich könne nach dem Abitur jederzeit "abspringen" und sei zu nichts verpflichtet, meinte er.
    Ich Antwortete, daß ich anderen Leuten nicht" Weis" machen könne," was ich selber nicht glaube".
    Er darauf :Das gibt sich mit der Zeit und sieht beim Älterwerden anders aus!

    Ich :

    Und irgendwie sei ich dann,vom Ehrenkodex her, der Kirche gegenüber verpflichtet, bei der Stange zu bleiben.

    Mangelnde Übersicht über meine Lage und der mir damals eigene Ehrenkodex, verhinderten den Weg :Sängerknabe ,Abitur in Windsbach und dann Weihenstephan.

    Da ich Rückhalt bei der hiesigen Bauernschaft unter Führung des fernen Vetters, des Herrn Landtagsabgeordneten Mack gehabt hätte ,wäre ich womöglich im Bayr. Landtag gelandet, da ich über die notwendige" Waffel " verfügte.


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  103. Nun ,die Waffel bekam nichts zu tun .Fortan ,Gemäß dem uralten Sprichwort ,hatte ich die Waffel zu halten. Denn :" Wer nix derheiret un nix irbt, der bleibt a armer Hund bis daß er stirbt."

    Mit einem Erbe konnte ich nicht rechnen.Allenfalls mit einer Starthilfe in das Berufsleben.

    Meine Mutter pflegte zu sagen ,so ich einen meiner typischen "Schuster Socherer " losgelassen hatte:"Na wart ner Birschla,
    diea wern der nacher scho zeig´n, wuh der Barthel in Most hollt."

    Zunächst durfte ich wohlschmeckenden und auch wohlverdienten
    Most, ein ganzes Jahr lang ,aus dem eigenem Keller der Familie
    holen.
    In Wald und Feld habe ich entsprechend meinen, immer noch geringen Kräften ,tüchtig mitgearbeitet.Hansl und Liesl ,die Pferdchen,habe ich" versorgt, gestriegelt, ausgeführt,bewegt"und großgezogen.1947 waren die zwei reif für harte Arbeit.
    Ich habe die immer ohne Zaum ausführen müssen, da mein Vater nicht wollte, daß die Pferde frühzeitig ein "Hartes Maul" bekommen.Hatte ich das Dörfchen verlassen und schöne weite Wiesen lagen vor Lieschens Augen , hat diese einfach reißaus genommen und war nicht mehr zu halten.Nach ca einer Stunde Galopp und Rennerei, hat sie sich dann dazu bequemt, sich ganz brav wieder einfangen und in den Stall führen zu lassen.
    Der Hansl war sowieso immer frei und nur Mitläufer.

    Ich habe schon erwähnt, daß das Haus meines Onkels in Crailsheim, bei den Kämpfen um diesen Ort,vernichtet worden war.
    Der Onkel bat nun meinen Vater um Bauholz für sein Haus.
    Wir haben dieses in unserem Walde geschlagen. Meinen Brüdern war selbiges "gar nicht recht" wie man bei uns sagt.
    Der Hof hat nur geringen Waldbesitz und der kostbarste Baumbestand hat "dranglauben" müssen.

    Bei der Waldarbeit hatte ich einst unheimliches Glück gehabt.
    Mein Beil war locker geworden und wie üblich, stieß ich mit Wucht den Stiel gegen einen Baumstamm, um das Beil im Stiele wieder zu befestigen.
    Ich war leichtsinnig und nahm an, die Beilschneide sei nach außen gerichtet.Dieses war aber nicht der Fall.
    Noch heute ist die damals geschlagene Wunde als Narbe an meiner rechten Schulterseite zu sehen.
    2o mm näher am Körper,und hätte ich mir mit dem Beil das gesamte Schultergelenk zerschlagen.
    Ein bißchen Glück ist halt manchmal auch von Nöten.
    Wahrscheinlich habe ich im letzen Augenblick, um die berühmten mm ,das Beil nach außen gerissen.

    Als das Holz auf den Lastwagen verzurrt gewesen ist, sagte mein Bruder Ernst zu mir : Da schau! Das ist dein Heiratsgut das da entschwindet.Schau,daß Du selbiges wieder zurück
    bekommst. Ich weiß nicht wie mein Vater die Sache finanziel geregelt hat. Er bekam damals sicherlich nur "Reichsmark" die bald völlig wertlos geworden ist.

    Ich konnte damals nicht ahnen, daß" da" das "Schicksal" oder wie man "solchtenes zukünftiges" nun auch nennen mag, für mich "Einiges" in ferner Zukunft bereitgehalten hat, das mir
    sehr, sehr, zu schaffen machen sollte.

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  104. Ich hatte als Bub immer sehr gerne mit einer uralten Drechselbank, die bei uns in einem damals noch nicht ausgebauten Zimmer stand,
    gespielt.
    Das Ding war uralt und hatte noch Fußantrieb,ähnlich dem alter Spinnräder.

    Mit Seilen ,Schnüren und Rädern aus Garnspulen und ähnlichem,
    baute ich mir die tollsten "Schnurgetriebe " und setzte sie mittels Fußantrieb der Drechselbank in rasende Bewegung.

    Von Übersetzungsverhältnissen und Dergleichen hatte ich nicht die leiseste Ahnung.

    Noch während des Krieges ca 1944, ließ ich mir aus Berlin Wilmersdorf ,Schlangenbadstraße 89, von Willi Goepferich
    den Bauplan eines ca. 1 Meter langen Modell- Unterseebootes
    für Reichsmark 10 und 95 Pfennig zusenden.

    Da habe ich aber großen Ärger mit Mutter bekommen .Wegen der Nachnahme!

    Das tollste aber war :Ich habe mit den Bauplänen nichts anfangen können, weil ich nicht in der Lage war und mir das Wissen fehlte, diese klar zu lesen. Auch war ich nicht im Besitz der nötigen Werkzeuge, um die Teile herzustellen.
    Und die Hitlerjugend schied auch aus, da wir un Mengen an Heil
    Kräutern ,besonders Schafgarbe sammeln mußten.
    Zwar habe ich kurz beim"Hubers Gerch",der später hoch beliebter Sänger in Stuttgarts Staatsoper geworden sein soll,
    Holz gebastelt,aber der hatte an dem Kerle kein besonderes Interesse und die Beziehung wurde nicht ausgebaut-möglicherweise, weil ich Hitlers Weg zum Kanzler, in Aufsätzen zu gut wiederzugeben verstand.

    Eisen, Autos ,Lokomotiven und alle Maschinen, auch die Mähmaschinen die mein Vater besaß ,haben mich fasziniert.
    Auch die Getreide Mähmaschine,-die- mit den drei Flügeln ,die so lustig auf und nieder schwangen, um das Getreide in wohl geordneten Büscheln abzulegen.
    Nicht habe ich mir vorstellen können, wie diese Wunderwerke der Technik hergestellt werden.Eine Mechanische Werkstatt hatte ich nie von innen gesehen.

    Auch entzog sich meiner Kenntnis, wie Zeitungen a Mass gedruckt werden.Unsere Fränkische Provinz Zeitung durfte nach dem Kriege nicht sofort erscheinen und ist, weil die Deutschen um erzogen werden mußten,durch die mächtig große "Neue Zeitung"aus München, die sofort Lizenz von der Militärregierung bekam und von dieser kontrolliert worden ist, ersetzt worden.

    Endlich durfte eines Tages die "Fränkische Landes Zeitung"
    die seither brav mit um erzogen hat,wieder erscheinen.

    Im Vorsommer 1947 ,las in in der FLZ eine Anzeige des Inhaltes:
    Die Fachschule für Maschinenbau zu Ansbach werde mit dem 2. September 1947 ihren Lehr und Ausbildungsbetrieb wieder aufnehmen.Man könne sich für eine Aufnahmeprüfung anmelden.
    Die Amerikaner hätten die Schule geräumt und diese stände also für den Schulbetrieb wieder zur Verfügung.

    Meine 1. eigene Entscheidung über mein persönliches Schicksal war : Meine Anmeldung als Schüler in der" Fachschul ",so hieß bei uns damals diese Lehranstalt.

    Ohne meine Eltern davon zu unterrichten war ich nach Ansbach gefahren und hatte mich an der Schule angemeldet.Vorbehaltlich der Zustimmung meiner Eltern ,die ich Nachreichen möge, wurde ich als Schüleranwärter eingetragen und für die Aufnahmeprüfung vorgemerkt.

    Da ich nicht Volljährig war und damit auch nicht Geschäftsfähig gewesen bin ,brauchte ich für diese Tat, das Einverständnis
    meiner Eltern.

    Meine Eltern waren von meinem Schritt überrascht,doch gaben sie, nach einigem Zögern, ihre Einwilligung für meinen Weg in die Zukunft.

    Man bedenke :Diese Entscheidung bedeutete, daß ich 3 lange Jahre, dem Heimat-Hause auf der Tasche lag,Schulgeld bezahlt werden mußte ,(das war zu Anfang beträchtlich hoch)ich nichts verdiente und durchgefüttert werden mußte.

    Man bedenke: Es war des Landes Brauch, daß ab dem 14 ten Lebensjahre ,sich ein Bürschlein sein Brot selber zu verdienen hatte!

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  105. Vorgenanntes hat mir einige Sorge bereitet.Es war mir nicht bekannt,in welcher wirtschaftlichen Lage sich unser Hof befand.

    Daß "die" Schulden, die auf dem Hofe lagen , vor der Währungsreform 1948 ,vollständig beglichen werden konnten,war mir nicht bekannt.Ich wußte nur ,daß mein Vater , die mageren Sparbücher seiner Kinder beraubt hatte ,um Geld zur Abdeckung der Restschulden in Reichsmark zur Verfügung zu haben.

    Meine "Schuld" dem Hofe gegenüber ,habe ich durch Arbeit auf diesem, besonders in den Ferien ,bis in die Mitte der Sechziger Jahre abgegolten.

    An Geld habe ich nur erbeten, was ich unbedingt für Schulgeld, Schreibzeug und später für "Schulspeisung" sowie für das Fahrgeld an die Bundesbahn, die mich brav, meist mit dem "Bockerla", nach Ansbach und zurück brachte , unbedingt gebraucht habe.

    Das Schulgeld das zunächst doch recht hoch war ,ist später nahezu ganz weggefallen, was wir natürlich als sehr hilfreich werteten.

    Die Aufnahmeprüfung verlangte den Stoff der 8 Volksschulklasse.
    An das Aufsatzthema kann ich mich nicht mehr erinnern.Wohl aber an Diktat,Dreisatz im Rechnen sowie an die Bruchrechnung.

    Ob ich gut oder schlecht abgeschnitten habe weiß ich nicht mehr. Immerhin hatte ich schon 1 Jahr lang keine Schulbank mehr gedrückt und mir eingebildet, so eine Prüfung aus dem Handgelenk schütteln zu können.
    Ich rate in solchem Falle nicht zu derartigem Leichtsinn.

    Nun, ich hatte bestanden, sowie die Einwilligung meiner Eltern und konnte somit am 2. September 1947 in die "Fachschule für Maschinenbau " zu Ansbach einrücken.

    Für mich begann der Ernst des Lebens in Form einer dicken schweren "Armfeile "(So hieß das gute Stück).Das Ding hatte Ausmaße von ca 12 bis 15 mm im Quadrat, bei einer Länge von ca 350 mm, sowie kräftigem hölzernen Handgriff.Am vorderen Ende ,dem Griffende, war sie nur noch ca 8 mm im Quadrat dick.
    Wir wurden an den Schraubstock gestellt, etwa 10 in der Reihe, jeder an seinen Platz.Zu jedem Schraustock ein Werkzeugkasten mit unterschiedlichen Feilen ,Hämmern, Meiseln, Winkel und Lineal sowie Reißnadel mit Stahlzirkel und besonders: der Anschlagwinkel.
    Jeder von uns bekam von unsrerem Meister Wolf einen Stahlklotz von ca. 12o mm x100mm x20 mm zur Verfügung gestellt. Dieser in den Schraubstock nach Anweisung gespannt
    war nun nach Plan mittels der" gewichtigen "Armfeile "in feinste
    Eisenspäne zu zerlegen.Ziel der Übung:Kräftigung der Arm und Körpermuskulatur.Gleichzeitig sollte beim Feilen eine genau ebene Fläche erzeugt werden.
    Meister Wolf:Wir messen und rechnen im Groben mit mm!
    Aber , Genauigkeit ,Genauigkeit, Genauigkeit erfordert und verlangt,daß wir mit Zehntel und Hunderstel mm ja sogar mit Tausenstel mm messen und arbeiten.
    Das hier ist ein "Haarlineal" erklärt der " Herr Werkmeister " (er wünschte ausdrücklich so angesprochen zu werden)
    hier habe ich eine genau ebene Fläche ,geb einer ein Haar von euch, ihr habt alle noch eine dicke Wolle und könnt eins entbehren.Er legt das Lineal über die ebene Fläche,erläuternd :
    Seht, das ist ein Lichtspalt, kaum zu sehen ohne zwischengelegtes Haar. Nun lege ich das Haar dazwischen. Dieses ist im Schnitt ungefähr weniger als 2 Hunderstel mm dick.
    Wir können mittels eines "Mikrometer" die Haardicke messen.
    Diese Messung erfolgt nun vom Herrn Werkmeister Wolf zum Beweis in Praxi.2 Buben dürfen die Richtigkeit nachprüfen.

    Nun lege ich das Haar zwischen das Haarlineal und die ebene Fläche.nun könnt ihr sehen wie riesig viel licht "DA" durchscheint und "ihr" könnt" euch" eine Vorstellung machen, was ein Hunderstel mm bedeutet und wie genau ihr arbeiten sollt.






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  106. Und nun war also Feilen mit der Armfeile Plicht.-- Um den vorgenannten Eisenklotz in Feilspäne zu verwandeln,war nun etwa 4 Wochen lang angesagt, diese gewichtige, schwere und gewaltige Armfeile ununterbrochen in Bewegung zu halten . Hin und her und her und hin. Was für eine Qual! Bei der höllischen Hitze!

    Und Herr Werkmeister Wolf achtete diebisch darauf, daß die Feilen ununterbrochen in Bewegung blieben.

    Jedoch war dabei auch darauf zu achten, eine möglichst gerade ebene Fläche zu erzeugen.

    Mittels" Kreuzstrichtechnik" die sehr bald perfekt beherrscht worden ist, sollte es möglich sein, diese leicht hinzubekommen.

    Dieses mußte natürlich sehr häufig überprüft werden und diente dazu, die nötigen Ruhepausen des Körpers, herauszuschinden.

    Ich habe etwa 4 dieser genannten Eisenklötze zu Feilspänen verarbeitet.Eine grandiose Leistung bei der ständig anstehenden Hitze.

    Man bedenke ,1947 war ein sehr heißes Jahr gewesen mit hohen Temperaturen bis in den November.

    Seit Mai hatte es nahezu nicht geregnet und das Vieh hat im November sogar auf die Getreide-Stoppeln getrieben werden müssen um ein paar Grashalme ab zu bekommen.

    Entsprechend haben wir hinter unseren Schraubstöcken geschwitzt.Glücklicherweise lag unsere Werkstatt an der Nordseite des alten Backsteinbaues der Fachschule und wir hatten keine direkte Sonneneinstrahlung in unsere Schmiede, die zu unserer Werkstatt gehörte,rechts von uns lag und leicht erreicht werden konnte.

    Nun : Ergebnis all dieser Mühen war , daß ich ein Meister im erzeugen absolut gerader, ebener Flächen geworden bin.

    Meine Armmuskeln allerdings, waren von Hause aus gut entwickelt und brauchten die zusätzlichen "Übungen " nicht.

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  107. 4 lange Wochen , ruderten wir mit unseren gewaltigen Armfeilen, wie Sklaven auf hoher See, im Unterdeck einer Galeere.
    Es war die reinste, heiße, Vorhölle. Kein Wunder, war doch neben der brennenden Sonne ,die uns gewaltig zu schaffen machte,die Schmiede dicht nebenan.

    Erholen konnten wir uns nur, wenn theoretischer Unterricht anstand. Herr Oberingenieur Hildebrand erteilte uns diesen.

    Hier ,ein Beispiel der Erziehungsmethode dieses ehrenwerten tüchtigen Mannes, von altem Schrot und Korn:

    Die Mittagspause haben wir dazu benutzt,uns,auf den damals un bebauten schönen Rezat-Wiesen ,unterhalb der Brücke, vor der Schule , indem wir Fußball spielten,auszutoben.
    Die Wiesen waren völlig dürr.Eines Tages passierte uns das Mißgeschick,daß der Ball in mitten der Wasser der Rezat landete.

    Was tun ?

    Langsam, trieb, der für uns unerreichbare Ball, mit der Strömung
    nach unten, einer riesigen, uralten Weide entgegen,deren altersgrauer unterster Ast, fast das ganze Flußbett , waagerecht, überspannte.

    Um diesen Ast bequem erklettern zu können,besorgte der "Hammerschmied" ,aus der nahe liegenden alten ehemaligen Tankstelle und Werkstatt, eine alte, rostbraune Autotüre ,die dort
    herumlag.Dann stellte er diese gegen den Baum,damit das Leichtgewicht,oder war er Fliegengewicht?Der"Lahmszwetschger" den Ast erreichen könne.

    Vorsichtig robbend , wagte sich dieser bis zu der Stelle,an der er den Ball würde erreichen können. Gespannt beobachten die beiden Fußball-Mannschaften das Manöver.
    Der" Zwetschger " um klammert mit beiden Beinen den Ast
    und hängt Kopfüber an diesem ,den Ball erwartend.

    Nun faßt er den anschwimmenden Ball mit beiden Händen, Kopf und Oberkörper hängt nach unten. Jetzt wirft er den Ball mit kräftigem Schwung an Land.

    In diesem Augenblick, verursacht durch die hastige , heftige Bewegung , bricht der Dürre altersschwache Ast ,der altersgrau, das junge Leben nicht mehr tragen mochte, das unruhig ihn belastete und der "Zwetschger" landete kopfüber, in der damals völlig verdreckten, verschlammten, übel stinkenden,Brühe : Rezat.

    Nicht übertrieben :Mit einer ca 2 mm dicken Schlammschicht
    überzogen,kroch der bedauernswerte an Land,stinkend, 10 m
    gegen den Wind.

    Aus Ärger über sein erlittenes Mißgeschick ,faßte nun der Lahmszwetschger, die alte verrottete Autotüre und warf dieses Vehikel ,wie weiland der grimme Hagen den Nibelungenhort in den Rhein,dieses in die aschgraue, stinkende Rezat.






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  108. In diesem Augenblick, als die Rezat die dargebotene Gabe gerade schluckte, erschien am Rande der Wiese ,bei der Tankstelle, gestikulierend und drohend, schreiend ,ein Mann.

    Wir machten uns, auseinander stiebend, in alle Richtungen aus dem Staube und zwar schleunigst.So rasch uns nur möglich gewesen ist, rannten wir von Dannen.-Vergeblich-, denn

    2 Stunden später ist : "Aufstellen ,in Doppelreihen, im Flur der Schule " , befohlen.

    Der Eigentümer der Autotüre erscheint,schreitet die Reihen ab und fischt die Sünder heraus.Diese werden namhaft gemacht, damit sie alsbald abgestraft werden können.

    Herr Oberingenieur Hildebrand, der die Aktion leitet,hält uns mit sonorer Stimme, nun einen Vortrag über Recht, Gesetz und Ordnung.

    "Ihr wollt Werte schaffen und dabei zerstört ihr Sie"!

    Dieser Satz ,damals von IHM gesprochen,ist ein Leben lang, Leitsatz für mich geblieben.

    "Im übrigen könnt ihr froh sein, daß der Chef nicht hier ist , der würde euch sehr, sehr, sehr hart bestrafen."

    Einige Samstage haben wir " Nacharbeiten " aufgebrummt bekommen .

    (So hieß die zusätzliche Schulzeit ,in der wir: "Werte schufen".

    Man bedenke-nochmal, die Zeiten:Eine alte, verrottete,verrostete Autotüre, stellte damals, auch für uns nicht begreifbar,einen Wert dar ,den man sich heutzutage,angesichts der Autoschrottberge, gar nicht mehr vorstellen kann.

    Herr Hildebrand ,dieser tüchtige von uns allen beliebte kenntnisreiche und seine Erfahrungen uns klug übermittelnde Lehrer und Mann ist gar jung, mit ca 50 Jahren, bald danach verstorben und von uns gegangen.
    Ein ehrendes Gedenken diesem Manne,der,vielleicht an hart erlebter Zeit ,zerbrochen ist.
    Lebten wir doch alle damals in einer brutalen Umbruchzeit,die, den Älteren weit mehr abverlangte als uns Buben ,die trotz
    " Allem " , in den Tag leben konnten und sich schnell, je den neuen Lagen anpassten.




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  109. Das Anpassen an die Anforderungen der Schule ,viel mir sehr ,
    um nicht zu sagen ungeheuer schwer.

    Herr Wolf, unser "Herr Werkmeister" ,hatte sich zweier Buben besonders angenommen:Des Thekly und des Schusters.

    Der Thekly ein Prager Judenbub,war zu allem möglichem geeignet.
    Beispielsweise hätte ich mir vorstellen können ,daß er mit seinen
    zarten Fingerchen ,die er graziös zu spreiten verstand,die Fiedel
    virtuos und zart über die Seiten einer Violine gleiten ließe.
    Für die schwere Armfeile aber ,war er sichtlich überfordert.

    Lust und kraftlos ließ er das schwere Ding "Armfeile"wellenförmig
    über den Eisenklotz gleiten,oft anhaltend ,seine Fingerchen ,die sich nach einem Fiedelbogen sehnen mochten ,betrachtend.

    Unser Herr Direktor"Herr Baurat Dehne"(wie dieser Mann,genannt
    "Ratz" anzusprechen war),hat dem Thekly bald klargemacht ,
    daß er für den gewählten Handwerksberuf nicht geeignet sei
    und ihn aus der Schule entfernt.

    Ich meine, das war eine harte nicht gerechtfertigte Entscheidung,
    die möglicherweise damit zu tun hatte ,daß der Thekly uns gegenüber ,sehr eigenwillige Standpunkte vertrat und sich sehr selbstbewußt verhielt, indem er uns "Goi´s" gegenüber sagte :
    "Ich bin stolz darauf, ein Jude zu sein."

    Dabei hätte der gute Thekly ,des Germanen Gottes "Baldur" Sohn sein können.Von Jude, dem Aussehen nach zu urteilen, keine Spur.(Wahrscheinlich von den Genen her gesehen, mit Sicherheit auch nicht)

    Was aus dem jungen Mann geworden ist, weiß ich nicht. Er könnte nach Palästina, oder eher nach Amerika ausgewandert sein.

    Beim Schuster lag die Sache anders.Die Eltern des Schuster hatten einen Bauernhof und,- 1947 mithin reichlich ,um nicht zu sagen : im Überfluß zu Essen.

    1947 war für Städter wie"Baurat Dehne",oder"Werkmeister Wolf",
    bei schmalen "Lebensmittelmarken Zuteilungen" noch ein ausgesprochenes Hungerjahr.

    Dazu war 1947 ein sehr mageres Erntejahr geworden und die Aussichten für das erste Halbjahr 1948 waren äußerst trübe.

    Meine Eltern mußten alle" Rindviecher", bis in den November hinein, auf die abgeernteten Stoppelfelder treiben ,um auch den letzen Grashalm zur Ernährung der Tiere zu nutzen und um die Wintervorräte an knappem Heu, möglichst spät , anzugreifen..

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  110. Wie schon gesagt, waren die Aussichten für Deutschland 1948,was die Ernährungslage anlangte,weiterhin äußerst düster und absolut durchaus nicht rosig.

    Auch die Städter wußten selbiges und es ist deshalb absolut nicht verwunderlich,daß ausgehungerte Leute, wie Wolf oder Dehne , erwarteten, daß der Schuster , die eine oder andere Speckseite oder ähnliches, beibringen könne,um der Not ein wenig abzuhelfen.

    Ich hatte meine Eltern aber gebeten, selbiges bitte zu unterlassen und" mir " nicht anzutun ,da ich mich bei meinen Mitschülern dann: "nicht mehr werde halten können ".

    Die Folge der "Gaben-Verweigerung " , war ,ein enormer psychischer Druck, von Seiten des "Herrn Werkmeister Wolf ".
    Dieser Druck, hat sich im Laufe des Jahres, kontinuierlich zwischen uns, so gewaltig aufgeschaukelt ,daß ich, nahe daran gewesen bin, die ganze Sache: "Fachschule ",hinzuschmeißen.

    Lediglich das Gedenken an meinen im Kriege gefallenen Bruder Hans ließ mich durchhalten. Hans hatte mir irgendwann gesagt :

    " 1 Jahr lang, muß man es selbst beim Teufel aushalten."

    Hans war,1939 in Kamerun, von den Engländern auf Fernando Po
    interniert worden und von dort, wegen nicht gerade angenehmer Behandlung , 1940 als blinder Passagier auf einem Bananendampfer nach Spanien ausgerückt, um über Frankreich in die Heimat zu gelangen.
    Der Bauernbub Hans,mit internationalen Erfahrungen in Kamerun,
    wollte zum Endsieg beitragen und ist , in Rußland , nach der Schlacht bei Kursk,nördlich des Kursker Bogens, am 17.Juli 1943 als Leutnant gefallen.
    Er soll nach Aussage eines Dorf- Nachbarn, der in seiner Kompagnie gewesen war, diese damals vor der Vernichtung gerettet haben.

    Der Herr Baurat Dehne, war beim Heer Mayor oder ähnliches gewesen und hat uns Schüler wie Rekruten behandelt und herum kommandiert.

    Herr Direktor "Baurat Dehne" (genannt Ratz),bei dem ich im 1. Lehrjahr keinen theoretischen Unterricht hatte und der mich eigentlich nicht als" direkten Schüler "kennen konnte,sprach von dem Trio das immer wieder auffalle :"Der Schuster, der Steiner und der Thekly "

    Sehr aufgefallen, bin ich eines Tages dem "Ratz" (Herrn Baurat Dehne) aus folgendem Grunde:

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  111. Wie jeden Tag, fahre ich früh Morgens mit dem "Bockerla", von Leutershausen/Wiedersbach nach Ansbach ,steige dort am Bahnhof aus , um sodann eiligst, quer durch den Ansbacher Hofgarten, der "Fachschule für Maschinenbau" in Ansbach, zuzustreben.

    Unerwartet kommen mir einige Mitschüler entgegen und berichten mir ,die Schule sei heute geschlossen,da gestreikt werde.

    Nun, was Streik ist,ich hatte davon gehört , aber keine Ahnung hatte ich,wie so etwas im Wirtschaftsleben abläuft ,was es wirklich bedeutet und wie solches organisiert wird.

    Kurz- ICH machte kehrt und erzählte allen die "MIR" begegneten:

    "Die Schule ist heute geschlossen , es wird gestreikt".

    Wie viele Schüler der "Drangsal ": >Lehranstalt Fachschule für Maschinenbau<, an diesem Tage entflohen, ich weiß es nicht.

    Am nächsten Tage ,werde ich zu Herrn Baurat Dehne auf den Flur zitiert , wo schon einige Lehrlinge , aufgereiht wie eine Perlenschnur,stramm stehen und der Dinge harren, die daselbst ablaufen sollen.

    Kaum war ich eingereiht > brüllt < mich Dehne an,ich hätte gestern alle Schüler aufgehetzt ,nicht zur Arbeit zu kommen.
    Ich sollte wissen, daß an einer Schule nicht gestreikt werden könne. Weiter:" Die Ohrfeigen die DU hättest bekommen sollen, die hat soeben der Schulz abbekommen."

    Der Schulz, ein guter Lieblingsschüler des Baurates, stand mit hochroter Backe, dicht bei mir.

    Man bedenke, wir waren Buben 16 bis 17 jährig!

    Ich wurde nun zur "Spezialbehandlung" in das Direktoratszimmer bugsiert,und hatte dort im emotionalem , nachfolgendem Gespräch, die laute Standpauke des "Ratz",so war nun mal sein Spitzname , mit " gesenktem Haupte" , über mich ergehen lassen, bzw. " entgegen genommen " .

    "Schau mich an wenn ich mit DIR rede!," brüllt er mich an.

    Langsam ,ganz langsam ,hebe ich den Kopf und sehe ihn voll an:
    Naß, verschleiert und emotionsgeladen gequält mein Blick,aber auch mitleidig, selbstbewußt,verachtend,teils haßerfüllt - die Wucht meines Inneren und meinen Zustand erkennend, hält er meinem Blick nicht stand und weicht, irgendwie beschämt, aus.

    Warum ich um den angedrohten Hinauswurf aus der Schule herum kam - ? Ich weiß es nicht !

    Jedenfalls war es sehr, sehr "Knopf bei Spitz"gewesen, damals!

    Der Herr Baurat Dehne, hat mir einige Samstage Strafarbeit aufgebrummt und mich ab dato, nicht mehr aus dem
    " Auge gelassen ".



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  112. Wie ich schon sagte ,das 1. Lehrjahr war für mich die Vorhölle,
    deren Feuer ich durch genaue und fleißige Arbeit einzudämmen suchte.

    In höchster Präzision gelang es mir "Rechte Winkel"herzustellen.
    Es ist mir gelungen, diese so genau zu" Schaben" ,daß zwischen der" Meßsäule",die auf einer genau eben geschabten Fläche stand und meinem gerade zu fertigendem "Rechtem
    Winkel" der Luft- und Lichtspalt nahezu Null geworden ist.

    In kurzer Zeit gelang mir die Herstellung einer erklecklichen Anzahl dieser wertvollen" rechten" Winkel, die mir die vorgenannten Feuer der Vorhölle erträglicher gestalteten,sie im Zaume hielten.

    Herr Wolf hat, trotz seiner fürchterlichen" Rauhbeinichkeit" im 1. Lehrjahr uns gegenüber, gute Arbeit anerkannt und mich deswegen , wahrscheinlich, ein wenig, bei Herrm "Baurat"
    gestützt und für mich" Partei ergriffen".

    Die W 5 (Werkstatt Nr. 5) der wir zugeteilt waren , war ein nach Norden liegendes dunkles , finsteres Loch, dem wir nach dem 1. Lehrjahr glücklich entronnen waren.

    Noch viel ließe sich erzählen ,noch sehr viel, zum Beispiel :
    In der W5 befanden sich neben uns "Kleinkindern" auch ca 10 bis 15 "Kriegserfahrene " Schüler die 1944/ 1945 nicht mehr ihren Abschluß machen konnten ,weil sie zum Arbeitsdienst oder in die Wehrmacht eingezogen worden sind.

    Da waren ein paar kernige Kerrle dabei,,die den" Kleinkindern" haben Mores beibringen wollen.

    Irgendwann war Boxkampf mit Boxhandschuhen angesagt.
    Ehe ich mich versah und der Kampf eröffnet war, hatte ich ,ob meiner Frechheit,einen gewaltigen Schwinger an die Schläfen erhalten, so, daß mir der Kopf rauchte.Das war vom Gegner nicht fair und der ist von seinen Kollegen deshalb auch gerügt worden .
    Dem Buben hätte ja dauernder Schaden zugefügt werden können.

    Nun, ich habe den Schlag verkraften können, zog aber die Lehre daraus :Je größer der Gegner, um so mehr hat man sein eigenes
    "Maul"(die eigne Rede) im Zaume zu halten.

    Hier füge ich ein, was ich 1950 in unserer Abschluß "Bierzeitung"
    über unsere W5 , in der wir 1947/48 und 1949/50 Herrn Wolf als Lehrmeister zu verkraften hatten ,geschrieben habe:






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  113. "Die Zeiten eilen schnell dahin,
    gar mancher ändert dabei seinen Sinn!
    Bei Meister Wolf (da) ändert er sich im Fluge-.
    Denn vor 2,3 Jahren ,da drückte er noch kräftig auf die Tube! :

    >Ihr Bauernschmiede und Kamööhle<
    das ging uns sehr bald bis an die Kehle.
    Glücklich war ,wer ihm entronnen,
    denn der hatte viel gewonnen.
    Geistig völlig weggetreten,
    verging uns bei IHM, die Lust zum Leben.

    Wie staunten wir jedoch,
    als wir wieder kamen,
    in das dunkle Loch.

    Immer freundlich,bestimmt und klar,
    "ER" unser steter Berater war.
    Nichts war zu hören von Kamööhlen,
    Bauernschmieden und ähnlichem Schönen.

    Warum ? ? ----! "

    Nun 1950 sah die Welt bei uns nach der Währungsreform ,
    der Einstellung der Demontage Deutscher Unternehmen,
    der Nichtzerschlagung von Krupp,
    des "Aufmandeln "dürfens von Herrn Bundeskanzler Adenauer,
    der Aufhebung der Rationalisierung der Lebensmittelzuteilungen
    und statt der Verwirklichung den "Morgenthau Planes"
    ein echter "Morgen Tau" in Form des Marshall Planes,
    DOCH GANZ ANDERS AUS!




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  114. Intermezzo :Einige Schreibfehler wie vorhin :da muß es natürlich ..."des Morgenthau Planes" ...- heißen,bitte ich zu Entschuldigen.
    Ich bedanke mich bei Lesern, die aus Amerika ,England, Vietnam ,Irland , Rumänien der Ukraine cetera mich anklicken.
    Natürlich auch bei denen aus Deutschland.
    Ich bin mir bewußt, daß sehr viele meine Gedanken "Kurven" nicht nachvollziehen können-oder auch wollen.

    Das hat halt damit zu tun ,daß ich bedaure, daß Europa ein Sauhaufen geblieben ist und Deutschland wegen seiner ewigen "Selbstbeschuldigungen " einen großen Anteil dazu beiträgt.

    Die Negativentwicklung Europas, ist natürlich zum großen Teil der gehabten Teilung Europas zuzuschreiben.

    Es war nicht möglich den Balkan als verlängerter Werkstatt zu nutzen. Die Industrie verlagerte leider nach Asien und China.

    Dies ist nun stark negativ spürbar: Im gesamten Euroraum
    gibt es zu hohe Arbeitslosenzahlen.

    Ich erinnere mich an Vorträge von Wirtschaftsleuten Ende der sechziger Jahre, in denen gefordert worden ist, sämtliche
    einfach herzustellende Waren , außer Landes in Asien, jedenfalls außerhalb Europas zu fertigen.

    Daß man damit heutige Arbeitslosenzahlen von 25 % in einigen Europäischen Ländern heraufbeschwören wird ,daran hat keiner gedacht.-Vielleicht war" diese Denke", auch eine Art" Morgenthau Plan der Neuzeit für Europa"-nicht nur für Deutschland.

    Ich bin mir bewußt, daß ich bei Verwirklichung von weniger Freihandel, für mein Hemd statt 2,5 Euro 12 Euro zahlen müßte.

    Aber das Geld bliebe in Europa-und DAS muß Ziel bleiben .

    Wir wollen doch keine "Primitiv Plärrer" Revolutionen in Europa :
    "Die Deutschen sind an allem Schuld!"

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  115. Meine E-Mail :

    >WilhelmLeonh.Schuster@Gmail.com<

    Irgendwann werde ich es schaffen, einen Blog einzurichten, der ermöglicht, daß jedermann Kommentare in diesem abgeben kann.

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  116. Rückblickend, aus meiner Sicht, eine Beurteilung meiner Lehrzeit.

    Ich hatte keine Ahnung und rechte Vorstellung ,was mich an der "Fachschule für Maschinenbau" ,erwarten würde.

    Ich meinte man könnte dorten Maschinen bauen,konstruieren und auch fertigen , bzw.herstellen ,lernen.

    Da hatte ich mich aber gewaltig getäuscht.

    Ich lernte :
    Feilen, Bohren,Schaben,Hämmern,Meiseln sowie Nieten.

    Das Messen wie das Schleifen von Metall,das Schneiden von Eisen mit Gas und Sauerstoff-Brenner.

    Bleche zu schneiden bleibt kein Problem und genau abgekantet, gebogen kann es von mir werden.

    Nicht widersteht der härteste Stahl, den ich in Form bringe für
    Zange und Winkel,für Zirkel und Taster.

    Drehstahl und Fräser,die Härte brauchen,nach Mosh und Brinel,
    die ich zu geben verstehe dem Werkzeug,werden von mir gefertigt.

    Zeichnungen,einfache,mit Toleranzangaben und Passung lerne ich kennen und arbeite danach.

    Die Einheitswelle ,die Einheitsbohrung ,wird ein Begriff für das weitere Leben.

    Eine Passung die flutscht ,ist sie erreicht ,welch eine Freude.-

    Oh wär doch " Passen" im Leben immer so leicht erzeugbar,so einfach nach DIN Regeln genormt erlernbar ,man müsste so häufig nicht Passen ,nicht Sägen, an sich oder Anderen.

    "Man müsste so häufig nicht Passen!"---




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  117. Ich lernte Maschinen kennen um mit ihnen,an ihnen zu arbeiten.

    Da war die heißgeliebte Drehbank in mini und maxi Ausführung.

    Die Bohrmaschine klein und groß.

    Die Shaping (Kurzhobelmaschine) und die meterlange Langhobelmaschine.

    Die Fräsmaschinen in waagerecht und senkrecht Ausführung,
    allen voran natürlich die hochpräzis arbeitende "Deckel".

    Das riesige Bohrwerk, in der Schmiede stehend, lernte ich kennen und bedienen.

    Gleich nebenan stand der gewaltige Schmiedehammer der, Preßluft angetrieben, mächtig rumpste.Er gab dem heißen rotglühendem Stahl die gewünschten Grobstrukturen und Formen, so man ihn geschickt zu bedienen vermochte.

    Und dann die Schmiede mit dem mächtigen Amboß, der Esse und den Härteöfen. Diese wollten klug bedient werden um den Werkzeugen die geforderten Härtegrade nach dem" Anlassen"
    zu verleihen.

    Mit all diesen Geräten und Maschinen zu arbeiten ,sie zu bedienen, machte Freude.

    Ich habe alle Maschinen gezeichnet, ihre Funktion verstehen gelernt-wie und warum sie ,so wie sie in ihren einzelnen Elementen aufgebaut sind ,zu einer Einheit werden,zur Maschine die funktioniert.

    Ich habe sie alle Verinnerlicht--.

    Und doch war ich am Ende kein Maschinenbauer, wie ich es mir erträumt hatte,geworden.

    Mein Wunschziel war gewesen :Erfinden, bauen ,zeichnen und
    konstruieren von Maschinen.

    Zu all dem war ich am Ende meiner Fachschulzeit nicht in der Lage.

    Bezeichnend war folgendes :

    Herr Baurat Albert Dehne, der mich im 3. Jahr in "Berufskunde"
    unterrichtete und mir mit dem Bemerken > ich sei zu spät aufgewacht<, im Abschluß Zeugnis seines Faches eine 1.4 Note verpaßte, hatte zu Hunderten aus der Muna Neuendettelsau,kleine Elektromotoren bekommen können.

    Einen dieser kleinen Elektromotoren stellte der Herr Direktor
    (Ratz)im Flur der Schule aus, mit dem Bemerken:Die Schüler des 3. Kurses und Andere, möchten Vorschläge unterbreiten, was man mit diesen vorhandenen Motoren,> an Gerät<, herstellen könne.


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  118. Erstaunlicherweise war das Ergebnis nahezu Null!

    Dehne ,der Herr Baurat war enttäuscht.

    Wir alle konnten 1950, zu einer Zeit als der Markt nach Waren jeglicher Art hierzulande nur so schrie,weil es weniges Gerät zu kaufen gab - ,wir alle, hatten keine Ahnung,keine Idee (oder Innovation wie man heutzutage zu sagen pflegt),für die Anwendung und Verwertung der wertvollen, äußerst raren Elektro-Kleinmotoren.

    Kupfer war sehr rar damals und die Kleinmotoren aus Heeresbeständen, stellten einen hohen Wert dar -und WIR,wir konnten damit keinen "Mehrwert" schaffen.

    Keine Idee wurde geboren , nichts an Innovation .-

    Wir waren ausgebildet worden zu "Sklavenhiflsarbeitern" ,ohne
    jegliche Eigeninitiative.

    Eigene Ideen durften nicht aufkommen.
    Wir sind buchstäblich :"scheuklappengedrillt" worden.

    Hier schiebe ich einen Ausspruch des Herrn Werkmeisters Wolf
    im 1. Lehrjahr mir gegenüber getan,ein:

    "Ich werde DIR den Willen schon noch brechen,da habe ich schon ganz Anderen beigebracht,> wo der Barthel den Most holt<."

    Man bedenke :Träger der Schule war Stadt und Bezirk.
    Hinter diesen stand der Handwerksmeister alter Schule ,der kleine Mittelständler mit seiner kleinen Firma.

    Alle wollten für ihren Betrieb ,gute fügsame Handwerker,die keine Scherereien machen.
    Nichts sonst war gefragt!

    Am Samstag dem 16 März anno 2013 habe ich meine ehemalige Ausbidungsstätte "Fachschule für Maschinenbau" zu Ansbach
    beim "Tag der offenen Tür" besuchen können.

    Von dem ehemaligen alten ehrwürdigem irgendwie auch schönem
    Backsteinbau ,ist kein Stein, nicht EIN Backstein mehr anzutreffen gewesen.
    Wo war der alte Waschkeller geblieben,der Ort spannendster Boxkämpfe :Hammerschmieed kontra Lahmszwetschger
    Steiner gegen Schuster,
    Königer gegen Baumann, etera cetera und:
    Zwetschger gegen den Zipp (Ui des wor hart!)

    Wir hätten damals nur träumen können von den Maschinen
    die heute in der Schule zur Verfügung stehen.
    Und eine funktionstüchtige Dampfmaschine baut jeder Schüler schon im 1. Lehrjahr und kann diese für geringen Kaufpreis behalten.

    Die Schüler scheinen mir frei und offen mit dem Lehrpersonal eine Einheit zu bilden, die "Mehrwert" zu schaffen in der Lage ist.

    Irgendwie bin ich schon, mit meinen 81 Jahren, neidisch geworden: damals keine Programmgesteuerte Deckel und all die Anderen schönen Maschinen nicht zur Verfügung gehabt zu haben.

    So ändert sich Zeit und technische Möglichkeit" über die Zeit"
    sehr schnell aber: Drehmaschine (Drehbank) ist Drehbank geblieben.


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  119. Der 31 Juli 1950 war mein letzter Tag als Lehrling (ohne Bezahlung) in der Fachschule für Maschinenbau zu Ansbach gewesen.

    Ich mußte nun versuchen,mich so schnell als möglich, in das "Arbeitsleben" , als mehr oder weniger" nützliches Glied der Gesellschaft", einzugliedern, um Geld, also meinen Lebensunterhalt zu verdienen .

    Wo aber sollte ich dieses Geld für meine Brotkrume verdienen?
    In meinem Beruf unterzukommen, war in meiner unmittelbaren Umgebung, nicht zu erwarten.

    Die Stellensuche in den Städten ,war, bisher, ohne Erfolg geblieben.

    Arbeitslosen Unterstützung oder sonstige Mittel bekam ich bei den Behörden nicht .
    Die sagten mir :Deine Eltern haben einen Hof ,seien vermögend und können Dich durchfüttern.

    Deutlich waren , bei diesen Bemerkungen der Leute vom Amt
    mir gegenüber ,die Ressentiments bzw. der Groll widder den Bauern ,der Hungerzeit erst kurz vorher wegen, deutlich zu spüren.

    Jedoch handelten diese Amtspersonen, nach damals gültigem Gesetz.
    Ich war auf mich selbst zurückgeworfen ,ein freier Mensch ohne einen Pfennig Geld,mit meinen 18 und einhalb Jahren , noch nicht volljährig ,also nicht geschäftsfähig ,und unmündig.

    Da ich Bargeld unbedingt als Ausgangsbasis für die Stellensuche in meinem Berufe benötigte und Muttern und dem Hofe nicht weiter auf der Tasche liegen wollte, nahm ich die Arbeit an , die vor der Haustür zu bekommen war.
    Nach 6 Tagen Urlaub,

    am 7. August 1950 heuerte ich deshalb bei der Firma Stamminger, einer Baufirma ,als Hilfsarbeiter an.

    Es war dies also mein 1. " Geldverdientag", nach 3 Jahren Schufterei bei der" FMA", ohne auch nur einen einzigen Groschen verdient zu haben.

    Die Firma Stamminger hatte den Auftrag bekommen, die Bahnbrücke über die Altmühl ,deren Sprengung 1945 unter dramatischen Umständen ich schon beschrieben habe , wieder aufzubauen.

    Noch heute überbrückt diese 1950 gebaute Brücke,festgefügt,in weitem Bogen, nahe meinem Geburtshause die Altmühl und gleichzeitig, das schmale neue Sträßchen nach Sachsen.

    Niemals wieder in meinem Arbeitsleben, hatte ich einen so kurzen und absolut bequemen Anfahrweg zu meiner Arbeitsstätte. Ganze ca 50 Meter waren zu bewältigen.

    Ich bin, wie Andere auch,bei Stamminger mit einer Schaufel ausgerüstet worden.
    Die Brücke war bereits fertig betoniert und es standen nur noch Erdarbeiten an ,nämlich den Bahndamm wieder an die Brücke anzuschütten.

    Wild und ungestüm arbeitete ich drauflos ,die gute Erde oder den harten Stein, je nach Erfordernis und Aufgabe, an einen anderen Ort, mittels Schaufel, zu verbringen.

    Die" Alten Hasen" haben den jungen Spund sehr bald belächelt und ihn darauf hingewiesen, daß er ,bei seinem vorgelegtem Arbeitstempo,dieses nicht werde allzu lange durchhalten können.Er würde den baldigen Zusammenbruch seines Körpers herauf beschwören,legten sie ihm dringend ans Herz.











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  120. Es sei in dieser Branche unüblich" sich soo ins Zeug zu legen".

    Ich habe reagiert und mich dem stetigen branchenüblichem Arbeitstempo angepaßt.

    Ein Arbeitsbeispiel ,das aufzeigt, wie 1950 hierzulande, auf dem Bausektor, noch gearbeitet worden ist:

    Wie schon gesagt, war die Brücke bereits fertig in Beton gegossen und der Bahndamm mußte nun wieder die Brückenfundamente ümhüllen.
    Dies war Aufgabe von 15 bis 20 Mann ,in Reihe aufgestellt, die Erde vom Fuß des Dammes bis zur Dammkrone zu verbringen hatten.Der unterste Mann der Reihe nahm eine Schaufel voller Erde auf und übergab diese Erde dem nächsten Mann der ca. einen halben Meter weiter oberhalb stand.Der wiederum dem nächsten, bis der Letzte Mann in der Reihe, diese Schaufelportion dorthin verbrachte, wo sie heutzutage noch liegen wird.

    Dies alles im langsamsten, gemächlichem, gleichmäßigem Tempo,weil auch der über 6o Jährige, deren es auch einige in der Kette gab, nicht umkommen sollte.

    Der vorderste Mann mit Blick "um die Ecke" ,hatte nebenbei die Aufgabe ,durch leichten Pfiff ,die übrigen darauf aufmerksam zu machen,so der Capo auf der Bildfläche erschien,die Arbeit zu überwachen.

    Nach einiger Zeit verschwand der Capo wieder(übrigens in regelmäßigen Zeitabständen) und die Schaufeln,- vom harten Griff der Hand umspannt ,ruhten.- Die Erde-, "unbewegt" -, drehte sich aber trotzdem.!

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  121. Für mich, war es ein wahrhaft unbeschreibliches,erhebendes Gefühl,damals, beim Bau" dieser" Brücke, mithelfen zu dürfen.
    Hatte ich diese doch 1945, also 5 Jahre vorher,in Schutt und Asche, Feuer , Wasser und Wind, zerbersten , zerbrechen,
    zerstäuben und im Feuerblitz,leider,langsam in sich versinkend, gesehen-.

    So schön und elegant wie die ehemalige Brücke,die aus riesigen Quadern erstellt worden war,ist die neue aus Beton gegossene Brücke nicht geworden .

    Aber"ein" weiter Bogen überspannt auch heute noch: Straße und Altmühl zu Görchsheim .

    Die Radler die heutzutage den "Altmühlradweg" unter ihr passieren ,wissen nichts von ihrer Geschichte.
    Sie wissen nicht,daß damals,1945,sie vor einem Trümmerhaufen gestanden hätten, der für Radler unpassierbar gewesen wäre.

    Nicht hätten sie, die, damals noch "so" blumenreichen Altmühlauen bewundern können,die heutzutage nur noch fahles Nutzgras liefern und nur selten noch ,den Blumenreichtum vergangener Tage aufblitzen lassen.

    Kein bequemer Weg war "das", damals,denn Dreck Staub und Trümmer hätten verhindert den Weg per Rad zu Nutzen.

    Nur der jahrhundertalte Fußweg über den heute vergessenen Steg
    des "Breiten Steines" der etwa, von Sachsen kommend,rechts, 50 Meter neben der neuen Brücke, über den Erlbach erhalten geblieben ist,war damals per Pedes nutzbar.

    An dieser Stelle, kann man auch die Werke des Bibers bewundern der unerschrocken,trotz vielfacher Vergrämung, nahe am Steinsteg den Erlbach leicht anstaut, damit die Bauern mehr Gras für ihre Kühe ernten können,weil er den Grundwasser-
    Spiegel um ca einen halben Meter anhebt.



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  122. Wirklich stolz , heute würde man sagen cool, war ich über das 1. selbstverdiente G E L D ,das ich doch gleichzeitig genau so cool am liebsten sofort verbrand hätte ,da ich erkannte ,den Unterschied
    zwischen "verdienst" und Verdienst und die Tragik der Arbeiterkette,die, die Erde bewegt und doch auch gleichzeitig von der Erde bewegt wird.

    Beide ,Arbeiterkette und Erde, werden bewegt von Kräften, die sie nicht beeinflussen können-und doch wirkt IHRE Masse.

    Damals ,mit der Schaufel in der Hand ,als Glied in der Kette
    der Arbeiter Erde bewegen und helfen zu dürfen, die neue Brücke, für das Nachkriegsdeutschland zu bauen ,damit Züge jeglicher Art, wieder mit Volldampf ,und mit voller Kraft und Geschwindigkeit ,das Altmühltal queren könnten,darauf war ich wirklich stolz.

    "Die Eisenbahn wird es auch später, in fernen Zeiten noch geben"
    hat mir ein zweifacher Weltkriegsveteran erläutert ,"auch wenn die Amis kein Stück Gleis für ihren Marsch nach Deutschland nötig hatten."

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  123. "Allerdings hat Amerika"so erläuterte mein Mitketten -Schaufel- Bruder."ganze Armeen ohne Eisenbahn bewegt und damit
    aufdämmern lassen:Den Straßenverkehr zukünftiger Tage im
    zivilen Bereich."

    Nach einiger Zeit wurde ich, zur zweiten Brücke ,die Stamminger in Büchelberg,ca 3,5 Km von meinem Heimathause entfernt liegend- baute, nämlich zur Aurachbrücke abgestellt.


    An dieser Brücke waren, für die zu erweiternden Fundamente ,
    Spunddielen aus Stahl (diese werden in gleicher Art auch heutzutage noch verwendet ) ,in den Boden zu rammen.

    Dafür war ein "Rammbär",(ein riesiger schwerer Stahlklotz) ,
    mittels Seilzug, über Rolle in die Höhe zu ziehen .Etwa 10 Meter über der Diele, hat man den Rammbär ausgeklinkt und auf die Diele niedersausen lassen .Die Diele ist ,durch die ungeheure Wucht des Bären, um ein kleines Stückchen weiter in den Boden gerammt worden.

    Mittels Elektromotor ist dann der Rammbär wieder hochgezogen worden, um der Diele wieder "saures" geben zu können.

    Nun ein Malheur :Die Sicherungen für den Antriebsmotor flogen ständig raus.Der Rammbär fiel aus.Guter Rat war teuer.
    Keine Sicherungen waren mehr vorhanden,alle verbraucht.Der Capo in heller Aufregung. Er hatte seine Termine einzuhalten . Die Baugrube mußte, für das Eingießen des Betons, rechtzeitig ausgehoben sein.
    Der Capo hatte davon gehört, daß ich "Fachmann"sei .Ich wurde also mit der Lösung des Problemes beauftragt.

    In Absprache mit dem Capo über das Risiko ,machte ich meinen Lösungsvorschlag.(Ich hatte keine Meßgeräte die Spannung zu überprüfen.)

    Sicherungen waren keine mehr vorhanden.Der Motor bereits stark
    erhitzt.Ich stellte die Motorschaltung auf Stern um und ersetzte die Sicherungen durch Stanniol, das ein Raucher zur Verfügung stellte.
    Dann bekam der Motor kalte Umschläge, die kurzzeitig ausgetauscht,im Aurachwasser Normaltemperatur erhielten.

    Die Taktfrequenz des Bären habe ich etwas verlangsamt.

    Und siehe da ,der Motor ist nicht durchgebrannt und hat durchgehalten.
    Der Bär schlug Diele um Diele zur fertigen, wasserdichten Spundwand ,in den doch relativ weichen Boden des fränkischen Keuperlandes. Die Spunddielen sind alle termingerecht eingebracht worden.

    Als "Meister" und "Bemeisterer" des Ramm-Bär ´s war ich urplötzlich ein wichtiger, angesehener Bub geworden.

    Der Capo hat mich sehr gelobt und war erleichtert,konnte er doch seine Termine halten.

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  124. 28. August 1950 :
    Meine 1. Stelle als Mechaniker.

    Die Brücken waren bald fertiggestellt -das war abzusehen.
    Ich wollte nicht weiter als Hilfsarbeiter arbeiten und in meinem Berufe unterkommen und arbeiten.
    Deshalb hielt ich Augen und Ohren offen .

    In den Großstädten wie München, Nürnberg und Stuttgart,
    überall das gleiche Problem:Du kannst bei uns arbeiten, aber du
    brauchst Wohnung und Zuzugsgenehmigung.
    In den zertrümmerten Städten aber ein Zimmer , zumal " auf die Schnelle" zu bekommen, war einfach unmöglich.

    Mit dem Fahrrad war der Theo und ich nach München gefahren.
    Die Städte,wie München, für mich ,der dieses nicht gewohnt war und bis dato nicht gesehen hatte ,der Trümmerhaufen München: ein fürchterlicher Anblick.
    Jede "Hundehütte "war bewohnt.

    Warum in die Ferne ....!
    Im nahen Herrieden,hatte sich 1945 Herr Sielaff ,mit Herrn Marohn aus Berlin in die Fränkischen Lande abgesetzt.

    Herr Sielaff,hatte eine Warenautomaten Firma in Berlin betrieben,
    sich mit dem Herrn Baumgärtner ,dem Bürgermeister von Herrieden zusammengetan und mit diesem und Herrn ´m Marohn seine Firma in Herrieden neu gegründet.

    Am 28.8.1950 heuerte ich bei Sielaff als Mechaniker an.
    Täglich fuhr ich, mit dem Fahrrad ,die Strecke von Görchsheim, nach dem 11 Km entferntem "katholischem " Herrieden.

    Das" Stift Herrieden " grenzt direkt bis an die Flurgrenzen des
    ketzerischen Görgsheim.

    Sommers war diese Trim-Fahrt nach der Arbeitsstelle Herrieden die reine Freude,so sie nicht durch den am Wegesrand lauerndem Polizisten gertrübt worden ist.
    Die nämlich kontrollierten,Kennkarte ,Glocke ,Licht und Bremsen.

    Da mein Fahrrad noch aus dem Vorkriegsjahrhundert stammte, waren Mängel fast die Regel und 2 Mark Strafe, die sofort kassiert worden sind ,die Folge.Ich weiß übrigens meinen genauen Stundenlohn nicht mehr. Der lag anfangs bei Einer oder höchstens 2 Mark/Stunde

    Im Winter war natürlich die Fahrwind Kälte sehr unangenehm.
    Die Straßen waren im Winter, wie heutzutage auch , sehr glatt.
    Da Schnee nicht durch Salz entfernt worden ist und Split nicht gestreut wurde, waren die, von Autos erzeugten, harten Schneefahrbahnen, manchmal schon sehr tückisch.

    Ich erinnere mich ,an einem Montag- Morgen ,3 Male vom Rad gefallen zu sei.-Aber ich war ja jung und beweglich, so daß mir nichts ernsthaftes zugestoßen ist,ich mich nicht verletzt habe.

    Meine Aufgabe bei Sielaff war Vorrichtungen zu bauen und die vorhandenen fehlerhaften zu korrigieren und instand zu halten.

    Diese Arbeit ,machte mir Freude und die mir anerzogene Genaugkeit beim Ausführen der Aufträge ,kam mir zu Paß,
    zahlte sich aus und ist geschätzt worden.


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  125. Übrigens,Strafmandate : Wer heutzutage die Stadtmauern Rothenburgs umwandert,kann dort, an irgend einer Stelle, den Hinweis finden:
    "Erbaut aus 2 Mark Strafmandaten, die in der Umgebung dereinst gesammelt worden sind."(Frei, da mir der wörtliche Hinweis nicht erinnerlich.)

    Bei meinem Eintritt in die Firma Sielaff ,arbeiteten dort mehr denn 100 Leute.

    Wir Werkzeugmacher und Vorrichtungsbauer arbeiteten in einem relativ kleinem Raum inmitten der Altstadt Herriedens im Anwesen des Herrn Bürgermeisters Baumgärtner .

    Die beiden Werkzeugmacher, der Herr Hermann und der kantige Herr Wopert, waren erfahrene MAN Leute ,etwa um 28 Jahre alt.
    DIE hatten im Werkzeugbau echt was drauf, waren mir im Werkzeugbau weit überlegen . Schnitt und Stanzenbau ist ein Spezialgebiet, das wir an der Fachschule damals überhaupt nicht kennengelernt haben.

    An IHRE Deckel ,unser ganzer Stolz ,durfte ich nicht ran.

    (Für Nichtfachleute : Die Deckel, war eine äußerst präzise Fräsmaschine,eine Kostbarkeit,an die zu jenen Zeiten,sehr,sehr schwer heran zu kommen war . Es war verwunderlich, daß die Firmenleitung ,überhaupt, ein derartiges Gerät damals kaufen konnte, denn die Lieferzeiten waren enorm lang.)

    Nach dem die Sielaff Leute mit mir offensichtlich zufrieden gewesen sind ,haben sie meinen besten Freund, den Steiners Helmut und später den Bum, ebenfalls in die Firma geholt.

    Dann war da noch ein kleiner schmächtiger Herriedener Lehrling.
    Dieser ist vom Wopert durch das kleine Fenster zur rückwärtigen Straße geschoben worden um Brotzeit einzuholen.Er hat grad noch durchs Fenster gepaßt und ist mit Hallo wieder samt Brotzeit in den Raum gezogen worden.

    Unser ca 30 m2 großer Raum ist winters von einen 500 mm im Durchm. und ca 1,5 Meter hohem "Sägespanofen "beheizt worden.Ich hatte einen solchen Ofen, der eine wohlige Wärme abstrahlte, bis dato nicht kennengelernt.Das war irgendwie urgemütlich,-der Holz -Harz Geruch im Raume.
    Heutzutage allerdings,würden derartige "Arbeitsbedingungen" als "unzumutbar ",von irgend einer Kammer beurteilt werden.

    Die von der Firma Sielaff damals herzustellenden Zigaretten Automaten waren in der Tat keine technischen Wunderwerke.
    Die schluckten aber sehr viel Blech und es war irgendwie immer wieder verwunderlich, wie Herrn Marohn es gelang,dieses mit "List und Tücke" bei zu schaffen.

    Wunder war auch ,daß es Herrn´m Bürgermeister Baumgärtner immer wieder gelungen ist, so die Firma mal knapp bei Kasse gewesen ist ,Kapital beim Herrn Landrad Keim in Feuchtwangen loszueisen.

    Die neuen Automaten Konstruktionen des Herrn Sielaff, sind nicht rechtzeitig fertiggeworden. Auch machten die Münzumstellungen der damaligen Zeit, große Schwierigkeiten.
    Der Umsatz brach schlagartig weg.


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  126. Sowas wie der " Landrad ", radelt halt, trotz guter Ratschläge,
    immer mal wieder, durch die Lande.

    Bei Firmen kommt selbiges eben auch vor und guter Rat statt..... rad ist notwendig.

    Die Firma Sielaff war im wesentlichen nach dem Kriege aus Mitteln des "Stollwerk -Auftrages" aufgebaut worden.

    Stollwerk Automaten waren, vor dem Kriege, aus Bahnhöfen und sonstigen von Publikum hochfrequentierten Orten nicht wegzudenken.
    Die gußeisernen Brocken haben einen Puff ausgehalten und sind aus den Trümmern der Städte hervorgezogen worden, um bei der Firma Sielaff , für Stollwerk, wieder funktionsfähig aufbereitet und aufgehübscht zu werden.
    Diese roten, hohen, schmalen und schweren gußeisernen Dinger, kennt heutzutage keiner mehr.

    Auch dieser Stollwerk Auftrag lief aus und guter Rat war, wie gesagt , wahrhaft teuer.

    Fast alle Leute mußten entlassen werden.
    Es blieb der Stieglers Aloisi,(der sehr gute Chef der Produktion),
    die 2 Werkzeugmacher ,der Lakierspezialist,der anner Aloisi für die Stanzerei und ca 3 Hilfsarbeiter neben dem Hausi.

    Sielaff vor dem Aus?

    Am 12 Mai 1951 hat es auch mich erwischt und ich mußte mich vom täglichen, leider nur Anblick ,der schönen blonden Baumgärtner Tochter losreißen ,die gerne den väterlichen Balkon
    durch ihre Anwesenheit schmückte.

    Herrn Marohn´s des tüchtigen Leiters des Betriebes möchte ich besonders deshalb gedenken:

    Eines Sonntags hatten wir ,der Schorschi der Edi und "Ich", ein
    Saufgelage in der Holzmühle, wie ich es mir nicht ein zweites mal im Leben antat.

    Dem guten seeligen Altbürgermeister Nusch aus Rothenburg nacheifern wollend,trank ich, nach einigen vorherigen Bieren und Schnäpsen,eine Flasche Wein auf einen Zug.

    Damals war dieser Wein,genannt" Wermut", zum Weinen, ein unverträgliches Gesöff,das in Kopf und Bauch gewaltiglich rumorte und Spuren für Tage hinterließ ,so man zu viel des "edlen" Saftes inhalierte.

    Nusch hat, zu seinen Zeiten, mit Sicherheit bessere Weinqualität
    genossen.Trotz möglicherweise 3 facher Menge ,ist der Altbürgermeister Rothenburgs, wahrscheinlich ohne größere gesundheitliche Schäden davongekommen.

    Mich aber, hat es gewaltig erwischt.Mein Bett -oh Graus , im gewaltigen Sturme eines Wein Ozeanes schaukelte,dem drohendem Absaufen ständig und unentwegt nahe,-erspart mir weiteres zu berichten..!

    Am nächsten Tage bestieg ich benommen noch mein Fahrrad
    von dem ich, ohne Schnee und Eisesglätte ,3 mal gefallen bin, eh ich, torkelnd noch, mein Ziel erreichte.

    Bis 10 Uhr hing ich in den Seilen,ohne Konzentration und Arbeitswillen,der war einfach gebrochen.
    Dem Kotzen nahe, über dem Ausguß hängend, erwischte mich Mahron.-- Ich beichtete.

    Darauf Mahron im gemütlichsten Berlinerisch:

    "Na men Jung,dat biste noch net jewohnt ,da mußte noch ieben.
    Jeh mal nu nach Hause un kom Morje wider, wenn de klar bischt.Ruhh de auus!"

    Ich tat wie anbefohlen, denn: an "Werkzeugmachern", war an diesem Tage, bei mir nicht mehr zu denken . Dies sah mit Sicherheit Herr Marohn auch so.








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  127. Ab diesem Tage, hat Herr Marohn, einen besonderen Stein bei mir im Brett gehabt .Diesem erfahrenen Weltmann dürfte, selbiges, aber völlig gleichgültig gewesen sein.

    Immerhin:Welcher Chef würde heutzutage ,all so handeln?
    Und wie ich ,ein "Moralapostel",in solcher Situation gehandelt hätte ,weiß ich auch nicht.

    Die Firma Sielaff hat,(auch ohne mich), diese schwere Krisensituation überstanden , hat sich sehr gut erholt und ist heutzutage (2013 ) zu einer großen und gesunden Firma herangewachsen.

    Nicht zuletzt ist dies ,besonders aber in den Anfangsjahren der Firma, der großen Persönlichkeit des Herrn Marohn zu danken.

    Wie Ich, der Möchtegern- Nusch damals aussah ?
    Denkt man sich die schäbige "Nachkriegskleidung" weg ,kann man das Bild, das ich abgab, als durchaus ansehnlich bezeichnen .
    Der unschuldige Knabe, ahnte, noch nichts, von der Brutalität des Lebens.

    Noch lebte er, in der Geborgenheit des Heimathauses.

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  128. Die Holzmühle,

    war zu der Zeit,als ich jung war ,sowohl Gaststätte als auch noch Mühlenbetrieb.
    Die nicht mehr bestehende Gaststätte, ist von mir, ca um 2009, wieder besichtigt worden um Jugenderinnerungen aufzufrischen.

    Von der , damals von einer Schlesischen Familie ,den Davids, urgemütlichen geführten Gaststätte, ist zwar noch der heute
    dürre Raum in gleicher Art geblieben, von ausstrahlender Gemütlichkeit aber, keine Spur mehr.

    Der jetzige Eigentümer des Anwesens, hat allerdings die ehemaligen Mühlen- Räume sehr gut konserviert und:

    "In Verehrung gegenüber den Arbeitsleistungen von Generationen von Müllern",

    wie er mir sagte ,diese herrlichen alten wunderschönen Räume, für Parties mit Privatgästen ,für Kunden,Bertriebsfeiern ct sowie für seine Familienfeste,äußerst geschmackvoll und schön gestaltet.

    Es war dorten, wie gesagt, urgemütlich und der Schorschi der Edi und ich haben für mich unvergeßliche Abende dort erleben dürfen.

    Der Engelhard ,ein großer Jäger und Nimrod vor dem Herrn,
    steuerte mit dem für uns verständlichem (Jäger)Latein,
    Geschichten vom" Räuberbraten der Karpatenschluchten
    Transsilvaniens" bei.

    Dieser Braten, mußte, in dunkler Nacht,bei Vollmond aus fremden Revieren geraubt werden.

    Er mußte eigenhändig vom Räuber erlegt ,sowie ausgeweidet worden sein ,weiter mußte der Räuberbraten auf dem eigenen Rücken heimgetragen werden.
    Absolut Niemand ,Keiner durfte ihn dabei gesehen haben.

    Dann wird ,vom Räuber selbst ,der Braten zubereitet.
    Mit Kräutern ,die dem Wild besonders lieb waren,gesammelt von diesem wilden Jäger zur günstigen Mondzeit, muß der Braten mit diesen Köstlichkeiten von Wald und Flur gewürzt werden.

    Dann wird unter mythischen Darlegungen und Sprüchen ,der "Räuberbraten" an der gemeinsamen Tafel dargeboten.

    Nur dann- und so, alle diese Bedingungen erfüllt waren , konnten
    beim gemeinsamen Schmaus ,die geheimen Kräfte der Bergwälder,der Bäche ,der Wiesen und des Feldes zum Reifen und Tragen kommen und sich auf die, zu Tische sitzenden,
    in voller Stärke übertragen und aufgenommen werden.

    Der Jäger Herr Engelhardt, (übrigens ein schöner Name für einen Jäger), ist schon längst in die viel besungenen ewigen Jagdgründe abgegangen.Diesen Weg werde ich sicherlich auch in Bälde beschreiten.Vorher an einem Räuberbraten Gelage teilnehmen zu dürfen und können,wär doch fein.

    Damals,vor langer Zeit, haben wir fast jeden Samstag Abend Räuberbraten zu uns genommen-aber nur in der Form, wie Andere in der Kirche: essen und trinken.



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  129. Wein und Brot, sowie einen alten Lindenbaum, gab es in der einsam liegenden Holzmühle" real " natürlich auch .

    Wie ich diese "Dinge" konsumierte,zelebral ,oder ganz profan,
    wer möchte selbiges von außen gesehen,schon sicher beurteilen können.

    Zur weihevollen Stimmung trug sogar auch der Holzmüller bei, der, mittels seiner, vom Wasser des Krämleinsbaches angetriebenen, kleinen Mühle, mit seiner Lichtmaschine und den zugehörigen Batterien,für stark schwankende Lichteffekte sorgte.

    Manches Mal ist es, weil der gute" Kreamlesbooch " zu wenig Wasser führte ,auch völlig Dunkel geworden.

    Dann war es natürlich bei Kerzenschein noch viel,viel "romantischer".

    Auch bei Herrn´m Kern, der später die Gaststätte bewirtschaftete, blieb das so.Ihm, der über 100 Jahre alt geworden ist,ein ehrendes Gedenken.

    Wer sich Mühe macht ,kann die Holzmühle (Leutershausen in Franken) sicher ergoogeln.Schön wäre es, wenn der heutige Eigentümer, früher oder später ,"seine Mühle", so wie er sie "innen" gestaltet hat, im Internet, bei Google ,vorstellt.

    Der Eine oder Andere wird sich fragen :Ja kommen bei dem Kerle denn überhaupt keine Mädchen vor.

    Ja doch, der Zufall wollte ,daß ich irgendwann im Gasthof "Engel"
    den ich jeden Tag 2 Mal, "im katholischen Neunstetten" passierte," hängenblieb" und einen Engel kennen lernte.

    Ich ließ keinen Tanzabend dort im "Engel" aus und die Neunstättener konstatierten: "Etz henge dia zwa scho widder zamm."

    Der "Lutherische" mußte wahrscheinlich schnell neutralisiert werden.(Damals war das noch streng!)
    Ich hörte, der Engel sei nach Rosenheim entflogen.
    Ich konnte aber nicht die genaue Örtlichkeit erkunden, wo das liebe Engelchen, sich dorten niedergelassen habe.

    Da ich knapp bei Kasse gewesen bin und gern wanderte ,machte ich mich auf,mittels Schustersrappen , nach Rosenheim zu Pilgern.

    Es ist dies eine wunderschöne Fußreise geworden,die ich später, im ganzen Leben, in der Fülle, nicht wieder habe erleben dürfen.



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  130. Ca 14 Tage Urlaub standen mir zur Verfügung .
    Die Route führte mich von Görchsheim nach Feuchtwangen, Dinkelsbühl ,Ellwangen, Aalen,Heidenheim ,Langenau die Donau entlang nach Ulm.Dann nach Lindau und von dort über Lindenberg und Steibis auf den Hochgrat ,den Grat entlang nach Sonthofen und Hindelang südlich an Jungholz vorbei nach Ried und zum Weißensee nach Füssen.Dann hinauf in das Ammergebirge zur Kenzenhütte und über Schloß Linderhof nach Oberammergau.Weiter nach Eschenlohe und von dort quer durch die Prärie zur Oberspitze des Walchensees nach Krünn.Meist bin ich über Wald und Feld gewandert und habe jegliche große Straße vermieden.(Und das Alles ohne festes Schuhwerk nur mit Sandalen.)
    Am Walchensee, habe ich mit Holz Fuhrleuten "Holz obbikugelt"
    und diese gebeten, da mir die Zeit knapp geworden ist ,( da sie Richtung Rosenheim fuhren) ,mich ein Stück mitzunehmen.
    So bin ich in Rosenheim beim damals verlausten "Bauernwirt"
    (oder so ähnlich)gelandet.
    Der Engel war natürlich nicht aufzufinden ,der war, wie ich später erfahren habe, bereits wieder in die Heimat abgeflogen.
    Also mittels schnöder Bahnfahrt wieder ab nach Görgsheim.

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  131. Mein Vater hat für mich und für meine Fußreise, einen Knotenstock gebastelt. Diesen habe ich erst nach ca 20 Jahren irgendwo vergessen und "Stehengelassen " .

    Meine Ausrüstung bestand aus einem kleinen Rucksack ,der ab und zu mit einem ordentlichem Vesperbrot gefüllt gewesen ist.

    Wie ich schon bemerkte war ich mit Sandaletten ausgerüstet ,
    dann einer warmen Jacke, die meist über der Schulter hing oder im Rucksack steckte, sowie mit meiner heißgeliebten, kurzen Lederhose, mit dem wunderschönen Hosenträger. Diesen zierte eine kunstvoll aus Hirschhorn geschnitzte, wunderschöne Gams.Die Hose hängt heutzutage bei mir in meiner Wohnung an der Wand.
    Längst passt mein Untergestell nicht mehr in das wunderschöne Stück ,dem man nicht nur die damalige Reise ansieht-.

    Aus irgendeinem Grunde hat mich die Gegend linkerhand vor Feuchtwangen, beim Abstieg ins Tal von Weinberg kommend,
    stark beeindruckt. Später erfuhr ich ,daß der Berg dort "durchlöchert" sein soll.

    Die alte Klosteranlage, dort wo heutzutage die Feuchtwanger Freilichtspiele stattfinden, war damals ohne Einbauten,ursprünglich und wildromantisch und hat mich ungeheuer beeindruckt.
    Hatte ich doch, außer dem Heilsbronner Münster und Rothenburg ,das ich gleich nach dem Kriege mit dem Fritz, meinem Schulbankgenossen, erwandert hatte ,derartiges nicht gesehen.

    Ich hatte als Tagesziel Dinkelsbühl erkoren.
    Die Stadt wollte ich am nächsten Tage erkunden.Dazu kam es aber nicht, da mir der "Herbergsvater der Dinkelsbühler Jugendherberge ", den Zutritt verweigerte, da ich keinen entsprechenden Ausweis vorlegen konnte.

    "So a Gschwerl wollmer nit bei uns" war seine weitere Begründung .

    Eine derartige Ungastlichkeit habe ich also ausgerechnet in meiner engeren Heimat erlebt .Nirgend sonstwo ist mir derartiges damals geschehen.

    Ich habe Dinkelsbühl sofort hinter mir gelassen und bin Richtung Ellwangen weitergewandert. Mittlerweile hatte ich erste Blasen an den Füßen, womit ich nicht gerechnet hatte.
    In Segringen habe ich den wunderschönen Friedhof bewundert und bin im dortigen Gasthof herzlich aufgenommen worden.
    Allerdings bin ich( im Gasthof) von Landpolizei kontrolliert worden -woher des Weges und wohin.
    Die Wirtsleute haben über den Herbergsvater schimpfe gemacht
    und mich tüchtig gefüttert.

    Die Toten (Kreuze) des einzigartigen Segringer Friedhofes haben mich in den seeligen Schlaf begleitet.

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  132. Ziel für die nächste Etappe war Ellwangen.Auf dem Wege dorthin mitten in der Frankenhöhe, bin ich an einer Mühle aufgehalten worden, die, eine sehr gute Badegelegenheit bot.Eine schöne wohlgewachsene Nixe, die ich bewundern konnte, hat auf mich eingeredet und mir gesagt, daß sie gewußt habe, daß ich heute hier erscheinen würde.

    Werde ich die Gelegenheit nicht nutzen, sei selbiges für meinen weiteren Lebensweg ungünstig.
    Rückblickend konstatiere ich, hatte sie wohl meine Lage richtig erfaßt.(Seine" einseitigen "Engelträume sollten erdhaft korrigiert werden.)( Ich habe immer Risiken gescheut und wollte mir keine Krankheiten auf diesem Wege einhandeln.)

    Nach erfrischendem Bade zog ich weiter, zur brutalen Realität,
    die ich im großen , die Landschaft weithin beherrschendem
    Kloster, ehemals Reichskloster, Ellwangen antraf.

    Das gesamte Kloster war vollgestopft mit Flüchtlingen aus dem Osten.

    Da wurden aus großen Kesseln viele Mäuler gestopft. Und auf meine Frage: ob ich, als Lutheraner, auch eine kleine Menge abbekommen könne,
    bekam ich Teller und Löffel ab und eine riesige Kelle ließ, eine gehörige Menge, wohlschmeckenden, nahrhaften Eintopf, in meinen, mir verabreichten Suppen Teller schwappen.

    Ich könne jederzeit auf Ellwangen wieder zukommen so mir danach sei, sagte man mir freundlich.Nun, später habe ich das Kloster niemals mehr " so " gastfreundlich erlebt.Die Menschenmassen hatten sich im Lande verstreut,das Kloster scheint normal katholisch geworden zu sein.

    Jedenfalls:Ich habe an diesem Orte erstmals "die Katholen" aufrichtig bewundert,die in der engeren Heimat doch so grantig engstirnig waren.
    Zwischen Aalen und Ellwangen (Württembergisch) ,bin ich von einer Familie als "Landsmann" (Franke) lieb bewirtet worden und man hat mir ein schön Federbett mich auszuruhen bereitgestellt.

    Auch heute noch, haben halt alle Menschen in Fränkischen
    Landen , Sehnsucht nach dem großen, vor tausend Jahren untergegangenem:" Herzogtum der Franken."


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  133. Vor mir die graue Wand der Schwäbischen Alb, habe ich diese am nächsten Tage sozusagen "diredissima" hinter Aalen erstiegen.
    Damals ging mir noch nicht der" Schnauferer" aus,als ich die mächtigen Buchen rechts und links von mir , hinter mich lies.
    Aber, verdammt steil war das schon, an dieser Stelle, die ich teils auf allen Vieren bezwang und heute mit Sicherheit nicht mehr finden würde.

    Der tief blaue Himmel über der Alb war beeindruckend.
    Die unerträglich große Hitze, in jenen Tagen, aber auch.

    Erstmals, habe ich damals, im Freien, in einem großen Strohhaufen übernachtet.

    Es hat schon etwas eigenartiges, in stockdunkler Nacht, bei klarer Sicht bei passendem warmem Wetter , im behaglichem Stroh liegend, das Firmament , das "Straßenmilch " und die Sternenmassen der unendlichen Weite am Horizont ,un beengt zu bewundern.

    Die Walburga in Heidenheim, habe ich samt ihrem Kloster hinter mir gelassen , um zu dem aus" Langenau " ( frei nach Rilke) einzuschwenken .

    Ja wann erreiche ich denn endlich die Donau ?Dies war bei der unerträglichen Hitze mein einziger Wunsch.

    Und endlich tauchte, weit im Westen, der Turm des Ulmer Münsters am Horizont auf . Die Donau ward bald erreicht und jedwegen Km neben ihr wandernd, nahm ich ein kühlendes Bad.

    Ulm, die Stadt, das Münster ,ein unvergeßliches Erlebnis.
    Die sauberen Wassermassen der Blau!- Was mußte doch der Topf an gewaltigen Mengen zu Tage spülen.

    Der Wanderweg in Ulm am Ufer der Donau, dort wo der Schneider von Ulm seine Künste zeigen wollte ,bei Hitze die kühlenden Wasser des Stromes,welche Pracht. -Heute ist ein schöner Frühlingstag und Balsam wär, jetzt dort zu wandeln.

    Irgendwo, muß ich in Ulm, bei freundlichen Menschen, in Nähe der Blau übernachtet haben.

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  134. Heidenheim (an der Brenz) hat mich lediglich an das fast heimatliche Heidenheim im Hahnenkamm mit der Eichstädtischen Walburga und dem Wilibald erinnert .

    Dort in Heidenheim war ich natürlich nicht.
    Auch das an der Brenz liegende habe ich nicht betreten.

    Weiter ging es nun entlang des Illertales gegn Lindau.
    Lindau unzerstört wie es war, hat durch den ehemaligen Reichtum, der durch seine, wie mir schien, "Protzbauten "
    mittelalterlicher Art zu erkennen war,stark beeindruckt.

    Nun sah ich vor mir erstmals den Alpenkamm und die Schweizer Berge in ihrer düsteren Pracht, jenseits des Bodensee´s aus unmittelbarer Nähe ,aufsteigen.

    Damals, war es nicht möglich ,so ohne weiteres die Grenzen zu überwinden .Ich mußte also, knapp an der Grenze entlang, nach Norden durch ein wunderschönes Tal,an prächtigen, wunderschönen, mir ungewohnten "Schindelhäuser" Dörfern vorbei wandern.
    Querfeldein erreichte ich bergauf, bergab , Scheidegg .
    Dort habe ich übernachtet um am nächsten Tage über Weiler nach Steibis den Hochgrat vor Augen zu erwandern.

    Hier habe ich erstmals die Entfernungen nicht richtig einschätzen können.
    Glaubte ich doch zur jenseitigen Bergkuppe sei es nur ein Katzensprung, dabei hatte ich ein tiefes Tal zu queren und die jenseitige Höhe zu erwandern, war auch nicht von Pappe.

    Wie gesagt ich habe keine großen Straßen genutzt sondern den Hochgrat angepeilt.Nach Übernachtung in Steibis krabbelte ich auf allen Vieren den Hochgrat hinauf .Das Gras am Berg war glitschig naß .
    Ich begriff während dieses Anstieges warum die Bergvölker jodeln.
    So,"zum Jodeln", war mir zumute, als ich den Grat erreicht hatte und jenseits des Berges Balderschwang tief unten liegen sah.

    Da, auf dem Hochgrat, der Ausblick so überwältigend schön gewesen ist,(war es doch mein erster" fast" Zweitausender) wanderte ich auf dem Grat nach Nordosten Richtung Immenstadt.

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  135. Hier, inmitten der Bergwelt, hat mich die brutale Zeitgeschichte eingeholt.
    Auf einer Alm, hoch am Grat, traf ich auf eine Hütte .Der Älpler der diese bewirtschaftete,hatte zwei wunderschöne Töchter und einen Buben, soweit ich mich erinnere.. Ich kam mit dem Manne ins Gespräch .
    Wer ich sei, wohin des Weges, was ich zu machen Gedenke auf dem weiteren Lebenswege . Über unsere Befreier haben wir uns unterhalten .Über den Osten und die Russen ante Portas.

    Der Mann hat sich zwar nicht über sein früheres Leben geäußert, er war um die 45 oder etwas darüber . ...---.

    Er scheint aber bei der Wehrmacht, einen nicht gar zu niedrigen
    Status gehabt zu haben.
    Er hatte offenbar gute Beziehungen nach Bonn und wußte genau, daß die Bundeswehr aufgebaut werden würde.

    Er sah in mir einen geeigneten Aspiranten für die neue "Wehrmacht" und gab mir eine Anschrift in Frankfurt , mit der ich mich in Verbindung setzen solle.

    Ich wollte damals aber mit unseren Morgenthauischen Befreiern
    nicht das geringste zu tun haben, obwohl der Mann meinte:" Dies ist bereits Geschichte."

    Und solches alles, in herrlichster unschuldiger Bergwelt, auf einer Alm, zwischen Kühen ,die der Mann betreut hat. Die Alm ist von dem Manne offensichtlich als Ausweich-Quartier , für sich und seine Familie, genutzt worden .

    Am Grat des Lebens bin ich weitergewandert. Wer den Hochgrat kennt, weiß, daß es da oben auch einige sehr ,sehr schmale Stellen zu passieren und zu überwinden gibt.

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  136. Ich kann nur empfehlen, so wie ich, den Hochgrat, von Steibis bis Immenstadt, entlang des Grates zu wandern.

    Immenstadt habe ich links liegen gelassen und habe den Umweg nach Oberstdorf gescheut ,da ich, wie ich schon bemerkte, damals Tirol nicht betreten konnte.Das "Goldene Dachl"zu Innsbruck hätte ich sehr ,sehr gerne erwandert und gesehen.
    Da dies nicht möglich war , mußte ich also den nördlichen Grenzzipfel "Jungholz" ansteuern.

    Da ich, wie ich schon sagte, querein wanderte, bin ich südlich Jungholz an einem wunderschönen kleinen See gelandet und habe dort gebadet. Ich wußte natürlich nicht genau, wo ich mich befinde. Mich wunderte, daß hier, in der totalen Einsamkeit, einige Männer sich dorthin ebenfalls eingefunden hatten und badeten.

    Es war daselbst mit denen ein" Mordsgaudi".

    Nach einer Stunde, wanderte ich weiter und wurde nun unmittelbar nach dem kleinen See, von den gleichen Leuten mit denen ich gebadet und eine tolle Gaudi gehabt hatte, angehalten und streng kontrolliert. Ich begriff nun ,daß ich mit Deutschen und Österreichischen Grenzern, zusammen, im Weiher, getobt hatte und nun der Spaß ein Ende hatte.
    Man hat mir erklärt, daß ich unerlaubt die Grenzen überschritten habe.Mein Einwand, ich hätte nördlich Jungholz die Grenze umgehen wollen, ist teils akzeptiert worden.Es sei halt hier doch eine unüblicher Grenzverlauf. Man hat , nachdem ich im Fahndungsbuch nicht zu finden gewesen bin, Gnade vor Recht ergehen und mich ohne Strafe laufen lassen .

    So konnte ich meinen Weg in den Raum Pfronten Weißensee
    fortsetzen.

    Zu Füssen der Ruine Falkenstein, habe ich in der Nähe des Weißensees in einem Strohhaufen übernachtet, um am nächsten Morgen, diese zentral liegende Burgruine der Augsburger Bischöfe , zu besichtigen.
    .

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  137. Es is scho a Kreiz ,daß mer des" ß " hat verschwinden lassen, denn oben muß es natürlich heißen : zu Füßen der Ruine Falkenstein, denn Füssen kommt doch erst später!

    Nach einer erholsamen Nacht, begegnete ich Frühmorgen´s, einer großen Gruppe, mir etwa gleichaltriger junger Leute.

    Eine FDJ Fahne, die mir völlig unbekannt war ,ordnete sie einer bestimmten Spezies zu.

    Ein munteres, schönes Mädchen, sonderte sich von der Gruppe ab, um zu mir ,der einsam seiner Wege zog, zu laufen.

    Sie kam sofort zur Sache :"Ich möchte hier im Westen bleiben ", sagte sie zu mir"ob sie mit mir kommen könne, zu meiner Mutter" .

    Sie wolle meiner Mutter helfen und uns bestimmt nicht zur Last fallen und es sei nur für den Anfang, bis sie Fuß gefaßt habe.

    In der Ostzone sei es nicht mehr auszuhalten," vor Schikane". Es sei einfach fürchterlich, meinte sie.

    Ich begriff die Lage des Mädchens nicht und habe abgelehnt.
    Erst als ich mit dem Leiter der Gruppe gesprochen hatte, habe ich voll erkannt, wie der Hase in der Ostzone läuft.

    "Wir haben halt noch soo viele >Bürgerliche< die wir auf Vordermann bringen müssen "führte er aus.

    (Auweia:"Auf Vordermann bringen müssen"-aber es war zu spät, ich konnte meinen Fehler nicht wieder gut machen.)!

    Nun, das Mädchen wird vielleicht eine 2. Chance bekommen haben sich abzusetzen.

    In Ihrer Gruppe aber, wird sie es, ab dato, nicht leichter gehabt haben.

    Bei mir hat zunächst leider auch der Gedanke eine Rolle gespielt und ich sagte dies auch zu dem Gruppenleiter:
    Er sei schließlich verantwortlich, daß er seine Kinder wieder ordnungsgemäß bei deren Eltern "abliefere".

    In tiefen Gedanken über die Zeitläufte versunken erreichte ich schnaufend, die doch recht hoch gelegene Ruine Burg Falkenstein,die den Augsburger Bischöfen erlaubte, ähnlich auf ihre Bürger aufzupassen, wie ich es gerade zu Füßen des Burgberges erlebt hatte.

    Zwar sagt das Sprichwort:"Unter dem Krummstab ist gut leben"!
    Aber unter unseren Fürstbischöfen gab es halt auch :Solchtene und Solchtene.

    Die Ausicht vom Falkenstein da oben, ist einfach nur:"schön" .

    Man versteht warum König Ludwig (der Einsame), der ein Auge für Landschaft hatte,an dieser Stelle hat bauen wollen.

    Spät am Abend hatte ich Füssen rechts liegen lassen und stand vor dem Tegelberg .
    Frage: Soll ich noch auffikraxeln zur Kenzenhütte?
    Ich beriet mich mit einem Ureinwohner. Dieser sagte mir,das sei zwar machbar, aber ich müsse sehr aufpassen, daß ich nicht bei
    Buchloe (ich meine so heißt der Ort Unterhalb) in das Unterland gerate.

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  138. Ich bin also flott den Tegelberg hinauf marschiert um rechtzeitig vor der Dunkelheit die Hütte zu erreichen.Was ich nicht beachtet habe ist, daß es im Bergwalde sehr früh duster und dunkel wird.

    Irgendwann habe ich mich für den falschen Weg entschieden
    und ich bin prompt den Weg Richtung Buchloe wieder bergabwärts gelaufen .Den Weg ,den, wie mir der Mann sagte, die meisten Wanderer irrtümlich einschlagen.

    Die Kenzenhütte hätte ich ,nach meiner "Wegschätzung"längst
    erreicht haben sollen.

    Pustekuchen! Es war bereits stockfinster, als ich ein Paar Wanderer traf und diese nach der Hütte fragte.
    Die sagten mir :"Da mußt Du immer in" dieser Richtung" also entgegengesetzt, den Berg hinauf laufen. Wir kommen von droben,das kannst Du nicht verfehlen. "

    Nun mußte ich meine Beine unter die Achsel nehmen und im Laufschritt den Berg hinaufspurten, denn ich lief Gefahr,daß der Hüttenwirt seinen Laden dicht machte.

    Kurz nach Elf Uhr , langte ich in der Hütte an,wo mich der Hüttenwirt schon erwartete, denn der Mann mit dem ich zu Füßen des Tegelberges gesprochen habe, hatte angerufen, daß da spät in der Nacht ein armer Tropf ankommen wolle.
    Der Hüttenwirt fragte mich ob ich jenes Dummbein sei.
    (Er hat sich natürlich höflicher ausgedrückt)

    Der Mann zu Füßen des Tegelberges wollte nämlich wissen, ob ich den "Wegetest" bestanden hätte und wohlbehalten angekommen sei. Heute noch Dank an den Mann für seine Fürsorge für mich.

    Es zeigt sich in solchem Falle, daß die Bajuwaren Erfahrung im Umgang mit ihren Gästen haben und um deren Wohl und Wehe sehr besorgt sind.

    Ich kann die Kenzenhütte nur empfehlen. Es war wunderschön da droben und die Menge der Leute die ich antraf, waren alle bester Laune. Eben so ,wie es an solchen Orten, nahe der Sterne, üblich ist.

    Und geschlafen habe ich, trotz der Enge unter dem Dache der Hütte, auch recht gut, obwohl mir selbiges in fremden Orten und Betten im allgemeinen sehr schwer fällt.

    Übrigens habe ich spät in der Nacht auch noch eine zünftige Brotzeit verabreicht bekommen ,damit ich für den nächsten Tag wieder fit sei.

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  139. Am nächsten Tage startete ich wie gewohnt ohne Karte und Kompaß um das Ammergebirge Richtung Oberammergau
    zu "bezwingen".
    Da die Berge aber denn doch zu hoch und steil für mich schienen, hielt ich mich an einen Wanderweg ,der schroff und steinig einen Paßweg erlaubte, der in das " Jenseits des Bergkammes" in ein Tal führen sollte, entlang dem ums Eck Oberammergau erreichbar wäre.

    Ich überschritt also die genannte Paßhöhe glücklich,da die Bergscharte als Zielrichtung deutlich zu erkennen gewesen ist.

    Dann ging es stetig relativ gemütlich, steinig und öde ständig bergab.

    Dann aber, welch eine unerwartete Überraschung:Es tauchte ein herrlicher, wahrhaft königlicher Bau aus der Öde der Bergwelt vor meinem Auge auf,der sich sanft an den Fuß des Berges lehnte.

    Ich habe nicht gewußt, daß ich Schloß Linderhof urplötzlich vor mir liegend, erwandert hatte.

    Kein Mensch war in der Nähe zu sehen . Ich versuchte in unmittelbare Nähe des Anwesens zu kommen und bin dabei auf einen Mann gestoßen ,der mir Schloß Linderhof erläuterte.

    Leider könne er mir nicht das innere des Schlosses zeigen,da er im Moment keine Schlüssel dazu habe, aber die "Blaue Grotte" kann ich Dir zeigen .Ich habe ich diese von ihm gezeigt bekommen.

    "Ludwig der Einsame, hat hier sich erträumt, wie Lohengrin mit dem Schwane, in das Irgendwo zu gleiten,"
    hat er mir erläutert.

    Da die Beleuchtung gefehlt hat und gar manches der Zeit damals
    schon harten Tribut zollte und renovierungsbedürftig gewesen ist, konnte ich mir Wagners Lohengrin ,mit all seiner Esoterischen Romantik nicht vorstellen.Übrigens hatte ich bis dato Wagners Opern noch nicht kennengelernt.

    Nun ,Ludwig der Einsame war schon ein bißchen splenig aber er hat damals modernste Elektro-Technik für Beleuchtung und Schwan auf Wasserbewegung , cetera,eingesetzt - .So hat mich der Führer und Kaplan des Schlosses belehrt.Leider kann ich DIR selbiges bei dieser Sonderführung, extra für Dich, nicht zeigen .

    Und weiter ging es um das Eck, also um das Ammergebirge herum ,nach Oberammergau.Dieses einzigartige "Bergdorf " brauche ich weiter nicht zu schildern, da es jederman in seiner
    puren Schönheit bewundert.

    Leider konnte ich Zeit meines Lebens nicht verwirklichen die Passionsspiele zu besuchen, die man, wie meine Lehrer einstimmig behaupteten, einmal im Leben gesehen haben sollte.

    Ich bin dann nicht nach Garmisch Partenkirchen eingeschwenkt sondern habe Eschenlohe angesteuert. Dort habe ich mich mit einem Bajuwaren,gar trefflich unterhalten. Der alte Mann, um die 75 hat den echten alten Ur-Bajuwaren für Touristen mit großer Weisheit gespielt. Ein echtes Schlitzohr!
    Man hat dem Bärtigen Gesellen, der schließlich real gewesen
    ist ,seine Kauzigkeit als echt abgenommen.

    An die 15 Jahre später, habe ich, im Zuge nach Garmisch, nach ihm gefragt . Und man kannte das berühmte Original noch in der Erinnerung.

    Er muß also weithin bekannt und berühmt gewesen sein.

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  140. Als ich in Eschenlohe den Mann befragte, ob ich es wohl heute noch schaffen könnte ,bis zum Walchensee zu wandern, meinte
    der knochige, hagere, sportgestählte, langbärtige und grauhaarige Bajuware ,mich abschätzig betrachtend :"Nu ja des kunnt scho sei.!
    I tats obber nimmer macha 3 1/2 Stund mußt fei scho rechna".

    Es war mittlerweile 6 Uhr abends geworden und mein Ziel war die Nordspitze des Walchensee´s,um in die dortige Jugendherberge
    zu gelangen.
    In dieser hatten wir 1950 auf Klassenfahrt übernachtet .

    Laut Karte war dies bis zum Walchensee ein relativ ebenes Gelände .Aber wie bei Aufstieg zur Kenzenhütte, wurde es wieder zu früh finster und ich habe den Wanderweg sehr bald, völlig aus dem Auge verloren . Ich konnte mich nur orientieren , an der Tatsache, daß rechts und links meines Weges, der hohe Bergkamm lag und liegen mußte .

    Ich stolperte wild ohne Weg und Steg, durch Bach und Gestein durch Busch und Wald und bin glücklicherweise nicht in Brombeersträuchern hängengeblieben.
    Go Ost war, zuletzt im Laufschritt,stetes Ziel .
    Irgendwann, es war schon nahe 11 Uhr, hörte ich fernes, irgendwie die Stimmen der Nacht weit übertönendes Rauschen, eines, offenbar großen Baches . Das konnten nur die umgeleiteten Wasser der Isar sein, die bei Krün ,dort mit dem Rißbach, in den Walchensee strömen ,sagte ich mir.

    Urplötzlich, kläfft mich , 2 Meter vor mir, ein Hund an ,der, glücklicherweise, hinter einem Zaune sein Wächteramt versah.

    Herrchen kam sogleich angelaufen ,nach Einbrechern oder Räubern zu sehen, die sein einsam gelegenes Haus berauben wollten.

    Ich erläuterte, daß ich allenfalls eine Mütze Schlaf rauben wolle
    und ansonsten ein friedliches Wanderer sei,der zu spät von Eschenlohe aufgebrochen sei, und sich mal wieder überschätzt habe,sein Ziel , die Jugendherberge an Walchensee´s, Nordspitze zu erreichen.
    Ich wußte natürlich nicht genau wo ich mich befand und würde die lieben Gastgeber heute gewiß nur mit großer Mühe wieder finden.
    Ich war nahe Krün in einem völlig allein stehendem Hause getrandet. Die lieben Eigentümer des Hauses haben mir sofort Obdach und ein wundervoll weiches schönes Bett angeboten, welches ich natürlich, es war schließlich schon tief in der Nacht, etwa 11 Uhr,dankbar angenommen habe.

    Möglicherweise war es ein Forsthaus ,da es völlig vom Walde gerahmt gewesen ist.

    Jedenfalls: Auch in diesem Falle, ist die Gastfreundschaft des Bayernvolkes, die ich damals erlebt habe, hervorzuheben.
    Schließlich, ist es nicht selbstverständlich ,mitten in der Nacht, einen losen Buben in sein Haus aufzunehmen und Obdach zu gewähren!

    Oh, was habe ich doch in dem Hause gut geschlafen.!

    Danke!


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  141. Am nächsten Tag konnte ich, nach einer deftigen Bayrischen Brotzeit,rund um den südlichen Walchensee, meine Wandertour fortsetzen.

    Es war wieder ein wunderschöner Sonnenmorgen . Bisher hatte ich übrigens mit dem Wetter außerordentliches Glück gehabt . Nur vor Füssen , im Raume des Weisensee´s, hatte mich ein Frühgewitter kurz hart erwischt.

    Am Ostufer des Walchensee´s, an schmaler Straße entlang strolchend, sah ich einige Waldarbeiter eifrig beim
    " Holz abbi kogeln".

    Es überkam mich die Lust, da mit zu arbeiten.
    Die Herren hatten zunächst zwar Bedenken den Buben zwischen den rollenden Baumstämmen tänzeln zu lassen ,der Unfallgefahr halber.

    Ich hatte die aber schnell überzeugt , daß ich vom Fache sei, wie sie anerkennend bemerkten.

    Es ergab sich im Gespräch, daß sie mit ihrer LKW Holzfuhre in Richtung nahe Rosenheim fahren würden.

    Ich bat sie also, mich Mitzunehmen, da meine Urlaubszeit nahezu zu Ende gewesen ist und mir die Zeit knapp wurde , das Ziel: Rosenheim zu erreichen.

    Rückwirkend bedauere ich , meine Entscheidung ,da mir damit damals nicht vergönnt gewesen ist, auf diese, meine abenteuerliche Art, das östliche Bayrische Alpenvorland zu
    erleben und kennen zu lernen.

    Ich weiß, ich langweile nun meine Leser, deshalb mach ich es
    kurz . Ich erreiche Rosenheim, rechts den Alpenkamm
    zurücklassend . Die Altstadt, machte mir einen passablen Eindruck, der aber so gewesen ist, daß mir nur noch der Bauernwirt in Erinnerung geblieben ist.

    Dieses Gasthaus hat mir ein Rosenheimer empfohlen.
    Mich abschätzig betrachtend meinte er, da ich eine billige Herberge suche, um mein knappe Kasse nicht gar zu sehr zu strapazieren, sei dies für mich das Richtige:
    Nämlich der "Bauernwirt".

    Nun ,damals war der Bauernwirt nicht sauber und nachts haben mich die Flöhe tüchtig gezwackt.Es stank in meinem Zimmer nach "Rauchleuten" et cetera ganz fürchterlich. Ich habe saumäßig schlecht geschlafen.
    Es ist dies die einzige Übernachtung gewesen, die mir negativ in Erinnerung geblieben ist.

    Wenn ich heute nach Bauernwirt in Rosenheim im Internet suche,
    empfiehlt sich dieser als modernes Haus für Kurgäste.

    So ändert sich halt gar so Vieles, im Laufe der Zeiten, gewaltig.

    Meinen Engel vom Engelwirt habe ich in Rosenheim natürlich nicht gefunden, weil der zu dieser Zeit, schon wieder nach Hause geflogen war.

    So habe ich am nächsten Tage, ein Ticket der Bundesbahn gelöst, um über Holzkirchen , München ,Augsburg ,Treuchtlingen
    und Ansbach den heute nicht mehr bestehenden Heimatbahnhof Leutershausen- Wiedersbach zu erreichen.

    In Neuerer Zeit soll Leutershausen einen S-Bahnhalt bekommen.
    Es ist dieser, so meine Meinung, an total falscher Stelle geplant ,
    da er für Autos und Radler schwer zu erreichen ist.

    Ich habe vorgeschlagen, die Haltestelle zwischen Holzmühle und Bahnbrücke "Straße Leutershausen Rauenbuch, Herrieden" anzulegen.Dort war in alter Zeit ein" Bockerla Halt" gewesen und das Gelände ist alles in Bahneigentum inkl. benötigter Parkplätze.

    Der S-Bahn Halt ist dort an dieser Stelle von allen Seiten und allen Gemeinden, gut erreichbar.

    Bitte die Sachlage,so Interesse, ergoogeln. Schließlich ist derartiges ein Jahrhundert Objekt .

    Herr, ich erflehe Hirn bei der Bundesbahn Direktion.

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  142. Am 12. Mai 1951 war ich wie schon berichtet also meine Stelle"Betriebsvorrichtungsbauer" bei der Firma Sielaff los und stand auf der berühmten "Straße" .
    Arbeitslos habe ich mich beim Arbeitsamt nicht gemeldet -
    oder wars auch so ,daß man mir sagte :" Du bist noch nicht volljährig und deine Eltern haben eine Bauernwirtschaft und können dich durchfüttern?

    Jedenfalls wollte ich mir Derartiges nicht ein Zweites Mal sagen lassen.

    Im Raum Ansbach habe ich keinen weiteren Versuch gemacht ,
    für mich passendes zu finden.

    Von meinem verdientem Gelde habe ich mir ein" Spotzerla ",
    ein "100 cm hoch 3 Sachs-Kleinmotorrad" gekauft,mittels dessen ich die große Umgebung ,darunter auch Stuttgart und München nach Arbeit "abklapperte".
    In Stuttgart gab es jede Menge Arbeit ,die man aber tatsächlich nur bekam, so man eine Wohnung in Stuttgart nachweisen konnte.-Und das konnte man eben nicht !Und es war unmöglich
    in kurzer Zeit eine Wohnung oder Unterkunft nachzuweisen.

    In München, wo jede Hundehütte damals bewohnt gewesen ist ,
    war es ähnlich.
    Die Städte in Deutschland lagen damals noch zum Großteil: total in Trümmern- obwohl es schon zart "Wirtschaftswunderte".

    Mein Freund der Steiners Helmut ,war ca 2 Monate vor mir von Sielaff entlassen worden und war bei der Fa Diehl in Nürnberg untergekommen.
    Er hatte gleich gegenüber seiner Firma ein Zimmer vermittelt bekommen und wir haben vereinbart,daß wir gemeinsam das Zimmer bewohnen und die Miete teilen, so ich in Nürnberg Arbeit fände.

    Die liebe freundliche Vermieterin und alte Dame "Frau Stephan",
    war mit diesem Plane einverstanden ,da sie dadurch für ihr Zimmer eine etwas höhere Mieteinnahme hatte.

    Ich zahlte 25 .- Deutsche Mark Miete.
    Die Frau Stephan ,die in der Stephanstraße wohnte ,erzählte uns stolz ,daß ihr Ahn einst "Reichspostmeister"oder ähnliches, zu Kaisers Zeiten gewesen war.
    Während ein Großteil der Umgebung der Stephanstraße voll in Trümmern lag,war das 5 stöckige Haus,in dem Frau Stephan im obersten Stock zur Miete lebte, zwar hart geschunden worden, aber voll intakt, stehen geblieben.

    Wir wohnten also ganz oben ,rechts!
    Die Vermieter waren eine voll weibliche 4 Personen Familie.
    Großmutter ,Mutter und zwei Töchter,junge Mädchen, so um 12 und 16 Jahre alt.
    Die eine davon ist später gute Tänzerin an der Oper in Nürnberg geworden.Damals war sie Bayrische Rollschuhmeisterin.

    Frau Stephan Oma wünschte , daß ich deren Paarpartner werden solle.
    Doch mein Tages Alltag, bei Grundig, nahm mich so in
    Anspruch, daß ich abends mir das Training nicht "antun" wollte.

    Ich ging lieber zur Volkshochschule.

    Daß ich entscheidende Körperliche Defizite(in Form von niederem Blutdruck) hatte, wußte ich damals und lange Zeit meines Lebens nicht .

    Ich fiel abends vor Müdigkeit förmlich ins Bett.







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  143. Grundig suchte Mechaniker .
    Ich bearbeitete kurz meinen " Lebenslauf " der soo viel ja noch
    nicht hergab, jedoch immerhin :ein gutes Volksschulzeugnis,
    sowie ein ansprechendes Fachschulzeugnis der
    " Maschinenbauschule Ansbach"
    und ,das nicht schlechte Zeugnis der Firma Sielaff ,aufweisen konnte.

    Ich bewarb mich also bei Grundig ,und bin zu einem Vorstellungsgespräch geladen worden.
    Grundig verließ sich damals nicht auf Zeugnisse, sondern wollte, nach dem Vorstellungsgespräch, eine Arbeitsprobe haben.
    Von mir hat man eine Blechzuschnitt- und Biegearbeit, bei
    engsten Toleranzen, gewünscht.
    Das ca 12x12 mm große würfelartige Objekt , wurde von mir in sauberster genauester Ausführung gefertigt und abgeliefert, hatte ich doch bei Sielaff reiche Erfahrungen im "Blechbau"(Verarbeitung von Blechen), sammeln können.

    Ich wurde bei geringer Entlohnug (ca 2 DM/Stunde) eingestellt
    und der "Mechanischen Werkstatt" des Herrn Seyfried zugeteilt.

    Herr Seyfried war ein Meister von "Altem Schrot und Korn"
    ein guter Fachmann und Vorsteher, der , meist aus Kriegsveteranen bestehenden "Mechanikern " seiner Werkstatt.

    Echte Originale waren darunter,-und große Könner!
    Teils mit Ingeneur Ausbildung ,die im Nachkriegsdeutschland ,
    irgendwie: "Uff de Beene komme habe Wolle".
    Viele" Nordlichter", aus den ehemaligen Mitteldeutschen Industriezentren sowie Berlin kommend,landeten in den frühen Jahren Grundigs: in Fürth.

    Für mich am ungewöhnlichsten war : Der Meister Seyfried las in den Pausen -, in den knappen Pausen, las Her Meister Seyfried : - in der Bibel,er , ein vernünftiger harter Mann -wenn es darauf ankam , las in der Bibel.

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  144. Ich war also "Grundigmann" geworden.
    Das war am 20.Juni 1951 gewesen.

    Am 19 . Juni abends,fuhr ich mit dem Zuge,nach Nürnberg.

    Herrlichstes Abendrot erzeugte ,eine, für mich phantastische Abschiedsstimmung.

    Im Gepäck ein Armee- Feldbettgestell,sowie mein Bett,-
    so zog ich, von der alles geliebten Heimat fort, getreu dem
    alten Worte : Nimm dein Bett und wandere.

    Zunächst, konnte ich an den Wochenenden, allerdings noch zu Vater und Mutter heimkehren,aber es hatte an diesem Abend etwas hartes ,ehern endgültiges,von der lieben Heimat scheiden zu müssen.

    Nie habe ich diese" schicksalhafte" Fahrt vergessen.
    Nie vergessen den Blick vor dem Einschnitt"Lengenfeld" in Höhe Neunkirchen, im Zuge sitzend hinunter schauend, zum weiten,
    heimatlichem Altmühltal ,dieses ,im Abendrot der sinkenden Sonne,weit und schön vor mir, im vollen Frühlings Abendglanze
    hingebreitet und daliegend :Meine Heimat!

    Welch eine Wehmut faßte mich da im Herzen an, in diesen Augenblicken.

    Abschied ,Ab-Schied .

    Ab und weg und Weg wohin?
    Trennen und Scheiden ,sowie eine unendliche Schwere lag auf mir und doch auch ein wenig,ein klein wenig Hoffnung.

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  145. Etwa einen Monat, war ich also arbeitslos gewesen, ohne mich arbeitslos beim Amte zu melden .Dies war, rückblickend ,mit Sicherheit ein Fehler,da dieses sich geringfügig bei der Rentenberechnung, später, negativ auswirken konnte.

    Wie mit Helmut meinem Freunde abgesprochen, landete ich also mit "Sack und Pack"am 19. Juni 1951 spät abends in Nürnbergs Stephanstraße ,einer Jugendstil Steinwüste.

    Nach Vorstellung und Begrüßung bei der bereits vorgestellten Vermieterin, Frau Stieler,ging es unverzüglich an das Aufstellen des Feldbettes in dem ca 4.5 x 3,5 Meter großen Zimmer.

    Ein kleiner Kohleofen sorgte im Winter für behagliche Wärme.
    Der Helmut war "Ofenmeister" weil seine Firma (Diehl) gleich gegenüber lag und er damit sehr kurzen Arbeitsweg zu bewältigen hatte.Er konnte somit fast eine Stunde länger als ich schlafen und war entsprechend früher wieder "Zuhause".

    Ich nämlich, mußte vom "Peter"bis zur Fürther Freiheit, an der Stadtgrenze zu Nürnberg Fürth, mit der Tram, oder mit dem Fahrrad fahren, was damals ca eine 3/4 Stunde dauerte.

    Die Tram war zu den Zeiten, damals, als ich sie benutzen mußte um zu Grundig zu gelangen,im Berufsverkehr,drückend gepfercht voll, ähnlich einer Schafherde im Pferch.

    Dabei, war in der Tram, die Luft ,wegen der "Machorka Raucher", die "Schwabach Land" pur rauchten und verpufften,unerträglich dick und keiner fragte nach gesundheitlichen Schäden;
    - damals!

    Jahrelang blieb dieser unerträgliche Zustand erhalten.
    Man hatte kein Erbarmen mit Nichtrauchern.

    Einziger Vorteil :In Deutschland durfte die Damenwelt eng bei den Männern stehen,denen das Gedränge wohl gefiel.
    Ich,- war da,- keine Ausnahme.

    Nürnberg, war zu den Zeiten, da ich in der Stadt ankam ,zwar bereits einigermaßen aufgeräumt ,aber im großen gesehen doch noch ein einziger Ruinen -Trümmerhaufen.

    Bei Grundig florierte das Geschäft bestens ,da der
    Nachholbedarf an Produkten der Unterhaltungselektronik sehr
    groß,um nicht zu sagen:einfach enorm gewesen ist

    Vor dem Kriege waren Radios hoher Qualität rar und enorm teuer.
    Der unverwüstliche "Volksempfänger" war von den "Volksgenossen und Volksgenossinnen",
    preiswert gekauft worden und bot relativ gute Empfangsqualität,
    bei dürftigem "Stayling", in schwarzem Bakelit und großer Lautsprecher Öffnung.

    Grundigs "Tastenradios",die ungewohnt schön "modern" anzusehen waren,verkauften sich sehr gut und schlugen sämtliche anderen, auch qualitativ bessere Konkurrenten aus dem Felde ,da sie, bei ansprechender Qualität im Klange ,gut aussahen, sowie auch im Preis, sehr günstig angeboten werden
    konnten.

    Die Marke "Grundig", ist der neue "Volksempfänger" geworden,
    da keiner(keine!) mehr den alten Bakelit-Kasten: "Volksempfänger" in der Wohnung dulden mochte.

    So hat halt alles seine Zeit!
    Aus meiner Grundig Zeit werde ich folgend , einige Episoden erzählen, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind.

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  146. Der Mechaniker als "Akkord Arbeiter" .

    Das kam so:König Faruk in Ägyptenland, dort wo die großen Pyramiden stehen,bestellte einige Musiktruhen ,die so etwa,
    im fünfstelligen mittlerem Zahlenbereich angesiedelt, einiges kosteten.(6 stellig?)

    Das Gehäuse und viele Teile waren natürlich Sonderfertigung
    und mußten von Hand hergestellt werden.
    Die Mechanische Werkstatt hatte Einiges zu tun.

    Es traf mich , schwierigste Blechteile ,von Hand zu fertigen.
    Um mir die Arbeit zu erleichtern und "abzukürzen",habe ich,wie bei Sielaff gewohnt,mir einfachste Stanz- und Biegewerkzeuge gebaut.
    Mittels dieser,konnte ich die notwendigen "Durchbrüche"
    (Löcher)ausstanzen und das Blechteil in die geforderte
    gewünschte Form drücken (biegen).

    Die Kleinserie ist von mir in relativ kurzer Zeit,preiswert und in hervorragender Qualität "abgearbeitet " worden.

    Man bewunderte meine, in der Firma Grundig bislang
    unbekannte Arbeitsweise ,und es viel der Kalkulation auf ,welch geringe Kosten für die Sonderserie angefallen waren.

    Die Faruk´sche Kleinserie war Geschichte.

    Es gab aber andere"Faruk´s"die einen ähnlichen "Musikschrank" haben wollten,zwar nicht in "Silber und Gold",aber eben ein wertvolles, schönes, klanglich hervorragendes und vielseitiges Musikgerät, mit dem man "protzen" konnte.

    An die 1ooo Stück und mehr eines vereinfachten Types wurde aufgelegt ,wurde kalkuliert und mußte gefertigt werden.

    Logischer Weise stellte man sich die Frage :Soll man teure
    Werkzeuge für die doch geringe Serie anfertigen lassen,wo doch
    die Kleinserie so preiswert zu haben gewesen war?

    20 000,- DM ausgeben für ein Werkzeug ? So, Soo kleine Serie!

    Der Schuster baut die Teile doch so preiswert ;-soll DER diese doch fertigen.
    Kein neues, teures Werkzeug!

    So hatte ich mir"eingebrockt",an der kleinen"Handspindelpresse"
    mit meinen "frei",das heißt ohne Stempelführung arbeitenden
    provisorischen Werkzeugen,die" Massenfertigung " aufzuziehen.






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  147. Meine Muskeln waren durch heimatliches "Mieschtbraten,
    Steckgrohm, Heywenden un Waazenauflooden" sowie andere harte Arbeiten, gestählt und hielten durch, die besagte Handspindel-Presse,tausende Male am Tage auf und ab zu bewegen.

    Zwischendurch, war immer notwendig , ein Werkzeug zu wechseln und genauestens ,auf tausendstel mm ,den Stempel zur Matrize einzustellen und in "Flucht" zu bringen.

    Handarbeit war also in jener Zeit noch gefragt und Muskelkraft
    auch.
    Maschinen waren immer noch rar ,da sich so manches Mal die Nachwirkungen der Demontage der Deutschen Industrie durch
    die Siegermächte,schmerzhaft bemerkbar machten.

    Der Bibel-lesende,konziliant freundliche Meister Seyfried,guckte mich maliziös lächelnd an,mich leicht rügend, als ich bemerkte:

    "Der Mensch ist doch keine Maschine" .

    Nun ich hielt durch und auch dieser Kelch ging an mir vorrüber.
    (Muß ich nun 3 Euronen an das Phrasenschwein zahlen?)

    Gerne hätte ich damals an den teils sehr komplizierten Sondermaschinen mitgearbeitet, die, für die Fertigung verschiedenster diverser Klein-Teile für die Radiofertigung,
    in der Mech. Werkstatt gebaut worden sind .

    Doch diese schwierigen Arbeiten, waren den alten Hasen vorbehalten, die diese zusammen mit den Konstrukteuren
    der Geräte erarbeiteten.

    Das Teile zuführen mittels Rüttler und "Schikanen" war da immer ein besonderes Problem und teils schwer in den Griff zu bekommen.(Selbiges dürfte ein zeitloses Problem sein.)

    Für mich befriedigend war aber , daß einige"Spätheimkehrer",
    die nicht viel Fachwissen aufzuweisen hatten,sich hilfesuchend mir zuwendeten um sich von mir gerne beraten zu lassen,
    hatten sie Schwierigkeiten , wie eine Arbeits- Aufgabe, am besten anzugehen sei.

    Am Abend aber, machte der Akkordarbeiter schlapp und ist
    nach dem anstrengenden Tag buchstäblich in´s Bett gefallen.

    Er hat dann jeweils sehr gut und tief geschlafen.


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  148. Arbeitsverweigerung!

    Wie ich schon erwähnt habe ,zeigte die Firma Grundig, in ihren jungen Jahren, einen mehr oder weniger gesunden
    Expansionsdrang,je nach Objekt.

    Lumophon ,ein Konkurrent vor Ort ,also in Nürnberg,steckte frühzeitig auf und ist von Grundig übernommen worden.

    Herr Mitterer ein Lomophon Mann,ist engster Mitarbeiter von
    Herrn Max (imilian) Grundig geworden und war bis zu seiner Penisionierung ,ein bewährter und allseits anerkannter,tüchtiger Generaldirektor .

    Und doch:Grundig und Lumophon Leute waren sich,so lange ich mir denken kann,im Grunde nicht grün,sie mochten sich nicht.

    Ein derart spezielles Firmen-Problem, ist sicherlich bei allen Firmen-Zusammen-schlüssen zu beachten.

    Nach der Übernahme ,ob die freiwillig oder erzwungen war, ist mir nicht bekannt,wurde die Fa, Lumophon von Grundig Leuten "durchsetzt".

    Bei Lumophon lief die eigene Produktion aus.
    Grundigs neuestes"Drucktasten Auto Radio",sollte in den Hallen der Firma Lumophon gebaut werden,also:vom Band laufen.

    Ich bin aus der Mech. Werkstatt in Fürth nach Nürnberg versetzt worden um mitzuhelfen, die Anlaufserie zu montieren.

    Band und Montage, sowie Massenfertigung und möglicherweise sogar Akkord, das war absolut nicht" mein Bier ".

    Ich erinnerte mich des Ausspruches:"Akkord ist Mord",den der, einst im 1. Lehrjahr so ungeliebte Meister Wolf, immer wieder "rausließ".

    Mit abgeordnet war der Lieg -Schwanz ,den ich zu Grundig gebracht hatte ,nachdem die Grundig-Leute bei mir angefragt und mich aufgefordert hatten, daß tüchtige Kollegen von mir , bei der Firma Grundig anheuern sollten.

    Gemeinsam begannen wir, Beide, die Auto-Radio-Tastatur nach
    Zeichnung und Anweisung zu montieren.

    Ich wunderte mich über die hohen Stückzahlen die mein Kollege schaffte ,denn ich brachte nahezu Null-Stück zuwege.

    Bei meinen Tastaturen klemmte diese vollständig ,so man sie in einer bestimmten Reihenfolge betätigte.
    Diese Sperre war nicht mehr lösbar.

    Teufel und Donnerwetter, die Geräte muckten und zwar nicht nur Eines, nein :Alle!

    Ich kriegte einfach keine Stückzahlen hin.

    Als Meister X nachsehen kam ,ob und wie seine neuen
    Mitarbeiter funktionierten, stellte er bei mir ,"Null" an
    "Arbeitswillen "fest und begann sofort wild, in übelster Art, loszubrüllen, ohne auf die von mir angegebenen Schwierigkeiten einzugehen.

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  149. Meister X machte also absolut den Eindruck nicht mit sich Reden zu lassen und hat mich weiter höllisch zur "Schnecke"gemacht, die ich in diesem Falle ja gewesen bin.

    Meister X war Lumophon Mann von altem Schrot und Korn . Ein typischer Meister der 20 er Jahre .

    Ich war derartiges bei der Firma Grundig und überhaupt in meinem bisherigen Berufsleben, nicht gewohnt und verließ,
    ad hoc,die Hallen der "Lumophon" und Meister X die ja nun
    auch Firma Grundig waren .

    Ich war mir der" Arbeitsverweigerung" die mir zum Vorwurf gemacht werden würde, durchaus bewußt und stellte mich, geistig, darauf ein, die eigentlich von mir geachtete und
    geliebte Firma Grundig, verlassen zu müssen.

    Ich beschwerte mich in Fürth bei der Personalabteilung, zu der
    ich, ob meines Verhaltens, bestellt worden bin, über Meister X
    und legte mein Problem dar.Ich werde nicht mehr bei Meister X arbeiten erklärte ich .

    Die von mir geschilderte Fehlerhaftigkeit der Geräte wurde nicht geglaubt und mir der Vorwurf gemacht, ich tauge wohl nichts und Meister X sei ein einwandfreier altbewährter Fachmann und unsere Ingeneure arbeiten doch nicht so, daß da Mist entstehe.Das Gerät sei vielseitig von unterschiedlichen Abteilungen geprüft worden und funktioniert doch einwandfrei.

    Ich blieb bei meinen Behauptungen, mit dem Bemerken ,daß ich dann eben die Firma verlassen müsse.Ich werde nicht mehr zu
    Meister X in dessen Abteilung zurückkehren.

    Also Arbeitsverweigerung von meiner Seite.

    Vor Erregung bekam ich dabei ein ordentliches Nasenbluten und zwar kein Geringes.

    Nun wurden die Maßgebenden Grundig- Leute denn doch irgendwie, wegen meiner anhaltenden Renidenz, hellhörig und
    zeigten ein verwundertes Einlenken.
    Als guter Fachmann mit ordentlichem Betragen war ich doch bisher durchaus nicht negativ aufgefallen.Das wußten die Leute.

    Deshalb nun die Grundig Mannen :"Wir werden den Fall überprüfen und Ihnen binnen dreier Tage Bescheid geben.Zunächst gehen Sie bitte in die Mech. Werkstatt zurück.

    Der Fall ist tatsächlich, wie versprochen, überprüft worden und
    nach 3 Tagen wurde ich zur Geschäftsleitung bestellt .

    Ich möge entschuldigen und das Ganze nicht geschäftsschädigend öffentlich breittreten.
    Ich solle den Vorgang bei mir behalten und schweigen.
    Unsere Ingeneure machen halt auch mal Fehler und es sei gut gewesen, daß ich diesen rechtzeitig bemerkt und darauf aufmerksam gemacht habe.

    Ich habe keine Autoradios mehr montieren müssen und war voll rehabilitiert.

    Meister X den "Klaeifel den ungehobelten,den damischen",
    echt Nürnbergscher Meister der Zwanziger Jahre ,von altem Schrot und Korn,sah ich nie wieder.























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  150. Lautsprecher

    können Leute sein ,die laut durch die Gegend sprechen,
    bei Politikern kommt auch mal arrogantes Schrei Getue vor .
    Ich frage mich immer wieder, warum diese Leute nicht normal
    ihre Angelegenheiten vortragen können.

    Man bezeichnet mit diesem Worte aber auch eine Vorrichtung, die elektrische Signale ,Stromänderungen ,in hörbare Luftschwingungen ,auch Schallwellen genannt ,umwandelt.

    Grundig hat sehr früh, mit einer eigenen Lautsprecher Fertigung begonnen,da die Eigenfertigung damals sehr viel preiswerter war und die Qualität besser überwacht werden konnte.

    In diese Lautsprecherfertigung bin ich im Okt. 1952 versetzt worden.

    Herr Kaiser ,weiland nach eigener Aussage ,Nachfahr des "Großen Karl", war Bandleiter und mein Vorgesetzter.

    >Lautsprecher werden immer gebraucht werden und sich in der Bauweise"grundsätzlich" nicht verändern<,pflegte er zu sagen,
    >mag sich die Radiotechnik im Laufe der Zeit auch stark verändern.<
    Wie recht er hatte.
    Übrigens verstand er treffliche Verstärker zu basteln,die im Hause und anderswo einen sehr guten Ruf hatten.

    Auch an den Mikrofonbau wagte er sich heran.

    Herr Kaiser stammte aus Mainz und fuhr einen selbst
    gebastelten DKW dessen Aufbauten aus Holz bestanden.

    Herr Kaiser lud "seine Mannschaft " auch zu privaten Ausfahrten und Festlichkeiten ein.

    Irgendwann passierte es :Damals waren die Straßen noch nicht asphaltiert und reine leicht gewölbte schmale Schotterstraßen ,
    die häufig von Alleen begrenzt worden sind.

    Alko ,war, nach einem Feste, gut abgefüllt worden und munter
    ging es mit der DKW Karosse, die stolz von Herrn´m Kaiser gesteuert worden, ist der Heimat zu.

    Keine "Konkurrenz Autos" weit und breit waren zu sehen, als
    in sehr dunkler Nacht, die fröhlichen Zecher....,urplötzlich
    ALLE, von einem entgegenkommenden Fahrzeug geblendet
    worden sind.

    Wie gesagt, schmale stark gewölbte Schotterstraße ,relativ hohe Geschwindigkeit,rechts und links Bäume.

    Der Kerle hatte nicht abgeblendet als er uns passierte .
    In diesem Augenblick streifte Herr Kaiser den 1. Baum
    und 30 Meter weiter ist der 2. Baum frontal gerammt worden.

    Die Geschwindigkeit konnte zwischen Baum 1 und 2,von
    Herrn´m Kaiser doch so weit herabgesetzt werden, daß der Aufprall, von den Insassen (ca 7 Personen) ohne schwere Verletzungen verkraftet worden ist.

    Der Baum ist übrigens vom Alkoholwind der ihn anblies, nicht umgefallen

    Die Batterie ist verschoben worden und die dicken
    Batterie-Kabel haben, sofort, infolge eines Kurzschlusses,
    geglüht und setzten das auslaufende Benzin des Fahrzeuges sogleich in helle Flammen.

    Beim Aufprall waren sämtlich Fensterscheiben zerbrochen worden.Wir alle krochen, mit affenartiger Geschwindigkeit durch
    die Fenster ,die Glasreste im Fensterrahmen nicht achtend,ins freie ,dabei gar nicht versuchend, ob eine Tür noch beweglich
    wäre.

    Herr Kaiser mußte mit Ansehen, wie sein über alles geliebter DKW , trotz intensiver Löschversuche mit seiner Jacke, völlig ausbrannte.

    Wir alle sind mit Benommenheit sowie Prell- und Schürf -Wunden
    davongekommen.Nur der Pleve hat markiert, daß er schwerste Gehirn-Erschütterungen habe.
    Seine vernünftige schöne Frau hat ihn ermuntert, Kirre zu bleiben und keinen Skandal zu machen.

    Der Fahrgegner, war flüchtig und wir alle Alko abgefüllt.
    Zu Fuß sind wir entschwunden um die Überladung des Autos
    nicht aktenkundig werden zu lassen.
    Es kam zu einer Verhandlung, doch habe ich nicht Aussagen müssen.Weiteres ist mir über diesen Fall nicht bekannt.

    Wer hatte zu jenen Zeiten schon ein Auto und konnte ,wie Herr Kaiser, stolz berichten, daß er wieder mal den Spessart, mitten im Winter, bei hoher Schneelage, bezwungen habe.

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  151. Warum ich so viel über Herrn Kaiser erzähle?

    Herr Kaiser,der eine" ehrliche Haut" gewesen ist war :typische Kriegsgeneration. Sein Erzähl-Talent war enorm.

    Dies mag ihm zum Verhängnis geworden sein,denn eines Tages verscholl er, für mich spurlos ,aus der Firma.

    Wahrscheinlich möglicher Grund:
    Er erzählte, daß er in den Alpen Südtirols von den Amis
    gefangen genommen ,mit Einem von diesen ,der ihn bewachen hat sollen,auf einer gefährlichen Fels -Kante gestanden habe.

    Der Ami sei "pampig" geworden,worauf er ihn in die Schlucht gestoßen habe und "getürmt" sei.

    Er hätte derartiges besser nicht erzählen sollen ,denn Wände haben überall Ohren . Nicht alle Münder halten bei derartigen Aussagen dicht,wird von den anderen Organen beiläufig etwas aufgeschnappt.

    Wie das Kriegsrecht damaliger Zeit derartiges bewertet hat,
    weiß ich nicht.
    Ich weiß nur ,daß der Sieger in allen Fällen , immer Recht hat
    und wir ein besetztes Land mit riesigen Sieger-Garnisonen gewesen sind.
    Ergo : Unkluges Verhalten des Herrn Kaiser!

    Derartiges ist in jenen Zeiten des öfteren geschehen.
    Unser allseits beliebter " Bubi" bei der FMA,der den Anschein machte keiner Fliege etwas zuleide tun zu können, hat uns beiläufig erzählt, daß er beim Türmen, einem Russen in Ostpreußen eins übergebraten habe, von dem der wahrscheinlich nicht mehr aufgewacht sei.
    Anschließend habe er sich 1945, im Früh- Sommer, von Ostpreußen bis nach Westdeutschland durchgeschlagen.

    Herr Kaiser und Herr Pleve, seines Zeichens Lautsprecher-
    Entwickler, trafen sich in unserem Kabäus-chen regelmäßig
    zu intimen"Lagebesprechungen".
    Diese Gespräche sind offen geführt worden und Herr Pleve führte aus und sagte von sich selbst:Er ,sei der größte Windhund ,
    per ex... und könne und werde , Jedem, dessen eigenes Wort,
    im Munde umdrehen,so der ihm im Wege stehe.

    Diese Gespräche zeigten mir auf,wie in höheren Dienstgraden, um Stelle ,Geld und Macht gerungen und intrigiert wird.

    Herr Pleve hat damals einen "Alpendoktor",als Konkurrenz bekommen.
    Diesem größeren Windhund, war er nicht gewachsen,der kleinere Windhund mußte weichen,der verschwand von der Bildfläche.


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  152. Im Lautsprecherbau,der in der Halle B links im 1.Stock
    beheimatet war,kampierten wir ,ein 2. Mechaniker und ich,
    in einer kleinen etwa 2,5 x 3,5 Meter großen Kabine.

    Wir hatten eine kleine Drehbank ,die des Reitstocks verlustig gewesen ist,dort stehen.
    Um mit dieser Maschine gut arbeiten zu können,habe ich mir einen Reitstock gebaut,dessen Pinole recht genau zur Spindelmitte der Drehbank fluchtete.

    Bei den mir zur Verfügung stehenden Meßmitteln, war es schon ein Wunder, das so gut hin zu bekommen ,stand doch der Reitstock auf zwei Prismenführungen. (,--^--^--,)

    Diese Drehbank, leistete mir ab dato gute Dienste und half mit,
    so manch arbeits-erleichterntes Gerät, vor Ort, selber herzustellen.(Zu basteln!)

    Wir hatten viel mit Klebstoff und zugehöriger extrem feuer -gefährlicher Nitroverdünnung zu tun.
    Unsere Kabine war"auch" Lagerraum für diese "Werkstoffe".

    Kleber war notwendig um die von unseren Wicklerinnen
    hergestellten sorgfältigst gewickelten Kupferdraht - Spulen
    mit der Membrane also dem eigentlichen Schalltrichter zu
    verkleben.
    Dies mußte genau winkelrecht geschehen ,damit sie später nicht im Magnetspalt streifte und Klirrlaute erzeugte.
    Große Mengen Klebstoff waren auch nötig, um die Zentrier-Membrane, an der Kontaktstelle Spule Membrane, anzubringen und schlußendlich diese entstandene Einheit wiederum mit
    dem Lautsprecher-Korb zu verbinden.
    Abschließend schützte eine Verschlußkalotte den Magnetspalt vor Staub wie er im Haushalt reichlich anfällt.

    Dies waren nun viele Fachausdrücke die aufzeigen, daß
    jeglicher Beruf nun mal seine Fachsprache hat die nicht jederman verstehen kann.

    Worauf ich eigentlich hinaus will ist der nun folgende Vorgang:
    1. Arbeitsgang
    am "Lautsprecherband ", war das Verschrauben des Lautsprecherkorbes mit dem Magneten des Lautsprechers.
    (Heutzutage werden auch diese Teile verklebt)
    Für diesen Arbeitsgang war ein" Vierfachschrauber" vorhanden,dessen 4 Schraubenzieher einer besonders hohen Belastung ausgesetzt waren und sehr häufig ausfielen.

    Ich stellte fest ,daß die gekauften Ersatzteile von minderer Qualität waren und das Band wegen des notwendigen Austausches , zu häufig still-stand .
    Deshalb stellte ich diese Schraubenzieher höchstselbst
    in meinem Kabäuschen her.
    Das große Malheur,das mir dabei passierte ist schnell erzählt:




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  153. Diese Schraubenzieher stellte ich aus hochwertigem Stahl her.
    Stahl kann durch "Härten" und dem darauffolgendem "Anlassen"
    ganz bestimmte Härte bei bestmöglichen gewünschten Dehneigenschaften annehmen.

    Nach dem Härten, ist Stahl nahezu spröde wie Glas und kann leicht brechen.
    Für die gewünschte Dehnung bei möglichst hoher verbleibender
    Härte ,sorgt der Anlaßvorgang.

    Für das Härten des Stahles ist Wärme-Energie notwendig.

    Dafür habe ich in ein Schälchen von ca 70 mm Durchmesser
    und 15 mm Höhe Nitroverdünnung getan und diese entzündet
    um den Stahl auf die erforderliche Glühtemperatur zu bringen.

    War diese erreicht , ist der Stahl (der fertige Schraubenzieher)
    in Öl , schnell "abgeschreckt" worden.

    Nun muß der Schraubenzieher für den folgenden Anlaßvorgang blank geputzt werden. Dies geschieht mittels Schmiergelleinen oder Schleifvorgang am Schleifbock.

    Während dieses letztgenannten Arbeitsvorganges, habe ich
    die Flamme, in dem Döschen, brennen lassen ,weil dieser Arbeitsgang sehr schnell erledigt war.

    Nun also der Anlaßvorgang ,der sehr konzentriert beobachtet werden muß.

    Man hält mittels Zange den Schraubenzieher über die Nitroflamme und beobachtet genau, wie die Anlaßfarbe gegen die" Schraubenzieher- Arbeitsseite" nach vorne läuft.

    Dabei ist äußerste Konzentration notwendig, um im richtigen Augenblick, bei gewünschter erreichter Anlaßfarbe (hier bei diesem Stahl hellgelb bis leicht braun),sofort den Schraubenzieher im Wasser abzuschrecken. (Der Schaft des Schraubenziehers darf blau anlaufen!)

    Nun das Malheur:

    Durch die äußerste Konzentration bedingt, bewegt sich meine Hand durch einen Reflex, der mir bis heute eigentlich noch nicht genau erklärbar ist, denn Derartiges war mir bis dato nie
    untergekommen.

    Da die Hand, mit der langen Zange ,wie ein Dirigenten Stab
    wirkte , der den Reflex stark verstärkte ,riß dieser das Schälchen samt seinem brennendem Inhalt zu Boden.

    Ein ungeheueres, meterhohes Flammen-Meer, inmitten der
    kleinen Kabine, war die sofortige Folge.

    Links lagerten in der Kabine in offenen Eimern an die 50 Liter
    Nitro,sowie Kleber und zum Glück auch eine riesige Menge Putzwolle.

    Mein Kollega stand, wie gebannt, am anderen Ende der Kabine und konnte die Tür ebensowenig wie ich erreichen, da die Flammenhölle dies verhinderte.

    Draußen, ungefähr 5 Meter entfernt, die Bänder mit ca mindestens 1000 oder noch mehr Frauen in der Halle.

    Ich sagte zu meinem Kollegen, er solle vor Ort bleiben, während ich einen Arm voll Putzwolle packte und auf das Flammenmeer warf.
    Ich merkte erleichtert , daß dies doch Wirkung zeigte und trat nun auf auf die Putzwolle um die lodernden Flammen mit meinen Füßen zu löschen und auszutreten.

    Wir haben vereinbart den Vorgang nicht an" die große Glocke" zu hängen und geheim zu halten,zumal unsere Frauen am Band nicht das geringste bemerkt hatten.

    Herr Schöberl mein Kollege hielt dicht . Erst ca 20 Jahre später bekam ich zu hören, ich hätte die gesamte Firma Grundig um ein Haar abgefackelt.
    Leider war dem so.


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  154. Man kann sich sicherlich meinen Schock und die sich anschließende Erleichterung , lebhaft vorstellen.
    Ich war mit mit einem "Blauen Auge",glimpflich ,davon
    gekommen .

    Mit allen unseren Frauen und Mädchen bin ich sehr gut ausgekommen.
    Ich habe allzeit Distanz gewahrt ,auch bei den wenigen, die,
    allzu freiherzig ,an heißen Sommertagen >die Arme am
    "Schalter "unserer Tür aufgestützt< erschienen, um zu zeigen,
    wo der sprichwörtliche Barthel, den Most holen könne.

    Grundig, hat mich ,inmitten einer arbeitenden, freundlich
    lächelnden Frauenschar, filmen lassen ,um prahlen zu können,
    wie ordentlich und freundlich seine Mitarbeiter seien und wie
    gut es diese bei IHM doch haben.

    Ich habe den kurzen Filmausschnitt erst später,erst nach
    Jahren gesehen und muß sagen der konnte nicht besser ,

    nicht werbewirksamer gemacht werden.

    Alles strahlte eine Natürlichkeit,eine unermeßliche Lebensfreude (bei aller harten Arbeit) aus ,die beispiellos in jenen Zeiten gewesen sein dürfte.

    Wir alle, haben von der Aufnahme, als sie getätigt worden ist,
    nichts gewußt.

    Wahrscheinlich ist diese, gerade deshalb so phantastisch lebhaft und gut geworden.

    Leider bin ich nicht in der Lage diesen Film hier zu zeigen .
    Auch gehörte "eigentlich hierher ein Bild von mir", das zeigt,
    wie ich in jenen Zeiten "amtlich" ausah .

    Privat wäre ein Bild von mir zusammen mit meinem "Spotzerla"
    (ein 100 ter Sachs Kleinkraftrad) aufschlußreich.

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  155. Mein "Spotzerla,"von mir 1950 gekauft um nicht mehr per Rad
    zur Arbeit strampeln zu müssen , hatte schon einige Jahre
    "auf dem Buckel ".
    Es war reparaturbedürftig.Mit 200 Mark, habe ich damals mit Sicherheit zuviel für das Ding bezahlt.

    Bei der späteren Arbeitssuche,1956, bin ich mit dem klapprigen Fahrzeug in München und Stuttgart gewesen.
    Wegen der schlechten Reifen, bin ich von einer Polizeikontrolle
    stark gerügt worden und habe dabei auch Strafe zahlen müssen.
    Ich bin halt gerne verbotene, gesperrte Wege, die damals
    wegen des emsigen Straßenausbaues doch sehr häufig waren,
    gefahren .

    Die Kugellager der Kurbelwelle meins Spozerlas waren nicht mehr OK.
    Wo diese aber beschaffen.
    Wenn man aus der Arbeit kam,waren sämtliche Geschäfte
    bereits geschlossen.
    Man arbeitete damals auch am Samstag bis 12 Uhr.

    So lagerte der Motor des Sachs Kleinrades letztendlich unrepariert unter meinem heimatlichen Bette,und ist irgendwann von irgendwem aufgeräumt worden.

    Wie ich schon erwähnt habe, verbrachte ich meine sämtlichen
    Wochenabende in Nürnberg auf der Volkshochschule .

    Ich habe von Englisch über Chemie, Deutsch (Rezitation)
    so einiges weiter belegt.
    Der damalige Leiter der Volkshochschule in Nürnberg war, rückblickend, ein echter Demokrat und ließ auch Leute
    dozieren ,die etwas extremer die Zeitläufte betrachteten.

    Heutzutage gäbe es einen Presseradau, würde jemand die Nationasozialistische Zeit so beleuchten, wie es ein Mann
    damals getan hatte .

    Dr. Dreykorn fragte mich,(die Jugend) ob ich gut heiße, daß ER diese Leute zu Worte kommen lasse .

    Ich meinte, das schade nicht .

    Wir haben damals über alles mögliche diskutiert.
    Zum Beispiel über den Wiederaufbau der Stadt Nürnberg.

    Ich war absolut gegen Bauten im Stile des Kaufhofes nahe der Lorenzkirche und trat vehement für den Stil des alten Nürnberg ein, den man möglichst erhalten solle.

    Ich regte, an die Nürnberger sollten einen "Altstadtverein"
    gründen.
    Dreykorn meinte ich solle selbiges "in die Hand" nehmen.

    Ich erwiederte, das müsse vom alten Nürnberger Patriziat organisiert werden, da ich, als "Reigschmeckter" ,nicht ernst genommen werde.
    Der Altstadtverein ist ohne meine Mitwirkung
    (auf Anregung des Herrn Dr. Drykorn?)
    gegründet worden und hat den Städtebau in Nürnberg ,so meine Sicht,sehr positiv beeinflußt.

    Meine Englisch Lehrerinnen habe ich in bester Erinnerung.
    Die spätere Frau Drykorn war eine resolute verständige Dame .
    Irgendwann haben wir diskutiert, wie das Denkmal vor dem Germanischen Nationalmuseum zu gestalten wäre .

    Ich würde mir das so vorstellen meinte ich :
    Der Deutsche Adler mit hängenden Flügeln strebt zusammen mit einem Buben nach oben, wobei offen sei, wer wen "hinanzieht".

    Ich meine, der Künstler hat diese Idee,wie das vorhandene Denkmal zeigt, genial umgesetzt.

    Da sich Frau Dreykorn sehr für das Theaterwesen
    (und damit für Kunst) interessiert hat, ist anzunehmen,
    daß über diese Dame meine Idee weitergeben worden ist.

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  156. Als eifriger "Gottsucher" der ich gewesen bin ,habe ich bei
    Herrn´m Dr Tausend auch Philosophie belegt .
    Da ging es von Pythagoras, Euklid, Sokrates,der weiß, daß
    er nichts weiß und seinem Platon über Aristoteles und die Kirchenväter ,zu dem Manne in der Tonne,der die Sonne genießen hat wollen und den der Schattenwurf eines anderen Mannes störte.
    Alles dieses,habe ich vergessen.
    Die Neueren, wie Bergson und viele Andere ,vergessen!
    Nur der Kant ,der Schopenhauer und vor allem der Nitsche
    haben mich beeindrucken können.

    Als Dr, Tausend aber was "Mitscherliches" vorgebracht hat und von einer "Frankfurter Schule" quasselte,da erklärte ich:
    " Was der idiotische Unsinn denn solle".

    Herr Dr. Tausend antwortete :"Die Leute sind nun mal da und haben großen Einfluß, also müssen wir uns auch damit
    beschäftigen.
    Ich habe von da an Dr. Tausend nicht mehr "gehört",denn
    " diese Sache" schien mir zum Erbrechen unverschämt und vor allem: langweilig, dumm und doof.

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  157. Die Gespräche mit Dr. Tausend waren hochinteressant für mich,der ich damals Mitte 20 gewesen bin.
    Dr. Tausend war um die 55.
    Ob Herr Dr. Tausend Jude gewesen ist, weiß ich nicht .
    Er wollte mich damals mit der jüdischen Gemeinde Nürnbergs
    zusammenbringen und meinte, es wäre für mich von großem wirtschaftlichem Vorteil,so ich mit jenen Leuten freundschaftlichen Umgang pflegen würde.

    Ich habe abgelehnt.(Meine Aussage :" Ich will mit den Leuten nicht das GERINGSTE zu tun haben.")

    Wir kamen von Pontius zu Pilatus und besprachen, wie wohl die künftige Weltpolitik verlaufen würde.

    Ich meinte damals ,China werde, als fast geschlossener intelligenter Volkskörper,vom internationalen Kapital bzw. von den Juden nicht so leicht zu knacken sein,wie selbiges mit den Nationen Europas geschehen sei.
    Er dagegen meinte ,seine Aussage wörtlich :"Bis DIE sich umschauen, sind DIE auch schon drin".

    Heute, nach Jahr und Tag, kann man feststellen, daß Amerika die rasante Entwicklung Chinas nicht erwartet und unterschätzt hat.

    Scholl Latour meint heute :"Wenn DENEN in China mal Einer wirtschaftlich zu frech wird, dann knüpfen DIE halt mal zwischendurch DEN oder JENEN abschreckend auf.
    Ein Grund läßt sich immer finden , so man DEN oder JENEN,
    ein wenig nur, ankratzt." (frei zitiert).

    Als damals der Krieg der Israelis hochkantig gewonnen war ,
    meinte Dr. Tausend irgendwie über-schwenglich zufrieden:
    "DIE (Araber)sind gelaufen wie die Hasen".

    Ich dagegen meinte: Wir Deutsche hätten uns anfänglich des II. Krieges doch auch soo über unsere Erfolge gefreut und hätten erkennen müssen, daß:" die ANNERN halt die Mehrern gewesen" seien.

    Ähnlich sei dies halt auch bei DENEN da drunten.

    Im übrigen sei mir egal, was die da fern hinten in der Türkei machten.
    Ganz so egal, war mir Palästina auch wieder nicht, denn ich erinnere mich, daß ich damals der Meinung gewesen bin:
    "Die bringen den lahmen Islam auf Vordermann und bringen in jene Gebiete, westliches Denken."

    Da die da," hinten drunten", mittlerweile große Atommacht geworden sind ,kann uns nicht mehr egal sein, was in diesen "Nahöstlichen Regionen "geschieht.Und der lahme Islam ist mittlerweile mittels " jüdischer Siedlungspolitik" und des daraus resultierenden "Heiligen Krieges" gründlich erwacht.

    Zum" Kalten Krieg" meinte ich damals :(Mao hatte zu jener Zeit noch nicht voll mit seiner "Kulturrevolution" zugeschlagen)
    In ca 20 bis 25 Jahren,werden sich die Systeme weitgehend angeglichen haben.
    Nun, die Anpassung in der Sovjetunion ist nicht gelungen.
    Die Nationalitäten haben das marode Stalinsche System gesprengt, das eben noch zu stark die Herzen und Köpfe belastet hat.
    Leuten wie Gorbatschov, war zu kurze Zeit gegönnt und Mittelasien ,der Islam, (von Amerika kurzsichtig unterstützt)
    war erwacht!

    Nun ja , hinterher hat man gut reden!

    Was allerdings den Islam anlangt :Man hätte doch nur den Koran gründlich , oder auch nur lässig lesen müssen.

    Der" Ungläubige" ist würdig ausgestoßen und vernichtet zu werden.

    (Es zittern die morschen Knochen , der Welt vor dem großen Krieg....!)

    Es ist nicht zu erwarten, daß die Taliban vernünftig werden,oder die Tradition des "Alten vom Berge" mit" Stumpf und Stiel"
    beseitigt werden wird.

    Ob die Modernen Kommunikations Möglichkeiten
    harte Gegnerschaften aufweichen können ist abzuwarten.

    Der" Einzelkämpfer" wird eine Gefahr allerorten bleiben.

    Ich bin, im übrigen, von einem meiner "Vorgesetzten" ebenfalls als ein "Solchtener" bezeichnet worden.

    So kann es eben Leuten ergehen die "unten leben" und die Welt mit offenen Augen betrachten und beurteilen.

    Die sollen brav ihre Arbeit machen und das Denken den Pferden überlassen, weil die größere Köpfe haben.

    All so, spricht: das Sprichwort!


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  158. Nun ein heikles Thema :

    Der Gottsucher!

    Ich habe bereits berichtet, daß ich mit Kirche ct. nichts am
    Hute hatte und mein Versuch, im heimatlichen Kleinstädtchen
    kirchliche Veranstaltungen zu besuchen ,kläglich gescheitert
    ist, weil mir der ,wie ich meinte :" dümmliche Gebetszwang"
    und die damit zusammenhängende Frömmelei, auf die Nerven ging.

    Ich bin damals viel lieber ,wie ich schon erwähnt habe, mit
    Göthens Faust in Händen, diesen laut rezitierend,Sonntags, allein, durch die heimischen Wälder "gerannt" .

    Irgendwie spukte auch Gandhis Indien und sein Buddha durch meinen Kopf .
    Ein Arbeitskollege schleifte mich zu einer Meditationsgruppe
    die von einem Dr. Schurda geleitet worden ist.
    Schurdas These war: Es gibt heutzutage zwei Arten des Versuches zu Gott zu gelangen:
    1. Auf geistigem Wege: mittels Meditation .(Die Erfolg hat!)
    2. Auf materiellem Wege: mittels der Raumfahrt und allem was
    damit zusammenhängt.(Die keinen Erfolg bringen wird!)
    Da mir irgend etwas dort, nicht "koscher" zu sein schien, habe ich die Gruppe, während einer "Sitzung" ,verlassen .

    Was ich so, in etwa, aufgeschnappt hatte ,versuchte ich allerdings auch, für mich alleine, zu erproben.

    In meinem Zimmer in der Stephanstraße zu Nürnberg ist also eines Abends ein junger Mann zu sehen ,der sich aufmerksam
    im Spiegel betrachtet und dabei ruhig und langsam ein und aus atmet. Es ist wunderbar, ruhig und erfrischend.

    Er stellt fest, daß ER " ES" ist und dieses ES von ganz alleine
    im langsamen Rythmus atmet und beim gedehnten langsamen Ausatmen jeweils "Ohm" zu Hilfe nimmt.Om ....Om.... cetera..

    Dabei denkt er aber nicht an den Nürnbergschen Ohm ,der sich mit elektrischen Widerständen befaßt hat.

    Nein, er begibt sich auf eine sonderbare Reise .

    Jenseits von Raum und Zeit, die in diesem Augenblick "Eins"
    sind, scheint er angekommen zu sein und leicht von der Erde abzuheben. ER, IST EINS: MIT GOTT.

    (In der Bibel wohl die Geschichte von der Versuchung Jesu?)

    Es ist müßig, diesen " außerirdisch glücklichen Zustand" beschreiben zu wollen , ER, kann "DIESEN" Niemandem vermitteln.

    Übrigens hat seine Vermieterin ihn unterbrochen und wahrscheinlich einen sonderbaren Eindruck von dem jungen
    Mann gehabt ,der soeben aus überirdischen Sphären
    zur Erde glücklich zurückgekommen und nicht verrückt
    geworden war.

    Selbiges soll ohne Anleitung eines Führers manchmal
    geschehen .
    Nun, den jungen Mann, hat wohl, der gute olle Göthe, sicher, wieder auf die eigenen Beine schweben lassen, ohne daß der junge Mann dabei aus den Socken gekippt ist.

    Ich meine es müsste in der Weltliteratur oder der Märchenwelt
    ähnliche Beschreibungen geben .Ich kenne allerdings nur die bereits angeführte Jesu Geschichte, in der Satan dem Manne Jesu alle Macht auf Erden verspricht so dieser den Teufel anbete.
    (Oder : Apfel (der Erkenntnis)essen und DU wirst sein wie Gott!)

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  159. Nachtrag zu vorigem Thema:

    In der Deutschen Sprache findet sich, für diesen absolut glücklichen "Lebens und Seins Zustand" ,das Wort:

    >Mit Gott und der Welt Eins sein< !

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  160. Feststellung zu vorigem:Ich habe niemals im Leben
    irgendwelche Drogen bewußt genommen.
    Allerdings könnte ich in meiner Kinderzeit, ab und an, das berüchtigte Mutterkorn abbekommen haben, da zu damaligen Zeiten, das Mehl des selbst gebackenen Brotes, das unser "Weißenmüller" für uns herstellte,nicht total Mutterkorn frei gewesen sein dürfte.

    Beruflich allerdings, habe ich zu jener Zeit mit Nitroverdünnung zu tun gehabt und deren Dämpfe tagsüber manchmal eingeatmet und wahrscheinlich über die Haut diese auch aufgenommen.
    Ich hatte Geräte zu reinigen und zu betreuen , die Klebstoffe im Lautsprecher-bau verarbeiteten .
    Auf Schutzhandschuhe und ähnliche Vorsichtsmaßnahmen
    hat man damals wenig geachtet.

    Zwischendurch ein Danke an Leute in aller Welt: von China über Thailand, Rußland,die Ukraine,England und Amerika usw.
    die meinen Blog aufsuchen.
    Ich weiß, daß besonders in Deutschland viele über mich mosern,
    aber, das bin ich nun schon gewohnt und selbiges perlt ab, wie das Taufwasser, das aber dabei auch reinigen soll.

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  161. Der Spieler

    in mir ,kam erst sehr spät in meinem Leben ,
    als Spitze eines Eisberges,der, zunächst,
    nur schwer im Sturme des Lebens auszumachen war,
    an das Licht des Tages.

    Der Bub spielte ,die im Orte üblichen und schon erzählten Kinderspiele.
    Es gehörten dazu:Mensch ärgere dich nicht,66, Schafkopf,sowie das Dame Mühle Spiel.

    Schach, konnte ich erst mit ca 16 Jahren erlernen.

    Auf dem Schifferklavier habe ich, ohne Anleitung von Irgendwem,stümperhaft zum Tanze aufgespielt.
    Ich wunderte mich, daß jemand nach meinen
    "unmöglichen Variationen" Tanzen konnte.

    Als junger Mann, wollte ich mich am Schafkopfspiel oder Skat nicht beteiligen, weil bei uns in den dörflichen Runden, beim Spiel, das ich als Kind beobachten konnte,zuweilen laute Auseinandersetzung und heftiger Streit aufkam.

    Als Kartelkibitz -Bub durfte ich Gewinn und Verlust ,
    die 1 und 2 Pfennigstücke um die gespielt worden ist,
    zu Häuflein stapeln.

    Ich litt bei Verlust,wenn das Häuflein kleiner geworden ist ,mit "meinem Kartler ".
    Bei Gewinn habe ich mich mit dem einarmigem Kriegsveteran Kor ,mit diesem gefreut,wenn das Häuflein höher geworden ist und ich Nachschub für die Pfennigtürme bekommen habe.

    Wie gesagt, den Streit und das laute Geplärre mochte ich nicht,weshalb ich bis zu meinem 35. Lebensjahre
    Skat und Schafkopfrunden gemieden habe.

    Die geringen Spiel-Kenntnisse die ich mir als Kind angeeignet hatte, habe ich mit der Zeit vergessen.
    Diese gingen nicht in die Tiefe.
    Die Regeln hatte ich nicht verinnerlicht,sodaß ich,
    mit 35 Jahren auf dem Trockenen saß,als ich zum
    Skat- und Schafkopfspiel gefordert worden bin.

    Das kam so:
    Mein Bruder Friedrich (Fritz) hatte sich in Ipsheim ,
    einem kleinen schönem Weinorte Frankens
    verheiratet, und ein Häus´chen gebaut.
    Ich habe Bruder Fritz damals 1500.-Mark für den Hausbau geliehen-das war für mich damals mächtig viel Geld und mein ganzes verfügbares Kapital.
    Mein Bausparbrief aber, den er auch haben wollte, den habe ich nicht abgegeben, da selbiges "Ansparzeitverlust"für mich gewesen wäre.

    (Diese Sache ist mir irgendwie "teuer zu stehen gekommen" da ich eine versprochene Reise, ab Rottweil nicht habe durchführen können.-Ich hoffte auf Verständnis- aber davon vielleicht später)

    Zu Füßen der Veste "Hoheneck" hat mein Bruder den Weinberg "Kanzel "erheiratet.
    Außerdem erhielt er für 10 Jahre zur Pacht, vom Wirte der Gaststätte" Zur Krone"in Ipsheim,einen herunter gekommenen verwilderten Weinberg zur Bewirtschaftung.

    Es dauerte ca 6 Jahre bis mein Bruder Fritz vom Lehrling, zum Meister "Im Weinberge des Herrn"
    geworden war.

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  162. Der Ipsheimer

    "Bahndamm Südseite"
    im Bannkreise der Burg Hoheneck heran gewachsen
    und in den sorglich gepflegten Eichenfässern des
    Meister Winzers Fritz,behorcht,gehegt,behütet,-
    rülpste sich von der braunen, unscheinbaren gekelterten Wein-Brühe,dem Traubensaft,vor seinen Augen und unter seiner Hand:
    Zum rassigsten,vollsten.kernigsten,für mich auch edelsten Frankenwein-den man sich nur wünschen konnte.

    Sein Wein war von derartiger Spitzenqualität
    (für mich), daß ich ab einem bestimmten Zeitpunkte,
    fast alle 14 Tage von Böhringen auf der schwäbischen Alb(wo ich damals arbeitete) nach Ipsheim zu der Quelle fuhr, wo es den köstlichen Rebensaft reichlich und in Fülle zu genießen gab.

    Später, von Mimberg aus(bei Nürnberg) ,habe ich die Weinquelle sogar so irgend möglich, alle acht Tage angesteuert.

    Beim alten Trapp nun , im Wirtshaus zur Krone zu Ipsheim ,wurde ein 4. Mann für die Kartel-Runde benötigt.

    Der Hart´l an die 80,der Trapp, wie schon erwähnt seines Zeichens Wirt der Krone zu Ipsheim,
    mein Bruder Fritz,der große Winzer vor dem Herr´n
    sowie ich, meine Wenigkeit,bildeten
    " DIE Schafkopfrunde ".

    Gar manche Stunde saßen wir bei Schafkopf Skat und Wein am gemütlich warmem Ofen,der,dunkelgrün bis braun glänzend,die uralte Gaststube von der Ecke her "ausleuchtete"

    Geradezu magische Stimmung ist in der
    Kronenwirts-Stube gewesen ,leuchteten die
    Kerzen auf,-um die Wette sich spiegelnd in
    den vielgliedrig sich im Flackerschein bewegenden
    Kacheln.

    Nur unsere funkelnde Ofenecke war ausgeleuchtet,
    der übrige Raum, wie immer dunkel und ohne Gäste.

    Anfangs machte ich hahnebüchene Fehler ,da mir die
    Kerrle das Spiel nicht erläuterten.
    Mir ging es um die Gaudi , um den Wein.
    Es machte mir nichts aus, regelmäßig zu verlieren,-
    bezahlte ich doch dadurch meinen Weinkonsum,
    der einfach seelig machte und in den nächsten
    Tagen für einen helleren Kopf sorgte!

    Nicht die geringste Spur von einem Kater -auch bei reichlichem Konsum .
    Vorsicht aber bei der Heimfahrt - ich bin zwar immer sicher gefahren und hätte nie einen Unfall verursacht -
    aber erzählen sie das dem" Amtlichen",der zu prüfen hat wie hoch der Promille-Schade ist.
    (Damals noch 1,5% möglich?) .




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  163. In der Krone zu Ipsheim

    genügte es mir,vom besten Wein der zu Füßen der Burg Hoheneck gedieh, einen in die Krone zu bekommen.

    Mein Bruder und der Kronenwirt,(Gott hab sie seelig)
    hatten ein gut nachbarschaftliches Verhältnis und tauschten ihre Erfahrungen im Weinbau, in Feld und Keller aus.

    Der Winzerneuling Bruder Fritz, hat innert kurzer Zeit,
    wie ich meinte, den Altmeister Trapp, weit übertroffen und den besseren, edleren, echten
    "sauren Frankenwein"
    eben: "Ipsheimer Bahndamm Südseite" erzeugt.

    Mein Bruder hat mir nebenbei erzählt, daß er den Weinkeller,der abseits des Ortes bei der ehemaligen Brauerei unter einem Hügel liegt,beim "Knobeln" abgewonnen hat.
    Der Kronenwirt hat meinen Bruder auch in die Geheimnisse des Weinbaues in Feld und Keller eingeweiht.
    Der Vorgang zeigt, daß in jüngerer Zeit, auf
    dem Lande,auch bei erzkonservativen, soliden Menschen, um größere Einsätze gespielt worden ist.

    Allerdings dürfte auch, ein klein wenig zumindest,
    Freundschaftshilfe eine Rolle gespielt haben.

    Mein Bruder sollte seine Chance bekommen.
    Der Kronenwirt,der auf seinem Hofe genügend Keller-Kapazität hatte, war nicht unbedingt auf den fernliegenden wunderschönen Gewölbe-Felsen-Keller der sehr tief in der Erde liegt,angewiesen.
    Ein Ami-Panzer hatte, 1945, durch Drehen
    auf dem Luftloch,den Keller teils zerstört.
    Der weiträumige wunderschöne ehemalige Brauereikeller ist dadurch nur noch im
    Eingangsbereich nutzbar geblieben.

    Es wir Aufgabe künftiger Generationen sein,
    den Felsen-Keller für die Kurgäste Bad Windsheim´s zum beliebten Ausflugsziel zu machen und den Keller samt Umfeld zu Restaurieren.

    So kam ich also über den Wein,
    in dem Wahrheit liegen soll
    zum Spiel,zum Schafkopf sowie zum:
    "vornehmeren" Skat.

    Es ging um harmlose Pfennigbeträge und ist nie Leidenschaft geworden,aber es machte " vielevilele" Spaß und Freude-eben auch des guten Weines wegen.


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  164. Mein Gott " waltEr! "

    Beruflich war ich von Böhringen nach Nürnberg, wieder
    zurück zu Grundig gewechselt.
    Ich wohnte zunächst in Worzeldorf,dann in Gaulnhofen
    in direkter Nachbarschaft zum "Grasserwirt".
    Bei diesem, am STAMMTISCH , bin ich umgeprägt worden.
    In Nürnberg besuchte ich mit Vorrang ,Kurse der Volkshochschule,so, wie ich es bis dato abendlich gewohnt war.

    An einem 26. Dezember, abends,traf ich zum 1. Male den Kurt sowie: den Walter beim Grasserwirt.

    Wir spielten Skat .

    Der Walter konnte offenbar nicht verwinden, daß er
    alle größeren Spiele verlor.
    Seine eigene "Magie" versagte,-was er nicht für möglich zu halten schien.

    Er forderte für den nächsten Tag "Revanche".
    Beide Herren hatte ich bis Dato nie gesehen.

    Revanche wurde gewährt und am nächsten Tage
    stieß zu der Skatrunde ein weiterer Mann: der Peter.
    Dieser war offensichtlich Stammgast im Hause Grasser.
    Der Peter, hatte ein sonniges, zupackendes, brutal herzhaftes Gemüt und Wesen.

    Meine bis Dato fast täglichen Besuche der Volkshochschule Nürnberg, werden sporatisch geschwänzt und mein lieber geschätzter Professor Erdmann stellt philosophisch fest:

    "Was man in langer mühevoller Arbeit aufbaute, das machen die lieben Freinderl in ein paar Tagen wieder kaputt."

    Nun, ganz so unrecht hatte der Philosoph nicht!



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  165. Beim Grasserwirt

    zu Gaulnhofen trafen sich hinfort:
    Der Hannes,seines Zeichens Wirt des schönen,
    gepflegten Gasthofes Grasser zu Gaulnhofen (bei Nürnberg), wo man deftige, wohl zu bereitete und köstlich schmeckende Speis bestellen kann, - von der Schweinshaxe bis zur Kalbshaxe und allem
    was da oberhalb dieser Haxen so wächst,
    kann man da bestellen und sich munden lassen.

    Besonders empfiehlt der Wirt das Schweinsrüssele,
    das deshalb so gut gerate und schmecke, weil es in jedem stinkigem Dreckhaufen herum gewühlt und
    rum-geschnüffelt habe.

    Da war dann: der "Teheran Hanni",gewitzter, trinkfester
    Versandchef des Hauses Grundig,der immer dann besonders gefordert war,wenn Kapital oder Ware im vorderen oder mittlerem Orient geblockt worden ist und verloren zu gehen drohte.
    Diese Milliönchen,mußte der Teheran Hanni dann wieder, zwischen Orient und Abendland fließend
    machen.Keine leichte Aufgabe, die Backfish verteilen erforderte und auch das Risiko beinhaltete,
    "Orientalischen Strafvollzug" kennen zulernen.

    Den Peter habe ich schon erwähnt.
    Ein Mann, der sich erbot, selbst blanke Scheiße
    an den Mann zu bringen ,so diese gut verpackt sei,
    der Auftraggeber dies wünsche und ihn dafür:
    sehr gut löhne.

    Dann war da der schon erwähnte Walter,
    unser großer Wodka Konsument,Bankroteur und
    Anstreicher vor dem Herr´n,der die Hunderter beim Grasserwirt an der Theke deponierte, indem er sie auf einem Brat-Spieß steckte, bis zu 30 und mehr an der Zahl.
    Nach Bedarf und Wochen hat er das Geld abgerufen und seine Zeche beim Wirte damit bezahlt.

    Dann "Seine Existenz" genannt "Graf Mimberg",
    weil ich mir ein kleines Jugendstilhaus mit einem kleinen italienischem Türmchen in Mimberg gekauft hatte und mein "Schloß" in Form eines gewaltig großen Vorhangschlosses, mit riesigem Schlüssel, vorgestellt hatte.

    Das war (ursprünglich) ein langer S a t z.! -

    Ein kurzer "S rung" für mich in ein anderes Leben.---

    Soll natürlich heißen :

    Sprung in ein anderes Leben.




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  166. Ja wärs nur Wein gewesen!

    Es wurde Schnaps , denn der Walter bevorzugte diesen.
    Runde um Runde ließ der für uns ,seine "Kumpel" auffahren.

    Er, der aus dem Rheinlande stammte,von dorten,wo es bis in die 70ger Jahre des 20 zigsten Jahrhunderts am schwärzesten gewesen war:aus dem Pott,
    liebte das "Thekenstehen",das Auffahren!

    Der "Kumpel" in ihm,von Kohle und Erz bebeizt,
    konnte nach dem Auffahren aus den Tiefen der Erde,
    trunken werden, von Sonne,Frühling,Liebe, Tag, Licht -
    und so all dies fehlte,trunken von Schnaps -
    in Mengen,die Niere und Leber würde nicht lange ertragen-nicht lange ertragen ---!

    Ich, der die Extreme Dunkel und Hell, als Kind von Bauersleuten,die die Erde nur an der Oberfläche
    ankratzen,in meiner Jugend: "normal" erlebte,
    scheute Schnaps wie der Teufel das Weihwasser.

    Schnaps war für mich Arzenei und ist dies nach
    der hier geschilderten Episode, die immerhin 1 Jahr
    anhielt, wieder in meiner Vorstellung geworden.

    Damals habe ich mich dadurch gerettet,
    daß ich mich immer in der Nähe des Spülbeckens postierte und den über FLÜSSIGEN Alkohol ,
    durch mehr oder weniger elegante Bewegungen
    in dieses entsorgte.

    Der 6 te bis 20 te "Doppelte" blieb mir so erspart.

    Unsere lustige Runde sah eines Tages ein,daß den Forderungen der "Grasserwirtin" Genüge getan,
    werden müsse und der riesige Umsatz an Wodka ,
    zu senken sei.
    Punktum!

    Hilfreich war dabei:

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  167. Der "Ipsheimer Bahndamm Südseite".

    Das kam so:
    Ich bin einst bei Gelegenheit vom Nachbartisch eingeladen worden,bei Ihnen von Ihrem Weine zu zu kosten, zu trinken und anzustoßen.
    Ich tat dieses, nippte aber nur ganz leicht und trank den Leuten zu wenig .
    "Warum nur Nippen?" fragten diese.
    Der Wein sei mir zu schlecht, antwortete ich,ich sei wesentlich besseres gewöhnt und möchte meinen Magen nicht verderben.
    Die Nachbarn am Tische waren natürlich beleidigt-
    hatten sie doch das Teuerste und Beste
    das der Grasserwirt im Keller für seine
    illustren Gäste eingekauft hatte, auffahren lassen.
    (Der Wein war übrigens nicht schlecht).

    Zufällig, war ich aus Ipsheim gekommen und hatte
    ca 4 Flaschen "Ipsheimer Hohenecker Wein",
    meines Bruders, im Auto liegen.

    Da ich nun "nach Erklärung" meinerseits, beweispflichtig geworden war, hatte ich meinen Hohenecker den ich nun als:

    "Ipsheimer Bahndamm Südseite"

    vorstellte, zu Opfern.
    Ich holte also, da Beweis zu erbringen war, meinen besseren Wein herbei und binnen Kurzem, hatten die Stammtisch Runden, die Flaschen geleert.

    Man riß sich, sozusagen, um den letzten Tropfen.

    Der Grasserwirt besorgte fortan für seine
    Spitzengäste , und nur für diese, denn Andere waren nicht würdig das edle Getränk gekrenzt zu bekommen,
    von meinem Bruder :

    "Ipsheimer Bahndamm Südseite".

    Der große, einseitige "Schnapskonsum",
    hatte fortan: ein Ende.


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  168. Der "Brunskartler",

    war immer dann gefragt, wenn nächtens ein
    Kartel-Bruder fehlte.
    Auf Anruf hatte ich dann, da ich zunächst gleich gegenüber der Stammkneipe wohnte,bei der
    Skatrunde zu erscheinen.
    Tagesform war Nebensache!

    Da wir beim Trinken, wie auch beim Skat Spiel, in der aufgewendeten Zeit, kein Maß fanden,griff auch hier die Grasserwirtin ein.

    Wenn es ihr zu lange dauerte, bis ihr Ehegespons im Bette erschien, machte sie sich auf, die Elektro-Sicherungen, statt des Mannes in das Ehegemach
    und ins Bett zu nehmen.

    Der Hannes wagte nicht, diese, unter der Bettdecke liegenden Kostbarkeiten, hervorzuholen.

    Ja was wär das Leben der Sicherung bar!

    Das E- Licht ging aus und da der Hannes den Sicherungskasten nicht in den Griff bekam,
    suchte er Kerzen zu finden.
    Und weiter ging es,bei Contra und Re,
    unter loderndem, romantisch schummerndem Kerzenschein mit dem Spiel, bis der Morgen graute.

    Bei der folgenden Runde, waren nicht nur die Sicherungen verschwunden, nein, auch sämtliche Kerzen im Hause waren unter ehelichem
    Grasserwirtin-Verschluß und sichergestellt worden!

    Eines Tages sahen wir ein, Alle, daß so ein Leben
    auf Dauer , selbst den stärksten Mann um werfen werde und müsse.

    So hielten wir hinfort die von der Grasserwirtin
    genehmigten Zeiten ein, murrend zwar, aber
    erkennend und einsehend:
    Der Mensch ist doch keine Spiel- Maschine .

    Der TÜV 6 (lies :Trau Über Frau) hatte gewonnen und sicherte unser Leben , vorläufig!

    Bei einigen, zeigten sich die allbekannten Spätwirkungen- : A L L ZU F R Ü H !








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  169. WilhelmLeonh.Schuster@Gmail.com

    Ist meine E- Mail Anschrift so mir jemand einen Gruß senden will!

    AntwortenLöschen
  170. Ich bin nun über 88 und frage mich, ob ich mit meinen Lebenserinnerungen fortfahren soll!- oder mag?
    Vieles habe ich vergessen !
    Klartext kann ich reden , da viele bzw. die meisten der Leute mit denen ich es im Leben zu tun hatte. vor mir die Schranke .... überschritten haben.
    Was mich wundert : Ich habe kein einziges Mail meiner, doch nicht geringen Leserschaft erhalten.

    Aus aller Welt haben Personen meinen Blog aufgesucht. Ich bedanke mich für das gezeigte Interesse.

    Besonders wunderte mich die hohe Nachfrage aus
    Rußland und der Ukraine . Die war in der Summe weit höher denn die aus den USA.
    Also besonderer Dank an jene Leute -unabhängig davon, wie sie meine Blog - Aussagen bewerten mögen.

    .... Auch den Grasserwirt hat es erwischt .
    Bei in "Görchsheim nix neues " ist geschildert
    was sich im Hause Grasser geändert hat.

    Vor 3 Tagen kam mir der "Gambrinus" in die Hände.
    Dieses ist ein Zinn-Bierdeckel mit herrlichster Darstellung des Gambrinus! (Diesen ergoogeln).

    Ich habe den für Hannes reparieren sollen.

    Ich schätze, vor ca 150 Jahren hat der Herr
    M Sörgel (der ist eingraviert) diesen Deckel bzw. Bierkrug, für sich fertigen lassen.

    Der Deckel war total verbogen und es fehlte ca 1,5 cm2 Fläche am Rande- weiter war ein breiter 12 mm langer Riß zu bewältigen.
    Das Ding lag ca 15 Jahre unrepariert beim mir herum, weil ich zunächst nicht gewußt habe, wie ich dem "Gambrinus" beikommen kann.

    Nun kam aber bei neuer Betrachtung die "Gambrusinische " Erleuchtung .

    Ich habe, relativ gut, den Gambrinus wieder vorzeigbar gemacht.
    (Es war dies eine schwierige Löterei - bei kleiner Leistung meines Lötkolbens).

    Der Gambrinus selber, ist bis auf einen kleinen Makel an seinem Barte, unbeschädigt geblieben.

    In wessen Hände er auch in Zukunft komme.
    derjenige möge ihn beim mäßigen Trunke allzeit ehren.
    Ich versuche, demnächst, einen passenden Krug für Gambrinus zu finden.

    Es gibt Zufälle : Vielleicht stellt sich ein Nachkomme des M Sörgel bei mir vor . lol

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  171. Heute um 12 Uhr gab es ein starkes Erdbeben .
    Ich wollte aus dem Bette steigen,da verlor ich urplötzlich, ohne Vorwarnung, die Kontrolle über meinen Körper.
    Der schüttelte sich und versuchte vergeblich die Erde festzuhalten Diese wackelte aber weiter und versagte den Gehorsam.

    Ei der Taus, ich begriff, daß ich nahe dem Infarkt gewesen bin.

    Ich konnte mich kaum an meinen Medizinschrank schleppen. Ich rief die 112 an und guckte im Compi nach, wie ich mich verhalten sollte.
    Nicht Flachlegen hieß es dorten.Oberkörper aufrechthalten!
    Was ich befolgt habe.
    Die angerufenen Ruf 112 Leute, erschienen ca um 13 Uhr 30 recht rasch und fanden einen 88 Jahr Kerrle recht munter vor.
    Sie prüften meinen Geisteszustand, nachdem ich (wahrheitsgemäß)von erlebtem "Erdbeben" gequasselt hatte.
    Blutdruckmessung ergab, das für mich unwahrscheinliche unglaubliche 130/70 Ergebnis.

    Normal zeitlebens bei mir 110/100 zu 60, normal, also arg lausig.

    Wir kamen überein, daß mich das Krankenhaus eventuell kränker mache und ich verblieb in meiner gewohnten unaufgeräumten Wohnung.

    Übrigens Dank, die Notfall Leute waren prompt zur Stelle.
    Und Kosten hatte ich auch keine!

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  172. Das vor geschilderte "Erdbeben" hat mir gezeigt, daß ich nicht mehr all zuviel Zeit haben werde,
    meinen Blog zu füttern.

    Ich werde also demnächst die " Nach Brunstkartler Zeit beim Grasser Hannes zu Gaulnhofen" zu Worte kommen lassen.

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  173. Zunächst aber, kurz, die Zeit, unmittelbar nachdem ich Grundig 1954 verließ, um die Nürnberger Techniker Schule als "Maschinenbau Techniker" (Ein Jahr Dauer bei Tagesvollunterricht ) zu absolvieren.

    Ich habe mich nicht offiziell bei meiner
    älteren Englisch Lehrerin (Frau Drykorn) abgemeldet-
    und bedauere noch heute, daß ich keinen Kontakt zu meiner jüngeren Englischlehrerin
    aufgenommen habe.( Ich, der rückständige Bauernbub und deren clevere Brüder lol)

    Der Herr Riegel , Leiter der T Schule war der Meinung, daß ich (eher ein Lehrer oder narrischer Künstler) nicht "hierhergehöre" und hat mir gegenüber öffentlich bemerkt, ich sei undankbar und unverschämt, daß ich mich nicht bei Frau Dr. Drykorn abgemeldet hätte, wo diese doch ihren gesamten Stoff und die Unterrichtsmethode, nach meinen Bedürfnissen ausgerichtet habe.

    Ich habe nie Stoff nachgekaut und ca 2.5 hat mir als Note gereicht.
    Urplötzlich aber liefere ich beim Riegel eine glatte 1,0 ab- und dies bei einem Stoff den keiner verstanden hat.- Weshalb ca 8 Leute
    mit mir ein "Seminar" bilden. Dabei war ich gezwungen, den Stoff für die Anderen nochmal haarklein durchzukauen und Allen zu erklären.

    Der Herr Riegel hat die Welt nicht verstanden
    und die Klasse gefragt, wo der Schuster die glatte 1 abgeschrieben hat.
    Da hat der Glazel, unser Klassensprecher, erläutert, daß der Schuster "uns" den Stoff beigebracht hat.

    Dieser Vorgang , ein Weg, für faule Schüler, um gute Noten, ohne anstrengende Paukerei zu erhalten.

    Ui, beim Deutschlehrer, habe ich eine glatte 5 erbeten und diese im Halbjahreszeugnis auch erhalten. Ich kam der Klasse, grauslich verwirrt, mit dichterisch emotionaler Aufklärung a la: möchte Rilke" !

    Der Deutsch Hansi: " Und DAS vor nüchternen Technikern," allgemeines lol.
    Worauf ich die 5 beantragte und auch bekommen habe!

    Der Herr Riegel hat auch beobachtet, wer sich
    je wohin setzt wenn er die Klasse erstmals betritt.

    Ich habe mich dahin gesetzt, sagt er, wo in der Klasse vorher, der saß, der sich im Zoo vor die Löwen geworfen habe.

    (Ob ich dessen Seelenheil habe bessern können, weiß ich nicht- ohne von der Sache zu wissen, hatte ich aber irgend einen Kontakt zu verarbeiten.)

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  174. Zum Ingenieur hat es bei mir nicht gereicht.
    Ich bin da schon bei der Aufnahmeprüfung für den "Vorkurs" gescheitert.
    Ohne Abitur geht nix.
    Später in München , habe ich selbiges am Abend nachholen wollen. Mit 30 aber, war ich für Latein bereits zu alt. SPD war Träger des Ladens - als nicht -..."Noli me tangere"- aber das soll keine Ausrede sein. Latein habe ich nicht mehr geschafft!

    Allerdings war ich als Konstrukteur, tags, hart gefordert und nachts bis nahe 12 Malochen, das ist eine harte Nuß, der ich nicht gewachsen gewesen bin.

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  175. Nun zurück zur Techniker Ausbildung die ich leidlich abgeschlossen hatte und nun zurück zu Grundig wollte.

    Ich sprach dort vor , mein Zeugnis stolz vorzeigend.

    Ich hatte Verständnis dafür, daß ich einige Zeit warten müsse um zu prüfen, ob man für den Kerle als "frischgebackenem Techniker" Verwendung habe.

    Ich hockte, sehr lange, dösend in einer Stube, bekam keine Antwort.

    Also sagte ich mir: Keine Antwort ist auch eine Antwort und verließ, etwas enttäuscht, ohne Nachfrage eines Ergebnisses meiner Bewerbung,
    die ehemals geliebte Fa. Grundig.

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  176. Nun bekam ich ein Angebot aus Starnberg.
    Der Inhaber der Firma, ein sehr sympathischer
    älterer Herr, stellte mich als Assistent
    seines Betriebsleiters ein.

    Weiter war meine Aufgabe, ca. 12 Lehrlinge,
    die äußerst einseitig in der Produktion eingesetzt waren, theoretisch in allen ihre Lehrfächern zu unterstützen.
    Die "Stiffte" beschwerten sich, sie würden in der Fa. nichts lernen und nur als billige Arbeitskräfte ausgenutzt.

    Ich konnte dieses Argument leider nicht endkräftigen.

    Es waren durchweg aufgeweckte Buben mit klarem Berufsziel. Einer wollte später Pilot bei der US Armee werden.
    Ein anderer, war schon Reserve Fußballer bei 1860 München. Einer, war Bub des Direktors.

    "-".
    Da mein Unterricht, wie ich wußte, hinter der Tür belauscht worden ist, bemerkte ich böswillig: "Der Horcher an der Wand hört seine eigne Schand".
    Schwierig: Mein Sexus machte mir Sorgen wegen der lieben tüchtigen Sekretärin (des Betriebsleiters) die diesen ablehnte.

    Mir machte der Sexus des schwulen Betriebsleiters nicht nur Sorgen, der Kerl war unausstehlich mit seiner "Versuchsgrapscherei".

    1 Jahr habe ich es in der Fa. ausgehalten.
    Mein Vorgänger hat gleiches berichtet und ist deshalb geflohen.

    Vorher aber, hat der Betriebsinhaber einen sehr guten Mann als Betriebsleiter eingestellt.
    Dieser hat den "Schwulen" als Untergebenen in einer Fa. vorher schon gekannt und den kirre gemacht.
    Der neue ist auch mein Chef geworden.
    Der war zu Kriegszeiten wie er erzählte, Chef einer Flugzeugfirma in Budapest gewesen und berichtete, daß die Ungarn früh einen Aufstand gegen die Russen machen würden, da deren Freiheitsdrang, nicht zu bändigen sei.

    Meine beste Leistung in der Fa. war wohl: Ein
    Ventilproblem für einen Kleinkompressor,
    genial, auf einfachste Art, gelöst zu haben.

    Negativ ist mir angelastet worden, ich hätte mich bei einem Brand feige verhalten.
    Es hat eine Gasflasche gebrannt- ich war der Meinung: "ausbrennen lassen-die Umgebung wird nicht feuerfangen." Wegen einer ev. drohenden Explosion aber, nicht in die Nähe der Flasche gehen.
    Ob ich damit Recht hatte, weiß ich heute noch nicht. Mal im Internet nachgucken.

    Ein tüchtiger Mann, der zu mir mal sagte als er Schwierigkeiten mit mir hatte :

    " I bin a Bayer!

    Ging mit Feuerlöscher, ganz nah an den Brandherd, zu löschen. Natürlich vergeblich, aber gekühlt mag er die Flasche möglicherweise haben und damit eine Explosion verhindert.

    Ich habe einen Akt mit "Privatanmerkungen" die es aber in einer Fa. nicht gibt, mit nach Hause genommen. Auf Nachfrage ob ich Unterlagen mitgenommen hätte. bemerkte ich , daß ich den
    "harmlosen privaten Ordner" in meiner Wohnung hätte.
    Die Fa. hat selbigen von einem Mitarbeiter abholen lassen. Dies war natürlich korrekt.

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  177. Nachtrag : In dieser Fa. ist mir was sonderbares passiert. Es mag Weihnachtsfeier gewesen sein.

    Ich sitze unter den übrigen Leuten.
    Urplötzlich merke: ich meine Zunge ist gelähmt- ich kann nicht mehr sprechen.
    Ich fühlte mich hypnotisiert und war dies wohl auch.
    Ich habe aufstehen können und den Raum sofort verlassen.

    Dies war doch meine Privatangelegenheit und kein Grund nach mir zu suchen .
    Hatte der Hypnotiseur doch "Gewissensbisse" bekommen ? Ich könne irgend was unvorhergesehenes anstellen?

    Weder vorher, noch nachher im Leben, ist mir derartiges geschehen.

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  178. Meine nächste Stelle : Arnold & Richter München.

    Diese Fa. war , damals, mit ihrer "Arriflex" (Spiegelreflex- Kamera) und den Filmentwicklungs- Maschinen nahezu Weltmarkt-Führer gewesen.
    Der Herr Arnold war ein geniales Original, das sich mit seiner alten Stamm-Belegschaft gut verstand.
    Beispiele:
    Ein Mitarbeiter beschwerte sich, bei Arnold, weil der Chef (Herr Arnold ) ihn " Hirsch " genannt habe.

    Darauf Herr Arnold :
    " Was wollns´n, der Hirsch is doch des edelste Tier des Waldes!"

    Ein Mitarbeiter will, für einen Besuch beim Zahnarzt frei haben.
    Arnold : "Den Zahn repariert mer doch selber,
    doa schau her, in den doa
    (dabei öffnet er die Lippen mittels seiner Finger), hobbi a schraubn neigschraubt un
    dann ogfeilt".

    Bei gleichberechtigten Partnern innert einer Fa.
    rumorts halt manchmal (wegen Geldanlage ct.)
    Bei "Arnold $ Richter (Arri) hatte jeder der Partner auch eine eigene Fa.

    Arnold, humorvoll, über seinen Partner Richter: "Der , der hat gut reden, der verdient mit seine Scheißheißer (Sanitäranlagen ct.) viel mehr
    wie Ich.
    Arnolds Bub ist ein unbrauchbarer Firmenleiter geworden- hat aber später irgendwelche kleine Filmchen gemacht.(Geldsorgen wird der Zeit seines Lebens nie gehabt haben, warum sich also mit einer Fa. rumärgern?)

    Nach mir (und anderen?) hat der, als ca 12 Jähriger, auf dem Firmengelände, mit Steinen geworfen. Zeit ungef. 1968!
    Der Teufel und &, mag damals, dem sein Vorbild gewesen sein.
    Herrn Richter, der sich wohl mehr um die Buchführung gekümmert hat, habe ich während meiner Zeit bei Arri, nie bewußt zu Gesicht bekommen.
    Nach 2 Jahren ( 1970 ) hat man mir gekündigt.
    Warum weiß ich heute noch nicht.
    Die Film Industrie war damals noch nicht im absehbaren straucheln, weshalb ich statt bei BMW oder anderswo , bei Agfa anheuerte.
    (Auf diesem persönlichem Gebiete , hat mir die sonst vorhandene Vorausschau völlig gefehlt)!

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  179. Bei Agfa, damals zu Bayer gehörig, war ich, da ich kein Ing. auch wieder als Teil- Konstrukteur eingestellt worden.
    Mein Chef Konstrukteur,(Sondermaschinenbau) hat mir Aufgaben übertragen, an denen er vorher gescheitert war. ( Da lagen ca 3 pneumatisch,
    also mittels Luft bewegter kleiner Transport schlitten, für eine Fräsmaschine herum, von IHM konstruiert, die nicht funktionierten.)
    Meine Neukonstruktion, ist von einer Fremdfirma gebaut worden. Diese äußerte sich bewundernd
    über meine hochpräzisen Maßangaben, betreffend des "Schwalbenschwanzes" der ohne jegliche Nacharbeit bestens und spielfrei funktionierte.
    Die Fa. baut die Dinger möglicherweise noch heute.
    Meine beste Leistung:
    Bei Filmpatronen mußten damals noch, von Hand, rechts und links die Kappen aufgesteckt werden.
    (Dies teuer!)
    Mein Chef hat einen sehr gut funktionierenden
    Drehteller, für einen Automaten konstruiert.
    Die Station "Aufkappen der Seitenteile" aber, war schon von Ihm konstruiert und gebaut worden, lag jedoch unbrauchbar herum .

    Mein berühmtes kluges Buch mußte ran.
    Ich habe das Problem, mittels einer "beweglichen Aufnahme" , die die Kappe, vor dem Aufsetzen auf die Patrone aufnahm und sich beim Andrücken an die Patrone anpasste,(Schlittenprinzip) gelöst.

    Ich habe damals an einem "Titrigraph" für Bayer mitgearbeitet.(Für mich völlig unbekanntes Chemie-Gerät)
    Eine Zerreißmaschine für Gummiringe hat ein Ing. bauen sollen.
    Ich habe behauptet, da sei Hopfen und Malz verloren, das sei wie geplant und teils gebaut nicht funktionsfähig hinzukriegen.

    Ich habe das Provisorium, bei großem Lärm des eigens gebauten Getriebes zum laufen gebracht und bewiesen, daß, in diesem Falle die Kette die geforderten Hoch- Geschwindigkeiten und Zeiten , nicht liefern kann.
    Man hat mich zum Boß für kleine el. Meßgeräte machen wollen.(Die hat später Grundig übernommen) Ich habe selbiges abgelehnt, weil ich mir das (weil zu jung) nicht zugetraut habe solche Dinger zu entwickeln.
    (Alles war aber schon OK fertig, was ich nicht gewußt habe. Man hat mir jedoch gesagt,
    daß alles schon fertig sei und das Ding nur weiter geleitet werden müsse.
    (Es war dumm von mir, nicht anzunehmen.)

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  180. Im Hochhaus der Fa. Agfa, (man hat selbiges sonderbarerweise total abgerissen)
    konnte man Wettrennen bis in den obersten Stock, von unten nach oben veranstalten.
    (Es waren 10 oder 12 Stockwerke?)
    Ich bin dabei mal vom obersten Boß erwischt worden.
    Irgendwann hat man mich vom 9 Stock in einen weit niedrigeren, zusammen mit Lydia, meiner Mitarbeiterin und Zeichnerin versetzt.
    Wir waren ganz allein in einem riesigen Zeichensaal.
    Aufgabe war : Zunächst nichts ,gar nichts, dann:
    Entwicklung und Konstruktion einer vollautomatischen Entwicklungsmaschine für
    Foto Patronen.
    An Kopier und Filmentwicklungsmaschinen hatte vorher mit mir , ein Herr Dyk aus Danzig gearbeitet.

    Herr Dyk konnte einiges über die Verhältnisse
    und Erfahrungen mit den Polen " vor " und nach dem Kriege
    berichten, die erkennen ließen, daß der Kniefall eines Bundes Kanzlers "vor Polen" ein Irrwitz gewesen ist. (Heutige ev. gewünschte Reparationsforderungen seitens der Polen?)
    Ein 2. Mann und Herr Schott, genannt Herr Schrott, sind später in den Raum einquartiert worden. Herr Schott stellte sich als Boß des Raumes vor.
    In den "modernen Industrie Betrieben" damaliger (und heutiger?) Zeit, wußte man: diesbezüglich, oft nie was genaues. lol

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  181. "Meine" Lydia war ein wunderschönes, langhaarig schönes, blondes Mädchen, mit klassisch schöner Figur.
    Zu jener Zeit erkannte ich was und wer eine "Muße" ist.

    Sie, war meine Muße!
    Hat man uns zunächst in der Fa. zusammengesteckt, so hat man uns nach ca. einem Jahrviertel auch wieder getrennt.
    Lydia war 21 geworden und wir haben zusammen, in Schwabing, diesen Tag gefeiert.

    Lydia war aus Schlesien, erst kurz vorher (1967?)gekommen und sprach, obwohl damals in Polen Deutsch zu sprechen, streng verboten gewesen ist, perfekt Deutsch und Polnisch.

    Sie entstammte einer uralten reichen Magnaten
    Familie, die im Osten und Südosten Europas für die Fugger: Montan Betriebe (Eisen, Kupfer, Silber, und Gold) betrieb.( Die Fugger haben sie teils ausgenutzt und auch betrogen.)

    Der große Rest ihres Fam. Vermögens ist 1945 im Osten verloren gegangen. Ob sie im Westen, mit Fugger Kontakt aufnahmen und die Fugger ihnen ein wenig geholfen haben, ist mir nicht bekannt.

    Sie erzählte, daß ihre Bekannten (Polen) in Schlesien Paff waren , als sie aus Polen als Deutsche ausreisen hat dürfen.
    Sie galt als 100 %tige Polin und keiner hat gewußt, daß bei denen Zuhause, deutsche Sprache und Literatur gepflegt worden ist.
    Lydia war in Deutsch und Polnisch absolut perfekt.
    Ich konnte nicht annehmen, daß die Lydia mit ihren nun 21 Jahren, trotz des erst relativ kurzen Aufenthaltes in West Deutschland,
    bisher ohne jeglichen Freund gewesen ist.

    Erzählt hat sie diesbezüglich nichts.
    Allerdings hat sie mir (ganz kurz!) ein wunderschönes künstlerisch aufgenommenes Nacktbild mit herrlich wallendem Blondhaar, aufgenommen in Danzig, gezeigt. (Aber nicht geschenkt.)
    Eines Tages sagt sie zu mir, Ihr Freund bei der Bundeswehr (er hatte offenbar selbiges Bild geschenkt bekommen) hätte mit seinen Kameraden eine Wette eingegangen, daß er "DIESES" Mädchen im Urlaub heiraten werde.
    Ich habe nicht reagiert!
    Und Lydia heiratet den Mann!
    ( Ein Unternehmersohn eines soliden Rohstoff Unternehmens aus dem Raume Neustadt/Ingolstadt)

    Unmittelbar nach der Hochzeit und ca 3 Tagen Ehe,
    (Der Mann hat nach gewonnener Wette wieder zur Bundeswehr zurückgehen müssen.)
    Kommt Lydia wieder in der Fa. zu mir:

    Ich lasse mich scheiden!
    Ich gehe mit DIR durch Dick und Dünn.

    Worauf ich geantwortet habe: Das hätten WIR uns früher überlegen müssen!
    Die "Jungfrau Lydia" ist sofort schwanger geworden und hat von den Schwestern Rüge bei der Geburt ihrs netten Mädchens bekommen, weil sie im Schmerz der Geburt nach mir schrie und sagte, sie hätte den Mann nicht haben wollen.

    So hat SIE es mir erzählt , als sie nach 3 Jahren, ihr nettes Mädchen "Carmen", mir, vorgestellt hat.

    Irgendwann, 5 Jahre später, habe ich einen Brief erhalten, darauf aber.
    (leider) nicht reagiert.

    Ich habe Lydia und SIE mich(wegen Ortswechseln) aus dem Auge verloren.
    Meine Suche mit 85 und 88 war vergebens.

    Rückblickend: Ich war DUMM! Und bin zeitlebens Alleingeblieben.
    Wie hat die ISE doch gesagt: "Die Weiß gibt ihm den Rest!"
    "Zuhälter" aber, bin ich später, trotz der armen Hure , nie geworden .lol

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  182. Korrektur : Die Weiß war ein liebes nettes Mädchen. das den ALTEN geheiratet hätte, wenn
    der nicht schon sooo ALT gewesen wäre.
    Frage der U.W. an ihre alleinstehende Oma:

    "Wie ist das wenn man so alt ist und allein?"

    Diese: "Wenn man so eine liebe Enkelin hat,
    ist man des Lebens trotzdem zufrieden.

    Die "Hure" ist ein anderes tragisches Kapitel!

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  183. Bayer hat Agfa verkauft, wahrscheinlich, weil dem Mutterkonzern, die zu erwartenden, notwendigen Investitionen zu hoch waren.
    Das Entwicklungspersonal war Bayer angesichts der aufblühenden Japanischen Fernost Konkurrenz auf dem Photo- und Film Sektor, offenbar zu schlecht und auf absehbare Zeit, nicht mehr konkurrenzfähig.

    Beispiel : Drucker!

    Ich erhielt den Auftrag einen Drucker zu entwickeln, der " minimale Größe " habe.(max. 10 bis 20 mm im Durchm.)

    Ich sollte mit der TU München zusammenarbeiten .
    Man hat mir aber nicht gesagt: weder an wen, noch an welchem Orte ich diese Leute kontaktieren könne.

    Die Patente " Tintenstraldrucker- Prinzip ",

    sind zu jener Zeit sicherlich schon zugänglich gewesen . Ich jedoch (und die TH?) sowie mein Auftraggeber hatte davon nicht die geringste Ahnung, jedoch mein Chef(Vorstand) von irgendwas "leuten" gehört, aber nicht fähig näheres mitzuteilen.

    Ich war also total überfordert und bin gescheitert, da ich mit der guten alten Mechanik und meinem, in diesem Falle, nicht "klugem Buch", das "Mini" Problem angegangen bin.
    Ergebnis: Ich bin kläglich gescheitert.
    Ich war damals nicht allein :
    Siemens, hatte zu jener Zeit Millionen in die Magneto Vermittlungstechnik gesteckt , die nach der Fertigstellung , wertlos gewesen ist.

    Damals war halt noch sehr, sehr schwer, die "böse" Konkurrenz in ihren Absichten und Möglichkeiten, einzuschätzen. (Uhrenindustrie ct.)
    Agfa ist total untergegangen.
    Und ich bin, als "lediger", frühzeitig gekündigt worden.

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  184. NB. Korrektur: Reste der Agfa sind in "Agfa Gevaert" aufgegangen. Heute in Bayern, noch in Peißenberg.

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  185. NB.:Ich lese gerade, daß derzeit die Rest "Agfa Werke in Peiting und Peißenberg" , nach China verlagert werden sollen.
    Der Straußn Seppi, würde da mit Thors Hammer drein schlagen.
    Für mich wäre von Interesse, wo die "Film - Patronen Montage" Maschine verblieben ist, die sicherlich viel repariert (Schmierung, von mir mangelhaft ausgeführt und von Bedienpersonal abhängig) und heute noch in Betrieb sein wird.

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  186. Bei Agfa hat man mich zum Prinzen der Faschingszeit machen wollen.
    Mir war selbiges nicht geheuer, es war aber tatsächlich ein Ehrenangebot gewesen.

    Ein Mitarbeiter der Kalkulation unserer Sondermaschinen und Fertigungshilfsmittel,
    ein urbajuwarischer, in meinen Augen sonderlicher Kauz, hat sich an mir einen Kuppelpelz verdienen wollen.

    Ein nettes ev. Mädchen, Erbin eines Kfz Unternehmens in einer mittleren Stadt Niederbayerns, suche einen ev. Mann-
    ich solle dahinfahren und mich vorstellen.
    Ich sagte, ich hätte kein Auto, soll DIE doch hierherkommen mich abholen.

    Sie kommt tatsächlich, stellt sich mit ihrem Auto vor die Firma und läßt mich runterbitten.

    Gelächter der Mannschaft! Ich geh nicht runter,
    wohl aber ein Kollege.
    Der heiratet die gute Partie! lol

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  187. Die "ANDERE" hat irgendwie verhindert, daß ich
    eine "feste Mädchenfreundschaft" eingegangen bin.
    Da ist mal passiert, daß sich auf offener Straße, mir ein Mädchen in den Weg stellte,
    und erklärte, sie bekomme von ihrem "Professoren- Vater" nun schimpfe , weil sie versuche, mit mir Kontakt aufzunehmen.
    Der Herr Professor hat beruhigt sein können.
    Es war dies unser einziges Gespräch!

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  188. Rückblickend muß ich feststellen, daß ich so manche gute Chance nicht wahrgenommen habe.
    Ich habe damals in der Ferdinand Freiligrath
    Straße zu München gewohnt.
    Der Nachbar war ein maßgeblicher ehemaliger Mitarbeiter Werner von Brauns gewesen.
    Braun hat diesen um 1960 zu sich nach Amerika geholt. Dieser Nachbar wiederum, hat mir angeboten, ich solle doch als Assi mit ihm nach Amerika kommen.
    Ich hätte also die Chance gehabt, beim Mondflug mitzuarbeiten. Ich traute halt dem Eisenhower
    dem: "....wir werden den Deutschen schon die Hammel- Beine langziehen..." nicht. Und dann des "Zigaretten Bürschla"...!
    Obwohl der "Hammerschmied" und der Potjes Kaspar (Kollegen aus der Ansbacher Schul Zeit)
    nur gutes aus Amerika berichtet haben.

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  189. NB. Berichtigung zum vorigen Kommentar.
    Ich habe Jesco von Puttkamer, damals viel älter eingeschätzt, dabei war der sogar noch 1 Jahr jünger denn ich. (Die stattliche Figur Puttkamers und seine Frau, mit der ich mich mal während einer Bahnfahrt ausgiebig unterhalten konnte, haben bei mir ein Fehlurteil bezüglich des Alters erbracht.
    Walter von Braun kann ihn also nicht nach Amerika geholt haben.
    Welche Beziehungen Jesco von Puttkamer zum Team Braun hatte, weiß ich nicht.
    Möglicherweise ist er durch Ernst Geissler da reingerutscht. So ohne weiteres, hat Braun sicherlich nicht jemand in sein Team aufgenommen.

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  190. NB. Ich werde schludrig und taufe den Werner von Braun, in Walter von Braun um. lol

    Bei Agfa hat mich ein fürchterlicher " Mumps" erwischt. Ich gehe zum empfohlenen "Natur Dr."

    Der : "Gengens zu meinm Zahnarzt Spezi, der Weisheitszahn muß raus!"
    Ich finde den "Spezi" nicht und gehe zu Dr. Ernst.
    Der : " Wenn ich Ihnen den Zahn rausreiß, schauens in 3 Tagen, des Gras von unten an".
    Weiter: "Sie haben Mumps, gehens sofort zu meinem Nachbarn!" (etwa 100 Meter)
    Der : "Ja was haben Sie denn für Schuhe an bei dem Sauwetter. Sie haben Mumps und das kann sehr gefährlich werden. Gehen Sie sofort nach Hause und ab ins Bett sie können auch noch Hodenentzündung bekommen." Spritze und Pülverchen habe ich sofort verabreicht bekommen. Nehmens meine Medizin genau nach Zeitangabe." (Er hat mir diese selber zusammengebastelt).
    Meine Hoden sind nach einem Tag (ohne Schmerz)größer, denn die vom stärksten Bullen geworden. Und wieder einen Tag später, hatte ich einen mächtigen Blutsturz, den ich nicht habe stillen können. Ich habe den Bluts- Pfropfen in der Nase gelassen und erst 1 Tag später vorsichtig rausgezogen.
    Der Herr Dr. hat sein Mädle, die wohl noch studiert hat, nach mir geschickt, um nachzuschauen, wie es dem Bürschle geht.
    Nachdem die mich wieder aufgepäppelt hatten, wollten sie wissen, ob mein Sperma wieder OK sei.(Da kam ja zunächst gar nix mehr)
    Das Dr. Mädle habe ich später in meinem Stamm-Cafee getroffen. Diese war dorten mit ihrer Freundin und hat der, mit Recht, stolz erklärt:
    "Dem da drüben habe ich das Leben gerettet".
    Das erbetene Sperma habe ich nicht abgegeben.

    Das mag ein Fehler gewesen sein , denn ein nettes Mädchen aus Südamerika, angestellt bei Agfa als Sekretärin in der Telefonzentrale, fragt mich unvermittelt, während der gemeinsamen Straßenbahnheimfahrt:
    " Ich fahre in 3 Tagen heim nach Südamerika,
    kommen Sie mit ?
    Ich war Platt und habe geantwortet: "Sie werden bemerkt haben, daß ich bei der Floßfahrt kaum ins Wasser gegangen bin. Sie sind zu mir jetzt ehrlich, dann muß ich es zu Ihnen auch sein.
    Ich hatte Mumps mit schwerer Hodenentzündung
    und kann die Folgen, zur Zeit, noch nicht abschätzen."
    Ich nehme an , daß Ihre Eltern das intelligente, tüchtige Mädchen, zur Partnersuche nach Deutschland geschickt haben.
    (Möglicherweise Nachkomme einer Fam. die Vermögen 1945 in das Ausland hat mitnehmen können. Jedenfalls hat sie angedeutet, daß Geld und Vermögen vorhanden sei.)
    Es hat die Zeit gefehlt uns näher kennenzulernen und auszusprechen.

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